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Gerhard von Breitenbach 7 Mai 1886 in Altona als Gerhard Breitenbach 20 Juni 1974 in Munchen war ein Politiker der Zentrumspartei und Landrat des Kreises Limburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGerhard Breitenbach wurde am 7 Mai 1886 in Altona geboren Seine Eltern waren Paul von Breitenbach und dessen Ehefrau Christina Johanna Elvira von Breitenbach Sein Vater wurde 1909 als preussischer Minister der offentlichen Arbeiten in den erblichen Adelsstand aufgenommen seitdem fuhrt die Familie den Zusatz von im Namen Gerhard von Breitenbach besuchte Gymnasien in Hamburg Mainz Koln und Quakenbruck 1907 1908 leistete er einen freiwilligen Wehrdienst denn er mit dem Rang Oberleutnant der Reserve beendete Danach begann er mit dem Studium der Rechtswissenschaften an der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg Humboldt Universitat zu Berlin und Christian Albrechts Universitat Kiel Er war seit 1907 Mitglied des Corps Guestphalia Heidelberg 1 Seinen juristischen Vorbereitungsdienst beim Landgericht Gross Lichterfelde bei Berlin schloss er im Januar 1916 mit Pradikat ab Im Ersten Weltkrieg war er in der Zivilverwaltung des Generalgouvernements Belgien eingesetzt Nach seiner Entlassung aus der Armee 1918 nahm er eine Stelle als Regierungsassessor beim Regierungsbezirk Koblenz an Er arbeitete auf verschiedenen Dienststellen der preussischen Verwaltung Vom 25 Oktober 1923 bis zum 8 Oktober 1924 musste er nach der franzosischen Besetzung des Rheinlandes Koblenz verlassen Breitenbach zog vorubergehend nach Hannover um Am 11 Dezember 1924 ubernahm von Breitenbach die Stelle eines kommissarischen Landrates des Kreises Limburg Durch den Kreistag wurde er am 26 Marz 1925 offiziell gewahlt Breitenbach verlegte am 18 April 1925 seinen Wohnsitz endgultig von Hannover nach Limburg an der Lahn nbsp Der heutige Haupteingang des Kreishauses in LimburgSein Amt trat er wahrend eines wirtschaftlichen Aufschwungs an Eine der ersten grosseren Amtshandlungen von Breitenbachs war der Bau des Kreishauses fur samtliche Behorden der Kreisverwaltung 1925 1926 Wahrend seiner Tatigkeit als Landrat zur Zeit der Weimarer Republik konnte sich Gerhard von Breitenbach auf eine Koalition aus der Mehrheitspartei Zentrum und der Wirtschaftspartei stutzen Zum Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei im Kreis und Burgermeister von Niederselters Adam Graf hatte er ein vertrauensvolles Verhaltnis Mit Einsetzen der Weltwirtschaftskrise endete der wirtschaftliche Aufschwung Die Kreisverwaltung unter von Breitenbach forderte Projekte des freiwilligen Arbeitsdienstes fur den Strassenbau In dieser Zeit wurden unter anderem die Strasse von Niederselters nach Eisenbach und von Lahr nach Heckholzhausen realisiert Wie im ubrigen Deutschland kam es auch im Kreis Limburg zu einer Radikalisierung zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten der von Breitenbach durch verstarken Polizeieinsatz abzuhelfen hoffte Nach der Machtubernahme 1933 kam es am 12 Marz 1933 zu Kommunalwahlen Diese erbrachten im Kreis nicht uberall das von der NSdAP beabsichtigte Ergebnis Von Breitenbach wurde durch den Wiesbadener Regierungsprasidenten Werner Zschintzsch genotigt die Burgermeister von Eisenbach Erbach Hausen Niederbrechen Niederselters Oberbrechen und Schwickershausen abzusetzen Er zogerte bis zum 30 Marz 1933 die notwendigen Urkunden auszustellen da dieses aufgrund der geltenden Rechtslage im Freistaat Preussen nicht moglich war Die Entscheidungskompetenz im Kreis wurde zunehmend vom Landrat auf die Partei ubertragen Um sich in seinem Amt halten zu konnen stellte von Breitenbach am 29 April 1933 Antrag auf die Parteimitgliedschaft in der NSdAP die jedoch abgelehnt wurde Im Sommer 1934 beauftragte Regierungsprasident Werner Zschintsch den Limburger Rechtsanwalt und NSdAP Mitglied Protzmann die Geschaftsfuhrung des Landrates von Breitenbach zu beaufsichtigen Im November 1934 versetzte Regierungsprasident Werner Zschintsch Gerhard von Breitenbach mit 48 Jahren in den vorlaufigen Ruhestand Vier Wochen nach seiner Versetzung in den Ruhestand wurde von Breitenbach mit der Leitung des Gemeindeprufungsamtes der Regierung Hannover beauftragt Am 1 Marz 1935 verliess er Limburg und zog nach Hannover um Im Jahr 1939 als Landrat z D zum Oberprasidium Breslau uberwiesen 2 ubernahm er dort im April 1940 eine Stelle als Regierungsdirektor beim Oberprasidium in Breslau Nach Kriegsende fand von Breitenbach ab Mai 1946 als Regierungsdirektor in Montabaur Beschaftigung In dieser Funktion versah er auch in der Zeit vom 5 April bis zum 31 Mai 1946 auf Weisung der franzosischen Militarregierung die landratlichen Dienstgeschafte des Unterlahnkreises mit Sitz in Diez 3 Auf Vorschlag von Wilhelm Boden und mit dem Einverstandnis der Besatzungsmacht wurde von Breitenbach schliesslich am 24 Mai 1946 als standiger Vertreter der beiden obersten Beamten des Prasidiums der Regierung in Montabaur berufen 4 Literatur BearbeitenEugen Caspary Der Limburger Landrat Gerhard von Breitenbach 1924 1934 Ende einer kommunalpolitischen Karriere zu Beginn der nationalsozialistischen Diktatur In Nassauische Annalen 118 2007 S 491 508 Thomas Klein Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preussischen Provinz Hessen Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945 Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte Bd 70 Hessische Historische Kommission Darmstadt Historische Kommission fur Hessen Darmstadt Marburg 1988 ISBN 3 88443 159 5 S 101 f Weblinks BearbeitenBreitenbach Gerhard Leopold von Hessische Biografie Stand 24 Juli 2019 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Kosener Korps Listen 1910 113 1127 Thomas Klein Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preussischen Provinz Hessen Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945 Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte Bd 70 Hessische Historische Kommission Darmstadt Historische Kommission fur Hessen Darmstadt Marburg 1988 ISBN 3884431595 S 101 f Der Unterlahnkreis Hundert Jahre 1867 1967 Monographie einer Landschaft Muskakesche Verlagsanstalt Franz Mathes Verlag Trautheim 1967 S 24 mit Bild auf S 25 Ulrich Springorum Entstehung und Aufbau der Verwaltung in Rheinland Pfalz nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 1947 Schriftenreihe der Hochschule Speyer Band 88 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 05128 9 S 166 f u Anm 69Landrate des Unterlahnkreises Berthold von Nasse 1868 1877 Joseph Rolshoven 1877 1888 Robert Johannes 1888 1900 Max Duderstadt 1900 1918 Heinrich Thon 1918 1919 Ernst Scheuern 1919 1933 Werner Ulrici 1933 1935 Hans Oppermann 1935 1944 Karl Uerpmann 1944 1945 Wilhelm Hartung 1945 Bernhard Hasenclever 1945 1946 Gerhard von Breitenbach 1946 Willi Kratt 1946 1947 Wilhelm Hartung 1947 1950 Christian Rorig 1950 Walther Meyer Delvendahl 1950 1958 Albert Reinhard 1958 1969 Landrate des Kreises Limburg Friedrich Rabe 1886 1905 Robert Buchting 1905 1919 Karl Schellen 1919 1921 Max Huesker 1921 1924 Gerhard von Breitenbach 1924 1934 Karl Uerpmann 1934 1945 Walter Dannhausen 1945 1948 Eduard Jager 1948 1964 Heinz Wolf 1964 1974 Normdaten Person GND 1065264429 lobid OGND AKS VIAF 313431998 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Breitenbach Gerhard vonALTERNATIVNAMEN Breitenbach GerhardKURZBESCHREIBUNG Landrat des Kreises Limburg VerwaltungsjuristGEBURTSDATUM 7 Mai 1886GEBURTSORT AltonaSTERBEDATUM 20 Juni 1974STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerhard von Breitenbach amp oldid 213736665