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Die Stadtbefestigung Ehrenbreitstein war eine Befestigungsanlage um die Stadt Ehrenbreitstein die heute ein Stadtteil von Koblenz ist Eine erste zusammenhangende Stadtbefestigung wurde im 17 Jahrhundert mit Ausbau der Kurfurstlichen Residenz von den Trierer Kurfursten errichtet Die Klausenburg im Hintergrund die Rheinburg 1909Mit Bau der preussischen Festung Koblenz Anfang des 19 Jahrhunderts wurde die Stadtbefestigung neu angelegt Die zum System Niederehrenbreitstein gehorende Anlage entstand in Teilen in den Jahren 1827 1833 und wurde 1854 1857 unter Carl August von Cohausen vollendet Der krenelierte Mauerzug verband die alteren Teile der Stadtbefestigung miteinander und verlief wie folgt Helfenstein Sauerwassertor Werk Klausenberg Kelterhaus der Gebruder Buschmann Blindtaltor Blindtaltraverse Kaponniere am Kolonnenweg Luisenturm Teichertturm Defensibles Trainwagenhaus Pfaffendorfer Tor Die Stadtbefestigung Ehrenbreitstein wurde 1890 aufgegeben Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Kurtrierische Stadtbefestigung 1 2 Preussische Stadtbefestigung 1 3 Aufgabe der Stadtbefestigung 2 Denkmalschutz 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenKurtrierische Stadtbefestigung Bearbeiten nbsp HeribertturmIm Mittelalter verfugte Ehrenbreitstein nicht uber eine zusammenhangende Befestigungsanlage Die schmalen Eingange in den Ort waren stattdessen mit festen Burghausern gesichert Im 16 Jahrhundert sicherte ausserdem ein runder Turm der sogenannte Heribertturm und eine Toranlage am Augustinerkloster die Ortschaft Nach dem Bau von Schloss Philippsburg im Dreissigjahrigen Krieg kann die Planung fur die Errichtung einer Stadtbefestigung nachgewiesen werden deren Ausfuhrung allerdings nicht belegt ist Erst 1672 wurde von Kurfurst Karl Kaspar von der Leyen im Zuge von Umbauten an dem sudlichen Auslaufer der kurfurstlichen Festung Ehrenbreitstein eine neue Ringmauer um den Ort gelegt die vom Kapuzinerkloster zum Blindtal von da zum Rundturm beim Augustinerkloster uber den ehemaligen Viereckturm des heutigen Gesellenhauses bis zum Turm am Sauerbrunnen und von hier aus weiter in Richtung des Helfensteins verlief Von dieser ersten Stadtmauer sind heute hauptsachlich noch die Turme vorhanden ein Stuck Stadtmauer hat sich in der Humboldtstrasse erhalten 1 Preussische Stadtbefestigung Bearbeiten nbsp Das verteidigungsfahige Kelterhaus der Gebruder Buschmann Klausenburg nbsp Der Luisenturm links und der Teichertturm unten rechts Nach Ubernahme von Ehrenbreitstein durch Preussen 1814 und dem Bau der Festung Koblenz bei dem auch die zerstorte Festung Ehrenbreitstein wieder aufgebaut wurde entstand 1827 1833 eine neue Stadtbefestigung mit Tore in Form einer krenelierten Mauer am defensiblen Trainwagenhaus und am Werk Klausenberg heute Rheinburg Ausserdem wurden das Blindtaltor sowie das verteidigungsfahige Kelterhaus der Gebruder Buschmann welches in unmittelbarer Nahe des Werks Klausenberg lag erbaut Insgesamt war die Befestigung allerdings unzusammenhangend ausgefuhrt so dass kein kompletter Befestigungsring um den Ort gelegt war Erst 1854 begann man unter der Leitung und nach Planen des Ingenieuroffiziers Carl August von Cohausen die Lucken nach und nach zu schliessen und die alteren Teile zu integrieren Die Anbindung des Klausenbergs an den Helfenstein erfolgte in den Jahren 1854 1857 in denen auch das Sauerwassertor gebaut wurde Werk Klausenburg Kelterhaus und Blindtal wurden durch krenelierte Mauern miteinander verbunden wahrend der folgende Abschnitt bis zum Pfaffendorfer Tor ganzlich neu zu befestigen war Von Cohausen plante insgesamt vier Turme in diesem Abschnitt Die Blindtaltraverse erhielt einen viereckigen massiven Turm Blindturm von dem die krenelierte Mauer quer zum Kolonnenweg uber eine Toranlage bis zu einer zweigeschossigen Kaponniere Perschenbachturm verlief In unmittelbarer Nahe hatte von Cohausen aus asthetischen Grunden einen weiteren Turm vorgesehen der allerdings mehrfach abgelehnt worden war und nur durch die Verbindung mit der preussischen Prinzessin Luise eine Baugenehmigung erhielt Luisenturm Ein vierter und letzter Turm Teichertturm entstand in unmittelbarer Nahe zum Pfaffendorfer Tor 1857 war die komplette Anlage fertiggestellt An der Errichtung der preussischen Stadtbefestigung waren nachfolgende Ingenieur Offiziere in der Aufbauphase bis etwa 1833 beteiligt Johann Wilhelm von Metzen 1797 3 Marz 1863 1818 aus osterreichischen Diensten ins preussische Ingenieur Korps gekommen 1819 1820 u 1831 1832 in Koblenz zuletzt Hauptmann und Platz Ingenieur in Saarlouis 1850 als Major verabschiedet Moritz von Prittwitz Freiherr von Rosenberg Friedrich SterzelAufgabe der Stadtbefestigung Bearbeiten Im Jahr 1890 wurde die Stadtbefestigung Ehrenbreitstein zusammen mit der Stadtbefestigung Koblenz und dem System Feste Kaiser Franz aufgegeben Die Stadt Ehrenbreitstein kaufte die Mauer samt Gelande Gebaude und Toren 1892 93 an und verkaufte sie in den folgenden Jahren nach und nach So gelangten bedeutende Teile in den folgenden Jahren in Privatbesitz wurden umgebaut und blieben bis heute erhalten Werk Klausenberg heute Rheinburg defensibles Kelterhaus heute Klausenburg Kaponniere am Kolonnenweg Luisenturm Teichertturm Daneben sind Teile der krenelierten Mauer und ein Turm des Sauerwassertors erhalten Abgebrochen wurden dagegen Teile des Sauerwassertors das Blindtaltor sowie die Blindtaltraverse die einem Bergrutsch zum Opfer fiel Denkmalschutz BearbeitenDie Uberreste der Ehrenbreitsteiner Stadtbefestigung sind ein geschutztes Kulturdenkmal nach dem Denkmalschutzgesetz DSchG und in der Denkmalliste des Landes Rheinland Pfalz eingetragen Sie liegen in Koblenz Ehrenbreitstein in der Denkmalzone Tal Ehrenbreitstein 2 Seit 2002 sind die Uberreste der Ehrenbreitsteiner Stadtbefestigung Teil des UNESCO Welterbes Oberes Mittelrheintal Literatur BearbeitenMatthias Kellermann Die preussische Festung Koblenz und Ehrenbreitstein Zur Geschichte der rechtsrheinischen Festungswerke 3 Aufl Koblenz 2014 ISBN 978 3 934795 63 1 Fritz Michel Die Kunstdenkmaler der Stadt Koblenz Die profanen Denkmaler und die Vororte Munchen Berlin 1954 S 442 Die Kunstdenkmaler von Rheinland Pfalz Erster Band Marianne Schwickerath 1857 1997 Zum 140jahrigen Jubilaum der Klausenburg Koblenz Ehrenbreitstein 1997 Klaus T Weber Diss Die preussischen Festungsanlagen von Koblenz 1815 1834 Reihe Kunst und Kulturwissenschaftliche Forschungen 2003 S 305ff ISBN 3 89739 340 9 Ulrike Weber Bearb Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Band 3 3 Stadt Koblenz Stadtteile Werner Worms 2013 ISBN 978 3 88462 345 9 Einzelnachweise Bearbeiten Michel Kunstdenkmaler S 442 Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Kreisfreie Stadt Koblenz Mainz 2022 Version 2023 liegt vor S 16 PDF 6 5 MB Festungsanlagen der preussischen Festung Koblenz Stadtbefestigung Moselweisser Schanze Stadtbefestigung KoblenzSystem Oberehrenbreitstein Feste Ehrenbreitstein Fort Rheineck Werk PleitenbergSystem Niederehrenbreitstein Arzheimer Schanze Horchheimer Torbefestigung Stadtbefestigung Ehrenbreitstein Werk KlausenbergSystem Pfaffendorfer Hohe Bienhornschanze Fort Asterstein Fort Rheinhell Werk GlockenbergSystem Alexander Batterie Hubeling Feste Kaiser Alexander Fort Grossfurst Konstantin Moselbatterie Schanze Grossfurst AlexanderSystem Franz Bubenheimer Flesche Feste Kaiser Franz Metternicher Schanze Moselflesche Neuendorfer Flesche Rheinschanze Rubenacher Schanze Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtbefestigung Ehrenbreitstein amp oldid 228908155