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Futtersee ist ein Gemeindeteil des Marktes Geiselwind und eine Gemarkung im unterfrankischen Landkreis Kitzingen FutterseeMarkt GeiselwindKoordinaten 49 47 N 10 30 O 49 78208207 10 49833775 338 Koordinaten 49 46 55 N 10 29 54 OHohe 338 mEinwohner 170Eingemeindung 1 Januar 1972Postleitzahl 96160Vorwahl 09556Karte Lage von Futtersee fett im Geiselwinder GemeindegebietFuttersee Blick aus nordlicher RichtungFuttersee Blick aus nordlicher Richtung Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Gemarkung Futtersee 3 Geschichte 4 Ehemalige Gemeinde 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 1 Bau und Naturdenkmaler 5 2 Sage 6 Bildung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenDas Kirchdorf Futtersee liegt im Nordosten des Geiselwinder Gemeindegebietes Nordlich beginnt mit Klein und Grossbirkach das Gebiet des Marktes Ebrach im Landkreis Bamberg Im Nordosten befindet sich Ilmenau im Westen erstreckt sich Neugrub im Sudosten beginnt Wasserberndorf Geiselwind befindet sich sudwestlich von Futtersee Nachstgelegene grossere Stadte sind Gerolzhofen mit einer Entfernung von etwa 17 Kilometern und Kitzingen ungefahr 24 Kilometer entfernt Gemarkung Futtersee BearbeitenAuf der Gemarkung von Futtersee liegt die Wustung Effeltrich Das Dorf wurde im 14 Jahrhundert verlassen heute erinnert nur noch die Flurlage Effelter Berg an die Siedlung Die Hammermuhle war lange Zeit der letzte bauliche Uberrest dieses Dorfes Die Einode Hundsrangen liegt ebenfalls auf der Gemarkung Futtersee dem Gebiet der ehemaligen Gemeinde Futtersee Geschichte Bearbeiten nbsp Der gotische Altar in der KircheDer Ortsname Futtersee verweist auf die naturlichen Begebenheiten in der Umgebung des Dorfes Die Endung see geht auf das mittelhochdeutsche Wort se zuruck was Weiher oder Teich bedeutet Wahrscheinlich entstand dort ein grosser Stausee an der Reichen Ebrach in dem die Monche von Kloster Munchaurach die Fische zuchteten die wahrend der Fastenzeit verbraucht wurden Das Dorf lag also am Weiher in dem Fische gemastet werden Erstmals erwahnt wurde das Dorf in einer Quelle des Jahres 1158 Damals wurde das Kloster Munchaurach und seine Besitzungen unter den personlichen Schutz von Kaiser Friedrich Barbarossa gestellt darunter auch das Dorf Futerse Im 13 Jahrhundert war das Kloster Teil des Herrschaftsgebiets der Grafen zu Castell 1287 verausserte Graf Heinrich II einige Guter in Futerse Bischwind und Traustadt 1 Neben den Grafen war auch das Kollegiatstift Haug aus Wurzburg im Ort begutert Nachdem im 14 Jahrhundert Graf Hermann II zu Castell den Anteil seines Hauses am Dorf an das Kloster Ebrach verkauft hatte wurde Futtersee 1311 endgultig Teil des Zisterzienserklosters im Steigerwald 1311 verkaufte auch das Stift Haug seinen Anteil an Wusthenfuterse Das Prafix Wusthen deutet wohl auf einen verlassenen Ausbauort in der Nahe des Dorfes hin Das Kloster wandelte seinen neuerworbenen Besitz wahrscheinlich in eine Kurie um Im Jahr 1340 tauchte das Dorf im Urbar der Abtei auf Eine Urkunde aus dem Jahr 1407 beschreibt die Begebenheiten in Futerse villa Futtersee das Dorf Es bestanden unter anderem achteinhalb Mansen und eine Muhle Die Wustung in der Nahe war zur Kurie geworden Noch 1504 unterschied man Dorffuterse von Hochfuterse Im Dorf hatten nun auch die Herren von Vestenberg zwei Guter Nach 1592 war das Dorf Teil des Klosteramtes Burghaslach Die Kurie legte das Suffix ab und wurde nur noch Hoch oder Hof genannt 2 Zu Beginn des 16 Jahrhunderts 1527 war Futtersee evangelisch geworden Ein Prediger aus Burghaslach wurde als neuer Pfarrer berufen 3 Nun verlor auch das Ebracher Kloster seinen Einfluss uber die Siedlung So sind 1582 die Bruder von Rosenberg zu Haltenbergstetten mit dem Zehnten in Futtersehe nachgewiesen Im Jahr 1653 erwarben die Kartausermonche aus Ilmbach den halben Zehnten uber das Dorf das zeitweise auch Futershain genannt wurde Nach 1681 war spatestens die Identitat der Kurie und ihre ehemalige Zugehorigkeit zum Dorf vergessen Heute ist Hof ein Gemeindeteil der Gemeinde Ebrach Futtersehe tauchte nochmals in einer Ebracher Guterbeschreibung des Jahres 1692 auf Im Jahr 1791 wurde der Ort als Vitterse in einer Urkunde erwahnt 4 Im Jahr 1969 war Futtersee einer der Schauplatze des sogenannten Ebracher Knast Camps Anlass war die Inhaftierung des 22 jahrigen Munchner Studenten und SDS Mitglieds Reinhard Wetter der wegen Aufruhrs und Landfriedensbruchs zu 9 Monaten Gefangnisstrafe verurteilt worden war und im Fruhjahr 1969 in die JVA Ebrach verlegt wurde Bereits am 10 Mai 1969 kamen nach einem Aufruf von Fritz Teufel dessen Munchner Mitbewohner Reinhard Wetter war etwa 80 Menschen zur Knast Kampagne nach Ebrach um Reinhard Wetter mit Holzbohlen und Rammbocken symbolisch aus der Justizvollzugsanstalt zu befreien In der Woche vom 15 bis zum 19 Juli 1969 folgten weitere Aktionen Am 15 Juli bezogen viele der Aktivisten eine Wiese in der Futterseer Gemarkung der Besitzer hatte ihnen erlaubt hier zu campen Die Wiese blieb auch in den folgenden Tagen Ausgangspunkt fur verschiedene Fahrten die die Gruppe unter anderem nach Bamberg fuhrten Durch die Aussagen konservativer Politiker wurde die ortliche Bevolkerung gegen die Aktivisten aufgestachelt Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen und Demonstrationen die schliesslich am 19 Juli von der Polizei aufgelost wurden Ehemalige Gemeinde BearbeitenDie Landgemeinde Futtersee bestand uber ein Jahrhundert nur aus dem Hauptort und Hammermuhle und umfasste etwa 446 Hektar 5 6 7 Etwa 1950 kam der Gemeindeteil Hundsrangen hinzu Zum 1 Januar 1972 wurde die Gemeinde in die neugebildete Grossgemeinde Geiselwind eingegliedert Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenBau und Naturdenkmaler Bearbeiten Die evangelische Pfarrkirche des Ortes ist dem heiligen Laurentius geweiht Ursprunglich stammt das Gebaude aus dem 14 Jahrhundert bereits im 15 Jahrhundert wurden Veranderungen am Langhaus vorgenommen Altestes Ausstattungselement ist der Flugelaltar des Jahres 1510 der mit dem in der Abtswinder Pfarrkirche vergleichbar ist Die Kanzel kam nach einem weiteren Umbau im Jahr 1709 in das Gotteshaus 8 Neben mehreren frankischen Bauernhausern gibt es in Futtersee noch einige Hoftorpfosten des 19 Jahrhunderts Die ehemalige Schule ist ein eingeschossiger Walmdachbau aus dem Jahr 1796 Ein spatmittelalterliches Steinkreuz steht in der Flur um den Ort nbsp KaisereicheEin Naturdenkmal ist die sogenannte Kaisereiche Die Eiche soll der Sage nach zur Zeit Karls des Grossen gepflanzt worden sein weist jedoch Rindenmerkmale auf die fur ein Alter zwischen 600 und 800 Jahren sprechen Der Baum gehort zu den 500 altesten Baumen Deutschlands und wurde auf die Liste der dicksten Eichen in Deutschland aufgenommen Der Brusthohenumfang betragt 7 95 m 2015 9 Sage Bearbeiten Zwischen Geiselwind und Futtersee steht am Rande eines Feldes im Gebusch ein Kreuzstein An dieser Stelle soll ein Zimmermann erschlagen worden sein weswegen man den Stein mit einer Axt verzierte Der Futterseer Muller Ulrich ging eines Tages diesen Weg nach Hause und fand am Wegesrand neben dem Stein einen Haufen gluhender Kohlen Der Muller dachte das Feuer hatten Kinder angemacht wahrend sie dort ihre Tiere huteten Er lief darauf zu und wollte mit einer der Kohlen seine Pfeife anzunden Er holte eine aus der Glut und legte sie in den Pfeifenkopf Die Kohle aber entzundete die Pfeife nicht und der Muller ging unverrichteter Dinge nach Hause Als er aber dort seine Pfeife entzunden wollte entdeckte er statt des Kohlestucks einen Dukaten im Pfeifenkopf liegen Wenn er mit seinem Pfeifenkopf in der Kohle gewuhlt hatte ware ihm ein Schatz erschienen der ihm gehort hatte 10 Bildung BearbeitenFuttersee liegt heute im Sprengel der Drei Franken Grundschule im Hauptort Geiselwind Ab der 5 Klasse besuchen die Kinder die Nikolaus Fey Mittelschule in Wiesentheid Weiterfuhrende Schulen konnen mit der Madchenrealschule in Volkach und mit der Realschule in Dettelbach besucht werden Gymnasien gibt es in Munsterschwarzach Egbert Gymnasium Volkach Gaibach Franken Landschulheim Schloss Gaibach Wiesentheid Steigerwald Landschulheim und Kitzingen Armin Knab Gymnasium Bereits in Mittelfranken liegt das Gymnasium Scheinfeld Literatur BearbeitenHans Bauer Landkreis Kitzingen Ein Kunst und Kulturfuhrer Marktbreit 1993 Alexander Graf zu Castell Futtersee In Jesko Graf zu Dohna Hg Kulturpfad Auf den Spuren der Grafen zu Castell Munsterschwarzach 2004 S 150 151 Johann Ludwig Klarmann Karl Spiegel Sagen und Skizzen aus dem Steigerwald Nachdruck der Ausgabe 1912 Neustadt an der Aisch 1982 Wolf Dieter Ortmann Landkreis Scheinfeld Historisches Ortsnamensbuch von Bayern Mittelfranken Bd 3 Munchen 1967 Ortsnamenteil Karl Treutwein Unterfranken Heroldsberg 1978 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Futtersee Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Futtersee in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online Bayerische StaatsbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Ortmann Wolf Dieter Landkreis Scheinfeld S 52 Ortmann Wolf Dieter Landkreis Scheinfeld S 54 Bauer Hans Landkreis Kitzingen S 85 Ortmann Wolf Dieter Landkreis Scheinfeld S 53 Kgl Statistisches Bureau Hrsg Vollstandiges Ortschaften Verzeichniss des Konigreichs Bayern Nach Kreisen Verwaltungsdistrikten Gerichts Sprengeln und Gemeinden unter Beifugung der Pfarrei Schul und Postzugehorigkeit mit einem alphabetischen General Ortsregister enthaltend die Bevolkerung nach dem Ergebnisse der Volkszahlung vom 1 Dezember 1875 Adolf Ackermann Munchen 1877 OCLC 183234026 2 Abschnitt Einwohnerzahlen vom 1 Dezember 1871 Viehzahlen von 1873 Sp 1245 urn nbn de bvb 12 bsb00052489 4 Digitalisat Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Bearbeitet auf Grund der Volkszahlung vom 13 September 1950 Heft 169 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1952 DNB 453660975 OCLC 183218794 Abschnitt II Sp 1117 Digitalisat Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 Beitrage zur Statistik Bayerns Heft 192 Munchen 1954 DNB 451478568 OCLC 311071516 S 183 urn nbn de bvb 12 bsb00066439 3 Digitalisat Treutwein Karl Unterfranken S 216 Kaisereiche bei Futtersee im Verzeichnis Monumentaler Eichen Abgerufen am 10 Januar 2017 Klarmann Johann Ludwig u a Sagen und Skizzen aus dem Steigerwald S 109 Ortsteile des Marktes Geiselwind Burggrub Durrnbuch Ebersbrunn Futtersee Geiselwind Grafenneuses Haag Hohnsberg Holzberndorf Hundsrangen Hutzelmuhle Ilmenau Langenberg Neugrub Rehweiler Rohrensee Schleifmuhle Schnackenmuhle Seeramsmuhle Sixtenberg Theuerleinsmuhle Vogelruh Wasserberndorf Weingartsmuhle Normdaten Geografikum GND 4387043 0 lobid OGND AKS VIAF 240068828 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Futtersee amp oldid 235035223