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Das Fort Grossfurst Konstantin ist eine 1827 28 fertigstellte und weitgehend erhaltene Festungsanlage auf der Karthause in Koblenz GesamtansichtGemalde von C F Stanfield 1838 Luftaufnahme 2016 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Errichtung 1 3 Aufgabe und Teilzerstorung 1 4 Zweiter Weltkrieg 1 5 Nachkriegszeit 1 6 Garnison 2 Baubeschreibung 2 1 Kasemattenkorps 2 2 Kommunikation 2 3 Innenhof 2 4 Kriegsbackerei 2 5 Kehlturm 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Hauptartikel Kartause Koblenz Als Teil der preussischen Grossfestung Koblenz wurde das Fort Grossfurst Konstantin auf dem aussersten Bergsporn des Hunsrucks sudwestlich der Koblenzer Innenstadt auf einer Hohe von 110 Meter errichtet Es handelt sich dabei um ein vermutlich bereits im 9 Jahrhundert besiedeltes Areal auf dem zuletzt ein Kloster der Kartauser stand Am 23 Juni 1818 erwarb der preussische Staat von dem aus Niedersachsen stammenden Kaufmann Christian Seidensticker fur 47 222 Taler 85 000 Rheinische Gulden das fruhere Kloster den Berghof und den dazugehorigen Grundbesitz Zu diesem Zeitpunkt bestand die Klosteranlage noch aus acht Gebauden 1 Errichtung Bearbeiten Bereits im Sommer 1816 war das Kloster als Kaserne fur die bei der Errichtung der nahe gelegenen Feste Kaiser Alexander beteiligten Pioniereinheiten eingerichtet worden Nach Fertigstellung der Feste wurde die Klosteranlage bis auf das Prioratsgebaude Ende 1821 abgebrochen Nach einer Projektierung des Festungsingenieurs Heinrich Ferdinand Schuberth fand 1822 der Baubeginn statt Am 12 September 1825 gab der preussische Konig Friedrich Wilhelm III gelegentlich eines Besuchs dem Werk zu Ehren des ebenfalls anwesenden Grossfurst von Russland Konstantin Pawlowitsch den Namen Fort Grossfurst Konstantin 1827 waren die Arbeiten am Fort weitgehend beendet 1828 wurde das noch immer als Unterkunft genutzte Prioratsgebaude abgerissen und auf den Fundamenten eine Kriegsbackerei errichtet Als letzte grossere Baumassnahme entstand 1862 63 unter Verwendung eines alten Klosterkellers das zweite Kriegspulvermagazin 2 An der Errichtung des Forts waren neben Schuberth nachfolgende Ingenieur Offiziere in der Aufbauphase bis etwa 1827 beteiligt August Wilhelm Beyse Friedrich Peter Favreau 16 Februar 1793 in Berlin 12 Januar 1866 in Magdeburg 1815 von den Freiwilligen Jager ins preussische Ingenieur Korps gekommen 1823 1824 in Koblenz zuletzt Hauptmann in Magdeburg 1852 verabschiedet Ludwig GartnerAufgabe und Teilzerstorung Bearbeiten 1886 erfolgte fur die gesamte Grossfestung Koblenz die Ruckstufung als Festung der 2 Linie deren Bauzustand nur noch zu erhalten sei Am 23 Januar 1900 wurde das Fort aufgelassen und am 27 Januar 1903 als Befestigung aufgegeben Etwa 1910 errichtete man entlang der gesamten Innenfassade einen 2 5 Meter breiten holzernen Galeriebau um das Kasemattenkorps besser fur Unterkunfte Werkstatten und Buros nutzen zu konnen Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg bestand vor allem Frankreich auf der volligen Zerstorung der Koblenzer Befestigungsanlagen Am 13 Februar 1922 erging der Beschluss zur vollstandigen Schleifung des Forts Grossfurst Konstantin Da die Anlage aber ahnlich wie die Feste Ehrenbreitstein pragend fur das Koblenzer Stadtbild ist stellte das deutsche Entfestigungsamt einen Antrag auf Erhalt des Forts dem die Alliierten letztlich zustimmten Von April bis Ende August 1922 wurden daher nur die beiden Kriegspulvermagazine sowie die Kriegsbackerei beseitigt der Verbindungsgang zur Feste Kaiser Alexander zerstort die Erdabdeckung auf dem Dach des Kasemattenkorps entfernt und der Hauptgraben zugeschuttet 3 Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Der Koblenzer Polizeiprasident SA Brigadefuhrer August Wetter der selbst unweit des Forts eine grosse Villa in der Simmerner Strasse Nr 50 bewohnte liess am 25 September 1944 seine Befehlsstelle in den Kehlturm des Forts verlegen Zuvor war zum Schutz vor den alliierten Luftangriffen seit Juli 1944 im nordlichen Teil des Kasemattenkorps ein dreigeschossiger Luftschutzbunker mit einer 2 Meter starken Betondecke eingebaut worden Vermutlich wurde dabei der holzerne Galeriebau an der gesamten Innenfassade wieder entfernt Des Weiteren waren mehrere Stollenbunker fur die Bewohner der umliegenden Hauser sowie die Reisenden des Hauptbahnhofes vorhanden Drei befinden sich in der Felsenwand unter dem Fort zur Simmerner Strasse hin Ein weiterer noch aus preussischer Zeit stammender Stollen verlauft direkt unterhalb des Kehlturms Sein Eingang liegt an der Ostseite des Turmschafts Mit zunehmender Zerstorung der Innenstadt wurde Ende November 1944 das Luftschutzwarnkommando in die Bunkeranlage umquartiert Es blieb dort bis Anfang Marz 1945 Am 17 Marz 1945 begann der Angriff des III Bataillons Infanterie Regiment Nr 345 der 87 US Infanterie Division von der Hunsruckhohenstrasse aus auf die Karthause sowie uber die Stadtteile Moselweiss und Goldgrube auf die Innenstadt Der Eckpfeiler der Verteidigung und damit auch der letzte deutsche Widerstand im linksrheinischen Teil der Stadt war in diesem Bereich das Fort Konstantin Nach heftigem Artillerie und Panzerbeschuss ergab sich die Besatzung funf Offiziere und 70 Mann unter dem Kommando von Hauptmann Franz Josef de Weldige Cremer am 19 Marz 4 Nachkriegszeit Bearbeiten Aufgegebene Anlage nbsp Kasemattenkorps 1991 nbsp Toranlage nach Brand 1994 Bereits kurz nach Kriegsende bis Marz 1972 diente das Fort als Notunterkunft fur ausgebombte und gefluchtete Familien 5 Danach wurden die Fensteroffnungen und das Haupttor zugemauert Die vermullte Anlage verfiel zunehmend Haufig kam es zu Brandstiftungen 1985 brannte ein illegales Reifenlager in der Kriegsbackerei und wenig spater zerstorte ein Feuer das Holztor am Haupteingang Lediglich der Kehlturm wurde seit Dezember 1958 noch als Standort fur einen Fullsender fur die Stadtteile Goldgrube und Oberwerth genutzt Bei einer langjahrigen Sanierung des Turms im Zuge des Ausbaus der B 9 mussten 1985 tiefe Risse in tragenden Teilen verfullt und Decken durch Beton und Stahlanker stabilisiert werden 6 1987 erhielt der Turm einen neuen Aussenputz Hier befindet sich seit April 2001 das Rheinische Fastnachtsmuseum Im September 1993 wurde der Verein PRO KONSTANTIN e V gegrundet um das Fort vor dem weiteren Verfall zu schutzen und die Bausubstanz zu sichern Am 11 September 1994 konnte es erstmals wieder der Offentlichkeit zuganglich gemacht werden Im Juli 1995 wurden erste Grabfunde im Innenhof gemacht Im Zuge der Wiederherstellung des preussischen Hofniveaus unter Leitung des Archaologischen Denkmalamtes konnte 1997 die Krypta der ehemaligen Klosterkirche sowie der ursprungliche Fussboden und grosse Teile der Backofen im Gewolbekeller der Kriegsbackerei freigelegt werden 2005 begann die Restaurierung von Fenstern und Aussenturen im Sudflugel des Kasemattenkorps Das restaurierte und teilweise rekonstruierte Haupttor konnte im November 2007 wieder eingebaut werden Durch eine weitere Brandstiftung kam es am 5 Januar 2013 zu einem grosseren Schaden im Ausstellungsbereich des Vereins 7 In der Bunkeranlage befindet sich seit 2015 die Dauerausstellung Koblenz im Zweiten Weltkrieg Das Fort Grossfurst Konstantin ist ein geschutztes Kulturdenkmal nach dem Denkmalschutzgesetz DSchG und ist in der Denkmalliste des Landes Rheinland Pfalz eingetragen 8 Seit 2002 ist das Bauwerk zudem Teil des UNESCO Welterbes Oberes Mittelrheintal Des Weiteren ist es ein mit dem blau weissen Schutzzeichen nach der Haager Konvention gekennzeichnetes Kulturgut Garnison Bearbeiten Seit 1831 waren das Kasemattenkorps und seit 1850 der Kehlturm zur Truppenunterkunft hergerichtet worden Weshalb Engelke davon ausgeht dass das Fort seitdem dauerhaft bewohnt blieb 9 Jedoch lasst sich weder in den fraglichen Regimentsgeschichten noch in den Adressbuchern der Stadt und des Regierungsbezirks Koblenz ein Hinweis auf dort stationiert gewesene Einheiten nachweisen Lediglich Wischemann behauptet dass im Fort zeitweise die Musiker also das 42 Mann starke Musikkorps des Garde Grenadier Regiments Nr 4 untergebracht waren 10 Tatsachlich weist die ausfuhrliche Chronik dieser Einheit dort nur die Regimentskammer und Handwerkstatten nach 11 Wahrscheinlich wurde das Fort daher bis etwa 1910 lediglich als Regimentslager und Werkstatt beispielsweise fur Buchsenmacher und Schneider von den auf der Feste Kaiser Alexander stationiert gewesenen Einheiten genutzt Zudem befanden sich dort nachweislich Buros der Fortifikationsverwaltung Die drei Anfang der 1870er Jahre an der Zufahrt zum Fort errichteten Baracken die bereits 1878 durch einen einzigen Holzschuppen ersetzt wurden 12 waren nicht zur Truppenunterkunft vorgesehen Nach dem Ersten Weltkrieg folgten als alliierte Besatzungstruppen 1919 die Amerikaner die im Innenhof zur Truppenbetreuung Filme vorfuhren liessen und 1923 die Franzosen Schliesslich unterhielt die Deutsche Wehrmacht in den 1940er Jahren im Fort zeitweise eine Heeresentlassungsstelle Baubeschreibung BearbeitenDas Fort Grossfurst Konstantin ubernahm innerhalb des Systems Alexander vor allem die Aufgabe die steilen Abhange des Karthauser Plateaus zum Rhein und der Mosel hin abzusichern Dabei deckten die Kehlturm Geschutze einen Bereich ab bis etwa zur Mitte der Insel Oberwerth auf der Rhein und bis fast zum Kemperhof auf der Moselseite Zudem sicherten die Geschutze im Kasemattenkorps die Ruckfront der Feste Kaiser Alexander wahrend die offene Geschutzstellung auf der Kriegsbackerei die Rheinebene beherrschte Das Fort besteht aus dem dreiflugligen Kasemattenkorps auf der Sudwestseite mit anschliessendem Innenhof von dem eine Rampe im Norden zu einem etwas niedriger gelegenen Plateau mit den Fundamenten des ehemaligen Pulvermagazins fuhrt und einem Verbindungsgang gedeckter Weg zum Kehlturm einer Kaponniere am Fusse des Berges Uber dem Weinberghang an der Ostseite erhebt sich die Kriegsbackerei Die Nordseite mit dem Luftschutzbunker liegt an einem felsigen Steilhang Kasemattenkorps Bearbeiten Kasemattenkorps nbsp Linker Teil Rheinseite nbsp Rechter Teil mit Haupteingang Das Kasemattenkorps ist eine wallartige Anlage zu 19 Achsen die aus drei Flugeln mit zwei nach Sudwesten ausspringenden Winkeln besteht Die 18 Kasematten im Erdgeschoss mit einem Haupteingang in der funften Achse von Norden besitzen aussen stichbogige Fenster die nach der Entfestigung anstelle der Kanonenscharten erweitert wurden einige werden von Gewehrscharten flankiert Im Untergeschoss gibt es 12 Kasematten drei im nordlichen und neun im ostlichen Teil wobei der mittlere Teil nicht unterkellert ist und jeweils weitere zwei im zweiten Untergeschoss an den beiden Enden Ursprunglich waren die schmucklosen Kasematten auf der Glacisseite von einem gemauerten trockenen Graben umgeben der nur im Sudosten erhalten geblieben ist Dessen Sicherung ubernahmen drei Grabenwehren von denen die rheinseitige freigelegt wurde Das rundbogige Haupttor bis 1887 nur durch eine holzerne Brucke erreichbar ist durch eine rechteckige Blende aus rotem Sandstein eingefasst Daruber erhebt sich ein blockhausartiger Aufsatz mit drei Fallscharten und einem flachen Dreiecksgiebel In der Mitte des Aufsatz ist ein preussischer Adler aus Bronze und die Schrift Fort Grossfurst Konstantin und Erbaut von 1822 bis 1827 angebracht Ein weiterer blockhausartiger Aufsatz gibt es uber der funften Achse von Osten Beide Aufsatze beherbergten die Kanonenaufzuge mit deren Hilfe die Geschutze aufs Dach transportiert werden konnten Die Fassade der Kasematten auf der Hofseite ist wesentlich aufwendiger gestaltet In den beiden Winkeln sind halbrund heraustretende Treppenturme eingebaut die die Kasematten um ein vollrundes Geschoss mit schiessschartenahnlichen Lichtoffnungen und einem flachen Kegeldach uberragen Die Kasematten selbst besitzen Rundbogenturen und gepaarte Rechteckfenster Abgeschlossen werden sie von einem hohen reduzierten Abschlussgebalk An beiden Aussenseiten sind wurfelformige Aufsatze mit einer Wendeltreppe darunter angebracht Alle vier Treppenhauser und die untere Gebalkzone zwischen den beiden Rundturmen werden von einer stichbogigen Zierarkade abgeschlossen Im Inneren sind die Kasematten tonnengewolbt Die einzelnen Innenraume sind mit korbartigen Durchgangen verbunden Die Gewolbe in den beiden Kanonenaufzugen haben einen rechteckigen Ausschnitt zum Hinaufziehen der Kanonenteile Vor der Aussenwand konnte in zwei tiefe Falzungen eine Balkenwand eingebracht werden die vor Beschuss schutzen sollte An den Seitenwanden gibt es halbrunde Ofennischen In Friedenszeiten waren die Kasematten nicht zur dauerhaften Belegung von Soldaten ausgelegt nur die beiden Wachkasematten auf beiden Seiten des Haupteingangs waren dazu geeignet und besonders isoliert Eine Besonderheit stellt die Kasematte auf der Nordseite dar Sie wurde im Zweiten Weltkrieg unter weitgehender Wahrung des vorhandenen Baubestands massiv verbunkert Der rechteckige Bunkerbau der auch Teile der nordlichen Terrasse einschliesst wurde rundherum mit Ziegelsteinen verkleidet Kommunikation Bearbeiten Bereits 1823 wurde damit begonnen einen etwa 550 Meter langen Verbindungsgang zwischen dem Fort Grossfurst Konstantin und der Feste Kaiser Alexander unter der Leitung des Ingenieuroffiziers Ludwig Gartner anzulegen Er verlief ausgehend dem Untergeschoss des mittleren Kasemattenteils Kasematte Nr 10 im Fort durch die davor liegende Grabenwehr waagerecht unterhalb der Erdoberflache bis etwa zur heutigen Simmerer Strasse Von hier ab fuhrte ein Treppengang mit 205 Stufen zur Uberbruckung des Hohenunterschiedes bis etwa zum heutigen Huberlingsweg und verlief von dort wieder unterirdisch bis zum Kehlreduit Kasematte Nr 7 der Feste Kaiser Alexander Der durch ein Tonnengewolbe abgeschlossene und etwa 2 Meter breite Treppengang war hangseitig mit Erde bedeckt In der bergseitigen Seitenwand befanden sich 35 Schiessscharten Im Gang befanden sich auch Frisch und Abwasserleitungen und seit 1859 ein Elektrokabel das den Telegraphen im Reduit der Feste Alexander mit der Zentrale unten in der Stadt verband 13 Innenhof Bearbeiten Im Innenhof fuhrt eine geschwungene Rampe fur Geschutze ins Untergeschoss in die funfte Kasematte von Osten Entlang des Kasemattenkorps sind zahlreiche Reste der originalen preussischen Pflasterung erhalten Die bei archaologischen Grabungen vor der Kriegsbackerei gefundene Krypta der mittelalterlichen Klosterkirche kann im Innenhof besichtigt werden Eine Fahrrampe fuhrt zum unteren Hof auf der Nordseite der wiederum den ursprunglich gedeckten Weg mit einer massiven Basalttreppe zum Kehlturm erschliesst Hier befand sich wohl seit dem 15 Jahrhundert bereits ein Aufgang von dem ehemaligen Kreuzweg aus Koblenz zum Kartauserkloster Das unter dem Hof gelegene Pulvermagazin musste im Zuge der Entfestigung geschleift werden und ist daher nur noch in Fundamentresten erkennbar Auf dem westlichen Teil des Hofes ist noch der kreisrunde Einstieg in eine etwa 8 5 m grosse Zisterne vorhanden die an die Brunnenzisterne im Reduit des Feste Kaiser Alexander angeschlossen war 1884 erfolgte zunachst der Anschluss an einen Brunnen innerhalb der Spitzberg Kaserne und spater an einen unterirdischen Hochbehalter am Lowentor Kriegsbackerei Bearbeiten In der Mitte auf der Ostseite des Hofes ist unter Verwendung von Resten des Prioratsgebaudes 1720 1737 des Kartauserklosters die Kriegsbackerei errichtet worden Sie diente als Geschutzplattform und birgt im Inneren Lagerraume sowie eine grosse Halle mit den Resten zweier Grossbackofen Das alte Gebaude wurde 1828 bis auf halbe Hohe des Erdgeschosses abgebrochen Auf der Ostseite bilden zwei quadratische Eckturmchen mit Schiessscharten und Pyramidendach sowie eine verbindende Zinnenwand den Abschluss Uber zwei Fahrrampen auf der Westseite gelangt man auf das Gebaude In der Sudwand fuhren zwei rundbogige Turen zu den Latrinen eine hygienische Errungenschaft im preussischen Festungsbau des fruhen 19 Jahrhunderts Eine lange geradelaufige Treppe fuhrt vom Hofniveau zu den bergseitigen Kellerraumen die noch zum Prioratsgebaude gehorten und ins Untergeschoss mit den Backofen die auf den noch vorhandenen gemauerten Podesten standen Diese grosse Halle besitzt ein Tonnengewolbe und Stichkappen zu den eingebrochenen Fenstern auf der Talseite An der ausseren Ostmauer wurden um 1900 bis uber die Hohe der Backraumfenster vier Strebepfeiler angebracht Kehlturm Bearbeiten nbsp Blick auf das Fort Grossfurst Konstantin Ostseite gesehen vom AstersteinDas von der Stadt aus sichtbarste Festungsteil des Forts ist der Kehlturm am Fusse des Plateaus Ein bis zur Entfestigung gedeckte Weg mit Schiessscharten fuhrt vom unteren Hof des Forts uber eine nicht mehr erhaltene Brucke zum obersten Geschoss des dreigeschossigen Turms der auf einem unregelmassigen nach Sudosten gerundeten Grundriss an den Fels gelehnt ist Der talseitig gerundete Teil besitzt drei Geschosse mit einem sehr hohen Untergeschoss Der obere Abschluss ist als Terrasse mit Zinnenbrustung ausgefuhrt Der bergseitig gerade Teil beginnt erst auf der Hohe des Haupteingangs mit dem Erdgeschoss und endet in einem aufgesetzten funfeckigen Blockhaus mit grossen Lunettenfenster und flachem Zeltdach das den Eingang vom gedeckten Weg aufnimmt Das Untergeschoss ist mit Gewehrscharten versehen das Erd und Obergeschoss hatte ursprunglich Kanonenscharten die wahrend der Entfestigung zu stichbogigen Fensteroffnungen erweitert wurden Daruber befinden sich jeweils Rauchabzugsoffnungen Die Geschosse sind durch Gesimsbander getrennt Der Haupteingang hat ahnlich wie beim Fort eine rechteckige Einfassung aus rotem Sandstein Aussenwande und Geschosse haben eine Starke von 2 Meter Neben dem Haupteingang fuhrt eine Wendeltreppe hinauf ins Blockhaus Das Gewolbe im Inneren wird jeweils von einer siebeneckigen Mittelstutze getragen Ein Geschutzaufzug ermoglichte den Transport von Geschutzen vom Erdgeschoss bis zum Blockhaus 14 Literatur BearbeitenPeter Kleber Fort Konstantin Baugeschichte und Aufgabe In Fort Konstantin Historischer Ort mit Zukunft Koblenz 2013 ISBN 978 3 936436 24 2 S 19 42 Klaus Weber Die preussischen Festungsanlagen von Koblenz 1815 1834 Kunst und Kulturwissenschaftliche Forschungen Band 1 2003 ISBN 3 89739 340 9 S 197 204 Rudiger Wischemann Die Festung Koblenz Vom romischen Kastell und Preussens starkster Festung zur grossten Garnison der Bundeswehr Koblenz 1978 S 87 88 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fort Grossfurst Konstantin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Fort Konstantin Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Website des Fordervereins PRO KONSTANTIN e V Festung Koblenz Ortwin Reich Vom Beatusberg zum Fort Konstantin PDF 4 3 MB Einzelnachweise Bearbeiten Ankauf von Besitzungen die Karthaus und den Karthauser Berghof genannt zur Anlegung einer Festung und eines Exercierplatzes In Amts Blatt der Koniglichen Regierung zu Coblenz Band 3 Nr 27 Koblenz 4 August 1818 S 196 198 opacplus bsb muenchen de Vgl ausfuhrlich uber den Verkauf Sebastian Gleixner Von der franzosischen Domainenverwaltung bis zur Enteignung durch Preussen Die Vorgeschichte des Forts Konstantin 1802 bis 1821 In Fort Konstantin Historischer Ort mit Zukunft Koblenz 2013 ISBN 978 3 936436 24 2 S 9 18 Weber S 197 198 202 Wischemann S 87 88 F Wagner Die Schleifung der Festung Koblenz Ehrenbreitstein nach dem Weltkrieg In Koblenzer Heimatblatt Band 8 Nr 10 10 Mai 1931 S 1 3 hier S 2 dilibri de Matthias Kellermann Festung Koblenz und Ehrenbreitstein Entfestigung 1920 1922 Fotografien von Joseph Ring Koblenz 2018 ISBN 978 3 95638 413 4 S 200 207 hier S 200 201 Helmut Schnatz Der Luftkrieg im Raum Koblenz 1944 45 Boppard 1981 S 199 297 298 Wolfgang Guckelhorn Die Koblenzer Luftschutzbunker im alliierten Bombenhagel Aachen 2008 S 52 104 107 112 Peter Kleber Kriegsbunker Zufluchtsstatte Denkmal In Fort Konstantin Historischer Ort mit Zukunft Koblenz 2013 ISBN 978 3 936436 24 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1985 Vgl dazu den Plan Unteriridische Communikation von Veste Kaiser Alexander bis Kloster Karthaus im Koblenzer Mittelrhein Museum Signatur 2091 103 Kleber S 24 42 50 350555555556 7 5861111111111 Koordinaten 50 21 2 N 7 35 10 O Festungsanlagen der preussischen Festung Koblenz Stadtbefestigung Moselweisser Schanze Stadtbefestigung KoblenzSystem Oberehrenbreitstein Feste Ehrenbreitstein Fort Rheineck Werk PleitenbergSystem Niederehrenbreitstein Arzheimer Schanze Horchheimer Torbefestigung Stadtbefestigung Ehrenbreitstein Werk KlausenbergSystem Pfaffendorfer Hohe Bienhornschanze Fort Asterstein Fort Rheinhell Werk GlockenbergSystem Alexander Batterie Hubeling Feste Kaiser Alexander Fort Grossfurst Konstantin Moselbatterie Schanze Grossfurst AlexanderSystem Franz Bubenheimer Flesche Feste Kaiser Franz Metternicher Schanze Moselflesche Neuendorfer Flesche Rheinschanze Rubenacher Schanze Normdaten Geografikum GND 4781379 9 lobid OGND AKS VIAF 235693715 Abgerufen von https de wikipedia org w 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