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Die evangelische Dorfkirche Heinersdorf ist eine Feldsteinkirche aus dem zweiten Viertel des 13 Jahrhunderts in Heinersdorf einem Ortsteil der Gemeinde Steinhofel im Landkreis Oder Spree im Land Brandenburg Die Kirchengemeinde gehort zum Kirchenkreis Oderland Spree der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz Dorfkirche Heinersdorf Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Ausstattung 5 Orgel 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Hauptstrasse fuhrt von Sudwesten kommend in nordostlicher Richtung durch den Ort Nordwestlich liegt der Heinersdorfer See Zwischen See und Hauptstrasse steht das Bauwerk auf einem Kirchfriedhof der mit einer Mauer aus unbehauenen und nicht lagig geschichteten Feldsteinen eingefriedet ist Geschichte BearbeitenDas Bauwerk entstand in seinem Kern in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts unter dem Einfluss des Templerordens Im 14 oder 15 Jahrhundert errichteten Handwerker den Westturm und erweiterten die Kirche damit zur vollstandigen Anlage Im Dreissigjahrigen Krieg wurde auch dieses Bauwerk schwer beschadigt und durch den Kirchenpatron Franz von Meinders der gleichzeitig auch kurbrandenburgischer Minister und Diplomat unter Friedrich Wilhelm und Friedrich III war wiederaufgebaut 1752 kam es zu einem Brand bei dem die Kirche abermals schwer beschadigt wurde Der amtierende Kirchenpatron Martin Horn begann zugig mit dem Wiederaufbau veranderte dabei aber ihr Aussehen und schaffte eine neue Kirchenausstattung an Im Zuge dieser Baumassnahmen liess er die Fenster vergrossern und eine Sudvorhalle sowie an der Nordseite des Chors eine Sakristei errichten Der Kirchturm erhielt eine Turmhaube mit Turmuhr und Laterne Die Arbeiten wurden durch den Siebenjahrigen Krieg verzogert und zogen sich daher von 1754 bis 1764 Im Innenraum errichteten Handwerker eine Hufeisenempore und bauten ein neues Gestuhl ein Horn erwarb einen neuen Kanzelaltar und liess eine neue Glocke giessen Am 14 Oktober 1764 feierte die Gemeinde den ersten Gottesdienst in den renovierten Raumlichkeiten Oberhalb der Sakristei entstand im dritten Viertel des 18 Jahrhunderts eine Patronatsloge 1837 erwarb die Kirchengemeinde eine Orgel 1846 neue Fenster Im Jahr 1893 liess die damalige Kirchenpatronin Anna Schulz von Heinersdorf eine Heizungsanlage einbauen Ein Jahr spater stiftete sie einen Kronleuchter der seit dieser Zeit im Kirchenschiff hangt 1911 erfolgte eine grundlegende Sanierung Dabei wurde der Innenraum neu ausgemalt und die Orgel ersetzt Im Zweiten Weltkrieg sowie den Nachkriegswirren gingen eine Vielzahl der Orgelpfeifen verloren Das Instrument wurde unbespielbar und erst 1970 durch einen Orgelbauer notdurftig restauriert Nach der Wende liess die Kirchengemeinde im Jahr 1990 das Dach neu eindecken 2001 sanierte die Firma Sauer auf Grundlage eines von ihr angefertigten Gutachtens das Instrument Sie stellte dabei bis zum Jahr 2011 die ursprungliche Disposition aus dem Jahr 1911 wieder her 1 2003 wurde das Dachtragwerk saniert und ein Schwammbefall am Dachstuhl bekampft Anschliessend sanierten Handwerker die Fassade sowie die Fenster und Turen des Bauwerks Ein Forderverein setzt sich fur eine historische Rekonstruktion des Innenraums ein Baubeschreibung BearbeitenDas Bauwerk wurde im Wesentlichen aus Feldsteinen errichtet die anschliessend weitgehend verputzt wurden Die halbrunde Apsis ist stark eingezogen und besitzt an der Nord und Sudseite je ein segmentbogenformiges Fenster Daran schliesst sich nach Westen der ebenfalls eingezogene Chor an An seiner Nordseite ist im unteren Geschoss eine Sakristei daruber eine Patronatsloge An der Ostwand ist eine Pforte sowie ein segmentbogenformiges Fenster Im Giebel ist ein weiteres Fenster Der Chor hat einen rechteckigen Grundriss sowie an der Sudseite zwei hohe gedruckt segmentbogenformige Fenster die sich annahernd uber die Hohe der Fassade erstrecken Daran schliesst sich das Kirchenschiff an Es hat ebenfalls einen rechteckigen Grundriss und hohe segmentbogenformige Fenster An der Sudseite ist ein rechteckiger Vorbau der von Suden her uber eine Pforte betreten werden kann Die Langseiten von Chor und Schiff haben am Ubergang zum Dach eine umlaufende Voute Chor Schiff und Vorbau tragen jeweils ein schlichtes Satteldach Im Westen des Bauwerks ist der quadratische Kirchturm der gegenuber dem Schiff nur leicht eingezogen ist Er ist nur auf seiner Westseite verputzt und besitzt dort eine rechteckige Pforte Die ubrigen Seiten zeigen unregelmassig geschichtete und unbehauene Feldsteine Sudlich ist ein weiterer Anbau mit einem rechteckigen Grundriss In seinem mittleren Geschoss sind an jeder Seite je zwei segmentformige Klangarkaden Oberhalb des Glockengeschosses ist eine geschweifte Haube mit einer holzernen Laterne Darin ist eine Turmuhr verbaut daruber eine Turmkugel mit Wetterfahne und Stern Ausstattung Bearbeiten nbsp Epitaph fur den Amtmann B TileDen Kanzelaltar schuf der Tischler Schultze aus Arnswalde im Jahr 1764 nach italienischem Vorbild Er besteht aus zwei machtigen mit Akanthus verzierten Saulen die einen viereckig gebrochenen Giebel tragen Mittig ist ein polygonaler Kanzelkorb daruber ein polygonaler Schalldeckel der von einer Strahlensonne gekront wird An der nordlichen Wand des Langhauses hangen unterhalb der Empore zwei Epitaphe Zwei weitere Gedenktafeln erinnern an die Gefallenen aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg Am Ubergang vom Schiff zum Chor befindet sich ein rundbogiger Triumphbogen Das Bauwerk ist in seinem Innern flach gedeckt Die holzerne Hufeisenempore von 1762 steht auf ionischen Saulen Orgel Bearbeiten1837 errichtete der Orgelbauer Friedrich Leopold Morgenstern aus Guben auf der Westempore eine Orgel Sie wurde bei der Renovierung im Jahr 1911 durch eine Sauer Orgel ersetzt Das Instrument mit dem Opus 1111 besitzt zwei Manuale und 12 Register Beim Umbau wurde jedoch das originale Prospekt von 1837 beibehalten Im Zweiten Weltkrieg sowie in der Nachkriegszeit gingen zahlreiche Orgelpfeifen verloren so dass das Instrument schliesslich unbespielbar wurde 1970 baute ein unbekannter Handwerker das erste Manual wieder auf Eine professionelle Restauration erfolgte jedoch erst wieder zu Weihnachten 2011 nachdem die Firma Sauer den ursprunglichen Zustand aus dem Jahr 1911 wiederhergestellt hatte Die Arbeiten wurden von einem Freundeskreis unterstutzt Im Turm hangt eine Glocke aus Bronze die J F Thiele im Jahr 1764 in Berlin goss Literatur BearbeitenGeorg Dehio Bearb Gerhard Vinken u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Heinersdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09115124 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Heinersdorfer Kirche Webseite des Schlosses Heinersdorf mit Informationen zur Kirche abgerufen am 9 Februar 2019 Einzelnachweise Bearbeiten Die Dorfkirche von Heinersdorf Oder Spree Webseite des Forderkreises Alte Kirchen Berlin Brandenburg abgerufen am 9 Februar 2019 52 457118 14 215238 Koordinaten 52 27 25 6 N 14 12 54 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Heinersdorf Steinhofel amp oldid 237291665