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Das Forum Fridericianum lateinisch fur Friderizianisches Forum im Berliner Ortsteil Mitte ist ein Platz am Anfang der Prachtstrasse Unter den Linden der von der Schlossbrucke bis zum Reiterstandbild Friedrichs des Grossen reicht Ab 1740 von Friedrich II geplant und von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff ausgefuhrt wurde es im Zweiten Weltkrieg zerstort und danach wieder aufgebaut Die Mitte des Forums Fridericianum bildet der heutige Bebelplatz mit dem Opernhaus dem Prinzessinnenpalais der St Hedwigs Kathedrale der Alten Bibliothek und dem Alten Palais Umrandet wird es vom Palais des Prinzen Heinrich der Neuen Wache und dem Zeughaus im Norden sowie dem Kommandantenhaus und dem Kronprinzenpalais im Suden Laut Friedrich Nicolai gehorte es zu den schonsten Platzen der Welt Forum Fridericianum auf dem Gemalde Unter den Linden von Eduard Gaertner 1852Forum Fridericianum auf dem Straubeplan 1910 Inhaltsverzeichnis 1 Friedrich II als Bauherr 2 Das grosse Projekt 2 1 Erste Planung 2 2 Erste Schwierigkeiten 3 Die kleinere Losung 3 1 Opernhaus 3 2 Hedwigskirche 3 3 Prinz Heinrich Palais 3 4 Konigliche Bibliothek 3 5 Sudseite 4 Der Platz mehr als seine Bauten 5 Bezeichnungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseFriedrich II als Bauherr Bearbeiten nbsp Das Forum Fridericianum rechts hell im Bildvordergrund im Berliner Stadtbild 1850Die Bezeichnung Forum Fridericianum bezieht sich auf den preussischen Konig Friedrich II den Grossen der an Architektur ausserordentlich interessiert war und konigliche Bauten nicht nur in Auftrag gab sondern durch eigenhandige Zeichnungen auch ihre Gestaltung beeinflusste Erste grossere Erfahrungen in Architektur und Stadtplanung erwarb er als Kronprinz beim Umbau des Rheinsberger Schlosses bis 1736 und nach 1740 als das verwinkelte Residenzstadtchen Rheinsberg fast vollig niederbrannte und nach zeitgemass streng gerasterten Grundrissen ausgerichtet auf das Schloss wieder aufgebaut wurde Friedrichs wichtigster Ratgeber in Fragen der Architektur wenn auch nicht der einzige war der Architekt Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff Ausserdem besass er zahlreiche architektonische Lehrbucher denen er Anregungen und Ideen entnahm Beruhmte Bauwerke die er aus Kupferstichen kannte liess er nachbauen So entwickelte sich der Marktplatz vor dem Potsdamer Stadtschloss zu einer Mustersammlung hauptsachlich italienischer Architektur Die alte Nikolaikirche zum Beispiel verschwand hinter der kleineren Kopie der erst kurz zuvor fertiggestellten barocken Fassade der romischen Kirche Santa Maria Maggiore Mit der Koniglichen Bibliothek entstand ein vergleichbares architektonisches Zitat auch auf dem Forum Fridericianum Das grosse Projekt BearbeitenErste Planung Bearbeiten nbsp Schema der ursprunglichen Planung nbsp Eigenhandige Korrekturen Friedrichs II Gleich zu Beginn seiner Regierungszeit beabsichtigte Friedrich II in Berlin neue stadtebauliche Akzente zu setzen An Stelle der seit 1735 abgetragenen Festungsanlagen unweit des alten Stadtschlosses sollte ein gross dimensioniertes Bauensemble entstehen mit einem weit ausgedehnten neuen Residenzschloss Palais du Roy als Bezugsgrosse Ein Grundriss aus der fruhesten Planungsphase zeigt wie Knobelsdorff die Anlage konzipiert hatte Danach liegt das neue Konigliche Schloss nordlich der Ost West Achse Unter den Linden ein Baukomplex mit zwei Innenhofen einem grossen Ehrenhof und einer halb elliptischen Kolonnade das Ganze etwa 300 Meter breit und 150 Meter tief Nach Suden erstreckt sich ein weitlaufiger Platz mit der Markgrafenstrasse als Symmetrieachse Unmittelbar an der Sudseite der Strasse Unter den Linden sind zwei freistehende Gebaude vorgesehen das Opernhaus und ein Ballhaus Dabei handelte es sich nach damaligem Sprachgebrauch um ein Gebaude fur ein tennisartiges Ballspiel Die Ausdehnung des Platzes nach Westen ist nicht festgelegt Da aber die koniglichen Neubauten vollig frei und in ungewohnlich grosser Entfernung zu den Burgerhausern der Umgebung stehen sollten ergibt sich ein ausserst monumentaler Residenzplatz Diesem scheinbaren Prinzip der Abgrenzung widerspricht die geplante und letztlich auch realisierte Einbindung der Strasse Unter den Linden in das Ensemble mit genau entgegengesetzter Wirkung Der fur damalige Verhaltnisse stark genutzte offentliche Verkehrsweg liegt als hauptsachliche Erschliessungsachse zwischen Konigsschloss und dem sudlichen Teil des Platzes mit Opernhaus und Ballhaus Die Fahrbahn sollte vermutlich nur als Markierung im Pflaster uber den Platz fuhren Das Forum Fridericianum war damit von Anfang an als frei zuganglicher Residenzplatz geplant so dass der Eindruck gewollter Distanz zur Bevolkerung aus der Gesamtkonzeption nicht abzuleiten ist Die Regierungszeit Friedrichs II begann am 31 Mai 1740 Noch im selben Jahr nahm er das grosse Bauprojekt in Angriff 54 Hauser sollten angekauft und abgerissen die betroffenen Eigentumer mit insgesamt 186 000 Reichstalern entschadigt werden ein annahernder Vergleich bezogen auf Einkommen und Kaufkraft Ein Reichstaler im Jahr 1775 entsprach in etwa 40 bis 50 Euro im Jahr 2005 Anfang August 1740 begannen erste Erdarbeiten und die Untersuchung des Baugrundes Schon sehr bald danach gab es Anzeichen fur eine Anderung des Planes Am 6 September 1740 wurde die Nachricht verbreitet dass der vorgesehene Baugrund zu morastig und zu einem solchen Gebaude nicht tuchtig befunden sei Erste Schwierigkeiten Bearbeiten Mit der Bautechnik jener Zeit wurden jedoch ganze Festungen in sumpfigem Gelande errichtet und auf dem angeblich unbrauchbaren Bauplatz entstand wenige Jahre spater das Palais des Prinzen Heinrich Sehr wahrscheinlich sollte mit dieser Aussage das eigentliche Problem verschleiert werden familiare Differenzen im Hause Hohenzollern Mitten auf dem geplanten Residenzplatz lag namlich das Palais Schwedt der Markgrafen von Brandenburg Schwedt einer Seitenlinie der Hohenzollern der Vorgangerbau des heutigen Alten Palais Offenbar weigerten sich die Brandenburg Schwedter hartnackig das Gebaude zu verkaufen so dass Friedrich schliesslich von seinen Vorstellungen abrucken musste Mit eigenhandigen Skizzen auf dem ursprunglichen Plan versuchte er die Situation so gut es ging zu retten Das Schloss sollte weiter nach Norden verlegt das Opernhaus um 90 Grad gedreht werden das Palais Schwedt ware dann in die Sudfront des verkleinerten Residenzplatzes integriert gewesen Statt des Ballhauses war ein neues Gebaude fur die Akademie der Wissenschaften vorgesehen Die unausgereifte Ideenskizze markierte den letzten Stand der Dinge bevor der junge Konig sich intensiv mit dem ersten Schlesischen Krieg beschaftigte Die kleinere Losung Bearbeiten nbsp Der Opernplatz 1855 Blick nach Norden zur Universitat nbsp Der Opernplatz 1850 Blick nach Sudwesten zur Koniglichen Bibliothek nbsp Der Opernplatz 1850 Blick nach Suden auf das Opernhaus nbsp Der Opernplatz 1850 Blick nach Sudosten zur Hedwigskirche nbsp Opernplatz Blick nach Sudosten um 1875 nbsp Opernplatz Blick nach Norden um 1880Opernhaus Bearbeiten Schon wahrend des Krieges uber das Konzept des Forum Fridericianum war noch nicht endgultig entschieden worden fand am 5 September 1741 die Grundsteinlegung fur das Opernhaus die heutige Staatsoper Unter den Linden statt Nach Planen von Knobelsdorff wurde es nun doch wie zunachst beabsichtigt in Nord Sud Ausrichtung errichtet Nicht ganz klar ist welchen Anteil Friedrich II an der Vorbereitung hatte Wahrscheinlich war er es der sich dafur ausgesprochen hatte als Entwurfsgrundlage zwei bekannte zeitgenossische Architekturentwurfe zu verwenden Die Bauarbeiten waren noch nicht abgeschlossen als Ende 1742 die erste Oper aufgefuhrt wurde Abermals ein Jahr spater stand das fertige Gebaude fur regelmassige Opernauffuhrungen und Maskenballe die ublichen Wintervergnugungen dieser Zeit zur Verfugung Der Konig hatte zur Eile angehalten sicher auch mit Blick auf seine Kriegsgegner denen er so die kulturelle und materielle Leistungsfahigkeit Preussens selbst in Kriegszeiten demonstrieren wollte In einer Berliner Zeitung beschrieb der Architekt die technischen Besonderheiten des Hauses aber auch mit erkennbarem Stolz dessen schiere Grosse Dieses Theater ist eins von den langsten und breitesten in der Welt Das fertige Opernhaus stand in einem noch unstrukturierten Stadtraum in einer sandigen Flache auf dem ehemaligen Festungsgelande von der Knobelsdorff sagte sie habe vor allem den Zweck dass 1000 Kutschen gemachlich allda halten konnen Allmahlich zeichnete sich ab dass die anfangs geplante Residenzanlage so nicht gebaut werden wurde Zwei Entscheidungen des Konigs zu Beginn des Jahres 1745 verstarkten diesen Eindruck Zu diesem Zeitpunkt war er vermutlich endgultig davon uberzeugt dass er das storende Palais Schwedt nicht mehr werde erwerben konnen Schon wurde vermutet und von der Berliner Burgerschaft wegen der okonomischen Konsequenzen befurchtet dass sein Hauptinteresse in Zukunft nicht mehr Berlin sondern Potsdam gelten konnte Anlass fur solche Spekulationen war Friedrichs Befehl sofort mit dem Bau des Schlosses Sanssouci zu beginnen und das Potsdamer Stadtschloss zu erneuern Im alten Berliner Schloss liess er sich mit grosserem Aufwand ein Appartement ausbauen ein neues Residenzschloss wurde immer unwahrscheinlicher Hedwigskirche Bearbeiten Durch den Bau der Hedwigskirche gab der Konig der Entwicklung des Platzes eine neue Wendung ein solches Bauwerk war bisher nicht vorgesehen gewesen Auch dieses Vorhaben 1747 nach dem Ende des zweiten Schlesischen Krieges begonnen hatte eine politische Dimension Friedrich II gestattete den Bau einer neuen katholischen Kirche zur Schutzpatronin wurde die schlesische Landesheilige Hedwig bestimmt deutliche Hinweise darauf dass der Konig religiose Toleranz beweisen und damit vor allem die Integration des uberwiegend katholischen Adels in Schlesien erleichtern wollte Bislang hatte es in Berlin nur eine kleine katholische Kapelle in einem Hinterhof gegeben nun entstand die neue Kirche an einem herausgehobenen wenn auch noch kaum gestalteten Platz der Stadt Friedrich schenkte der katholischen Gemeinde den Baugrund und sogar fertige Entwurfe fur die Architektur Vermutlich hatte der Konig die Plane selbst angeregt und von Knobelsdorff ausfuhren lassen Die enorm hohen Baukosten allerdings mussten fast vollstandig von der Gemeinde aufgebracht werden Durch Spendenaufrufe in ganz Europa konnte das Notige eingesammelt werden Gleich zu Anfang kritisierte der Vatikan die verschwenderisch anmutenden Bauplane wohl auch mit Blick auf die Art der Finanzierung Die Berliner Baukommission verteidigte sich mit dem Hinweis dass der uppige Entwurf vom Konig selbst stamme es also politisch unklug ware ihn zu verandern man werde aber auf die geplanten Marmorsaulen verzichten und stattdessen Saulen aus Backstein mauern lassen Immer wieder verursachte Geldmangel lange Arbeitsunterbrechungen Erst 1773 nach insgesamt 27 Jahren Bauzeit konnte die Kirche geweiht werden Prinz Heinrich Palais Bearbeiten Im Jahr 1748 begannen die Bauarbeiten fur das Prinz Heinrich Palais Inzwischen stand fest dass es die neue Berliner Residenz nicht geben wurde Der Konig liess stattdessen ein Palais fur seinen jungeren Bruder Heinrich errichten Das fur einen jungen damals noch unverheirateten Prinzen bemerkenswert geraumige Palais entstand an der Stelle die einst fur das Schloss vorgesehen war Auch hier lieferte Friedrich II als Bauherr erste Ideenskizzen Die Fassadengestaltung orientierte sich an den Formen des Opernhauses und zielte offensichtlich darauf ab dem Platz eine einheitliche Gestaltung zu vermitteln Die Bauausfuhrung ubernahm Johann Boumann d A dem 1755 die Zustandigkeit fur das gesamte Berliner Bauwesen ubertragen wurde Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Kosten schon auf 200 000 Taler angestiegen 1756 wurden nochmals 33 000 Taler bewilligt fur ein Projekt dieser Art damals ungeheure Summen Die Arbeiten kamen auch hier nur langsam voran und wahrend des Siebenjahrigen Krieges wurden sie vollig eingestellt Erst Anfang 1766 konnte der Prinz mit seinem Hofstaat einziehen Ein Hofling notierte nach der Besichtigung des noch unfertigen Gebaudes Das Palais wird ungeheuer gross und nicht bequem werden Man wird hier totfrieren und jedes Mal fur 4000 Taler Lichte brauchen um dieses Gebaude zu erleuchten Heinrich dessen homoerotische Neigungen offensichtlich waren wurde schon 1752 aus Grunden der Staatsraison mit Wilhelmine von Hessen Kassel verheiratet Zeitgenossen sahen ihn mit dusterer Miene wie zum Opferaltar zur Trauung gehen die Eheleute lebten denn auch meist getrennt Prinz Heinrich starb 1802 im Palais begannen im Oktober 1810 die ersten Lehrveranstaltungen der Berliner Universitat Alma mater berolinensis die von 1828 bis 1945 Friedrich Wilhelms Universitat genannt wurde und heute Humboldt Universitat zu Berlin heisst Konigliche Bibliothek Bearbeiten Im Jahr 1774 ergab sich die Moglichkeit die Platzanlage durch einen Bau auf ihrer Westseite zu vervollstandigen Von einer Tochter des Markgrafen von Schwedt wurde das Palais Schwedt nun doch zum Verkauf angeboten der preussische Hof erwarb von dem grossen Grundstuck aber nur ein Nebengebaude gegenuber dem Opernhaus die alten Plane mit dem grossen Raumbedarf waren langst beiseitegelegt Hier liess Friedrich II die neue Konigliche Bibliothek errichten In den Jahren 1775 1786 entstand nach den Planen von Georg Christian Unger ein Gebaude das sich in seiner Formensprache von allen anderen am Platz deutlich unterschied Der Konig hatte sich eine Kopie der Michaelerfront gewunscht die Joseph Emanuel Fischer von Erlach 1726 fur die Wiener Hofburg entworfen hatte Dort wurde der Entwurf in veranderter Form erst sehr viel spater realisiert die Kopie uberholte sozusagen das Original Die Anpassung war schwierig Der Wiener Entwurf war fur eine vollig andere stadtebauliche Umgebung gezeichnet worden der Bau wirkte in der Berliner Situation als Fremdkorper Mit seiner geschwungenen Fassade die Berliner sprachen etwas belustigt von der Kommode liess er sich schliesslich doch nicht auf dem neuerworbenen Grundstuck unterbringen Deswegen musste die Fluchtlinie um einige Meter vorverlegt der freie Platz also etwas kleiner werden gleichzeitig fiel die Krummung der Fassade nach innen deutlich flacher aus als bei dem osterreichischen Vorbild Einen dringenden Bedarf fur die neue Bibliothek gab es nicht Die konigliche Buchersammlung war in einem Flugel des Berliner Schlosses untergebracht wuchs nur langsam und fand dort leidlich Platz Der zunachst fur seinen Zweck viel zu grosse Neubau der Bibliothek kann also auch als Demonstration landesvaterlicher Vorsorge gesehen werden als durchaus zeitgemasser Schritt zur Pflege burgerlicher Kultur und Bildung Der jahrliche Ankaufsetat wurde auf 8000 Reichstaler kraftig erhoht mit zusatzlichen Mitteln sollten die Bestande ganzer Bibliotheken ubernommen werden Der Bau steht aber auch in Zusammenhang mit einer ganzen Reihe von Baumassnahmen die der Konig nach dem Siebenjahrigen Krieg in Berlin vorantreiben liess um die Stadt europaischen Metropolen anzugleichen Besondere Beispiele sind die beiden Turmbauten auf dem umgestalteten Gendarmenmarkt und die sogenannten Immediatbauten eine grossere Anzahl von meist viergeschossigen ansehnlichen Wohnhausern die ganz oder teilweise auf konigliche Kosten erbaut wurden Sudseite Bearbeiten Der sudliche Abschluss des Forum Fridericianum wurde zunachst nicht mit reprasentativen Bauten besetzt Hier standen an der Behrenstrasse bis ins spate 19 Jahrhundert unauffallige zwei und dreigeschossige burgerliche Wohnhauser Dann kaufte die Dresdner Bank die Grundstucke Behrenstrasse 38 39 und liess 1889 als neue Geschaftszentrale ein reich dekoriertes Gebaude im Stil der italienischen Hochrenaissance errichten dessen Masse sich noch problemlos in die historische Umgebung einfugten Als das Haus 1923 trotz heftiger offentlicher Proteste drei zusatzliche Etagen erhielt und Oper Bibliothek und Universitat nun deutlich uberragte storte es das architektonische Gleichmass des Platzes jedoch empfindlich Der Platz mehr als seine Bauten BearbeitenNach der uneinheitlichen Baugeschichte ware es nicht erstaunlich gewesen wenn man den Platz nur als Ansammlung mehr oder weniger attraktiver Einzelbauten wahrgenommen hatte Das Gegenteil war der Fall Schon die Zeitgenossen waren hochst angetan Etwas uberschwanglich fasst der Buchhandler und Schriftsteller Friedrich Nicolai seine Eindrucke zusammen Der Platz gehore zu den schonsten der Welt Der Reiz des Anblicks so vieler Pallaste gewinnt noch dadurch dass jeder derselben in seiner Bauart vollig von den andern verschieden und jeder in seiner Art doch hochst schon ist Lobende Ausserungen sind auch von Karl Friedrich Schinkel Heinrich Heine und anderen bekannt So erreichte die Anlage trotz des verhinderten Idealentwurfs und spaterer Schwierigkeiten ihren ubergeordneten Zweck die Regierungszeit Friedrichs II eindrucksvoll in Szene zu setzen und den Ruhm des Bauherrn zu vergrossern Verschiedene zum Teil bewusst geforderte Begleitmassnahmen unterstutzten diese Absicht In den Berliner Zeitungen erschienen ausfuhrliche Berichte die Bauplane einiger Gebaude wurden als Kupferstiche veroffentlicht Reisende schickten hochst anerkennende Schilderungen in ihre Heimatlander Opernhaus und Hedwigskirche fanden schon bald nach ihrer Fertigstellung in architektonischen Lehr und Handbuchern Erwahnung Als geradezu populistische Massnahme liess der Konig das Opernhaus jeweils im Karneval fur Burger aller Stande zu Opernauffuhrungen und Maskenballen unentgeltlich offnen Bezeichnungen BearbeitenDie Bezeichnung Forum Fridericianum lateinisch fur Friderizianisches Forum war im 18 Jahrhundert noch nicht gebrauchlich Nur aus einem Brief des venezianischen Gelehrten Francesco Algarotti an seinen preussischen Freund Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff vom 10 September 1742 ist die italienische Variante foro di federigo bekannt Erst im 19 Jahrhundert fanden dieser Brief sowie die deutschen Varianten Forum Friedrichs Friedrichsforum und Friderizianisches Forum Eingang in die deutsche kunstwissenschaftliche Literatur schliesslich auch in der lateinischen Ubersetzung Forum Fridericianum 1 In der DDR waren die Bezeichnungen Forum Unter den Linden und Lindenforum gebrauchlich um sich von der monarchischen Herkunft des Platzes zu distanzieren 2 Ursprunglich bestand das Forum Fridericianum aus drei Teilplatzen dem Opernplatz heute Bebelplatz westlich und ostlich des Opernhauses dem Platz am Opernhause heute Unter den Linden vom Reiterstandbild Friedrichs des Grossen bis zum Zeughaus und dem Platz am Zeughause heute Unter den Linden vom Zeughaus bis zur Schlossbrucke Der Platz am Opernhause und der Platz am Zeughause wurden 1937 in die Strasse Unter den Linden eingegliedert Literatur BearbeitenMartin Engel Das Forum Fridericianum und die monumentalen Residenzplatze des 18 Jahrhunderts Dissertation an der FU Berlin 2004 OnlineWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Forum Fridericianum Album mit Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Ribbe Wolfgang Schache Baumeister Architekten Stadtplaner Biographien zur baulichen Entwicklung Berlins Stapp Berlin 1987 S 569 Adalbert Behr Architektur in der DDR Henschel Berlin 1979 S 30 52 516388888889 13 392777777778 Koordinaten 52 30 59 N 13 23 34 O Normdaten Geografikum GND 4787488 0 lobid OGND AKS VIAF 249419623 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Forum Fridericianum amp oldid 235790390