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Die Dorfkirche Klosterfelde ist ein Kirchengebaude der evangelischen Kirchengemeinde in der Gemeinde Wandlitz Ortsteil Klosterfelde aus dem 13 Jahrhundert Sie steht seit den 1970er Jahren unter Denkmalschutz 1 Kirchlich gehort sie zur Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Niederbarnim im Kirchenkreis Barnim der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz EKBO zu der auch die evangelischen Kirchen in Stolzenhagen Prenden Ruhlsdorf Marienwerder und Sophienstadt gehoren 2 Dorfkirche KlosterfeldeZustand 2010 Ansicht von WestenDatenOrt Klosterfelde Wandlitz Architekt unbekanntBauherr Kirchengemeinde KlosterfeldeBaustil Fruhgotik spater BarockBaujahr 13 Jhd 15 Jhd 18 Jhd 19 Jhd ab 2002 restauriertHohe 15 mKoordinaten 52 47 29 8 N 13 28 50 9 O 52 791616 13 48081Dorfkirche Klosterfelde Brandenburg BesonderheitenNutzung als Gemeindekirche und Kulturort Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Baugeschichte 3 Architektur 3 1 Aussen 3 2 Turm 3 3 Innenraum 4 Ausstattung 4 1 Altar Kanzel Taufbecken 4 2 Banke Beleuchtung Emporen 5 Orgel 6 Glocken 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Gebaude ist streng geostet Es steht auf einem leicht ansteigenden Gelande an der fruheren Fernverkehrsstrasse 109 deren Abschnitt durch den Ortsteil Klosterfelder Hauptstrasse heisst Das Kirchengrundstuck tragt die Nummer 44 Sudlich vom Kirchenareal befinden sich einige kleinere Wohnbauten parallel zur Bahnhofstrasse Die Flache ostlich der Kirche ist ein kleiner Kirchhof der entlang seiner Ostseite von einem Fussweg begrenzt wird Das zur Kirche gehorige Pfarrhaus steht ebenfalls noch auf dem Pfarrgrundstuck nordlich der Kirche Baugeschichte BearbeitenDie Kirche wurde im 13 Jahrhundert als fruhgotischer Feldsteinbau mit eingezogenem Rechteckchor errichtet im 15 Jahrhundert wurde sie an der Ostseite verlangert und eine Apsis angebaut Auf der Nordseite erhielt der Sakralbau eine im 16 Jahrhundert erneuerte Sakristei mit Tonnengewolbe Die Fassaden wurden im Jahr 1459 vollflachig verputzt 3 Im Jahr 1742 liess die Dorfgemeinde das Gebaude im Barockstil umbauen und in diesem Zug den zweigeschossigen haubenbekronten Glockenturm auf der Westseite errichten 4 zugleich erhielt die Sakristei eine Aussentur 3 Die Vergrosserung der Chorfenster erfolgte im 19 Jahrhundert 5 Eine Restaurierung des Innenraums fand 1968 statt 1974 wurde die Kirche von aussen erneuert Der im Jahr 2002 zur Unterstutzung der kirchlichen Arbeit im Ort gegrundete Forderverein Dorfkirche Klosterfelde e V unterstutzte zwischen 2002 und 2010 die Kirchengemeinde zusammen mit zahlreichen Spendern und Sponsoren bei der Durchfuhrung einer grossen Sanierung der Kirche Dabei wurden der Dachstuhl gereinigt das Dach neu gedeckt die Turmhaube erneuert und eine neue Wetterfahne aufgebracht Die Turmkugel erhielt neueste Zeitzeugnisse sowie eine Vergoldung und wurde im Fruhjahr 2004 feierlich wieder aufgesetzt Im Inneren erhielt die Apsis frischen Putz wobei an einem Sichtfenster ein Stuck des mittelalterlichen Putzes erhalten blieb die Ausmalung wurde erneuert alle Bleiglasfenster nach alten Vorbildern neu gestaltet und schliesslich konnten der Altar und die Kanzel umfassend restauriert werden An den genannten Arbeiten waren unter anderem die Firma von Wilfried Schwuchow aus Angermunde und der Berliner Restaurator Dirk Jakob beteiligt 6 Die Arbeit des Fordervereins Dorfkirche Klosterfelde e V wird vom Land Brandenburg dahingehend gefordert dass bauliche Instandhaltungen mitfinanziert werden 7 Architektur Bearbeiten nbsp Ansicht von Suden 2015Aussen Bearbeiten Das Kirchenschiff und der im Osten halbrund geschlossene Chor der verputzten Saalkirche besitzen mit schlichten Faschen gerahmte stich bzw spitzbogige Fensteroffnungen die mit einer farblosen Verglasung versehen sind Den oberen Abschluss der Wande bildet ein profiliertes Traufgesims das als Gurtgesims auch den Turm umzieht Die Strebepfeiler an den Westwanden von Schiff und Chor entstammen dem in den 1740er Jahren erfolgten barocken Umbau Zusammen mit dem Turm ist das Kirchenbauwerk knapp 40 m lang und an seiner breitesten Stelle misst es etwa 11 50 m Der aussen ca 8 50 m breite ostliche Chorbau ist eingezogen also schmaler als das Kirchenschiff und unterscheidet sich durch seine Spitzbogenfenster von dem mit Stichbogenfenstern aus barocker Zeit versehenen Kirchenschiff 4 Die Aussenwand der Apsis wird durch niedrige nachtraglich angesetzte Strebepfeiler gesichert Das gesamte Kirchengebaude ist mit weiss gelblichem Putz an allen Seiten versehen Das Satteldach ist mit roten Dachziegeln eingedeckt Turm Bearbeiten Der Westturm erhebt sich auf einem starken Unterbau seine Grundmasse betragen etwa 5 7 Meter Die Hohe des Turms wird mit ca 15 m abgeschatzt Lisenen betonen die Ecken des Baukorpers Das Portal im Westen ist durch einen Blendbogen mit Schlussstein uberfangen dessen Bogenfeld ein kleines Fenster enthalt Daruber erheben sich ein niedriges von einem Rundfenster im Westen belichtetes Geschoss und die Freigeschosse des Turms Oberhalb der Glockenstube gibt es eine Turmuhr mit runden oben durch segmentbogige Verdachungen betonten Zifferblattern nach allen vier Himmelsrichtungen Die im Grundriss rechteckige Turmhaube 5 6 m ist mit Schiefer gedeckt und in geschweifter Glockenform ausgefuhrt Die holzernen Treppen zum Turm und zur Empore wurden im Jahr 2003 saniert 8 Innenraum Bearbeiten nbsp Innenansicht Blick Richtung AltarraumDas Kirchenschiff ist im westlichen Teil mit einer 1742 geschaffenen Stuckdecke ausgestattet Der zweijochige Chor und die Apsis sind jeweils durch Spitzbogen voneinander geschieden und von Kreuzrippengewolben uberspannt Die auf figurlichen Kopfkonsolen 5 ruhenden Gewolberippen sind durch eine rote Farbfassung betont Der Chorraum ist um zwei Stufen gegenuber dem Hauptschiff erhoht Ausstattung BearbeitenAltar Kanzel Taufbecken Bearbeiten Der holzgeschnitzte Hochaltar stammt aus dem Jahr 1719 Das Altarbild flankiert von zwei gewundenen und geschnitzten Weinlaubsaulen stellt die Kreuzigung Jesu dar Geschnitzte Figuren des Johannes des Mose und des auferstandenen Christus schmucken den Altar 5 Die Kanzel aus dem Jahr 1690 ist ebenfalls eine Holzschnitzarbeit unter anderem mit der Darstellung der vier Evangelisten in den mit je zwei geschnitzten Halbsaulen eingefassten Brustungsfeldern Die Figuren sind bunt bemalt Der von einer Figur des Mose getragene Kanzelkorb ist achteckig sein ebenfalls achteckiger Schalldeckel ist mit ornamentalem Schnitzwerk reich dekoriert Eine auf drei geschnitzten Tierfussen ruhende holzerne Taufe die aus einer Kirche der Gemeinde Tasdorf heute Ortsteil von Rudersdorf bei Berlin stammt rundet das Interieur des Chorraumes ab 6 Banke Beleuchtung Emporen Bearbeiten Die ursprunglichen holzernen Kirchenbanke wurden nach den letzten Sanierungsarbeiten durch gepolsterte einzelne Stuhle ersetzt die beiderseits eines teppichbelegten Mittelgangs in zwei Blocken angeordnet sind Die Farbe der Stuhle passt sich mit roten Sitzflachen und grauem Gestell der sonstigen Farbgebung des Kirchenschiffes an Erwahnenswert sind die drei flamischen Kronleuchter im Kirchenschiff 2 Eine von Holzbalken gestutzte holzerne Empore umgibt hufeisenformig das Kirchenschiff bis zum Chorbogen Die Holzfelder der Balustrade der Empore sind mittelgrau gestrichen und in blau turkis abgesetzt Orgel BearbeitenAuf der Empore steht die 1884 1885 gebaute Orgel des Wittstocker Orgelbauers Friedrich Hermann Lutkemuller 6 Sie ist mit einem neogotischen Prospekt versehen 4 und ersetzte ein vorheriges Instrument 3 Die Orgel wurde vor 1945 und durchgreifend 1980 durch Ulrich Falhlberg umdisponiert Sie verfugt uber ein Manual und Pedal mit neun Registern mit folgender Disposition 9 I Manual C f3Praestant 8 Gedackt 8 Flote 4 Octave 2 Quinte 1 1 3 Sifflote 1 Mixtur III Pedal C d1Subbass 16 Violon 8 Koppeln I PGlocken BearbeitenHinter den rundbogigen Schallluken des Kirchturms befindet sich das mehrstimmige Gelaut Die neue Lauteordnung fur Klosterfelde aus dem Jahr 2022 ist im Internet abrufbar 10 Literatur BearbeitenMatthias Friske Die mittelalterlichen Kirchen auf dem Barnim Geschichte Architektur Ausstattung Lukas Verlag Berlin 2001 ISBN 3 931836 67 3 Kirchen im landlichen Raum Band 1 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 S 556 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Klosterfelde Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09175361 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Website der Gesamtkirchengemeinde Niederbarnim 2023 abgerufen am 9 Oktober 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Georg Piltz Kunstfuhrer durch die DDR 4 Auflage Urania Verlag Leipzig Jena Berlin 1973 S 159 a b Die Kirchen in der Gemeinde Wandlitz Dorfkirche Klosterfelde Abgerufen am 12 Oktober 2023 a b c Dorfkirche Klosterfelde Abgerufen am 10 Oktober 2023 a b c Kulturkirche Klosterfelde 2023 abgerufen am 9 Oktober 2023 a b c Dehio 2012 S 556 a b c Flyer Dorfkirche Klosterfelde vom Mai 2010 Verwaist Verlassen Aufgegeben Erhaltung der Kirchen in Brandenburg 2015 abgerufen am 12 Oktober 2023 Kleine Anfrage an den Brandenburgischen Landtag Website der Gesamtkirchengemeinde Niederbarnim 2023 abgerufen am 9 Oktober 2023 Klosterfelde ev Kirche Institut fur Orgelforschung Brandenburg Abgerufen am 27 Oktober 2023 Neue Lauteordnung 2022 abgerufen am 29 Oktober 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Klosterfelde amp oldid 239492203