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Elisabeth von Gorz und Tirol um 1262 in Munchen 28 Oktober 1313 in Konigsfelden war durch Heirat mit dem Habsburger Albrecht ab 1283 Herzogin von Osterreich und der Steiermark und ab 1298 erwahlte romisch deutsche Konigin Bronzestatue in der Hofkirche zu Innsbruck Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachkommen 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben BearbeitenElisabeth deren Geburtsdatum von keinem der zeitgenossischen Chronisten verzeichnet wurde war die gemeinsame Tochter des Grafen Meinhard II von Gorz und Tirol ab 1286 Herzog von Karnten aus dem Geschlecht der Meinhardiner und seiner Ehefrau Elisabeth von Bayern der altesten Tochter des Herzogs Otto II aus dem Geschlecht der Wittelsbacher und Witwe des romisch deutschen Konigs Konrad IV Mutterlicherseits war Elisabeth eine Halbschwester Konradins Um 1272 verlobte Meinhard seine Tochter Elisabeth mit Albrecht von Habsburg 1255 1308 dem altesten Sohn des nachmaligen romisch deutschen Konigs Rudolf I und dessen erster Ehefrau Gertrud von Hohenberg Diese Verlobung sollte zur Bestatigung der Freundschaft zwischen Meinhard und Rudolf dienen die alte Parteiganger der Staufer und gleichgesinnte Territorialherren waren Beide strebten erfolgreich nach einer Ausweitung ihrer Hausmacht unterstutzten sich gegenseitig in ihren politischen Zielen und verschwagerten sich nach Rudolfs Wahl zum Konig 1273 definitiv durch die am 20 November 1274 1 in Wien erfolgte Heirat zwischen Elisabeth und Albrecht Die Ehe Elisabeths verlief glucklich An der Seite ihres Gatten stieg sie politisch auf und wurde zunachst 1283 Herzogin von Osterreich und Steiermark Sie besass grosse Einsicht in die politischen Verhaltnisse und einen bedeutenden Einfluss auf Albrecht So bewahrte sie sich als ausgleichende Personlichkeit bei vielen Auseinandersetzungen ihres Gemahls mit lokalen Landesherren Unter anderem wirkte sie vermittelnd beim Aufstand der Wiener gegen den Herzog bei dessen Kampf gegen den Erzbischof von Salzburg sowie im Streit gegen den steirischen und osterreichischen Adel Ihr tiefes Verstandnis fur die Ausubung der Landesherrschaft erhellt sich auch aus ihren zahlreichen Stiftungen und den von ihr verliehenen Privilegien mit denen sie vor allem die Guter ihrer Morgengabe forderte Von Albrecht wurde sie wegen ihres politischen Talents ofters als seine Statthalterin eingesetzt So fuhrte sie in den schwierigen Jahren des nach dem Tod Rudolfs I 1291 anfangs vergeblichen Ringens um die deutsche Konigskrone das Regiment in den Herzogtumern fur ihren abwesenden Gatten Nach der Konigswahl ihres Ehemanns wurde sie am 16 November 1298 in Aachen zur romisch deutschen Konigin gekront In dieser Stellung konnte sie auch auf die grosse Politik Einfluss nehmen Deshalb zog sie sich ebenso wie ihr Gemahl den Zorn des Papstes Bonifatius VIII zu Als Konigin weilte sie oft am Hof ihres Sohnes Rudolf in Wien Am 1 Mai 1308 wurde Konig Albrecht bei Brugg an der Aare von seinem Neffen Johann Parricida 1290 1313 ermordet da Johann sich wegen der Nichterfullung von Anspruchen aus der Rheinfelder Hausordnung von Albrecht hintergangen sah Uber den gewaltsamen Tod ihres Gatten war Elisabeth tief besturzt Ausserdem hatte sie Angst dass die Habsburger nun ihrer Stammlande verlustig gehen konnten Sie liess die fur den Tod Albrechts Verantwortlichen und deren Unterstutzer so lange gnadenlos verfolgen bis es im September 1309 zu einer Einigung ihrer Sohne mit dem neuen Konig Heinrich VII kam woran sie eifrig mitgewirkt hatte Mit diesem Arrangement wahnte sie die Herrschaft der Habsburger gesichert In dieser Dynastie feindlich gesinnten Quellen wird Elisabeth wegen ihrer unerbittlichen Haltung gegenuber den Mordern ihres Ehemanns als rachsuchtige Furie gekennzeichnet nbsp Stift St Paul im Lavanttal Zugang zur Gruft der fruhen HabsburgerIhre politische Autoritat konnte Elisabeth auch noch als Witwe wahren 1311 trug sie wesentlich dazu bei dass sich Osterreich und Bayern einigten Ausserdem wurde sie im gleichen Jahr dazu bestimmt den Schiedsspruch im Konflikt zwischen ihrem Sohn Friedrich den Schonen und ihrem Bruder Heinrich von Karnten zu fallen Das Wittum Elisabeths lag im Salzkammergut ihr gehorten Gmunden und Lauffen in Aussee und Ischl ubte sie mit ihren Sohnen gemeinsame Rechte aus Als kluge und geschaftstuchtige Frau die gewisse kaufmannische Talente besass hatte sie den Bau der Salinenanlage im Hallstatt angeregt Die Burger Hallstatts erlangten Marktfreiheit und das Recht mit dem gewonnenen Salz zu handeln Elisabeth hatte an der Stelle wo Albrecht ermordet worden war das Kloster Konigsfelden errichten lassen in das sie sich gegen Ende ihres Lebens zuruckzog und wo sie 1313 im Alter von etwa 50 Jahren starb und bestattet wurde Durch die Feierliche Ubersetzung der kaiserlich koniglichen auch herzoglich osterreichischen hochsten Leichen wurden ihre sterblichen Uberreste 1770 in das Kloster St Blasien uberfuhrt 1809 kamen ihre Gebeine nach Stift St Paul im Lavanttal in Karnten wo sie in der Stiftskirche beigesetzt wurden Nachkommen BearbeitenAus der Ehe Elisabeths und Albrechts gingen 21 Kinder hervor darunter Anna 1280 1327 1295 Markgraf Hermann von Brandenburg 1310 Herzog Heinrich VI von Schlesien Breslau Agnes 1281 1364 1296 Konig Andreas III von Ungarn Rudolf Kase Konig von Bohmen 1282 1307 1300 Prinzessin Blanka von Frankreich Tochter Konig Philipp III 1306 Prinzessin Elisabeth von Polen Konigin Witwe Wenzel II von Bohmen Elisabeth 1285 1352 1306 Herzog Friedrich IV von Lothringen Friedrich der Schone 1289 1330 1314 Infantin Elisabeth von Aragonien Tochter Konig Jakob II Leopold der Glorwurdige 1290 1326 1315 Prinzessin Katharina von Savoyen Katharina 1295 1323 1316 Herzog Karl von Kalabrien aus dem Hause Anjou Albrecht der Weise oder Lahme 1298 1358 1324 Grafin Johanna von Pfirt Heinrich der Freundliche 1299 1327 1314 Grafin Elisabeth von Virneburg Meinhard 1300 1301 Otto der Frohliche 1301 1339 1325 Prinzessin Elisabeth von Niederbayern 1335 Prinzessin Anna von Bohmen Tochter von Konig Johann von Bohmen Jutta 1302 1329 1319 Graf Ludwig VII von OettingenNeun weitere Kinder des Ehepaares starben unmittelbar nach der Geburt Sie blieben namenlos und wurden in der Dreikonigskapelle in Tulln in Niederosterreich bestattet Literatur BearbeitenJohann Loserth Elisabeth Gattin K Albrechts I In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 6 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 8 f Adolf Gauert Elisabeth In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 440 f Digitalisat Gottfried Edmund Friess Konigin Elisabeth von Gorz Tirol die Stammutter des Hauses Habsburg Lothringen In Festgabe des Vereines fur Landeskunde von Niederosterreich aus Anlass des funfundzwanzigjahrigen Jubilaums 1864 1889 Wien 1890 S 111 168 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Elisabeth von Gorz und Tirol Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Elisabeth bei genealogie mittelalter deAnmerkungen Bearbeiten So Adolf Gauert NDB Bd 4 1959 S 440 laut Richard Reifenscheid Konig Albrecht I in Gerhard Hartmann Karl Schnith Hrsg Die Kaiser Verlag Styria 1996 ISBN 3 222 12421 3 S 384 heirateten Elisabeth und Albrecht um das Jahr 1276 VorgangerinAmtNachfolgerinImagina von Isenburg LimburgRomisch deutsche Konigin 1298 1308Margarete von BrabantNormdaten Person GND 119324660 lobid OGND AKS VIAF 72201509 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Elisabeth von Gorz und TirolKURZBESCHREIBUNG durch Heirat Herzogin von Osterreich und romisch deutsche KoniginGEBURTSDATUM um 1262GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 28 Oktober 1313STERBEORT Konigsfelden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elisabeth von Gorz und Tirol amp oldid 210613303