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Das Kapuzinerkloster Koblenz lat Conventus Fratrum Minorum Capuccinorum Confluentiae war ein Kloster in Koblenz das von 1627 bis 2008 mit Unterbrechungen von Kapuzinern betrieben wurde Das Kloster im Stadtteil Ehrenbreitstein war von 1908 bis 2007 Sitz der Provinzverwaltung der Rheinisch Westfalischen Ordensprovinz Zur Klosteranlage gehort die Barockkirche St Franziskus Seit 2013 werden Teile des Klosters von einem Konvent des Deutschen Ordens genutzt Die Kapuzinerkirche in Koblenz EhrenbreitsteinDas Klosterportal mit einer Figur von Konrad von ParzhamPortal der Kapuzinerkirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Klosterkirche St Franziskus 3 Denkmalschutz 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAuf personlichen Wunsch des Trierer Kurfursten Philipp Christoph von Sotern siedelten sich die Kapuziner 1627 in Ehrenbreitstein an Am 18 Oktober 1628 wurde der Grundstein zur Erbauung eines Klosters gelegt Der Bau wurde 1629 vollendet und den Aposteln Philippus und Jakobus als Schutzpatrone geweiht Im Dreissigjahrigen Krieg wurde Ehrenbreitstein 1636 samt Kapuzinerkloster verwustet da es harte Kampfe um die oberhalb der Stadt liegende Festung Ehrenbreitstein gab Der Wiederaufbau erfolgte 1655 unter Kurfurst Karl Kaspar von der Leyen Ein Jahr spater erhielt das Kloster unter Weihbischof Otto Johann Theodor von Senheim 1633 1662 die Schutzpatrone Franz von Assisi Karl Borromaus und Apostel Philippus Nach der Eroberung durch franzosische Revolutionstruppen und der folgenden Sakularisation von Kirche und Kloster kamen die Guter der Kapuziner zunachst 1803 an Nassau Weilburg spater an das Herzogtum Nassau AM 16 Februar 1813 wurde das Kloster geraumt die Inneneinrichtung verkauft Preussen ubernahm schliesslich 1815 das Kloster als Teil seiner Rheinprovinz und richtete im Klostergarten ein Traindepot und Kasernen ein Die Klostergebaude um den Kreuzgang wurden 1860 weitgehend abgerissen Am 29 Juni 1861 kehrten die Kapuziner in ihr Kloster nach Ehrenbreitstein zuruck und richteten sich in den verbleibenden Gebauden ein 1865 starb hier Graf Hermann von der Schulenburg 1829 1865 ehemals preussischer Offizier spater Pater Ludovikus OFMCap Im Kulturkampf mussten die Kapuziner von 1875 bis 1887 erneut das Kloster verlassen Danach wurden weitere Gebaude ehemalige Wohnhauser entlang der Humboldtstrasse nordlich der Kirche zur Klosternutzung angekauft Das Kapuzinerkloster wurde 1908 Sitz der Provinzverwaltung der Rheinisch Westfalischen Ordensprovinz 1930 kauften die Kapuziner das benachbarte Konradhaus an und richteten hier fur ihre Jugendhilfeeinrichtung Seraphisches Liebeswerk ein Lehrlingsheim ein Dazu wurde zwischen Konradhaus und Kapuzinerkloster ein Verbindungstrakt errichtet uber dessen Portal bis heute eine Figur von Konrad von Parzham steht Bei einem Luftangriff auf Koblenz wurde das Kloster am 25 September 1944 von einer Luftmine getroffen und das Dach beschadigt Nach der Zerstorung der Heilig Kreuz Kirche bei dem Luftangriff vom 31 Dezember 1944 nutzte die Ehrenbreitsteiner Pfarrgemeinde die Klosterkirche fur ihre Gottesdienste Mit der Fertigstellung eines Neubaus 1964 zog die Gemeinde in das neue Kirchengebaude um Wegen der Nahe zum Rhein wurde das Kloster 1740 1920 1926 1970 1993 und 1995 von einem Hochwasser uberflutet Die Provinzverwaltung der Rheinisch Westfalischen Ordensprovinz zog 2007 nach Frankfurt am Main um Die letzten Kapuziner verliessen das Kloster in Ehrenbreitstein Ende September 2008 1 2013 ubernahm ein Konvent des Deutschen Ordens Teile des Klosters und die Pfarrseelsorge Bereits seit 2009 war die ehemalige Klosterkirche als Ehrenbreitsteiner Pfarrkirche genutzt worden Bei der Profanierung der Kreuzkirche Ende 2017 erhob der Bischof von Trier die bisherige Klosterkirche auch offiziell zur Pfarrkirche 2 Klosterkirche St Franziskus BearbeitenZum Kapuzinerkloster gehort die 1657 geweihte Kirche St Franziskus St Philippus Ap und Karl Borromaus Sie ist die einzige auf Koblenzer Stadtgebiet erhaltene Barockkirche Die typische Kapuzinerkirche mit Loretokapelle besitzt eine bemerkenswerte Ausstattung aus dem 18 Jahrhundert Der Hofbaumeister Johannes Seiz errichtete in der Kirche 1753 drei neue Altare Gleichzeitig schuf der venezianische Kunstler Vincentius Daminij sechs Altarbilder Die Kanzel wurde 1755 gestiftet eine Orgel 1760 eingebaut Die Klosterkirche ist ein schlichter tonnengewolbter Saalbau aus Tuffquadern Die Westfront hat drei Giebel Der mittlere Giebel ist grosser als die beiden anderen Unter dem nordlichen Giebel befindet sich die Loretokapelle am sudlichen ist die Klosterpforte angeschlossen Die Kirche hat ein Satteldach mit Dachreiter In einer Nische uber dem rundbogigen Portal steht eine Figur der Muttergottes aus dem Jahr 1655 Am Sockel ist das Wappen des Erzbischofs Karl Kaspar von der Leyen angebracht Der Innenraum ist bestimmt von dem mit Saulen versehenen holzsichtigen Hochaltar im Chor Zu den Seiten des Altars wurden 1763 zwei Oratorien eingebaut die von Rocaillekartuschen gekront sind in denen Lowen das kurfurstliche Wappen halten Auf der Nordseite befindet sich die Loretokapelle An der Ostseite des langgestreckten Saals mit Tonnengewolbe steht ein Muttergottesaltar Der 1739 gestiftete holzsichtige Saulenaltar besitzt eine filigrane Rankenbekronung mit Heiligenfiguren Die heutige Orgel wurde 1925 von Johannes Klais Orgelbau aus Bonn gebaut und 1990 renoviert 3 Sie ist neben der Gerhardt Orgel in St Johannes Enthauptung Koblenz Metternich die einzige in Koblenz noch vorhandene Orgel aus der Zeit zwischen den Weltkriegen nbsp Innenraum der Klosterkirche St Franziskus nbsp Hochaltar der Klosterkirche St Franziskus nbsp Kanzel der Klosterkirche St Franziskus nbsp Orgel der Klosterkirche St Franziskus nbsp Loretokapelle in der Klosterkirche St FranziskusDenkmalschutz BearbeitenDie Klosterkirche St Franziskus ist ein geschutztes Kulturdenkmal nach dem Denkmalschutzgesetz DSchG und in der Denkmalliste des Landes Rheinland Pfalz eingetragen Sie liegt in Koblenz Ehrenbreitstein in der Denkmalzone Tal Ehrenbreitstein 4 Seit 2002 ist die Klosterkirche St Franziskus Teil des UNESCO Welterbes Oberes Mittelrheintal Siehe auch BearbeitenListe von Sakralbauten in KoblenzLiteratur BearbeitenRainer Schwindt Hrsg Schmiedl Joachim Hrsg Goedereis Christophorus Vorr Das Kapuziner Kloster in Koblenz Ehrenbreitstein Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte 129 Mainz 2012 Ulrike Weber Bearb Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Band 3 3 Stadt Koblenz Stadtteile Werner Worms 2013 ISBN 978 3 88462 345 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kapuzinerkloster Koblenz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kapuzinerkirche Ehrenbreitstein Kapuzinerkloster Koblenz in regionalgeschichte netEinzelnachweise Bearbeiten Kapuziner verlassen Ehrenbreitstein Memento des Originals vom 11 Dezember 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot archiv rhein zeitung de in Rhein Zeitung 5 September 2008 https www bistum trier de news details pressedienst detail News abschied und neubeginn 1 Orgeln in Koblenz Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Kreisfreie Stadt Koblenz PDF 1 5 MB Koblenz 201350 358722222222 7 6110277777778 Koordinaten 50 21 31 4 N 7 36 39 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kapuzinerkloster Koblenz amp oldid 233289139