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Heinrich von Lowenstein um 1379 vor dem 19 November 1443 in Heilbronn war ab 1393 Graf von Lowenstein Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Familie 4 Quellenausgaben 5 Literatur 6 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenHeinrich war der zweitjungste Sohn von Graf Albrecht II von Lowenstein und seiner Gemahlin Udelhild von Werdenberg sowie ein direkter Nachfahre von Rudolf I dem ersten romisch deutsche Konig aus dem Geschlecht der Habsburger Er trug den Namen seines Grossvaters mutterlicherseits des Grafen Heinrich IV von Werdenberg Alpeck Leben BearbeitenHeinrich war zum Zeitpunkt des Todes seines altesten Bruders Graf Albrecht III von Lowenstein in der Schlacht bei Doffingen noch minderjahrig Bis zum Jahr 1393 leitete fur ihn und seine beiden noch lebenden Bruder Georg 1375 und Johann Rudolf um 1381 ein Verwandter Graf Johann I von Wertheim als Vormund die Geschicke der Grafschaft Lowenstein Die dauerhaft angespannte finanzielle Lage der Grafschaft die unter der Regentschaft von Heinrichs Vater bereits dazu fuhrte dass die Grafen in kurpfalzische Dienste treten mussten verschlechterte sich in den Folgejahren weiter Johann von Wertheim sah sich daher gezwungen die Halfte der Grafschaft Lowenstein an die Pfalzgrafen bei Rhein zu verpfanden um eine Zahlungsunfahigkeit zu vermeiden ein folgenschwerer Schritt denn die Grafen von Lowenstein waren nachfolgend nicht mehr in der Lage die Verpfandung wieder ruckgangig zu machen Zudem gelang es Graf Eberhard II von Wurttemberg die lowensteinische Besitzung Murrhardt seiner Herrschaft einzuverleiben so erkannte die Stadt Murrhardt Eberhard am 23 September 1388 als ihren Schirmherren an Auch das Kloster Murrhardt musste nach zahem Widerstand durch Abt Eckhard im folgenden Jahr den Wurttemberger als seinen Klostervogt akzeptieren Wegen der verwandtschaftlichen Beziehung seiner Mutter mit dem Haus Wurttemberg geht die Forschung davon aus dass Heinrich in seiner Jugend am Hof Eberhards II in Stuttgart erzogen wurde gemeinsam mit Eberhards Enkel Eberhard III den er vom 11 bis 13 September 1390 zu einem Turnier in Strassburg begleitete 1 nbsp Eberhard III und seine Rate Heinrich von Lowenstein ist als Person mit weissem Hut am rechten Bildrand dargestelltIm Sommer 1393 endete die Vormundschaft Johanns von Wertheim durch formelle Aufkundigung Graf Heinrich von Lowenstein versuchte nach seinem Amtsantritt umgehend die Anspruche seiner Familie auf die Murrhardter Besitzungen wieder durchzusetzen geriet daruber aber sowohl mit dem Abt des Klosters Murrhardt Heinrich von Enslingen wie auch mit Graf Eberhard III von Wurttemberg in Konflikt Dem politischen Gewicht war Heinrich nicht gewachsen am 12 April 1395 musste der Graf von Lowenstein fur sich und seine Bruder den Anspruchen auf Murrhardt dauerhaft entsagen Die Niederlage Heinrichs war so vollstandig dass er sich sogar vertraglich verpflichten musste fur die Dauer von vier Jahren mit seiner Grafschaft in die Dienste Wurttembergs einzutreten Ab 1410 zahlte Heinrich von Lowenstein dann fur uber zwei Jahrzehnte zu den engsten Beratern der Grafen von Wurttemberg erst ab 1437 ist er dort urkundlich nicht mehr nachweisbar Als am 21 August 1400 Pfalzgraf Ruprecht III in Rhens zum romisch deutschen Konig gewahlt wurde stieg Heinrich aufgrund der jahrelangen personlichen Bekanntschaft mit dem neuen Monarchen in den engsten Fuhrungskreis Ruprechts auf so schlichtete er im Auftrag des Konigs die Streitigkeiten unter den bayerischen Herzogen und traf sich zu Konsultationen mit Vertretern des Marburger Bundes Den Italienzug Ruprechts von 1401 1402 begleitete der Graf von Lowenstein gemeinsam mit seinem jungsten Bruder Johann Rudolf um 1406 als Mitglied der koniglichen Leibwache Als Konig Ruprecht 1410 verstarb gelang es dem Lowensteiner uber seinen direkten Nachbarn Konrad von Weinsberg Anschluss an den koniglichen Nachfolger Sigismund zu finden da Konrad von Weinsberg als Reichserbkammerer und engster Berater in den Diensten des spateren Kaisers stand Am 8 Januar 1418 besuchte Heinrich das Konzil von Konstanz und liess sich von Sigismund die Belehnung mit der Grafschaft Lowenstein urkundlich bestatigen 1422 unterstutzte er seinen Bekannten den Speyerer Bischof Raban von Helmstatt bei seinem Kriegszug gegen die unbotmassigen Burger der Stadt Speyer In den Regesten Sigismunds finden sich auch mehrfach Eintrage von Aufenthalten Heinrichs am kaiserlichen Hof so im April 1421 und im September 1430 Im Jahr 1431 erging an den Grafen von Lowenstein das herrschaftliche Dekret Truppen fur den Kampf des Kaisers gegen die Hussiten abzustellen ob Heinrich von Lowenstein selbst aktiv an den Kampfhandlungen beteiligt war bleibt jedoch ungewiss Da die Ehe mit seiner Frau Anna schon lange Jahre kinderlos geblieben war schloss Heinrich im Jahr 1422 mit seinem verbliebenen Bruder Georg einen Erbvertrag der besagte dass Georg fur den Fall dass Heinrich ohne Nachkommen sterben sollte voll erbberechtigt ware Kaiser Sigismund bestatigte am 4 Oktober 1422 das lowensteinische Erbabkommen Da in den folgenden Jahrzehnten keine weiteren Nachkommen mehr zu erwarten waren entschlossen sich die beiden Bruder und Grafin Anna zur Verausserung der Grafschaft Lowenstein noch zu Lebzeiten das gesamte grafliche Territorium ging durch die Verkaufsurkunde vom 2 Januar 1441 fur einen Preis von 14 000 Gulden an Kurfurst Ludwig IV von der Pfalz Jedoch liessen sich die Lowensteiner vertraglich das Recht zusichern bis zum Ableben den Grafentitel zu fuhren und die Burg Lowenstein als Wohnsitz nutzen zu durfen Heinrich bat am 27 August 1442 Konig Friedrich III als Lehensherr um Zustimmung zum Verkauf die dieser auch erteilte Heinrich von Lowenstein verstarb vor dem 19 November 1443 in Heilbronn und fand seine letzte Ruhestatte in der Klosterkirche des Franziskanerkloster Heilbronn Familie BearbeitenHeinrich war seit 1407 mit Anna Schenkin von Erbach verheiratet diese Ehe blieb kinderlos Heinrich von Lowenstein hatte noch weitere Geschwister Albrecht III um 1370 23 August 1388 in Doffingen Graf von Lowenstein Georg 1375 10 August 1464 in Bamberg Domherr in Bamberg Wurzburg Speyer Mainz und Worms Johann Rudolf um 1381 um 1406 Graf von Lowenstein Quellenausgaben BearbeitenDie Urkunden Kaiser Sigmunds 1410 1437 Nr 2794 Regesta Imperii XI Publikationen in der bibliografischen Datenbank der Regesta Imperii Literatur BearbeitenGerhard Fritz Die Geschichte der Grafschaft Lowenstein und der Grafen von Lowenstein Habsburg Forschungen aus Wurttembergisch Franken Bd 29 Thorbecke Sigmaringen 19986 ISBN 3 7995 7628 2 Einzelnachweise Bearbeiten Karl Albrecht Rappoltsteinisches Urkundenbuch 759 1500 Quellen zur Geschichte der ehemaligen Herrschaft Rappoltstein im Elsass 5 Bande Eglinsdorfer Waldmeyer Colmar 1891 1898 Band II S 275 Nr 325 PersonendatenNAME Heinrich von LowensteinKURZBESCHREIBUNG Graf von LowensteinGEBURTSDATUM um 1379STERBEDATUM vor 19 November 1443STERBEORT Heilbronn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich von Lowenstein amp oldid 229661180