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Die Hauensteinstrecke ist eine der altesten Eisenbahnstrecken in der Schweiz Sie verbindet die beiden Stadte Basel und Olten Basel OltenRumlinger Viadukt auf der ScheitelstreckeRumlinger Viadukt auf der ScheitelstreckeStreckennummer BAV 500 Basel SBB Sissach Olten 501 Muttenz Adlertunnel Liestal 503 Sissach Laufelfingen Olten Fahrplanfeld 500 503Spurweite 1435 mm Normalspur Legende von Strasbourg0 0 Basel SBB S 1 S 3 277 m u M Jurabahn nach Delemont Biel Bienne S 3Strassenbahn Basel1 2 Basler Verbindungsbahn nach Basel Bad Bf DeutschlandTram Basel Pratteln ehem Basellandschaftliche Ueberlandbahn Basel St Jakob bei FussballmatchesBirsbrucke III St Jakob 90 m 2 5 Verbindungskurve von der Strecke Delemont Basel3 0 Basler Verbindungsbahn von Basel Badischer Bahnhof4 8 Muttenz 281 m u M 6 5Adlertunnel 5302 m 8 3 Pratteln 290 m u M Bozbergstrecke nach Laufenburg Frick S 1 Zurich12 2 Frenkendorf Fullinsdorf 331 m u M 13 814 4 Liestal 327 m u M Waldenburgerbahn nach Waldenburg Meterspur Frenkebrucke17 4 Lausen 343 m u M 19 1 Itingen 359 m u M 21 1 Sissach Endpunkt S 9 376 m u M Hauenstein Scheitelstrecke nach OltenErgolzbrucke Bockten23 7 Diepflingen 420 m u M 24 0 Gelterkinden 403 m u M Ergolzbrucke Gelterkinden25 28 Sommerau 420 m u M 26 9 Rumlingen 480 m u M Rumlinger Viadukt 128 m 28 8 Buckten 520 m u M Brucke Staatsstrasse Tecknau 149 m 28 1 Tecknau 445 m u M Bucktentunnel 263 m Muhlefluhtunnel 60 m Hauenstein Basistunnel 8134 m 30 8 Laufelfingen 559 m u M Hauenstein Scheiteltunnel 2495 m 33 9 Miesern Wintersport Haltestelle aufgehoben36 6 Trimbach 482 m u M Aarebrucke Tannwald Aarebrucke Olten 103 m 153m 37 4 Verbindungskurve nach Aarau37 8 via Hauenstein Scheiteltunnel von Sissach S 937 4 von Aarau Zurich Rotkreuz39 2 Olten Endpunkt S 3 und S 9 396 m u M nach Bern nach Solothurn und nach LuzernDer an tief in Kalkfelsen eingehauene mittelalterliche Hohlwege erinnernde Name Hauenstein bezeichnet zwei Passubergange uber die Hauptkette des Jura und die Ortschaft Hauenstein sudlich des Scheitels des Unteren Hauensteinpasses Im grosseren Umkreis dieser zwei Passe durchqueren zwei Eisenbahntunnel den Jura Der altere Hauenstein Scheiteltunnel verlauft unter dem Dorf Hauenstein wahrend der neuere Hauenstein Basistunnel ostlich am Gemeindegebiet vorbeifuhrt Wahrend der gesamte Fernverkehr heute uber die Basisstrecke geleitet wird dient die Scheitelstrecke im Regelfall nur noch dem lokalen Personenverkehr Laufelfingerli Bei Streckenunterbruchen verkehren aber nach wie vor auch Schnell und Intercityzuge uber die alte Hauensteinstrecke wofur sie eine knapp vier Minuten langere Fahrzeit benotigen Fur Guterzuge ist die Scheitelstrecke wegen der grossen Steigungen nur bedingt geeignet Inhaltsverzeichnis 1 Der Hauenstein Scheiteltunnel 1 1 Vorgeschichte 1 2 Bau der offenen Strecke 1 3 Vermessung und Bau des Scheiteltunnels 1 4 Brandungluck 1 5 Einweihung 1 6 Betrieb 1 7 Heute 2 Der Hauenstein Basistunnel 2 1 Vorgeschichte 2 2 Bau 2 3 Heute 3 Bahnhofe 4 Unfalle 5 Trivia 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseDer Hauenstein Scheiteltunnel BearbeitenStrecke Sissach Laufelfingen Trimbach Olten SBB Kursbuchfeld 503 Lange 2495 Meter Bauzeit 1853 1858 Vorgeschichte Bearbeiten Im Jahre 1850 lud der Bundesrat der Schweiz die beiden englischen Ingenieure Robert Stephenson und Henry Swinburne ein Plane fur ein Eisenbahnnetz im Gebiet der Eidgenossenschaft anzufertigen Um die drei wichtigsten Stadte des deutschsprachigen Landesteils Zurich Basel und Bern miteinander zu verbinden schlugen die Experten vor Basel mittels einer Strecke entlang dem Rhein oder mit einer Untertunnelung des Passwangs ans Mittelland anzuschliessen Der Bundesrat favorisierte eine Strecke mit einem Juradurchstich durch den Unteren Hauenstein oder die Schafmatt Beide Streckenfuhrungen folgten der Ergolz bis Sissach von wo der eine Weg uber Laufelfingen und durch den Hauensteintunnel nach Olten strebte wahrend der andere uber Gelterkinden und Oltingen sowie unter der Schafmatt hindurch nach Aarau fuhren sollte Schafmattbahn Aus dem Wettstreit dieser Varianten ging die Laufelfinger Strecke als Siegerin hervor da sie mit einem kurzeren Tunnel auskam und so ihre Erstellungskosten etwas tiefer veranschlagt werden konnten Die im Februar 1853 in Basel gegrundete Schweizerische Centralbahn SCB realisierte dieses Projekt als ihr erstes Der international erfahrene und gefragte wurttembergische Oberbaurat Carl von Etzel der als Oberingenieur die Arbeiten leitete war bereits im Jahr zuvor in seinem Bericht an den provisorischen Verwaltungsrat zu folgendem Schluss gekommen Die Verbindung von Basel mit dem Aarethal uber den Jura ist die wichtigste Linie im ganzen Schweizerischen Eisenbahnnetze zugleich aber auch diejenige welche die grossten technischen Schwierigkeiten bietet 1 Bau der offenen Strecke Bearbeiten nbsp Eisenbahn Karte zwischen Basel Olten von Ingenieur Rudolf Gross aus den 1850er JahrenVon Etzel arbeitete 1853 die Details der Linienfuhrung der Terrassierung und der Kunstbauten aus Im flachen Gebiet kamen die Arbeiten auch sehr zugig voran Der 13 26 km lange Abschnitt zwischen dem provisorischen Bahnhof in Basel und Liestal wurde am 19 Dezember 1854 eroffnet also bloss etwa anderthalb Jahre nach der Grundung der Centralbahngesellschaft und am 1 Juni 1855 um den 6 86 km langen Abschnitt bis Sissach erganzt 2 Hier begann der bautechnisch anspruchsvollere Teil der der Linie den Charakter einer Bergstrecke verleiht Neben zwei kurzeren Tunnels zwischen Buckten und Laufelfingen bildete vor allem das Viadukt von Rumlingen 3 eine technische Meisterleistung Die 9 63 km lange Strecke von Sissach nach Laufelfingen wo die Station den Kulminationspunkt 4 der Bahnlinie bildet wurde am 1 Mai 1857 in Betrieb genommen Geometer Jakob Christen besorgte die Vermessungsarbeiten und noch in den 1850er Jahren veroffentlichte Rudolf Gross in Basel die Eisenbahn Karte zwischen Basel Olten 5 Eine weitere bemerkenswerte Ingenieurbaute war die Aarebrucke die zwischen 1854 und 1856 unter der Leitung von Niklaus Riggenbach erbaut wurde dem damaligen Chef der Maschinenwerkstatte der SCB in Basel 6 Oberingenieur von Etzel publizierte die Plane der Brucken und Talubergange sodass das dabei angewandte Fachwissen auch bei anderen Bahnprojekten genutzt werden konnte 7 Vermessung und Bau des Scheiteltunnels Bearbeiten Hauenstein ScheiteltunnelNutzung EisenbahntunnelLange 2496 mAnzahl der Rohren 1BauBauherr CentralbahnBaubeginn Juli 1853BetriebFreigabe 1 Mai 1858KoordinatenNordportal bei Laufelfingen 631598 248932 47 39046 7 85713Sudportal bei Trimbach 632720 246729 47 37059 7 87182w1 nbsp Karte des Hauensteins nach der Aufnahme des Herrn Geometer Christen Der Bau des Scheiteltunnels wurde im Juli 1853 in Regie begonnen nachdem die Lage der beiden Portale festgelegt worden war Ab dem 1 Februar 1854 setzte der Englander Unternehmer Thomas Brassey aus London die Arbeiten im Akkord fort Das Vorhaben bildete eine grosse Herausforderung denn noch nie zuvor war bis dahin in der Schweiz ein ganzes Gebirge durchbohrt worden Niemand hielt es fur moglich dass sich zwei im Gegenortvortrieb vorarbeitende Equipen nach Jahren im Innern des Berges treffen konnten Brassey verpflichtete sich den Tunnel bis zum 1 April 1857 fertigzustellen was nur mit einem zugigen Arbeitsfortschritt moglich war Der insgesamt 2496 m lange Tunnel wurde daher gar von funf Stellen aus aufgefahren Dies bedingte den Bau von drei Schachten welche Zwischenangriffe in beide Richtungen ermoglichten Der mittlere Schacht Nr 2 musste allerdings wegen zu grossen Wasserandrangs wieder aufgegeben werden Die funf Projektabschnitte waren zwischen 455 m und 1027 m lang 8 Damit wurde in den 1850er Jahren am Hauenstein das gleiche Tunnelbauverfahren mit Zwischenangriffen von Schachten aus angewendet wie dies rund anderthalb Jahrhunderte spater beim Gotthard Basistunnel der Fall war Er ist allerdings rund 23 Mal langer als der Hauenstein Scheiteltunnel nbsp Ausschnitt aus der Karte des Hauensteins nach der Aufnahme des Herrn Geometer Christen mit dem TunnelbereichDie Tunnelrichtung wurde durch holzerne Signale an geeigneten Punkten an der Oberflache bezeichnet Festgemauerte Signalsteine garantierten die Unveranderlichkeit der beiden Portalpunkte Der Theodolit mit dem die Richtungsubertragung in den Stollen erfolgte wurde auf beiden Seiten des Tunnels in einiger Distanz zu den Portalen aufgestellt Komplizierter gestaltete sich die Ubertragung der Tunnelrichtung in den Schachten was mit einer Bussole von 24 cm Durchmesser geschah Zu diesem Zweck wurde an der Oberflache die Abweichung der Magnetnadel von der Richtungslinie gemessen welche 9 58 westlich betrug Dieses magnetisch bestimmte Azimut wurde anschliessend durch zwei 6 kg schwere Senkel auf die Tunnelsohle ubertragen wobei samtliches Eisen auf 18 m Distanz entfernt wurde Um die Senkel zur Ruhe zu bringen liess man sie in mit Wasser gefullten Gefassen spielen deren Oberflache noch mit Holzsplitter uberdeckt war Die Hohenbestimmung in den Schachten erfolgte mittels holzernen Gestangen die einzelnen Stabe wurden auf solide Art aneinander gehakt und die ganze Verbindung im Schacht aufgehangt nachdem deren Lange gemessen worden war Im Ganzen wurden die geometrischen Arbeiten mit grosser Punktlichkeit vorgenommen Es zeigte sich beim Durchbruch des Tunnels in Betreff der Richtung und Hohe eine Differenz von resp nur 10 und 8 Linien 30 und 24 mm 9 nbsp Geologischer Durchschnitt des Hauenstein TunnelsDer Tunnel wurde nach der englischen Methode gebaut Zuerst wurde ein Kernstollen fur den Abtransport des Ausbruchmaterials gebaut dann das ganze Profil vom First bis zur Sohle ausgebrochen und mit Holzbalken gesichert und schliesslich erfolgte die Ausmauerung mithilfe eines verschiebbaren Bohlenbogens 10 Die Werkzeuge waren noch recht primitiv Mit Faustel Meissel Pickel Bohrer und Brechstange wurde gearbeitet Pferde und Manner aus vielen Landern ja sogar zahlreiche Kinder arbeiteten unter grossen Gefahren in den Stollen und atmeten den stickigen Qualm des Schwarzpulvers und Staub ein Die Auswirkungen der Geologie mit dem komplizierten Aufbaus des Juras und die Tucken der von Norden nach Suden geneigten Tunnelrohre wurden unterschatzt Das Hauptproblem war der stellenweise uberaus starke Wasserandrang Auf der Sudseite von Trimbach aus wo das Wasser frei abfliessen konnte kam man gut voran aber auf der Nordseite hauften sich die Schwierigkeiten Den harten Kalkstein konnte man zwar durchbohren aber das eindringende Wasser bereitete Probleme Weil es hier und in den Schachten nicht frei abfliessen konnte musste es muhsam von Hand aus dem Tunnel gepumpt werden Die Arbeiter mussten zum Teil im kniehohen Wasser arbeiten was die ohnehin schwierigen Arbeitsbedingungen noch zusatzlich erschwerte Diese und auch die Lebensbedingungen der Arbeiter wurden umfassend untersucht 11 Brandungluck Bearbeiten nbsp Gedenkstein in Hauenstein SOAm 28 Mai 1857 kam es beim Bau des Hauenstein Scheiteltunnels erneut zu einem Ungluck 12 Auf Hohe des Schachts 1 war eine Tunnelschmiede Esse eingerichtet und am Mittag blies den Schmieden ein ungewohnlich starker Luftzug die Lampen aus Im Schacht waren die mit einer dicken Russschicht uberzogenen Stutzbalken und Bretter in Brand geraten Ein Teil der Arbeiter konnte sich vor dem Einsturz der brennenden Sparren und Bretter retten Gewaltige Erdmassen polterten in den Tunnel und schnitten 52 Arbeitern den Ruckweg ab Um den Brand zu loschen leitete man von oben den Inhalt eines ganzen Weihers in den Schacht 1 Daraufhin wollte man versuchen vom Tunnel her einen Durchgang durch den Schuttkegel zu graben Als man aber den vom Wasser ganz lehmigen Schuttkegel anbohrte traten aus diesem gewaltige Mengen giftiger Kohlenstoffmonoxidgase aus Nach einiger Zeit wurde der Rettungsversuch abgebrochen denn elf Retter starben durch Vergiftung und gegen 500 Manner wurden besinnungslos aus dem Tunnel getragen Mit verschiedenen Mitteln wurde daraufhin vergeblich versucht eine bessere Luftzirkulation herbeizufuhren Am achten Tag nach dem Ungluck gelang endlich der Durchbruch Im Tunnel hinter der Barrikade fand man alle 52 Eingeschlossenen tot vor die wohl schon am ersten Tag nach dem Ungluck infolge der Gase gestorben waren Das Ungluck kostete insgesamt 63 Arbeitern das Leben 13 Einweihung Bearbeiten nbsp Thurnen Sissach 1914 1918 nbsp Aarebrucke der alten Hauensteinlinie bei Olten Foto zwischen 1912 und 1916Am 1 Mai 1858 wurde das grosse Bauwerk der anspruchsvollste Abschnitt im Streckennetz der Schweizerischen Centralbahn mit einer grossen Feier eingeweiht Prachtig bekranzte Lokomotiven so auch die Lokomotive Ec 2 5 28 Genf heute bei SBB Historic zogen den ersten Festzug aus der Richtung von Basel durch den Berg nach Trimbach wo auf der fruheren Tunnelbaustelle ein Festplatz eingerichtet war Damit stand die Hauptstrecke der Centralbahn zum Bahnhof Olten einem wichtigen Kreuzungspunkt endlich fur den Bahnverkehr zwischen Basel und dem schweizerischen Mittelland offen Betrieb Bearbeiten Die Laufelfinger Strecke war mit einer Steigung von 26 3 Promille eine der steilsten Strecken des damaligen Bahnnetzes Sie wurde als zweite Strecke in der Schweiz abschnittweise auf Doppelspur ausgebaut Aus Vorsichtsgrunden fuhr man in der ersten Zeit rechts um auf der steilen Talfahrt von Laufelfingen nach Sissach das bergseitige Geleise benutzen zu konnen Erst am 1 Juni 1895 passte sich die Bahn den Anschlussstrecken an und stellte auf Linksbetrieb um Um diese steile Anfahrtsstrecke auch mit schwer beladenen Guterzugen bewaltigen zu konnen wurden bis zu zwei Vorspann Lokomotiven eingesetzt Nachdem der Zug die Steigung uberwunden hatte wurden die Dampflokomotiven in Laufelfingen wieder losgekuppelt und rollten im Leerlauf die Strecke ruckwarts zuruck Im Depot in Sissach hielt man bis zu vier Vorspann Lokomotiven unter Dampf Das Wasser der Quelle im Reusli wurde in den Wasserturm geleitet von wo die Wassertanks der Lokomotiven mit Hilfe des Wasserkrans mit Wasser gefullt werden konnten Um den anspruchsvollen Bahnbetrieb gewahrleisten zu konnen wohnten wahrend der Dienstzeit Lokomotivfuhrer Heizer und Mechaniker auf dem Bahnhofsgelande Das ehemalige Depot mit den Schlafraumen des Lokomotivpersonals verschiedene Lagergebaude der Wasserturm mit dem Wasserkran die mit Muskelkraft zu drehende Drehscheibe und die Schmiede in welcher Reparaturen ausgefuhrt wurden sind bis heute erhalten geblieben Heute Bearbeiten nbsp ICN zwischen Gelterkinden und TecknauNach dem Bau des Basistunnels verlor die alte Hauensteinstrecke zunehmend an Bedeutung und wurde 1938 von Doppelspur auf Einspur zuruckgebaut Einzig in Laufelfingen befindet sich heute noch eine Ausweichstelle Auf dem Fahrplanwechsel am 22 Mai 1977 wurde die 1 Klasse auf einigen Nebenstrecken aufgehoben darunter auch auf dieser Strecke Olten Laufelfingen Sissach 14 Ende 1990er Jahre war die Strecke von der Stilllegung bedroht Nachdem der Betrieb 1997 fur ein knappes Jahr durch Busse ersetzt worden war verkehren heute wieder Regionalzuge zwischen Sissach und Olten Im Jahre 2006 war das Laufelfingerli erneut akut von der Einstellung bedroht doch lehnte der Landrat des Kantons Basel Landschaft am 16 November eine Umstellung auf Busbetrieb ab und sicherte dessen Finanzierung als Linie S9 der trinationalen S Bahn Basel bis 2009 15 In den einschlagigen Debatten wurde die Umstellung auf Busbetrieb mit den geringen Fahrgastzahlen und dem tiefen Kostendeckungsgrad von 19 Prozent gegenuber 63 Prozent bei der S3 Hauenstein Basislinie oder 70 bis 80 Prozent bei den Tramlinien im Unterbaselbiet begrundet die begrenzten Mittel fur den offentlichen Verkehr konnten wirkungsvoller eingesetzt werden wenn die Forderung des Schienenverkehrs auf die dicht besiedelten Agglomerationsgebiete ausgerichtet werde im Homburgertal mit seinen teilweise recht grossen Distanzen zwischen Bahnstationen und den zu bedienenden Dorfern sei der Bus besser geeignet ein bedarfsgerechtes Angebot bereitzustellen Dem hielten die Befurworter einer Beibehaltung des Bahnbetriebs entgegen ein Busbetrieb vermoge etwa hinsichtlich Komfort und Punktlichkeit niemals einen gleichwertigen Ersatz fur die Bahn zu bieten 16 2016 gab es abermals Bestrebungen ab 2020 den Betrieb zwischen Sissach und Olten auf die Strasse zu verlagern 17 Nach dem Willen der Baselbieter Regierung sollte der Personenverkehr auf der Linie Sissach Laufelfingen Olten durch Busse ubernommen werden 18 Im Mai 2008 wurde mit einem Dampfzug und einer Ausstellung das 150 Jahr Jubilaum der alten Hauensteinstrecke gefeiert Die S9 verkehrte am Festwochenende gratis und es kamen Flirt Triebwagen zum Einsatz nbsp Dampflokomotive in LaufelfingenDie Firma Modern Steam am Hauenstein schlug vor den fahrplanmassigen Betrieb mit modernen Dampflokomotiven der Firma DLM durchzufuhren Damit konnten neben dem Berufs und Pendlerverkehr Touristen angezogen werden die fur das zusatzliche Erlebnis Dampfbahn zum Hauenstein kommen Die Preise fur die Pendlerabonnemente sollen gleich bleiben Einzelfahrkarten fur die Touristen wurden teurer die Passagierzahlen die Einnahmen und damit die Kostendeckung sollen gemass business plan der GmbH steigen In den Herbstferien 2009 26 Sept 11 Okt 2009 wurde ein fahrplanmassiger Vorfuhrbetrieb mit der Dampflokomotive 52 8055 durchgefuhrt um die Machbarkeit dieses Projekts nachzuweisen 19 Fur den definitiven Betrieb ist ein Pendelzug mit umgebauter Dampflok und Steuerwagen vorgesehen der von einem Lokfuhrer im Einmannbetrieb kostengunstig gefahren werden kann Anfang August 2010 wurde mit der entsprechend umgebauten DR 52 8055 ein fahrplanmassiger Probebetrieb aufgenommen 20 In den Jahren 2009 2010 und 2013 wurden mit der Dampflok insgesamt 144 Zugfahrten durchgefuhrt Im Fruhling 2017 lehnte es der Landrat des Kantons Basel Landschaft ab weiterhin jahrlich 840 000 Franken zum Betrieb der S9 beizutragen Sollte das Stimmvolk bei der Referendumsabstimmung ebenfalls den jahrlichen Kredit verweigern sollte die S9 durch Busse ersetzt werden 21 Die Strecke sollte aber weiterhin fur den Gutertransport erhalten bleiben Dieser Beschluss wurde in der Referendumsabstimmung vom 26 November 2017 verworfen Rund 65 Prozent der Stimmbevolkerung sagten Nein zur Stilllegung des Laufelfingerli wobei die Stimmbeteiligung 28 83 Prozent betrug 22 23 Der Hauenstein Basistunnel BearbeitenStrecke Sissach Tecknau Olten SBB Kursbuchfeld 500 Hauenstein Basistunnel nbsp Hauenstein BasistunnelSudportal bei FertigstellungNutzung EisenbahntunnelVerkehrsverbindung HauensteinstreckeLange 8134 mAnzahl der Rohren 1Querschnitt 48 m Hochstgeschwindigkeit 140 km hBauBaubeginn 1912BetriebFreigabe 1916Lage nbsp Hauensteinstrecke Kanton Solothurn nbsp nbsp KoordinatenNordportal bei Tecknau 634063 254621 47 4415 7 8902Sudportal bei Trimbach 636055 246754 47 37064 7 91598Vorgeschichte Bearbeiten Die Zuge auf der alten Hauensteinstrecke wurden immer langer und schwerer und wegen der grossen Steigungen waren bei Guterzugen oft Vorspann und Schiebelokomotiven notig Dies machte den Betrieb umstandlich und teuer denn zum Beistellen oder Abkuppeln der Zusatzloks mussten die Zuge in Sissach und Laufelfingen anhalten 1888 schlug Olivier Zschokke erneut den Bau einer Schafmattbahn nach Aarau vor um die bestehende Strecke zu entlasten Als im Jahre 1901 die Schweizerischen Bundesbahnen das Netz der Centralbahngesellschaft ubernommen hatten suchte man bald nach einer alternativen Streckenfuhrung nach Olten 1909 wurde die Streckenfuhrung uber Gelterkinden Tecknau beschlossen Bau Bearbeiten nbsp Zwei Manner mit Bohrmaschine im Sohlstollen des Hauenstein Basistunnels1912 wurde mit den Vortriebsarbeiten an der Basis Basistunnel des Berges begonnen In vier Jahren wurde der uber 8 km lange Tunnel gebaut Im Verlauf des halben Jahrhunderts das seit dem Ausbruch des Scheiteltunnels vergangen war hatten die Methoden des Tunnelbaus sich grundlegend gewandelt Statt Handarbeit setzte man nun Bohrmaschinen ein statt Pferde rauchlose Lokomotiven Auch wurde vorsorglich eine leistungsfahige Pumpstation errichtet denn man rechnete auch hier mit Wassereinbruchen Am 8 Januar 1916 feierte man die Eroffnung der neuen Strecke Die Laufelfinger Strecke mit dem Scheiteltunnel wurde eine Nebenstrecke und die Trambahn Sissach Gelterkinden Bahn stellte ihren Betrieb ein Heute Bearbeiten Die Hauenstein Basisstrecke ist heute eine der meistbefahrenen Eisenbahnstrecken der Schweiz Sie ist ein Bestandteil der Nord Sud Achse des Guterverkehrs die von Guterzugen von SBB Cargo BLS Cargo und weiteren Gesellschaften frequentiert wird darunter auch den Zugen der Rollenden Autobahn Freiburg i Brsg Novara fur LKWs mit bis zu 4 Metern Eckhohe Im Personenverkehr wird die Strecke im Halb oder Einstundentakt von teilweise doppelstockigen InterRegio und Intercityzugen der Relationen Basel Zurich Bern Luzern sowie der Linie S3 der S Bahn Basel von Olten nach Basel und weiter nach Pruntrut befahren Der Querschnitt des Basistunnels von 48 m erlaubt dabei eine Reisegeschwindigkeit von 140 km h Im Tunnel werden auch haufig ebenso schnelle Gegenzuge und etwas langsamere Guterzuge gekreuzt Infolge des hohen Verkehrsaufkommens droht ein Kapazitatsengpass Daher sucht man nach Losungen um die Kapazitat der Strecke zu erhohen Bisher wurden die Stationen und die Sicherungsanlagen angepasst um eine dichtere Zugfolge zu realisieren Schon im Zusammenhang mit dem Projekt der Neuen Haupttransversale NHT und jetzt mit der Bahn 2000 und der Neuen Eisenbahn Alpentransversalen NEAT suchte man nach einer Moglichkeit die Kapazitat der Strecke noch weiter zu erhohen Dies erreichte man vorerst mit der Umfahrung des Nadelohrs Pratteln durch den gut 5 Kilometer langen Adlertunnel zwischen Muttenz und Liestal Als Fortsetzung steht nun ein dritter Juradurchstich zur Debatte der so genannte Wisenbergtunnel zwischen Liestal oder Sissach und Olten mit Anschluss an die West Ost Transversale Richtung Aarau Zurich bzw Olten Bern Dieses Projekt scheiterte aber bislang an der Finanzierung Bahnhofe BearbeitenDer heutige Bahnhof Frenkendorf Fullinsdorf wurde schon mehrfach umbenannt Anfanglich hiess er Niederschontal dann Frenkendorf dann Niederschontal Frenkendorf und seit 1936 Frenkendorf Fullinsdorf Am 8 April 1984 wurde das Gleisbildstellwerk des Typs Domino 67 in Betrieb genommen 24 Unfalle BearbeitenAm 13 Marz 1957 stiessen zwischen Sissach und der Haltestelle Itingen zehn in der Station Gelterkinden entlaufene Personenwagen mit einem Guterzug zusammen Zwei Bahnbeamte wurden leicht verletzt es entstand hoher Sachschaden 25 Am 6 Oktober 2011 stiess ein EW II Pendelzug mit einer Re 4 4 II der zusatzlich zum Halbstundentakt der S Bahn von Basel nach Olten verkehrte bei der Einfahrt in den Bahnhof Olten mit einem NPZ Pendelzug seitlich zusammen Der NPZ Sissach Laufelfingen Olten hatte ein Halt zeigendes Signal uberfahren Die Lokomotive Re 4 4 II 11184 und die beiden ersten Wagen des EW II Pendelzugs kippten zur Seite Der Lokomotivfuhrer der Re 4 4 II wurde schwer und ein Fahrgast leicht verletzt Die zum Zeitpunkt des Unfalls bereits installierte ZUB Zugbeeinflussung war noch nicht in Betrieb 26 Trivia BearbeitenDie Folge Nr 944 der SWR Fernsehserie Eisenbahn Romantik portraitiert die Hauensteinstrecke Literatur BearbeitenCarl von Etzel Supplement zu den Brucken und Thalubergange Schweizerischer Eisenbahnen Basel 1859 doi 10 3931 e rara 39910 W ilhelm Pressel J Kauffmann Der Bau des Hauensteintunnels auf der Schweizerischen Centralbahn Basel Biel 1860 doi 10 3931 e rara 14836 Robert von Zabiensky Zum Bau des Hauenstein Basistunnels In Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahnverwaltungen 10 Februar 1912 52 Jahrgang Nr 11 S 181 183 Alfred Etterlin Die Sanierung des Hauenstein Basistunnels In Schweizer Eisenbahn Revue Nr 5 1985 S 147 158 Heinz Frey Ernst Glattli schaufeln sprengen karren Arbeits und Lebensbedingungen der Eisenbahnbauarbeiter in der Schweiz um die Mitte des 19 Jahrhunderts Chronos Zurich 1987 ISBN 3 905278 19 7 SBB Fachstelle fur Denkmalschutzfragen Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Hrsg Die obere Hauensteinlinie Bahnbauten seit 1853 Architektur und Technikgeschichte der Eisenbahnen in der Schweiz Band 2 Scheidegger amp Spiess Zurich 2009 ISBN 978 3 85881 287 2 Heinz Spinnler Luigi Coletti Bau der Hauenstein Basislinie Sissach Olten 1912 1916 Eital Verlag Tecknau 2013 ISBN 978 3 033 04000 7 Angela Jursitzka Helmut Pawelka Carl von Etzel Ein Leben fur die Eisenbahn Tyrolia Verlag Innsbruck Wien 2017 ISBN 978 3 7022 3598 7 Das Ungluck im Hauensteintunnel In Die Gartenlaube Heft 28 29 1857 S 388 392 400 406 Volltext Wikisource Carl Dolezalek Hauensteintunnel In Victor von Roll Hrsg Enzyklopadie des Eisenbahnwesens 2 Auflage Band 6 Guterverkehr Krisen Urban amp Schwarzenberg Berlin Wien 1914 S 118 120 Th Weishaupt Notizen das Eisenbahnwesen betreffend In Zeitschrift fur Bauwesen Nr 2 1858 Sp 206 248 zlb de Bau Bericht des Tunnels so besichtigt 22 April 1857 Geologisches Langenprofil 4 Normalprofile Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hauenstein Basistunnel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Modern Steam am Hauenstein Museumsbahn am Hauenstein private Website Frenkendorf Schweiz abgerufen am 24 August 2010 Abraham Emanuel Frohlich Die Verschuttung im Hauenstein Literarische Bearbeitung des Brandungluckes Einzelnachweise Bearbeiten zitiert nach Dorothee Huber Das Bauwerk in der Landschaft In Die obere Hauensteinlinie Bahnbauten seit 1853 Zurich 2009 S 9 16 hier S 9 Ernst Mathys Wichtige Ereignisse und Angaben im schweizerischen Eisenbahnwesen 1841 1940 Bern 1941 S 8 9 Othmar Birkner Zwei herausragende Ingenieurbauten In Die obere Hauensteinlinie Bahnbauten seit 1853 Zurich 2009 S 89 99 hier S 94 99 Die Station Laufelfingen ab 1861 in der Zeitreise von swisstopo aleph unibas ch Dorothee Huber Das Bauwerk in der Landschaft In Die obere Hauensteinlinie Bahnbauten seit 1853 Zurich 2009 S 9 16 hier S 15 Carl von Etzel Supplement zu den Brucken und Thalubergange Schweizerischer Eisenbahnen Basel 1859 doi 10 3931 e rara 39910 W ilhelm Pressel J Kauffmann Der Bau des Hauensteintunnels auf der Schweizerischen Centralbahn Basel Biel 1860 S 2 doi 10 3931 e rara 14836 W ilhelm Pressel J Kauffmann Der Bau des Hauensteintunnels auf der Schweizerischen Centralbahn Basel Biel 1860 S 4 doi 10 3931 e rara 14836 Othmar Birkner Zwei herausragende Ingenieurbauten In Die obere Hauensteinlinie Bahnbauten seit 1853 Zurich 2009 S 89 99 hier S 89 94 Heinz Frey Ernst Glattli schaufeln sprengen karren Arbeits und Lebensbedingungen der Eisenbahnbauarbeiter in der Schweiz um die Mitte des 19 Jahrhunderts Zurich 1987 Hans Peter Bartschi Schweizerische Centralbahn In Historisches Lexikon der Schweiz Ein furchtbares Ungluck im Hauenstein Tunnel In Koniglich privilegirte Berlinische Zeitung von Staats und gelehrten Sachen Berlin 3 Juni 1857 S 7 Eisenbahn Amateur 01 1977 S 14 Protokoll der Landratssitzung vom 16 November 2006 Bericht der Bau und Planungskommission 7 November 2006 sda Sudwest Schweiz Bahnlinie Laufelfingerli wird wohl durch Busse ersetzt Badische Zeitung 20 September 2016 abgerufen am 20 September 2016 Martin Stohler Das Laufelfingerli eine Bahn mit Geschichte Tageswoche 26 November 2016 abgerufen am 1 Dezember 2016 Artikel in der Volksstimme vom 19 Marz 2009 PDF 1 3 MB Dampflokomotive wieder in Betrieb Nicht mehr online verfugbar SF Tagesschau 31 Juli 2010 archiviert vom Original am 28 Dezember 2013 abgerufen am 2 Januar 2011 Letzter Halt Laufelfingen In Tages Anzeiger 14 April 2017 sda Das Laufelfingerli fahrt weiter wuchtiges nein zum 8 GLA Volksstimme 26 November 2017 abgerufen am 3 Dezember 2017 sda Das Laufelfingerli kommt nicht aufs Abstellgleis Baselbieter Stimmvolk lasst S Bahn weiterfahren Volksstimme 26 November 2017 abgerufen am 3 Dezember 2017 EA 7 84 S 449 Bruno Lammli Schw Bundesbahnen Ae 6 6 Nr 11 401 11 520 Betriebseinsatz Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 2 Dezember 2013 abgerufen am 18 Oktober 2013 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www lokifahrer ch Mathias Rellstab Wieder ein Signalfall mit Unfallfolge bei den SBB In Schweizer Eisenbahn Revue Nr 11 Minirex 2011 ISSN 1022 7113 S 536 537 Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hauensteinstrecke amp oldid 238066174