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Laufelfingen ist eine politische Gemeinde im Bezirk Sissach des Kantons Basel Landschaft in der Schweiz LaufelfingenWappen von LaufelfingenStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Basel Landschaft Basel Landschaft BL Bezirk SissachBFS Nr 2852i1f3f4Postleitzahl 4448Koordinaten 631499 249441 47 39504 7 85585 560 Koordinaten 47 23 42 N 7 51 21 O CH1903 631499 249441Hohe 560 m u M Hohenbereich 491 968 m u M 1 Flache 8 16 km 2 Einwohner 1369 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 168 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 13 1 31 Dezember 2022 4 Website www laeufelfingen chLaufelfingen von der Ruine Homburg aus gesehen Laufelfingen von der Ruine Homburg aus gesehenLage der GemeindeKarte von Laufelfingenww Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Mittelalter und fruhe Neuzeit 2 2 Neuere Geschichte 3 Wappen 4 Bevolkerung 5 Verkehr 6 Sagen 7 Sehenswurdigkeiten 8 Personlichkeiten 9 Bilder 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Historisches Luftbild von Werner Friedli 1953 Laufelfingen liegt zuoberst im Homburgertal eingebettet in die Hugelketten des Baselbieter Juras am Fuss des Unteren Hauensteinpasses an der Grenze zum Kanton Solothurn Es ist 10 km von Olten 17 km von Liestal und 35 km von Basel entfernt Es liegt an der Bahnlinie Sissach Olten der S9 der Regio S Bahn Basel auch unter dem Namen Laufelfingerli bekannt Die SBB Station liegt 556 m u M der hochstgelegene Punkt des Gemeindegebiets befindet sich bei der Schmutzbergfluh 980 m und der tiefstgelegene am Homburgerbach an der Grenze zum Nachbardorf Buckten Laufelfingen liegt inmitten des Naherholungs und Wandergebiets Wisenberg Bad Ramsach Belchenflue Die Gemeinde grenzt im Nordwesten an Kanerkinden im Norden an Buckten und im Nordosten an Hafelfingen im Osten an Wisen SO im Suden an Hauenstein Ifenthal SO im Sudwesten an Eptingen und im Westen an Diegten Geschichte BearbeitenMittelalter und fruhe Neuzeit Bearbeiten Leinvolvingen wurde erstmals 1226 urkundlich erwahnt Das Dorf ist aber um einiges alter Der Ortsname mit der Endung ingen weist auf die Zeit der ersten alamannischen Ansiedlungen die sudlich des Rheins vom 7 Jahrhundert an entstanden 2002 wurden bei Bauarbeiten im Keller des Laufelfinger Pfarrhauses Uberreste eines fruhmittelalterlichen Friedhofs gefunden ebenso Trummer aus romischer Zeit Somit ist anzunehmen dass ungefahr im 8 Jahrhundert eine erste Kirche mit Friedhof im Ruinenfeld eines verlassenen romischen Gutshofes errichtet wurde Das dazugehorige fruhmittelalterliche Dorf wurde aber nicht neben der Kirche sondern unten im Talgrund errichtet Davon dass die Gegend um den Unteren Hauenstein bereits zur Romerzeit begangen wurde zeugen verschiedene Bodenfunde z B Munzen und Flurnamen Spuren von Karrengleisen im Bachbett des Homburgerbachs unterhalb der Schreinerei am nordlichen Dorfende und an der Alten Hauensteinstrasse im Wald kurz vor der Passhohe zeigen dass der Passverkehr am Unteren Hauenstein uralt ist Ob allerdings die Karrengleise aus romischer Zeit stammen oder aus dem Mittelalter ist unter Historikern umstritten Im Hochmittelalter gehorte das Dorf den Herren von Frohburg Diese residierten auf der im 10 Jahrhundert erbauten ab dem 14 Jahrhundert zerfallenden heute vom Dorf Hauenstein aus mit dem Auto zu erreichenden Frohburg oberhalb von Trimbach Ein Frohburger Spross Graf Hermann IV liess 1240 an der engsten Stelle des Tals zwischen Buckten und Laufelfingen eine neue Burg bauen zur Uberwachung des aufbluhenden Nord Sud Handelsverkehrs von Basel uber den Unteren Hauenstein Richtung Gotthard und Italien Graf Hermann nannte die neu erbaute Burg Neu Homberg zu Ehren seiner Gattin die die Erbtochter des Grafen von Alt Homberg im aargauischen Fricktal war 60 Jahre spater verkaufte Graf Hermanns Enkel er hiess ebenfalls Hermann und war in Geldnoten die Burg samt den dazugehorigen Dorfern also auch Laufelfingen an den Bischof von Basel Auch dieser kam aber in Geldnot und so kaufte um 1400 die Stadt Basel die Herrschaftsrechte uber das Homburgertal und somit auch uber Laufelfingen Bei den Bauernunruhen von 1653 in denen sich die Landbevolkerung gegen immer druckendere Lasten und Auflagen von Seiten der stadtischen Obrigkeit emporte tat sich Uli Gysin vom Hof Halden in Laufelfingen als Wortfuhrer hervor Er wurde am 14 Juli 1653 zusammen mit sechs anderen Volksvertretern allesamt Familienvater und ehrbare Burger ihrer Gemeinden in Basel hingerichtet Die Herrschaft der Stadt Basel dauerte bis 1832 als Laufelfingen eine souverane Gemeinde des neu gegrundeten Kantons Basel Landschaft wurde Neuere Geschichte Bearbeiten Von 1827 bis 1830 wurde die neue Passstrasse uber den Hauenstein gebaut die mit ihren weit ausladenden Kehren die alte Strasse abloste die holperig steil und zum Teil innerhalb der Bachbetten verlaufen war Bald brach das Eisenbahnzeitalter an und machte dem Passverkehr Konkurrenz 1858 wurde der Hauenstein Scheiteltunnel der Centralbahn Strecke von Basel nach Olten eroffnet Dieser Tunnel zwischen Laufelfingen und Trimbach war damals mit seinen 2495 Metern der langste Tunnel Europas Wahrend des Tunnelbaus kam es zu einer Brandkatastrophe die 63 Arbeitern das Leben kostete Dank dem Bahnanschluss entwickelten sich in Laufelfingen Industrie und Gewerbe Am bedeutendsten wurden Abbau und Verarbeitung von Gips Gips Union bis 1981 sowie Zementwaren und andere Baumaterialien Gebr Kohler bis 2010 Der ortliche Kultur und Museumsverein plant die sog Sandmuhle beim Steinbruch an der Hauensteinstrasse zu einem Museum auszubauen das die Industriegeschichte des Dorfes dokumentiert Wappen BearbeitenDie Gemeinde ubernahm im 20 Jahrhundert das Wappen der ehemaligen Grafen von Homburg Zwei auf goldenem Grund ubereinander schwebende schwarze Adler mit roten Fangen und Schnabeln Bevolkerung BearbeitenAuslanderanteil 11 Religion 59 reformiert 18 romisch katholischVerkehr BearbeitenAufgrund des geringen Kostendeckungsgrades des Laufelfingerlis wurde mehrfach eine Umstellung auf Busbetrieb in Erwagung gezogen so auch 2005 5 Nach massiven Protesten gegen einen entsprechenden Regierungsbeschluss entschied sich jedoch das Baselbieter Parlament der Landrat im November 2006 mit grossem Mehr fur eine Weiterfuhrung des Bahnbetriebs 6 2008 bewilligte der Landrat den Ausbau der Haltestellen entlang der S9 nach zeitgemassem S Bahn Standard 2010 ausgefuhrt 2011 schlug die Regierung vor den Fahrplan der S9 aus Spargrunden um einen Drittel auszudunnen also nicht mehr den Stundentakt zu gewahrleisten Nach wiederum heftigen Reaktionen lehnte der Landrat im Mai 2012 diese Sparmassnahme ab Die Weiterfuhrung des Bahnbetriebs im bisherigen Rahmen scheint zumindest bis 2017 gesichert In der Referendumsabstimmung vom 26 November 2017 wurde diese Uberlegung ohnehin verworfen Rund 65 Prozent der Stimmbevolkerung sagten Nein zur Stilllegung des Laufelfingerli Sagen BearbeitenEine Sage behauptet dass man bei Laufelfingen manchmal auf dem Zug eine weisse Frau das Tunnelgespenst mitfahren sehen kann Eine andere Geschichte erzahlt von den Seelen der verstorbenen Tunnelarbeiter die man schreien hort wenn der Hauensteiner Wind heftig blast Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Laufelfingen St Peter und Paul Die mittelalterliche Kirche beherbergt drei moderne Bleiglasfenster von Walter Eglin und bildet zusammen mit Pfarr und Sigristenhaus ein Ensemble oberhalb des Dorfkerns Die restaurierte Ruine Homburg Tierfriedhof am Wisenberg Der erste Tierfriedhof der Schweiz 2001 gegrundet im Grunen auf dem Gelande einer ehemaligen Gipsfabrik gelegen Personlichkeiten BearbeitenBruno Balscheit 1910 1993 reformierter Gemeindepfarrer und Hochschullehrer an der Universitat BaselBilder Bearbeiten nbsp Stich aus dem Jahr 1756 von David Herrliberger nbsp Stich aus dem Jahr 1756 von David Herrliberger nbsp Stich aus dem Jahr 1758 von David Herrliberger nbsp Laufelfingen im Winter nbsp Strassenschild vor Einfahrt nach Laufelfingen nbsp Reformierte Kirche von Laufelfingen nbsp Kirchenfenster von Walter Eglin nbsp Gemeindehaus nbsp Blick auf das Dorf von der Kirche ausLiteratur BearbeitenHans Rudolf Heyer Die Kunstdenkmaler des Kantons Basel Landschaft Band III Der Bezirk Sissach Kunstdenkmaler der Schweiz Band 77 Hrsg von der Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 1986 ISBN 3 7643 1796 5 S 118 138 Albert Burckhardt Die Glasgemalde aus der Kirche zu Laufelfingen In Basler Jahrbuch 1888 S 256 267 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Laufelfingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Gemeinde Laufelfingen Antonia Schmidlin Laufelfingen In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Bericht der Bau und Planungskommission 7 November 2006 Protokoll der Landratssitzung vom 16 November 2006Politische Gemeinden im Bezirk Sissach Anwil Bockten Buckten Buus Diepflingen Gelterkinden Hafelfingen Hemmiken Itingen Kanerkinden Kilchberg Laufelfingen Maisprach Nusshof Oltingen Ormalingen Rickenbach Rothenfluh Rumlingen Runenberg Sissach Tecknau Tenniken Thurnen Wenslingen Wintersingen Wittinsburg Zeglingen ZunzgenKanton Basel Landschaft Bezirke des Kantons Basel Landschaft Gemeinden des Kantons Basel Landschaft Normdaten Geografikum GND 4576243 0 lobid OGND AKS VIAF 247832528 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Laufelfingen amp oldid 238109859