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Werner Zschintzsch auch Zschintsch geboren 26 Januar 1888 in Rossla gestorben 1 Juli 1953 in Gottingen 1 war in der Zeit des Nationalsozialismus ein deutscher Verwaltungsjurist Staatssekretar und SS Fuhrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung und Beruf 1 2 Zeit des Nationalsozialismus 1 3 Nachkriegszeit 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAusbildung und Beruf Bearbeiten Werner Zschintzsch war der Sohn eines Forstbeamten 2 Er besuchte in seinem Heimatort die Volksschule und danach das Klostergymnasium in Ilfeld Ab 1906 studierte er Rechts und Staatswissenschaften an der Universitat Lausanne der Universitat Munchen der Universitat Berlin sowie an der Universitat Halle Nachdem er 1909 die erste juristische Staatsprufung bestanden hatte begann er die Referendariatszeit an Gerichten in Naumburg sowie Rosslau und leistete seinen einjahrigen Militardienst in Wittenberg ab Ab 1910 war er Regierungsreferendar in Merseburg wechselte 1912 an Landratsamt Liebenwerda und war ab 1913 in verschiedenen Abteilungen beim Regierungsprasidium Merseburg eingesetzt Die letzte Station seiner Ausbildung vor der zweiten juristischen Staatsprufung absolvierte er beim Burgermeister in Lauchstadt 3 Von 1914 bis 1918 war er zunachst im Rang eines Leutnants Soldat im Ersten Weltkrieg und wurde 1919 mehrfach ausgezeichnet im Rang eines Oberleutnants aus dem Heer entlassen Danach war er zunachst von 1919 bis 1920 als Verwalter des Landratsamts im Landkreis Schwetz Weichsel und seit 1920 beim Regierungsprasidium in Marienwerder eingesetzt 3 Von 1920 bis 1922 gehorte er der DNVP an 4 Ab 1922 fuhrte er die Amtsbezeichnung Regierungsrat 1925 wurde er als Referent in die Kommunalabteilung des Preussischen Innenministeriums nach Berlin ubernommen wo er zunachst als Oberregierungsrat und ab 1926 als Ministerialrat bis 1933 tatig war 3 Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Nach der Machtubergabe an die Nationalsozialisten ersetzte Zschintzsch am 15 Februar 1933 im Regierungsbezirk Wiesbaden den vom Preussischen Ministerprasidenten Hermann Goring abgesetzten sozialdemokratischen Regierungsprasidenten Fritz Ehrler Am 1 Mai 1933 trat er der NSDAP Mitgliedsnummer 3 495 469 bei 5 Am 16 Juni 1936 wurde er im Rang eines Standartenfuhrers Mitglied der SS Nr 276 657 5 Ab 1937 war er SS Fuhrer beim Stab Reichsfuhrer SS zuletzt im Rang eines Oberfuhrers 1937 2 Er erhielt 1938 das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP 3 Zudem war er Trager des SS Totenkopfrings und Ehrendegens des Reichsfuhrers SS Von Marz 1936 bis Marz 1945 war Zschintzsch Staatssekretar im Reichs und Preussischen Ministerium fur Wissenschaft Erziehung und Kultur unter Reichsminister Bernhard Rust 5 Er vertrat geschaftsfuhrend den krankheitsbedingt oft abwesenden und politisch wenig einflussreichen Rust 6 Ab 1938 war er zudem Mitglied des Preussischen Staatsrats Nachkriegszeit Bearbeiten Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war Zschintzsch von 1945 bis 1948 in alliierter Internierungshaft u a im Internierungslager Dachau und in Darmstadt Wahrend seiner Internierung wurde Zschintzsch 1947 in Nurnberg im Rahmen der Nurnberger Prozesse mehrmals vernommen 7 Wahrend der Vernehmungen bestritt er etwas von den Verbrechen des NS Regimes gewusst zu haben und beteuerte von diesen erst nach Kriegsende erfahren zu haben Er gab an neben der NSDAP und der SS u a auch dem NS Rechtswahrerbund dem Reichsluftschutzbund dem Reichsbund fur Leibesubungen und der NSV angehort zu haben 8 Nach Entlassung aus der Internierung lebte er in den Ruhestand versetzt in Bovenden In Gottingen wurde er 1949 nach einem Spruchkammerverfahren als Minderbelasteter entnazifiziert und nach einem Uberprufungsverfahren vor der Spruchkammer Hildesheim als Mitlaufer eingestuft Aufgrund seiner SS Mitgliedschaft wurde ihm durch die Spruchkammer Bielefeld eine Geldstrafe sowie eine viermonatige Haftstrafe auferlegt Die Haftstrafe galt durch seine vorherige Internierung bereits als abgegolten 3 Zschintzsch war verheiratet das Paar hatte zwei Tochter Schriften BearbeitenDas deutsch ungarische Kulturabkommen und seine Auswirkungen in Ungarische Jahrbucher 1940 S 129 136 Karl Maria Hettlage Wilhelm Loschelder und Werner Zschintzsch Die Gemeindefinanzverordnung vom 2 November 1932 nebst der Stellenplanverordnung vom 2 November 1932 der ersten und zweiten Verordnung uber die Durchfuhrung der Gemeindefinanzverordnung vom 17 Dezember 1932 und vom 28 Januar 1933 Kommentar R Muller Eberswalde Berlin 1933 Das Besoldungsrecht der Kommunalbeamten nach der Verordnung vom 12 September 1931 Eberswalde Verlagsges Muller 1931 Kommunalkredit Berlin C Heymann 1931 Literatur BearbeitenRainer Bookhagen Die evangelische Kinderpflege und die Innere Mission in der Zeit des Nationalsozialismus Band 2 Ruckzug in den Raum der Kirche 1937 bis 1945 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2002 ISBN 3 525 55730 2 Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Studien zur Wissenschafts und Universitatsgeschichte Band 6 Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 171 172 Frank Rutger Hausmann Auch im Krieg schweigen die Musen nicht die Deutschen Wissenschaftlichen Institute im Zweiten Weltkrieg Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 35357 X Barbel Holtz Die Protokolle des Preussischen Staatsministeriums Olms Weidmann Hildesheim 2001 Acta borussica Band 12 II ISBN 3 487 12704 0 Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 Thomas Klein Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preussischen Provinz Hessen Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945 Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte Bd 70 Hessische Historische Kommission Darmstadt Historische Kommission fur Hessen Darmstadt Marburg 1988 ISBN 3 88443 159 5 S 244 Peter Sandner Verwaltung des Krankenmordes Der Bezirksverband Nassau im Nationalsozialismus Psychosozial Verlag Giessen 2003 ISBN 3 89806 320 8 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Werner Zschintzsch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werner Zschintzsch in der Online Version der Edition Akten der Reichskanzlei Weimarer Republik Zschintzsch Werner Hessische Biografie Stand 17 Februar 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Vernehmungen des Werner Zschintzsch Staatssekretar im Reichsministerium fur Wissenschaft Erziehung und Volksbildung am 19 Mai 1947 vormittags durch Robert Kempner sowie Vernehmung vom 12 Juni 1947 und 11 Dezember 1947 In Archiv des Institut fur Zeitgeschichte Munchen Signatur ZS 1670 1 1948 56 online PDF 2 8 MB Protokolle der Vernehmungen Zschintzschs im Rahmen der Nurnberger Prozesse Einzelnachweise Bearbeiten Prazise Lebensdaten nach Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 S 620 a b Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 S 620 a b c d e Rainer Bookhagen Die evangelische Kinderpflege und die Innere Mission in der Zeit des Nationalsozialismus Band 2 Ruckzug in den Raum der Kirche 1937 bis 1945 Gottingen 2002 S 1087 Gotz Aly Bundesarchiv Institut fur Zeitgeschichte Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 Band 2 Deutsches Reich 1938 August 1939 Munchen 2009 ISBN 978 3 486 58523 0 S 450 a b c Peter Sandner Verwaltung des Krankenmordes S 746 Jurgen Finger Gaue und Lander als Akteure der nationalsozialistischen Schulpolitik Wurttemberg als Sonderfall und Musterbeispiel im Altreich In Jurgen John Horst Moller Thomas Schaarschmidt Hrsg Die NS Gaue Regionale Mittelinstanzen im zentralistischen Fuhrerstaat Schriftenreihe der Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Sondernummer Oldenbourg Munchen 2007 ISBN 3 486 58086 8 S 165 Publication Number M 1019 Publication Title Records of the United States Nuernberg War Crimes trials Interrogations 1946 1949 Date Published 1977 PDF 186 kB Vernehmungen des Werner Zschintzsch Staatssekretar im Reichsministerium fur Wissenschaft Erziehung und Volksbildung am 19 Mai 1947 12 Juni 1947 und 11 Dezember 1947 In Archiv des Institut fur Zeitgeschichte Munchen Signatur ZS 1670 1 1948 56 online PDF 2 9 MB Staatssekretare des Preussischen Kultusministeriums bzw Reichskultusministeriums im Deutschen Reich 1919 bis 1945 Carl Heinrich Becker Aloys Lammers Wilhelm Stuckart Werner Zschintzsch Normdaten Person GND 133794970 lobid OGND AKS VIAF 25803131 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zschintzsch WernerALTERNATIVNAMEN Zschintsch Werner Falschschreibung KURZBESCHREIBUNG deutscher Verwaltungsjurist und StaatssekretarGEBURTSDATUM 26 Januar 1888GEBURTSORT RosslaSTERBEDATUM 1 Juli 1953STERBEORT Gottingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Zschintzsch amp oldid 237634621