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Zur Sicherung von Zugfahrten ergreifen die Eisenbahnunternehmen verschiedene Massnahmen um im Rahmen der technischen Voraussetzungen Spurfuhrung und grosse Bremswege den Betrieb fur Zugfahrten sicher durchzufuhren Fur bestimmte Betriebsarten etwa Rangierfahrten gelten besondere Vorschriften Inhaltsverzeichnis 1 Gefahrdungen 2 Geschichte 2 1 Fruhzeit 2 2 Moderne Zugsicherung 3 Zugfahrten in Bahnhofen 4 Sicherung der Zuge auf der Strecke 4 1 Fahren im Sichtabstand 4 2 Fahren im Zeitabstand 4 3 Fahren im festen Raumabstand 4 3 1 Zugmeldeverfahren 4 3 2 Fahren mit Zugstaben Zugstabsysteme 4 3 3 Fahren auf Befehl 4 3 4 Fahren nach Kreuzungsplan 4 4 Fahren im wandernden Raumabstand 4 5 Besondere Verfahren 4 5 1 Fahren im Ein Zug Betrieb 4 5 2 Fahren im Seilzugbetrieb 4 5 3 Fahren im Abschnittsbetrieb 5 Zugbeeinflussung 6 Bahnubergang 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGefahrdungen BearbeitenWesentlich fur den Betrieb von Eisenbahnen sind deren massgebende Systemeigenschaften Spurfuhrung geringe HaftreibungDie Spurfuhrung fuhrt zur Notwendigkeit von beweglichen Fahrwegelementen z B Weichen und die geringe Haftreibung zu langen Bremswegen welche die Sichtweite oft deutlich uberschreiten Um einen sicheren Betrieb durchfuhren zu konnen mussen Gefahrdungen fur Zugfahrten die aus Entgleisungen durch Unstetigkeiten im Fahrweg z B an Weichen oder bei gebrochenen Schienen oder durch eine uberhohte Geschwindigkeit des Zuges oder aus Kollisionen namentlich durch Gegen Flanken und Folgefahrten mit anderen Eisenbahnfahrzeugen die in den Lichtraum des Zuges gelangen durch systemfremde Verkehrsteilnehmern z B Strassenverkehrsteilnehmer an einem Bahnubergang mit anderen Gegenstanden z B Baumen Muren oder Lawinen auf den Schienen oder mit herabhangenden Fahrleitungen resultieren verhindert werden 1 nbsp Beispiel eines Deadlocks bei einer eingleisigen Strecke zwischen zwei Bahnhofen mit jeweils zwei GleisenDazu kommt die Notwendigkeit einer Uberfullverhinderung um den sogenannten Deadlock zu verhindern bei dem sich die Zuge gegenseitig blockieren 2 Die Sicherung kann grundsatzlich technisch durch Abhangigkeiten in der Bedienung der Anlagen Signal und Zuge und nicht technisch durch betriebliche Vorschriften siehe auch Betriebsverfahren erfolgen was eine grossere Sicherheitsverantwortung fur Menschen bedeutet Je grosser das Gefahrdungspotential ist z B hohe Geschwindigkeiten desto hoher ist auch der Anteil der technischen Sicherung Eisenbahnbetrieb ganz ohne technische Sicherung ist heute in Deutschland nur auf Nebenbahnen Zugleitbetrieb im Rangierbetrieb oder bei technischen Storungen zulassig Geschichte BearbeitenFruhzeit Bearbeiten nbsp Siemens Zeigertelegraf nbsp Streckenlautewerk nbsp Der Royal Train bei Ankunft in Tattenham Corner zum Epsom Derby 1959 Vorne an der Lokomotive ist das Spitzensignal fur den Royal Train in Form von vier weissen Scheiben angebracht In der Anfangszeit des Betriebes gab es Eisenbahnen die versuchten ohne Sicherungssysteme auszukommen Der Eisenbahnbetrieb wurde analog zum damaligen Strassenverkehr gesehen Die Lokomotivfuhrer fuhren auf Sicht 3 und sollten sich im Bedarfsfall daruber verstandigen wer bei eingleisigen Strecken gegebenenfalls seinen Zug in ein Ausweichgleis zu fahren hatte Da Zuge aufgrund ihrer reibungsarmeren Fahrbahn und der grosseren Masse gegenuber Strassenfahrzeugen viel trager zu bremsen waren fuhrte das bald zu Unfallen vgl etwa den Eisenbahnunfall von Suffolk 1837 Deshalb kamen Signale zum Einsatz Die erste Eisenbahngesellschaft die das einfuhrte war die Liverpool and Manchester Railway Am Anfang waren das tagsuber farbige Flaggen und in der Dunkelheit entsprechende Laternen Ausserdem wurden die Lokomotiven bald mit Dampfpfeifen ausgerustet 4 Die Flaggen wurden in der Folge durch Formsignale ersetzt die aus dem Optischen Telegrafen entwickelt wurden Weiter statteten sich die Bahnen mit elektrischen Telegrafen aus Ein erstes Modell war bereits ab 1832 von Wilhelm Weber und Carl Friedrich Gauss entwickelt worden Der elektrische Telegraf ermoglichte es auch ankommende Zuge der nachsten und folgenden Betriebsstellen vorzumelden Als erste setzte die Leipzig Dresdner Eisenbahn Compagnie in Deutschland das System ein Ihr folgten die Taunus Eisenbahn die Pfalzischen Eisenbahnen die Hessische Ludwigsbahn die Koln Mindener Eisenbahn Gesellschaft die Rheinische Eisenbahn Gesellschaft die Main Neckar Eisenbahn Gesellschaft und die Main Weser Bahn 5 Die Hessische Ludwigsbahn setzte den Zeigertelegrafen von William Fardely ein und die Main Weser Bahn nutzte den Zeigertelegrafen nach August Kramer Eine weitere Sicherung war die Installation von Lautewerken in Deutschland zuerst auf der Thuringer Eisenbahn 1846 5 Auch der Zug selbst wurde zum Trager von Signalen Das voranfahrende Fahrzeug in der Regel die Lokomotive erhielt ein definiertes Spitzensignal was besonders nachts wichtig war oder um besondere Zuge anzukundigen Das letzte Fahrzeug des Zuges wurde mit einem Zugschlusssignal gekennzeichnet womit das stationare Personal immer kontrollieren konnte dass der Zug in seiner gesamten Lange vorbei fuhr und nicht ein oder mehrere Fahrzeuge auf der Strecke zuruckgelassen hatte 6 Moderne Zugsicherung Bearbeiten Wahrend in Deutschland bis dahin noch in grossem Umfang das Fahren im Zeitabstand Zugfahrten sichern sollte wurde nach 1870 flachendeckend das Fahren im Raumabstand und Streckenblock eingefuhrt Auch wurden in Deutschland ab 1871 mit dem Bahnpolizeireglement und 1875 mit der Signalordnung erstmals Sicherheitsvorschriften vereinheitlicht und Bahngesellschaften ubergreifend eingefuhrt Allerdings war das Eisenbahnwesen eine Angelegenheit der Bundesstaaten des Deutschen Reiches So dauerte es bis nach dem Ersten Weltkrieg bevor die Sicherheitsvorschriften und einrichtungen deutschlandweit vereinheitlicht werden konnten 6 Ursprunglich galt bei den Nachtzeichen der Haupt und Vorsignale folgende Farbgebung weisses Licht Fahrt grunes Licht Halt erwarten rotes Licht HaltErst 1907 wurde auf die heute noch geltenden Farben umgestellt Rot bedeutet Halt grun dagegen Fahrt Dies geschah vor allem wegen der grossen Verwechslungsgefahr bei weissem Licht Nur die Koniglich Bayerischen Staatseisenbahnen schafften die Umstellung nicht was dann unter anderem den grossen Eisenbahnunfall von Nannhofen zur Folge hatte 6 Zugfahrten in Bahnhofen BearbeitenIn Bahnhofen gibt es Weichen und Gleissperren die bei Befahren in falscher Lage zu Fehlleitungen fuhren Zusammenstosse auslosen oder Zuge zum Entgleisen bringen konnen Fur jede Zugfahrt mussen daher alle befahrenen und flankenschutzbietenden Weichen und Gleissperren richtig gestellt und so lange in ihrer Lage festgehalten werden bis der Zug sie vollstandig passiert hat Im einfachsten Fall ubernimmt diese Aufgaben ein Betriebsbediensteter Fahrdienstleiter oder Weichenwarter der die Weichen stellt und den Zugen Fahrauftrage erteilt Im Rangierbetrieb erledigen dies teilweise auch die Lokfuhrer und Rangierer Bei zulassigen Streckenhochstgeschwindigkeiten von 30 km h oder mehr wird die Sicherung des Betriebsablaufes normalerweise durch Stellwerke hergestellt Diese stellen unter anderem sicher dass keine falsch gestellten Weichen im Einfahrweg liegen Sind Signale vorhanden dann lassen sich diese nur auf Fahrt stellen wenn alle sicherungstechnischen Voraussetzungen fur die Zugfahrt erfullt sind Signalabhangigkeit Bei technischen Storungen kann es sein dass die Signalabhangigkeit nicht hergestellt werden kann bzw diese bei Entstorungs und Unterhaltungsarbeiten aufgehoben werden muss In diesem Fall ist der Fahrdienstleiter dafur verantwortlich dass die Freigabe der Fahrstrasse fur einen Zug erst erfolgt wenn sich alle fur die Fahrt erforderlichen Einrichtungen in der richtigen Stellung befinden Bei einigen Bahnverwaltungen darf dann der Verkehr nur mit verringerter Geschwindigkeit abgewickelt werden Im Weichenbereich besteht zudem die Gefahr dass Fahrzeuge aus einem anderen Gleis in den Fahrweg des Zuges eindringen Flankenfahrt Um das zu verhindern werden auch nicht befahrene Weichen in einer abweisenden schutzenden Lage und angrenzende Signale auch Rangiersignale in der Halt bzw Fahrt verboten Stellung festgehalten Auch dieser Flankenschutz wird i d R durch interne Abhangigkeiten im Stellwerk sichergestellt Gefahrdungen durch im Fahrweg stehende Eisenbahnfahrzeuge werden klassisch durch die Fahrstrassenprufung das augenscheinliche Prufen der Gleise auf Freisein durch Hinsehen des Stellwerkbedieners bzw von Streckenwartern gepruft Bei modernen Anlagen ubernehmen dies Gleisfreimeldeanlagen Die Stellwerkslogik Fahrstrassenlogik sorgt fur den Ausschluss von Folge und Gegenfahrten Vor Zulassung einer Fahrt ist eventuell auch ein diese Fahrt moglicherweise gefahrdender Rangierbetrieb einzustellen Bei ausfahrenden Zugen ist auf Fahrweghindernisse und richtige Stellung der Weichen zwischen Zugschluss und dem die Fahrt erlaubenden Signal zu achten Sind all diese Voraussetzungen erfullt darf dem Zug der Auftrag zur Fahrt erteilt oder das zugehorige Signal fur die Fahrt in Fahrtstellung gebracht werden Sicherung der Zuge auf der Strecke BearbeitenDie Sicherung von Zugfahrten beruht heute auf dem Grundsatz der Abstandshaltung Dieser besagt dass zwischen Eisenbahnfahrzeugen ein gewisser Abstand gewahrleistet werden muss um Kollisionen zu verhindern Fahren im Sichtabstand Bearbeiten Im Rangierbetrieb wird grundsatzlich auf Sicht gefahren Bei bestimmten Betriebssituationen z B gestorter Gleisfreimeldeanlage muss auf Sicht gefahren werden Die Geschwindigkeit wird vom Lokfuhrer den jeweiligen Sichtverhaltnissen angepasst und darf in Deutschland wegen der langen Bremswege von Zugen 40 km h nicht ubersteigen In der Regel wird bei Strassenbahnen ebenfalls auf Sicht gefahren Fahren im Zeitabstand Bearbeiten Die Aufstellung und Einhaltung eines Fahrplanes versprach einen wesentlich sichereren Betrieb Bald jedoch stellte sich heraus dass auch dieses Verfahren zu Unfallen fuhrte da jede grossere Verspatung oder technische Storung die Gefahr eines Zusammenstosses in sich barg In Amerika wurde das Fahren im Zeitabstand daraufhin verfeinert Beim so genannten Timetable and Train Order Verfahren darf ein Zug erst nach einer bestimmten Pufferzeit dem vorausgefahrenen Zug folgen Diese Pufferzeit ist so gross etwa 10 min dass das Personal des vorausgefahrenen Zuges genugend Zeit hat im Storungsfall den Folgezug zu warnen Das Warnen erfolgt durch ins Gleis geworfene brennende Leuchtkugeln bei verlangsamter Fahrt oder durch einen Flaggenmann und Knallkapseln wenn ein Zug liegengeblieben ist Bei diesem Verfahren muss der letzte Wagen jedes Zuges mit Personal besetzt sein Fur Sonderzuge oder bei Verspatungen gibt es ein kompliziertes Regelwerk um ausserplanmassige Zugfahrten zu ermoglichen Fahren im festen Raumabstand Bearbeiten Mit steigender Anzahl der Zuge und hoheren Geschwindigkeiten entwickelte man das Fahren im Zeitabstand in Europa nicht mehr weiter Stattdessen wurde das Fahren im festen Raumabstand eingefuhrt Dabei werden die Strecken durch ortsfeste Signale oder mithilfe einer Fuhrerstandssignalisierung in Zugfolgeabschnitte auch Blockabschnitte unterteilt Prinzipiell gilt dass einem Fahrzeug bzw einem Zug ein Abschnitt zur alleinigen Verfugung gestellt wird Dieser Abschnitt und eine dahinter liegende Schutzstrecke Durchrutschweg bzw Gefahrpunktabstand mussen frei sein bevor der Zug die Zustimmung zur Einfahrt in den Abschnitt erhalt Von der Freigabe der Fahrerlaubnis an und bis der Zug die Fahrt durch diesen Abschnitt beendet hat muss dieser Abschnitt fur andere Fahrzeuge gesperrt sein Wesentlich fur die Sicherheit beim Fahren im Raumabstand ist daher die Information ob der Abschnitt frei von anderen Fahrzeugen ist Aufgrund fehlender technischer Moglichkeiten war in den Anfangsjahren der Eisenbahn eine Gleisfreiprufung nur durch Beobachtung moglich Innerhalb einer Betriebsstelle konnen die ortlichen Mitarbeiter eine Gleisfreiprufung durch Hinsehen durchfuhren Auf der freien Strecke zwischen den Bahnhofen hingegen ist aufgrund der fehlenden Ubersicht nur eine indirekte Freimeldung durch Beobachten des Zugschlusses moglich Dies fuhrte zu zwei grundsatzlich unterschiedliche Technologien die zur Sicherung von Zugfahrten im Raumabstand genutzt werden konnen 1 Sicherung mit Fahrstrassen Hier erfolgt die Gleisfreiprufung unmittelbar vor der Erteilung der Fahrerlaubnis Sicherung mit Blockinformationen Hier erfolgte die Gleisfreiprufung fruher indirekt durch das Beobachten des Zugschlusses in Deutschland wird seit den 1950er Jahren bei modernen Blockbauformen Selbstblock automatisierter Relaisblock automatischer Streckenblock im Regelbetrieb stattdessen eine selbsttatige Gleisfreimeldeanlage verwendet Traditionell werden z B in Deutschland daher Fahrten innerhalb von Betriebsstellen mittels Fahrstrassen gesichert siehe Zugfahrten in Bahnhofen und auf der freien Strecke zwischen den Betriebsstellen mittels Blockinformationen In anderen Landern ist diese Unterscheidung von Bahnhofen und freier Strecke teilweise unbekannt Die Kapazitat einer Strecke wird dabei wesentlich von der Lange des Blockabschnitts und der eingesetzten Sicherungstechnik bestimmt So ist vor allem auf Hauptbahnen die freie Strecke oftmals mittels Blockstellen in mehrere Blockabschnitte unterteilt Zugmeldeverfahren Bearbeiten nbsp Zugmeldung per Telefon 1928 Hauptartikel Zugmeldeverfahren Bei Betriebsverfahren ohne technischer Sicherung bzw bei einfacher Technik werden die Informationen uber die Belegung und das Befahren eines Blockabschnitts durch Augenschein aufgenommen und optisch telegraphisch oder fernmundlich ubertragen Bei den meisten Eisenbahnen haben die Zuge daher Zugschlusssignale die das Ende des Zuges kennzeichnen Dieses Zugschlusssignal kann dann vom Fahrdienstleiter der nachsten Zugfolgestelle erkannt und der Abschnitt als frei gemeldet Ruckmelden werden Diese Ruckmeldung erfolgt zwischen den an der Fahrt beteiligten Fahrdienstleitern mit vorgeschriebener Wortwahl Bei diesem Verfahren liegt weiterhin eine grosse Sicherheitsverantwortung beim Menschen Zwei wesentliche Erfindungen verbesserten das Zugmeldeverfahren wesentlich indem die Verantwortung mehr an technische Anlagen ubergeben wurden 1871 erfand Carl Ludwig Frischen das Blockfeld von engl to block blockieren 1872 erfand William Robinson den Gleisstromkreis Das Blockfeld ist eine Anlage bei der die Zugfolgestellen elektrisch so voneinander abhangig gemacht werden dass an einer Stelle Verschlusse auftreten die nur durch eine andere Stelle oder durch Mitwirken des Zuges wieder aufgehoben werden konnen Damit kann ein Signal nachdem es einmal den Fahrtbegriff gezeigt hat zwar in die Haltstellung gesetzt aber erst dann erneut auf Fahrt gestellt werden wenn die voraus liegende Zugfolgestelle den letzten Zug technisch zuruckgeblockt hat Gegenfahrten werden uber ein spezielles Erlaubnisfeld ausgeschlossen welches die entsprechende Abhangigkeit zwischen den begrenzenden Bahnhofen einer eingleisigen Strecke herstellt Spater wurde das System so verfeinert dass das Ruckblocken erst moglich ist nachdem tatsachlich ein Zug vorbeigefahren ist Der Bediener muss dennoch durch Beobachtung der Zugschlusssignale prufen ob der Zug auch vollstandig ist denn es konnten sich einige Wagen gelost haben die fur den folgenden Zug eine Gefahrdung darstellen konnen Siehe auch Streckenblock Nichtselbsttatiger Streckenblock Mit dem Gleisstromkreis war es moglich selbsttatige Streckenblockanlagen einzusetzen Gleisstromkreise setzten sich anfangs vor allem in Nordamerika durch In Deutschland hingegen wurde erst relativ spat die ersten selbsttatigen Streckenblockanlagen eingerichtet Heute gibt es auch automatische Streckenblockanlagen die die Belegung der Gleise mit technischen Mitteln Gleisstromkreise oder Achszahler prufen Siehe auch Freimeldung der Gleise Bei diesen Anlagen muss nicht jede Zugfolgestelle mit Personal besetzt sein so dass die Streckenkapazitat durch kurzere Blockabschnitte gesteigert werden kann Die Weitergabe der Information zur Fahrt Halt erfolgt meistens uber ortsfeste Eisenbahnsignale an der Strecke Fur den Hochgeschwindigkeitsverkehr wurden auch Systeme entwickelt die die Information direkt auf das Fahrzeug ubertragen beispielsweise LZB ETCS Verkehren nur Zuge die mit dem zugehorigen Ubertragungssystem ausgerustet sind kann auf ortsfeste Signale verzichtet werden An der Strecke befinden sich lediglich Tafeln die die Grenzen der Blockabschnitte kennzeichnen Dabei lassen sich die Blockabschnitte optimal auf die Bedurfnisse unterschiedlich schneller Zuge abstimmen Die Leistungsfahigkeit lasst sich durch kurze Blockabschnitte erheblich steigern das ist jedoch bei herkommlichen Anlagen mit einem grossen technischen und finanziellen Aufwand verbunden Fahren mit Zugstaben Zugstabsysteme Bearbeiten nbsp Das Token wird vom Stellwerkspersonal an den Zug ubergebenBei einem Zugstabsystem existiert fur jeden Streckenabschnitt einer eingleisigen Strecke ein einmaliger Gegenstand Zugstab auch engl Token Nur wer in seinem Besitz ist darf in die Strecke einfahren Dieses System wird in Deutschland zum Beispiel heute noch bei der Kirnitzschtalbahn im sachsischen Elbsandsteingebirge und in Norwegen bei der als Eisenbahn verkehrenden U Bahn Oslo T bane eingesetzt Dabei wird das Verfahren in Oslo nur bei eingleisigem Betrieb im ostlichen Teil des Netzes angewendet Um im sogenannten Folgezugbetrieb auch mehrere Zuge hintereinander in der gleichen Richtung fahren zu lassen gab es verschiedene Moglichkeiten Beim Pulkfahren fahren die ersten Zuge nur mit Auftrag durch den Befehlsgeber unter Vorzeigen des Stabes der letzte Zug in einer Richtung erhalt den Zugstab um ihn dem Gegenzug zu ubergeben Zuge in einer Richtung fahren bei diesem Verfahren auf Sicht oder im Zeitabstand Bei den englischen Eisenbahnen wurde das elektrische Zugstabsystem electric staff entwickelt bei dem fur einen Streckenabschnitt mehrere Zugstabe existieren Diese sind auf den begrenzenden Bahnhofen in Zugstabapparate eingesteckt und werden in ihnen festgehalten Nur wenn die Summe der Zugstabe in beiden Apparaten gleich der Anzahl der Zugstabe ist lasst sich genau ein Zugstab entnehmen die anderen bleiben verschlossen Ein solches System erfordert aber bereits eine technische Informationsubertragung zwischen den Bahnhofen Nachteilig ist dass die Ubergabe der Stabe insbesondere von der Strecke zum Fahrzeug nur bei relativ geringer Geschwindigkeit funktioniert Fahren auf Befehl Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Wo wird wurde diese Verfahren angewandt Bei eingleisigen Strecken mit Zugen in gegensatzlichen Fahrtrichtungen wurde die Abfahrt eines Zuges von der Ankunft des Gegenzuges abhangig gemacht Wenn die Einfahrt in den gemeinsamen eingleisigen Abschnitt nicht mit dem Zugstabsystem geregelt war konnte sie auf Befehl erfolgen Fahren nach Kreuzungsplan Bearbeiten Bei typischerweise eingleisigen Uberlandstrassenbahnen fruher weit verbreitet war das Fahren nach einem sogenannten Kreuzungsplan Hierbei ist in den internen Fahrplanunterlagen verbindlich festgelegt dass beispielsweise Kurs 1 in der Ausweiche A den Gegenkurs 2 und in der Ausweiche B den Gegenkurs 3 kreuzen muss Der Fahrer muss dabei zwingend die Kurstafel des entgegenkommenden Zuges prufen um festzustellen ob der richtige Zug abgewartet wurde oder ob es sich um einen verspateten Zug handelt und der eigentlich abzuwartende Zug noch folgt 2016 war das Fahren nach Kreuzungsplan beispielsweise noch bei der Thuringerwaldbahn anzutreffen 7 Fahren im wandernden Raumabstand Bearbeiten Auch Fahren auf elektronische Sicht oder Moving Block Die Kapazitat einer Strecke kann maximiert und die technische Ausrustung minimiert werden wenn auf ortsfeste Blockabschnitte und deren Gleisfreimeldeanlagen verzichtet wird Die Zuge ermitteln dann den Standort ihres Zugschlusses selber und senden ihn quasi kontinuierlich an den folgenden Zug Dieser berechnet unter Berucksichtigung seines Bremsweges den Punkt ab dem die Geschwindigkeit herabgesetzt werden muss Wird dabei der Bremsweg des vorher fahrenden Zuges mit berucksichtigt so wird das Fahren im relativen Bremswegabstand genannt sonst Fahren im absoluten Bremswegabstand Ein Fahren im relativen Bremswegabstand riskiert Auffahrunfalle wenn der vorausfahrende Zug starker als vorausberechnet abgebremst wird zum Beispiel durch eine Kollision Diese Verletzung des Grundprinzips der Ausfallsicherheit macht ein Fahren im relativen Bremswegabstand aufgrund der Sicherheitsanforderungen bei Eisenbahnen praxisuntauglich Eine europaweit einheitliche technische Spezifikation fur das Fahren im absoluten Bremswegabstand und wandernden Raumabstand hat die UIC mit ERTMS vorgegeben ETCS Level 3 Zu beachten ist dass Fahren im beweglichen Raumabstand nur funktioniert wenn die Zuge mit der entsprechenden Technik ausgestattet sind So muss die Position des Zugschlusses signaltechnisch sicher ermittelt werden oder eine eventuelle Zugtrennung innerhalb weniger Sekunden erkannt werden Gerade im Guterverkehr mit seinem international austauschbaren Wagenpark ist bisher keine Losung zur Zugintegritatsprufung vorhanden Eingesetzt wird das Fahren im wandernden Raumabstand daher bisher nur in einzelnen unabhangigen Netzen mit artreinem Verkehr wie U Bahnen wo eine Integritatsprufung aufgrund der uberschaubaren Anzahl der Fahrzeuge leichter zu realisieren bzw unnotig ist wenn untrennbare Einheiten verkehren Netze bzw Strecken bei denen das Fahren im wandernden Raumabstand zum Einsatz kommt sind beispielsweise die Jubilee Line in London oder Teile des Mass Transit Railway in Hongkong 8 Besondere Verfahren Bearbeiten Fahren im Ein Zug Betrieb Bearbeiten Bei den ersten Eisenbahnen verkehrte nur jeweils ein Zug auf einer eingleisigen Strecke Einzelne Museumsbahnen verkehren noch heute nach diesem Prinzip Eine moderne Form dieser Betriebsweise ist der Stichstreckenblock der fur einen nach aussen gesicherten Gleisabschnitt nur die Einfahrt eines Zuges erlaubt Der Stichstreckenblock basiert wiederum auf dem Prinzip des Fahrens im Raumabstand Fahren im Seilzugbetrieb Bearbeiten Zuge auf Steilstrecken mit besonders starker Langsneigung wurden im Bereich dieses Abschnitts mit kuppelbaren Klemmen an Seilen befestigt durch diese mechanische Kopplung wird die Abstandshaltung gewahrleistet Der Ubergang zwischen verschiedenen Seilen falls vorhanden erfolgt uber andere Sicherungsprinzipien Heute wird dieses Prinzip noch bei Standseilbahnen und einzelnen U Bahnen zum Beispiel MiniMetro Perugia Dorfbahn Serfaus Skymetro Zurich sowie bei Peoplemover Systemen und bei Grubenbahnen zum Beispiel im Salzbergwerk Berchtesgaden angewendet Fahren im Abschnittsbetrieb Bearbeiten Magnetschwebebahnen bestimmter Systeme zum Beispiel Transrapid und einzelne Eisenbahnen deren Fahrstrom streckenseitig und abschnittsweise gesteuert wird sind innerhalb dieser Ansteuerungsabschnitte gegen andere Zugfahrten gesichert wenn alle Zuge innerhalb dieses Abschnitts mit gleicher Geschwindigkeit verkehren Die Sicherung an Abschnittsgrenzen falls vorhanden erfolgt uber andere Sicherungsprinzipien Heute wird dieses Prinzip zum Beispiel beim Transrapid Shanghai angewendet Zugbeeinflussung Bearbeiten Hauptartikel Zugbeeinflussung Die vorgestellten Sicherungsverfahren beruhen auf einer Fuhrung der Zuge durch Signale die entweder am Gleis stehen oder aber direkt zum Fuhrerstand ubertragen werden Ubersieht aber ein Lokfuhrer ein Signal kann es dennoch zu erheblichen Gefahrdungen und schweren Unfallen kommen Um solche Unfalle zu verhindern wurden Zugbeeinflussungssysteme entwickelt Nach den Prinzipien der Regelungstechnik wird zwischen einer positiven Zugbeeinflussung und einer negativen unterschieden Bei der positiven Beeinflussung darf sich ein Fahrzeug nur mit Erlaubnis bewegen und muss nach Ende der Erlaubnis selbstandig anhalten Bei einer negativen Beeinflussung kann ein Fahrzeug solange und sobald fahren wie kein Verbot besteht Die Attribute positiv und negativ sind nicht mit der technischen Bewertung gleichzusetzen Historisch sind alle punktformigen Zugbeeinflussungen vom Typ negativ erreichen aber mit relativ geringem Aufwand einen sehr hohen Sicherheitsstandard In den USA ist ein Positive Train Control PTC genanntes modernes System ein grosser Fortschritt wobei aber im Marketing das regelungstechnisch vorhandene positive Verhalten nicht im Vordergrund steht Nach dem Wirkprinzip der Informationsubertragung unterscheidet man zwischen einer punktformigen Zugbeeinflussung und einer quasikontinuierlichen Beeinflussung linienformig Bei einer punktformigen Zugbeeinflussung besteht nur an diesem Punkt die Moglichkeit der Informationsubertragung an das Triebfahrzeug Dagegen besteht bei einer linienformigen Beeinflussung dauerhaft oder uber langere Strecken die Moglichkeit der Informationsubertragung Daraus resultiert dass punktformig wirkende Systeme aufgrund des Arbeitsstromprinzips nicht signaltechnisch sicher sind Fehlende oder fehlerhaft unwirksame Streckeneinrichtungen werden nicht bemerkt sofern keine expliziten Gegenmassnahmen wie die Balisenankundigung unter ETCS ergriffen werden Gegenuber einem Betrieb ohne Zugbeeinflussung stellt ihr Einsatz trotzdem eine sinnvolle sicherheitserhohende Massnahme dar zumal punktformige Zugbeeinflussungsanlagen im Regelfall verdeckt und im Hintergrund arbeiten und abgesehen von der Wachsamkeitskontrolle bei einschrankenden Fahrtbegriffen und von Massnahmen bei der erlaubten Vorbeifahrt an haltzeigenden Signalen keine Bedienereingriffe erfordern Linienformige Zugbeeinflussungen ermoglichen durch die kontinuierliche Ubertragung den Ubergang zum Ruhestromprinzip und damit zu einer signaltechnisch sicheren Ubertragung Beim neuen Zugbeeinflussungssystem European Train Control System ETCS stellt der Betriebsmodus ETCS Level 1 eine punktformige Beeinflussung uber Eurobalisen dar kann aber insbesondere auch durch einen Linienleiter Euroloop eine linienformige Beeinflussung realisieren In den ETCS Level 2 und 3 findet eine linienformige Beeinflussung uber Funk GSM R statt Die noch weit verbreiteten Vorlaufersysteme in Deutschland sind unter den Bezeichnern PZB und LZB bekannt Bei der PZB beeinflussen Gleismagnete die bei Signalen oder vor Gefahr oder Langsamfahrstellen angebracht sind die Fahrzeugeinrichtung des Triebfahrzeuges Wenn ein Triebfahrzeugfuhrer beim Passieren eines Signals das einen einschrankenden Signalbegriff zeigt nicht reagiert oder an einem haltzeigenden vorbeifahrt wird damit das selbsttatige Abbremsen des Zuges erzwungen Das LZB System ubermittelt durch in Gleismitte verlegte Antennenkabel Linienleiter die zulassige Geschwindigkeit und Lange der bestehenden Fahrterlaubnis Durch Kreuzung der beiden Linienleiterstrange in Gleismitte und in der Laschenkammer einer Schiene ermoglicht das System ausserdem eine Fahrzeugortung Aus diesen Informationen werden die Fuhrungsgrossen die dem Triebfahrzeugfuhrer angezeigt werden erzeugt Damit ist ein automatischer Fahrbetrieb moglich allerdings sind Menschen der linienformigen Zugbeeinflussung bei der vorausschauenden Fahrweise noch uberlegen Der Ausfall der Zugbeeinflussung erfordert meist eine Geschwindigkeitsverringerung und eventuell eine Doppelbesetzung des Triebfahrzeuges Bahnubergang Bearbeiten Hauptartikel BahnubergangSiehe auch BearbeitenStellwerk Sicherung von Zugfahrten in Bahnhofen Betriebsverfahren betriebliche Regelung der Zugfolge auf der Strecke Streckenblock technische Sicherung der Zugfolge auf der Strecke Technische Spezifikationen fur die InteroperabilitatLiteratur BearbeitenW Fenner P Naumann J Trinckauf Bahnsicherungstechnik Publics Corporate Publishing 2003 ISBN 3 89578 177 0 Pachl J Systemtechnik des Schienenverkehrs Teubner Verlag Stuttgart 2004 ISBN 3 519 36383 6 Bernhard Puschel Historische Eisenbahn Katastrophen Eine Unfallchronik von 1840 bis 1926 Freiburg 1977 ISBN 3 88255 838 5Weblinks Bearbeiten2012 88 EU Beschluss der Kommission vom 25 Januar 2012 uber die Technische Spezifikation fur die Interoperabilitat des Teilsystems Zugsteuerung Zugsicherung und Signalgebung des transeuropaischen Hochgeschwindigkeitsbahnsystems der Kommission fur die Europaischen Gemeinschaften In EUR Lex Verordnung EU 2016 919 der Kommission vom 27 Mai 2016 uber die technische Spezifikation fur die Interoperabilitat der Teilsysteme Zugsteuerung Zugsicherung und Signalgebung des Eisenbahnsystems in der Europaischen UnionEinzelnachweise Bearbeiten a b Maschek Ulrich Sicherung des Schienenverkehrs Grundlagen und Planung der Leit und Sicherungstechnik 3 uberarb u erw Auflage Springer Fachmedien Wiesbaden Wiesbaden 2015 ISBN 978 3 658 10757 4 Jorn Pachl Systemtechnik des Schienenverkehrs Bahnbetrieb planen steuern und sichern 6 Auflage Vieweg Teubner 2011 S 214 ISBN 978 3 8348 1428 9 doi 10 1007 978 3 8348 8307 0 Lionel Thomas Caswell Rolt Red for Danger Auflage London 1978 S 24 26 berichtet von Fast Unfallen in dieser Betriebssituation auf englischen Bahnen auch bei zweigleisigem Betrieb Puschel S 7 a b Puschel S 8 a b c Puschel S 9 waldbahn gotha de The Jubilee Line Upgrade PDF London Underground Railway Society 13 Oktober 2009 abgerufen am 2 Januar 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sicherung von Zugfahrten amp oldid 238240939 Fahren im wandernden Raumabstand