Franz Josef Ehrlich (* 28. Dezember 1907 in Leipzig-Reudnitz; † 28. November 1984 in Bernburg (Saale)) war ein deutscher Architekt, Designer und Künstler.
Leben Bearbeiten
Herkunft Bearbeiten
Franz Ehrlich wurde als zweites Kind und erster Sohn von Franz und Elisabeth Erlich in Leipzig geboren. Er wuchs dort in der Dresdner Straße 68 auf.
1914–1922 besuchte er die Volksschule am Täubchenweg in Leipzig-Reudnitz, woraufhin er, dem Vorbild seines Vaters folgend, eine Ausbildung zum Maschinenbauschlosser absolvierte. Er besuchte die Sonntags- und Abendgewerbeschule der Polytechnischen Gesellschaft Leipzig und kurzzeitig auch die Technischen Lehranstalten der Stadt Leipzig.
Er stammte aus dem proletarischen Milieu und wurde in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg politisiert. Zentrale Erlebnisse seiner Jugend waren die Kämpfe zur Abwehr des Kapp-Putsches und die Großdemonstartionen nach dem Mord an Walter Rathenau. Mit dem Beginn seiner Ausbildung trat er in die Deutsche Metallarbeitergewerkschaft (DMV) ein und war 1925 auch Mitglied der Sozialistischen Arbeiter-Jugend (SAJ).
Bauhaus Bearbeiten
1923, so berichtete er später, begann er sich für das Bauhaus und das Neue Bauen zu interessieren, er besuchte die Bauhauswoche und die Bauhausausstellung in Weimar. Nach dem Abschluss der Lehre, Weiterbildung an Abend- und Sonntagsschulen und einer Phase der Arbeitslosigkeit studierte Ehrlich von 1927 bis 1930 am Bauhaus Dessau.
Antifaschistischer Widerstand Bearbeiten
1930 verließ er das Bauhaus und versuchte sich in Berlin, ab 1932 in Leipzig, als freier Gestalter zu etablieren. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten schloss sich Franz Ehrlich dem antifaschistischen Widerstand an und beteiligte sich an der Herstellung der illegalen Zeitschrift Die junge Garde. Im August 1934 wurde er verhaftet und 1935 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ verurteilt. Zunächst im Zuchthaus Waldheim inhaftiert, verbrachte er die meiste Zeit seiner Haftstrafe im Zuchthaus Zwickau. Im August 1937 wurde er aus dem Zuchthaus entlassen und direkt in Schutzhaft genommen.
Zuchthaus und Buchenwald Bearbeiten
Am 2. September 1937 kam Ehrlich als politischer Häftling in das im Aufbau befindliche KZ Buchenwald, wo er im Steinbruch arbeiten musste. Nach kurzer Zeit fand er Anschluss an den Lagerwiderstand und kam ins Tischlereikommando. Ab Anfang 1938 leistete er Zwangsarbeit im Baubüro Buchenwald und gestaltete unter anderem das Tor des Häftlingslagers mit der Inschrift Jedem das Seine.
Zivilangestellter der SS Bearbeiten
Im Oktober 1939 wurde er aus der Haft entlassen. Als „wehrunwürdig“ wurde er nicht zum Wehrdienst eingezogen. Nach seiner Entlassung aus dem KZ begann er als Zivilangestellter der SS im Baubüro Buchenwald, das auch unter der Bezeichnung SS-Neubauleitung firmierte und eine Dienststelle des SS-Hauptamtes Haushalt und Bauten (HAHuB) war. Ehrlich arbeitete in Buchenwald unter dem SS-Lagerarchitekten Wolfgang Grosch. Unter anderem war er maßgeblich am Entwurf der Ettersberg-Siedlung (Führersiedlung II) beteiligt. 1941 wechselte Ehrlich ins HAHuB, die Berliner Zentrale des SS-Bauwesens. Ab Februar 1942 war er als Zivilangestellter in der Amtsgruppe C (Bauwesen) des neugegründeten SS-Wirtschaftsverwaltungshauptamtes tätig, bis er 1943 zum Wehrdienst eingezogen wurde.
Strafbataillon 999 Bearbeiten
Er war Oberschütze im Strafbataillon 999. Seine Einheit war in Amalias in Griechenland stationiert, zog sich dann über den Balkan zurück und geriet mit Kriegsende unweit der heutigen kroatisch-serbischen Grenze in jugoslawische Kriegsgefangenschaft.
Sowjetische Besatzungszone Bearbeiten
Bereits nach einem Jahr kehrte Franz Ehrlich im Juni 1946 nach Deutschland zurück. Er wurde als Verfolgter des Nationalsozialismus anerkannt und trat in die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) ein. Von Herbst 1946 bis Ende 1947 war er Referent für Wiederaufbau beim Oberbürgermeister von Dresden. Von 1948 bis 1950 betrieb er ein Architekturbüro in Dresden.
Deutsche Demokratische Republik Bearbeiten
Ab Ende der 1940er-Jahre war er, wie beispielsweise auch Selman Selmanagić, künstlerischer Mitarbeiter des VEB Deutsche Werkstätten Hellerau (DWH). In der DDR konnte sich Ehrlich erfolgreich als Möbeldesigner und Innenarchitekt etablieren. Daneben war er auch als Städteplaner, Architekt und Künstler tätig. Seine Projekte realisierte er überwiegend mit DWH. Die von ihm entworfene Möbel-Typenserie „602“ – die von Walter Ulbricht während der Leipziger Messe kritisiert worden sei – wurde zwischen 1957 und 1967 in größeren Stückzahlen produziert. An den Deutschen Werkstätten stellte er seine Vielseitigkeit als Designer durch innenarchitektonische Entwürfe, Gestaltungen von Ausstellungsarchitekturen und Messeständen sowie einer Vielzahl von Einzelmöbeln und Möbelserien unter Beweis. Im Funkhaus Berlin sind von Franz Ehrlich entworfene Möbel, Einbauten und Wandvertäfelungen aus den Werkstätten Hellerau erhalten und denkmalgeschützt. Die Formgebung für eine Geschirrserie Angelika konnte, so wird kolportiert, aufgrund staatlicher Intervention als „westlich dekadent“ nicht in die Produktion gehen.
In den 1950er-Jahren baute er den ehemaligen Gebäudekomplex der Deutschen Bank als Ministerium des Inneren der DDR wieder auf, fertigte den ersten Entwurf für die »erste sozialistische Stadt Deutschlands« Eisenhüttenstadt und errichtete das Rundfunkhaus Nalepastraße in Berlin-Oberschöneweide sowie das Institut für kortiko-viszerale Pathologie und Therapie auf dem Gelände der Heilanstalten in Berlin-Buch.
Ehrlich war, teilweise parallel, ab 1953 als Architekt für das Staatliche Rundfunkkomitee der DDR, ab 1954 für das Ministerium für Außen- und innerdeutschen Handel, ab 1956 für das Ministerium für Post- und Fernmeldewesen und ab 1959 für die Forschungsgemeinschaft der Deutsche Akademie der Wissenschaften tätig. Viele seiner Projekte wurden nicht realisiert. Oftmals wurden ihm aber auch im Nachhinein Gebäude zugeschrieben, die er nicht entworfen hatte, zum Beispiel das Sendezentrum des Deutschen Fernsehfunks (oder DDR-Fernsehzentrum) in Berlin-Adlershof, das von Wolfgang Wunsch stammt.
1963 schuf der Ministerrat der DDR die Stelle eines Chefarchitekten beim Leipziger Messeamt, die mit Ehrlich besetzt wurde. Die Ehrlichbiographen Borries und Fischer zeigen, dass Ehrlich diese Position erhielt, nachdem sich ein Hauptabteilungsleiter des Ministeriums für Staatssicherheit, der ihn 1954 als IM angeworben hatte, in einem persönlichen Gespräch mit dem Minister für Außenwirtschaft Julius Balkow für Ehrlichs Verwendung im Geschäftsbereich des Ministeriums eingesetzt hatte. Angedacht war, dass der Chefarchitekt anlässlich des 800-jährigen Bestehens der Leipziger Messe 1965 eine Jubiläums-Ausstellung gestalten und eine Perspektive für die zukünftige bauliche Entwicklung des Geländes der Technischen Messe entwerfen sollte. Er konnte sich aber wohl nicht ins Kollektiv einpassen. Anfang 1966 schlossen das Leipziger Messeamt (LMA) und Ehrlich einen Aufhebungsvertrag. Ehrlich erhielt infolge eine Zulassung als freier Architekt – und arbeitete auf Honorarbasis u. a. weiter für das LMA. Vor allem aber bekam er vermehrt Aufträge für die innenarchitektonische Gestaltung von Handelspolitischen Abteilungen (Außenhandelsvertretungen). Ein Handelshochhaus für Moskau, an dem er bis Anfang der 1970er Jahre arbeitete, wurde, wie die überwiegende Mehrzahl seiner Entwürfe, nicht realisiert.
Von 1966 bis 1968 war Franz Ehrlich an der von seinem Bruder Willi Ehrlich, dem Direktor des Goethe-Nationalmuseums Weimar, geleiteten Rekonstruktion des Goethe-Theaters in Bad Lauchstädt beteiligt. Das von ihm entworfene Interieur und die Bühnentechnik des Theaters und des spätbarocken Kursaals sind erhalten. Mitte der 1970er-Jahre, protegiert durch den Präsidenten der Leopoldina, erhielt der Rentner Franz Ehrlich eine gut dotierte Anstellung an der Akademie der Wissenschaften der DDR als Beratender Architekt des Präsidenten, die er bis 1982 innehatte.
Als Zeichner und Bildhauer war Franz Ehrlich bis in die 1980er-Jahre weniger bekannt. Seine oft dreidimensionalen Zeichnungen sind vor allem Vorstudien der Detailformen seiner Außen- und Innenarchitektur, die Skulpturen oft streng und auf die Grundformen reduziert. Sein künstlerischer Nachlass wird heute im Archiv der Stiftung Bauhaus Dessau verwahrt.
Bewertung Bearbeiten
Franz Ehrlich war zu Lebzeiten umstritten. In den 1950er Jahren wurde ihm sein Festhalten am Bauhaus vorgeworfen und er wurde des Formalismus bezichtigt – und seine Tätigkeit in der Grauzone zwischen Widerstand und Kollaboration mit der im Baubüro des KZ Buchenwald und später als Zivilangestellter im SS-WVHA schwebten wie ein Damoklesschwert über ihm.
In den 1970er Jahren, mit der Vereinnahmung des Bauhauses als Vorläuferin von Städtebau, Architektur und Design in der DDR durch den Ministerrat, bekamen Franz Ehrlichs künstlerische Arbeiten aus Bauhaus, Zuchthaus und Konzentrationslager Aufmerksamkeit. Die angestrebte Anerkennung seines Schaffens zu DDR-Zeiten blieb ihm versagt. Letztlich war er immer den politisch motivierten Normen des sozialistischen Staates angepasst, auch wenn er die Entwicklung des Bauwesens in der DDR durchaus kritisch kommentierte.
Mit dem Ende der DDR wurde Franz Ehrlich von westdeutschen Architekturhistorikern als vielseitiger Architekt und Designer, der die Architekturentwicklung der DDR mitgeprägt hätte und einer der wenigen Architekten, gewesen sei, die eine gewisse Eigenständigkeit in der Formensprache bewahren konnten, überhöht. Der Architekturkritiker Dieter Hoffmann-Axthelm beschreibt den Architekten Ehrlich als Architekten auf dem schmalen, aber möglichen Grat „zwischen Bauhausmoderne und Gestaltkonservatismus“.
In den 2010er-Jahren wurde offenkundig, dass Franz Ehrlich im Frühjahr 1954 von der Hauptabteilung Volkswirtschaft des SfS angeworben und vom MfS bis 1975 als IM geführt wurde. Nach Darstellung des MDR-Journalisten Erices habe Ehrlich weitgehend selbst bestimmen können, was er an Informationen weitergab und habe die Stasi für seine beruflichen Belange benutzt.
In den 2020er-Jahren wurde eine Biographie über Ehrlich verfasst, in der die Autoren Ehrlich nicht nur wegen seines gestalterischen Werkes, sondern vor allem wegen seines hoch komplexen Lebensweges für relevant halten. Sie arbeiteten heraus, dass Bauhaus und Buchenwald, diese Symbole zweier ungleicher Moderneentwürfe, Ehrlichs Leben nachhaltig prägten.
Werke/Projekte/Projektbeteiligungen (Auswahl) Bearbeiten
Im Zuchthaus Zwickau
- 1935–1937: Serie Blätter aus der Haft
Als Referent für Wiederaufbau beim Oberbürgermeister der Stadt Dresden:
- 1947: Wiederaufbau des Schauspielhauses „Großes Haus“, Dresden
Als Freischaffender Architekt mit eigenem Büro in Dresden (1948–1950):
- Entwurf und Oberbauleitung der ersten Polizeischulen in Döbeln, Pirna und Torgelow.
- Umbau und Inneneinrichtung der Landesparteischule der SED in Meißen.
- Organisation und Gestaltung der Messen der volkseigenen Betriebe für den Bereich des Maschinenbaus.
- Diverse Inneneinrichtungen und Möbelentwürfe. Als Künstlerischer Mitarbeiter des VEB Deutsche Werkstätten Hellerau:
- ca. 1950: Diverse Möbelentwürfe (u. a. Kinderzimmer).
- ca. 1955: Entwurf und Bauleitung eines Industrieladens für den Möbelverkauf der Deutschen Werkstätten Hellerau.
- ca. 1956: Entwurf der Möbelserie „602“, Produktion ab 1957. [eines seiner Hauptwerke]
Als Technischer Direktor (Januar bis Juli 1950) bzw. Künstlerischer Direktor (Juli 1950 bis Dezember 1951) beim VVB Industrie-Entwurf Berlin:
- Eisenhüttenkombinat Ost, Stalinstadt.
- Eisenhüttenkombinat West, Calbe.
- Kraftwerk Vockerode.
- Werften in Wismar, Rostock und Stralsund.
- Ausrüstungen für Bergbau und Schwerindustrie (ABUS), Wildau.
- Bergmann-Borsig, Berlin-Wilhelmsruh.
- Ausbau des Bürohauses des VVB Industrie-Entwurf Berlin, Am Köllnischen Park 1.
- Entwurf für ein Redaktions- und Druckhaus „Neues Deutschland“, Berlin.
- Ausbau und Einrichtung von Empfangsräumen der Kulturkommission für die Weltfestspiele in Berlin.
Als Beauftragter des Staatlichen Rundfunkkomitees (1951–1956/57):
- 1951–56: Aufnahme- und Studiogebäude des Staatlichen Rundfunkkomitees der DDR, Berlin-Köpenick, Nalepastraße.
Als Architekt für das Ministerium für Außenhandel und innerdeutschen Handel:
- 1954–57, Handelszentrum Peking
Als Architekt der Forschungsgemeinschaft der Akademie der Wissenschaften der DDR (1959–61):
- 1960–63: Institut für Festkörperphysik und Elektronenmikroskopie, Martin-Luther-Universität, Halle. Als Chefarchitekt der Leipziger Messeamtes (1964–65)
- 1963: Messepavillon, Industrieausstellung, Colombo, Ceylon.
- 1965: Messehalle und Verwaltungskomplex, Zagreb.
Im Auftrag der Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur, Weimar (1959–1975):
- 1959/60, Gestaltung des Goethe-Nationalmuseums in Weimar.
- 1962–64, Johannes-R.-Becher Gedenkstätte und Archiv, Berlin.
- 1966, Rekonstruktion Goethe-Theater, Bad Lauchstädt.
- Entwurf für Schillermuseum, Weimar
- Entwurf für Tagungshaus auf dem Frauenplan, Weimar
Als Freischaffender Architekt:
- 1953: Landwirtschaftsausstellung in Markkleeberg.
- 1957: Gestaltung des Messestandes des Sportverlages der DDR, Leipziger Messe.
- 1957: Entwurf eines Schnellzugwaggons für den VEB Waggonbau Görlitz.
- ca. 1957: Entwicklung zerlegbarer Typen-Möbel für Hochschulen, Zusammenarbeit mit dem Institut für Elektromaschinen an der TH Dresden.
- 1958: Einrichtung Senatssaal TH Dresden.
- 1958: Umbau und Einrichtung Schwurgerichtssaal, Dresden.
- 1956/57: Entwurf und Oberbauleitung des Instituts für Kortiko-Viszerale Pathologie und Therapie in Berlin-Buch.
- 1958: Entwurf und Bauleitung für den Umbau des Clubs der Kulturschaffenden „Johannes R. Becher“, Berlin.
- 1959: Entwurf und Bauleitung für den Umbau und die Einrichtung der Handelspolitischen Abteilung der Botschaft der DDR in Ungarn, Budapest.
- 1959–61: Entwurf und Bauleitung für den Umbau bestehender Gebäude zur Handelspolitischen Abteilung der DDR in Moskau.
- 1962: Wohnhaus Baumann, Berlin.
- 1962: Wohnung für die Ausstellung „Neues Leben - Neues Wohnen“, Am Fennpfuhl, Berlin.
- 1967: Inneneinrichtung für die Vertretung der Kammer für Außenhandel der DDR in Paris.
- 1965–66: Einrichtung der Handelspolitischen Abteilung der DDR in Djakarta, Indonesien.
- 1966: Wohnanlage mit Kindergarten für die Handelspolitische Abteilung der DDR in Helsinki.
- 1966: Wohnhaus Steinbrück, Berlin.
- ab 1967: Innenarchitektur für Handelsvertretungen und Botschaften der DDR in Belgrad, Prag, Helsinki, Bukarest, Neu Delhi, Kairo und Düsseldorf.
- 1967–1973: Gebäude für die Vertretung der Kammer für Außenhandel der DDR in Brüssel.
- 1978: Bühnenbild und Kostüme zu „Anis und Galatea“ von Georg Friedrich Haendel in der Deutschen Staatsoper Berlin.
Ausstellungen (unvollständig) Bearbeiten
Einzelausstellungen Bearbeiten
- 1980: Leipzig, Galerie am Sachsenplatz („Die frühen Jahre. Arbeiten der Jahre 1927-1938. Aquarelle, Collagen, Malerei, Montagen, Objekte, Plastik, Zeichnungen“)
- 1986/1987: Dessau, Bauhaus Dessau, („Franz Ehrlich 1907-1984. Kunst und Gestaltung“. Ausstellung am Bauhaus Dessau zu Ehren des 80. Geburtstags, vom 19. Dezember 1987 bis 26. Februar 1988).
- 2009: Weimar, Neues Museum Weimar („Franz Ehrlich. Ein Bauhäusler in Widerstand und Konzentrationslager“)
- 2018: Berlin, Deutsches Architekturzentrum („ehrlichmonument“)
Ausstellungsbeteiligungen Bearbeiten
- 1958/1959: Dresden, Vierte Deutsche Kunstausstellung
- 1976: Leipzig, Galerie am Sachsenplatz („das bauhaus“)
- 1977: Leipzig, Galerie am Sachsenplatz („bauhaus 2“)
- 1978: Leipzig, Galerie am Sachsenplatz („bauhaus 3“ und „Collagen, Montagen, Frottagen von Künstlern der DDR“)
- 1985: Dresden, Albertinum („Bekenntnis und Verpflichtung“)
Audiowalk in der Gedenkstätte Buchenwald Bearbeiten
2022 wurde in der Gedenkstätte Buchenwald ein Audiowalk zum Bauhäusler Franz Ehrlich vorgestellt. Dieser führt zu verschiedenen Orten auf dem ehemaligen Lagergelände, die eine Verbindung zu Franz Ehrlich haben. In dem Audiowalk – der kostenlos auf Mobiltelefone heruntergeladen werden kann, geht es um den Zusammenhang von moderner Gestaltung und nationalsozialistischer Politik.
Literatur Bearbeiten
- Friedrich von Borries/Jens-Uwe Fischer (2022), Gefangen in der Titotalitätsmaschine. Der Bauhäusler Franz Ehrlich. Berlin, Suhrkamp. ISBN 978-3-518-12801-5.
- Walter Scheiffele (2019), Ostmoderne, Westmoderne, Leipzig: Spector Books, S. 268–289. ISBN 978-3-95905-326-6.
- Peter Richter: Franz Ehrlichs Monument in: Süddeutsche Zeitung vom 8. Juni 2018.
- Regina Kusch, Andreas Beckmann (2014), Die fantastische Karriere des Architekten Franz Ehrlich in: Deutschlandfunk, Radiofeature, Erstsendung, 7. November 2014.
- o. V.: Ehrlich, Franz in: Lexikon Künstler in der DDR, herausgegeben von Dietmar Eisold, Berlin: Neues Leben, 2010, S. 180. ISBN 978-3-355-01761-9.
- Gerd Dietrich, Elke Reuter: Ehrlich, Franz. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
- Noam Dvir (2010), Members of the Bauhaus movement cooperated with the Nazis, too. In: Haaretz, 13. Januar 2010.
- Nicholas Fox Weber (2009), »Deadly Style: Bauhaus’s Nazi Connection«. In: The New York Times, 23. Dezember 2009. abgerufen am 25. Oktober 2013 (englisch)
- Volkhard Knigge/Harry Stein (2009) (Hg.), Franz Ehrlich. Ein Bauhäusler in Widerstand und Konzentrationslager. (Katalog zur Ausstellung der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora in Zusammenarbeit mit der Klassik Stiftung Weimar und der Stiftung Bauhaus Dessau im Neuen Museum Weimar vom 2. August 2009 bis 11. Oktober 2009.) Weimar: SGBM.
- Fritz von Klinggräff (2009), »Bauhäusler Ehrlich und das KZ Buchenwald. Beständiger Widerspruch«. In: Die Tageszeitung, 20. August 2009, S. 15.
- Michael Kasiske: (2009), Ein Bauhäusler im Widerstand. Franz-Ehrlich-Ausstellung in Weimar, in: Bauwelt, 100.2009, Nr. 36 (25. September 2009), S. 2.
- Dieter Hoffmann-Axthelm (1996): Franz Ehrlich und seine Berliner Bauten aus den 50er Jahren. In: Bauwelt, 87.1996, Nr. 26 (12. Juli 1996), S. #.
- Klaus Tragbar: Die Bauhäusler Franz Ehrlich und Fritz Ertl. Zwei (unterschiedliche) Lebensläufe, in: [1] architectura 48.2018, Nr. 1/2, 2020, S. 76–117
Film Bearbeiten
- Die Spur der Schätze. Der Sessel des KZ-Kommandanten. Dokumentarfilm, Deutschland, 2013, 29 Min., Buch und Regie: Ute Gebhardt, redaktionelle Mitarbeit: Rainer Erices, Produktion: MDR, Reihe: Die Spur der Schätze, Erstsendung: 24. April 2013 bei MDR.
Weblinks Bearbeiten
- Homepage Forschungsprojekt »FRANZ EHRLICH« von F. von Borries und J.-U. Fischer
- Literatur von und über Franz Ehrlich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Franz Ehrlich. In: archINFORM. (Quelle: Artikel in Bauwelt, 26/1996)
- Franz Ehrlich bei bauhauskooperation.de
- Berliner Denkmalliste: Rundfunkzentrum Nalepastraße
Einzelnachweise Bearbeiten
- Die Ehrliche Inschrift - Absurdität, Widerspruch und Kontroverse auf Blog Ein Freiwilligenjahr in Buchenwald vom 26. Februar 2021.
- Knigge, Volkhard/Stein, Harry (2009), Franz Ehrlich. Ein Bauhäusler im Widerstand und Konzentrationslager: [eine Ausstellung der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora in Zusammenarbeit mit der Stiftung Bauhaus Dessau; Neues Museum Weimar, 2. August 2009 - 11. Oktober 2009], Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, 2009, S. 78.
- ↑ Borries, Friedrich von/Fischer, Jens-Uwe (2022), Gefangen in der Titotalitätsmaschine. Der Bauhäusler Franz Ehrlich, Berlin, Suhrkamp, S. 231–236.
- Regina Kusch, Andreas Beckmann: In: Deutschlandfunk. 2014, archiviert vom am 3. April 2019; abgerufen am 4. Mai 2018. (PDF-Dokument)
- ↑ Borries/Fischer (2009), S. 265.
- Rainer Erices: Bauhäusler und „Buchenwald-Architekt“ war Stasi-Spion. (Memento vom 1. Juli 2013 im Webarchiv archive.today). In: MDR, 24. April 2013.
- Borries, Friedrich von/Fischer, Jens-Uwe (2022), Gefangen in der Titotalitätsmaschine. Der Bauhäusler Franz Ehrlich, Berli: Suhrkamp,
- Claudia Fried: Was dem DDR-Rundfunk in der Berliner Nalepastraße folgte. In: Deutschlandfunk Kultur, 9. Dezember 2009: „Ort einer hervorragenden Akustik.“
- Jens-Uwe Fischer Der Bauhäusler Franz Ehrlich in Buchenwald. Ein Audiowalk
- Ute Gebhardt: Der Sessel des KZ-Kommandanten. (Memento vom 17. September 2013 im Webarchiv archive.today). Dokumentation des MDR am 24. April 2013, 21.15 Uhr.
Personendaten | |
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NAME | Ehrlich, Franz |
ALTERNATIVNAMEN | Ehrlich, Franz Josef |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt, Designer und Künstler |
GEBURTSDATUM | 28. Dezember 1907 |
GEBURTSORT | Leipzig-Reudnitz |
STERBEDATUM | 28. November 1984 |
STERBEORT | Bernburg (Saale) |