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Die Bozbergstrecke ist eine normalspurige Eisenbahnstrecke im Norden der Schweiz Sie gehort den Schweizerischen Bundesbahnen SBB und fuhrt von Basel durch den Jura in das Aaretal Die Route verlauft uber Pratteln Rheinfelden Stein Sackingen und Frick durch den Bozbergtunnel und nach Brugg und Baden Basel Stein Sackingen Brugg BadenSudportal des alten Bozbergtunnels beim Geisterbahnhof von Schinznach DorfSudportal des alten Bozbergtunnels beim Geisterbahnhof von Schinznach DorfStreckennummer BAV 500 Basel SBB Pratteln Ost 700 Pratteln Ost Brugg AG 699 Neuer Bozbergtunnel 710 Brugg AG Baden Fahrplanfeld 700Streckenlange 65 9 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Stromsystem 15 kV 16 7 Hz Maximale Neigung 12 0 Legende Strecke von Strasbourg S 10 0 Basel SBB S 1 S 3 S 6 277 m u M Jurabahn nach Delemont Biel Bienne S 3Basler Tram Birseckbahn Trambahn Basel Aesch1 5 Basler Verbindungsbahn S 6Tram Basel Pratteln ehem Basellandschaftliche Ueberlandbahn Birsbrucke III St Jakob 90 m 4 8 Muttenz 281 m u M 4 8 Basler Verbindungsbahn4 8 Verbindungskurve zur JurabahnAbzweig Adlertunnel nach Liestal Olten Fernverkehr 8 3 80 1 Pratteln 290 m u M Hauensteinstrecke nach Liestal Olten S 3Pratteln Salina RauricaErgolzbrucke 185 m 76 9 Kaiseraugst 285 m u M Rheinfelden Augarten71 6 Rheinfelden 285 m u M 68 2 Mohlin 308 m u M 61 8 Mumpf 310 m u M 58 8 Stein Sackingen 311 m u M Strecke nach Laufenburg S 155 4 Eiken 328 m u M 51 8 Frick Endpunkt S 1 360 m u M 46 9 Hornussen bis 1993 PV 414 m u M 42 4 Effingen 461 m u M Bozbergtunnel 2526 m 39 2 Schinznach Dorf 441 m u M Villnacherntunnel 184 m 35 9 Villnachern bis 2008 PV 403 m u M Aarebrucke 223 m 32 4 Verbindungsstrecke nach Lenzburg OthmarsingenStrecke von AarauStrecke von Lenzburg Othmarsingen31 2 Brugg Endpunkt S 12 352 m u M Reussbrucke Turgi 73 m Strecke von Koblenz S 2727 4 Turgi Endpunkt S 29 341 m u M 22 5 Baden Endpunkt S 23 S 27 385 m u M Strecke nach Zurich S 12 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Neuer Bozbergtunnel 3 Stillgelegte Bahnhofe 4 Bedeutung der Strecke 5 Unfalle 6 Literatur 7 Weblinks 8 Einzelnachweise und AnmerkungenGeschichte BearbeitenAls die erste Bahnstrecke zwischen Zurich und Baden am 9 August 1847 durch die Schweizerische Nordbahn eroffnet worden war und am 29 September 1856 die Schweizerische Nordostbahn den Streckenabschnitt von Baden nach Brugg in Betrieb genommen hatte bestanden bereits Plane fur eine weitere Verbindung an den Rhein und bis nach Basel Das Projekt einer Bahnlinie von Brugg unter dem Juraplateau beim Bozbergpass hindurch in das Fricktal fand auch die Unterstutzung der Aargauer Kantonsregierung nbsp Aarebrucke bei Brugg vorerst nur eingleisigAls Alternative zur 1858 eroffneten Hauensteinstrecke der Schweizerischen Centralbahn mit dem Umweg uber Olten und Aarau bildeten die Schweizerische Nordostbahn und die Schweizerische Centralbahn gemeinsam die Bozbergbahn BoB um die direkte 49 Kilometer lange Strecke von Pratteln uber Rheinfelden und Frick und den Bozbergtunnel nach Brugg zu bauen die sie am 2 August 1875 dem Betrieb ubergeben konnten Die neue Linie verkurzte die Strecke zwischen Basel und Zurich um mehr als acht Kilometer Zwischen Basel und Pratteln benutzten die Zuge die Strecke der Centralbahn und von Brugg nach Zurich die Gleise der Nordostbahn Die neue Strecke wurde zunachst nur einspurig gebaut wahrend die Kunstbauten bereits fur eine spater einzurichtende zweite Spur ausgelegt waren Die maximale Steigung der Strecke betragt an den Bozbergrampen 14 Promille Neben dem 2 526 Meter langen Bozbergtunnel bildete die Brucke uber die Aare oberhalb von Brugg die in einer langgezogenen Kurve die Aareschlucht uberquert das aufwendigste Bauwerk der neuen Eisenbahnlinie Beim Bau gab es Schwierigkeiten mit Hangrutschungen und dem Damm oberhalb von Frick der mit einer zu schmalen Dammsohle geplant wurde 1 Im Jahr 1895 wurde der Streckenabschnitt von Pratteln uber Rheinfelden bis zum Bahnhof Stein Sackingen auf Doppelspur ausgebaut Erst nach der Eingliederung der Bozbergbahn in die SBB am 1 Januar 1902 erhielten auch die ubrigen Streckenteile die zweite Spur Im November 1904 war der Abschnitt von Stein Sackingen nach Frick fertig ausgebaut im April 1905 die Ostrampe zum Bozbergtunnel Brugg bis nach Schinznach Dorf und im September 1905 auch der Abschnitt von der Station Schinznach Dorf durch den Tunnel nach Effingen im Fricktal und bis nach Frick Am 18 Oktober 1926 konnten die SBB die Elektrifizierung der gesamten Strecke von Pratteln bis nach Brugg abschliessen Zwischen Basel und Pratteln teilt die Bozbergstrecke das Trassee auch heute noch mit der Schnellzugstrecke von Basel nach Olten der Hauensteinstrecke die eine Zufahrt zu Gotthardbahn und zur Lotschberglinie bildet Eine Entlastung fur den ersten Streckenabschnitt sudostlich von Basel wurde mit dem im Jahr 2003 eroffneten Adlertunnel zwischen Muttenz und Liestal erreicht der heute von den Schnellzugen zum Hauensteintunnel befahren wird Neuer Bozbergtunnel Bearbeiten nbsp Installationsplatz der Tunnel bohr maschine am BozbergtunnelUm den alpenquerenden Gutertransport vermehrt von der Strasse auf die Schiene verlagern zu konnen und das Potenzial der NEAT voll auszuschopfen wurde beschlossen die Gotthard Achse zu einem 4 Meter Korridor auszubauen 2 Der alte Bozbergtunnel ist jedoch dafur baulich nicht geeignet Verschiedene Varianten wurden in Vorprojekten gepruft Der Neubau eines doppelspurigen Tunnels hat sich als die beste Variante erwiesen Der Bau des 4 Meter Korridors kostet insgesamt 940 Millionen Franken 3 Als grosstes Einzelprojekt kostet der Neubau des Bozbergtunnels 350 Millionen Franken Der bestehende Bozbergtunnel wird nach Umbaumassnahmen als Dienst und Rettungsstollen genutzt werden Die beiden Tunnels werden uber funf Querverbindungen miteinander verbunden Das nordliche Portal des neuen Tunnels liegt in der Nahe von Effingen das sudliche bei Schinznach Dorf Der Hauptvortrieb des Tunnels erfolgte mit einer Tunnelbohrmaschine Die Bauarbeiten begannen am 9 Marz 2016 4 Die letzte Schwelle wurde am 6 Februar 2020 eingebaut Die Inbetriebnahme erfolgte am 9 November 2020 5 6 Die Umbauarbeiten am alten Tunnel sollen bis Ende 2022 veraltet abgeschlossen sein 7 Stillgelegte Bahnhofe Bearbeiten nbsp Station Botzenegg heute Schinznach Dorf im Hintergrund das Sudportal des alten BozbergtunnelsIm Jahr 1993 stellten die Schweizerischen Bundesbahnen den Regionalverkehr auf der Bahnstrecke zwischen Brugg und Frick ein Seitdem wird der offentliche Verkehr in diesem Gebiet von der Buslinie 137 von Postauto Aargau abgedeckt Damit werden die Bahnhofe von Hornussen Effingen und Schinznach Dorf nicht mehr im fahrplanmassigen Zugsverkehr bedient Die ehemalige Bahnhofanlage bei Hornussen wurde betriebs und sicherungstechnisch zu einem einfachen Stationsareal mit einem Anschlussgleis und zwei Spurwechseln umgebaut Auf dem Bahnhof von Effingen erhielten die Gleisbaudetachements der Schweizer Armee noch bis ins Jahr 2004 die Gelegenheit Einsatzubungen an einer Bahnanlage durchzufuhren An der Haltestelle von Villnachern hielten bis zum Dezember 2008 taglich noch zwei Zuge der S Bahn Basel Eine Komposition die spatabends von Frick aus zum Ubernachten nach Brugg fahrt bediente dabei bis 2008 auch noch Villnachern Dieselbe Komposition fahrt morgens wieder in Richtung Basel sie hielt bis zum Dezember 2008 fruhmorgens ebenfalls in Villnachern Inzwischen ist die Haltestelle von Villnachern aufgehoben und die Bahnsteige wurden abgebrochen Neuer BozbergtunnelNutzung EisenbahntunnelLange 2693 mAnzahl der Rohren 1Gleise 2Querschnitt 100 m bis 160 m BauBaukosten CHF 350 Mio BetriebFreigabe November 2020Lage nbsp Bozbergstrecke Kanton Aargau nbsp nbsp KoordinatenNordportal bei Effingen 650101 258286 47 47344 8 10323Sudportal bei Schinznach Dorf 652095 256514 47 45735 8 12947Alter Bozbergtunnel BozbergtunnelNutzung EisenbahntunnelLange 2526 mAnzahl der Rohren 1Gleise 2BauBauherr Bozbergbahn BoB BetriebFreigabe 2 August 1875Schliessung 2020 Eisenbahntunnel KoordinatenNordportal 650169 258248 47 47309 8 10413Sudportal 652058 256567 47 457831 8 128981w1Bedeutung der Strecke BearbeitenZwischen Basel und Stein Sackingen fahrt die S1 der Basler S Bahn im Halbstundentakt weiter alternierend nach Frick und Laufenburg In den Hauptverkehrszeiten kommen Verstarkerzuge bis Stein Sackingen dazu Die Schnellzuge zwischen Basel und Zurich verkehren gewohnlich uber die Hauensteinstrecke nur die Interregios auf dem Abschnitt Basel Zurich HB oder zwischen Basel und Zurich Flughafen verkehren uber die Bozbergstrecke Diese wird heute vor allem fur den Guterverkehr genutzt Bis Dezember 2016 verkehrten auch die beiden CityNightLine Zuge Zurich Berlin Prag und Zurich Amsterdam Hamburg uber die Bozbergstrecke Der Nachfolger der CNL Nachtzuge der Nightjet Zurich Berlin Hamburg fahrt weiterhin uber die Strecke Taglich verkehren Guterzuge die zugleich die Gotthardstrecke befahren Sie werden grosstenteils in Doppeltraktion Vielfachsteuerung mit modernen Guterzuglokomotiven verschiedener Bahngesellschaften oder je einer SBB Re 4 4 II und einer SBB Re 6 6 als sogenannte Re 10 10 in Vielfachsteuerung bespannt Nach der Bozbergrampe fuhrt westlich des Bahnhofs von Brugg ein Verbindungsviadukt die Gleise zur Sudbahn uber die Linie von Brugg nach Aarau Auch Nahguterzuge in der Regel mit Re 4 4 Lokomotiven bespannt sind zwischen dem Rangierbahnhof Muttenz und dem unteren Fricktal anzutreffen Unfalle BearbeitenAm 4 Januar 1991 entgleisten wegen eines Radbruchs im Bahnhof Stein Sackingen bei einem durchfahrenden Blockzug 8 von 14 Zisternenwagen die je 85 000 Liter Benzin transportierten Dabei schlugen einige Wagen leck und es kam zu einem Grossbrand der erst nach 14 Stunden geloscht werden konnte Dieser Unfall forderte zwar keine Toten oder Schwerverletzte gehort aber zu den schwersten Gefahrgutunfallen in der Neuzeit bei den Schweizer Eisenbahnen 8 Am 10 Februar 2005 kam es zu einem Zusammenstoss zweier Zuge bei Brugg bei dem ein Bauarbeiter starb 9 Literatur BearbeitenHermann Dietler Bozbergbahn In Victor von Roll Hrsg Enzyklopadie des Eisenbahnwesens 2 Auflage Band 2 Bauentwurf Brasilien Urban amp Schwarzenberg Berlin Wien 1912 S 437 438 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bozbergstrecke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien SBB Neuer Bozbergtunnel fur den 4 Meter Korridor Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Botzbergbahn In Die Eisenbahn Band 2 3 Nr 8 1875 S 88 89 doi 10 5169 seals 3708 SBB Der 4 Meter Korridor auf der Gotthard Achse Memento des Originals vom 18 Mai 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www sbb ch SBB Projektseite Neuer Bozbergtunnel fur den 4 Meter Korridor Memento des Originals vom 5 Juli 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot company sbb ch Bozbergtunnel Baustart fur Kernstuck des 4 Meter Korridors SRF 9 Marz 2016 Jasmin Huwyler Bozbergtunnel Zuge rollen ab heute durch den neuen Tunnel In news sbb ch 9 November 2020 abgerufen am 3 Dezember 2020 Letzte Schwelle im Bozbergtunnel eingebaut In Der Eisenbahningenieur Band 71 Marz 2020 ISSN 0013 2810 S 54 G B Neuer Bozberg Eisenbahntunnel Baubeginn im Fruhjahr 2016 In Tunnel Offizielles Organ der STUVA Nr 6 2015 Bauverlag Oktober 2015 ISSN 0722 6241 S 7 online abgerufen am 20 Oktober 2015 Adrian Hunziker Vor 20 Jahren brannte es in Stein Die Nacht war taghell Katastrophen im Aargau In Aargauer Zeitung 23 Juli 2012 abgerufen am 1 April 2015 SBB Zug totet Bauarbeiter In Blick 10 Februar 2005 abgerufen am 7 Dezember 2013 nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bozbergstrecke amp oldid 236464376