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Der Temeswarer Dom auch Dom zum Heiligen Georg rumanisch Catedrala Sfantul Gheorghe din Timișoara ungarisch Szent Gyorgy Romai Katolikus Szekesegyhaz ist eine romisch katholische Kirche am Domplatz rumanisch Piața Unirii im Zentrum des I Bezirkes Cetate der westrumanischen Stadt Timișoara deutsch Temeswar Temeswarer Dom Temeswarer Dom Temeswarer Dom Bauzeit 1736 1763 Einweihung 1754 Architekt Joseph Emanuel Fischer von Erlach Bauherr Nikolaus Stanislavich Carl Alexander Steinlein Johann Theodor Kostka Edler Dimensionen 55 22 16 9 m Turmhohe 35 5 m Lage 45 45 29 3 N 21 13 49 1 O 45 758125 21 230309 114 0 Koordinaten 45 45 29 3 N 21 13 49 1 O Anschrift Piața Unirii Nr 12TimișoaraTimiș Rumanien Zweck romisch katholische Kathedrale Bistum Bistum Timișoara Dom im Vordergrund die Dreifaltigkeitssaule 2007 Chor mit Hochaltar 2013 Der Dom ist die Kathedrale des Bistums Timișoara und tragt das Patrozinium des heiligen Georg Er ist nach der Kathedrale von Oradea der zweitgrosste barocke Sakralbau in Sudosteuropa Der Grundriss der Domkirche hat die Form eines Doppelkreuzes ist 55 Meter lang 22 Meter breit und hat innen die Hohe von 16 9 Metern Die Turme sind 35 5 Meter hoch Das Gotteshaus steht heute unter Denkmalschutz 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Orgel 3 Krypta 4 Literatur 5 Anmerkungen 6 Weblinks 7 Einzelnachweise 8 Siehe auchGeschichte BearbeitenDie Idee zur Errichtung der Domkirche stammt aus dem Jahre 1732 vom Bischof der Tschanader Diozese Adalbert Freiherr von Falkenstein der unter der Verwaltung des Landesprasidenten Johann Andreas Graf von Hamilton den Grundstein der Kathedrale am 6 August 1736 legte Sie sollte die in der Turkenzeit untergegangene Sankt Georgs Kathedrale aus Tschanad ersetzen 1733 verlegte Kaiser Karl VI den inzwischen in Szeged befindlichen Bischofssitz nach Temeswar Der Bau wurde vom Hofarchitekten Joseph Emanuel Fischer von Erlach geplant Anmerkung 1 Schon nach einem Jahr musste die Bautatigkeit wegen des Russisch Osterreichischen Turkenkrieges eingestellt werden Nach dem Tod des Freiherrn von Falkenstein 1739 ubernahm der vor den Osmanen aus Craiova gefluchtete Nikolaus Stanislavich dessen Nachfolge und liess die Bauarbeiten wieder anlaufen die ihren Hohepunkt erst in den Jahren 1746 1747 erreichten Bischof Anton Graf Engel von Wagrain der Nachfolger Stanislavichs trieb die Bautatigkeit am Dom 1751 1752 energisch voran Am 8 September 1754 Maria Geburt zelebrierte er die erste Heilige Messe wenn auch die fertiggestellte Halfte des Sakralbaus von der Baustelle mit einem Bretterverschlag getrennt war Das Hochamt begann mit der Urauffuhrung der von Michael Haydn fur diese Gelegenheit komponierten Missa in honorem Sanctissimae Trinitatis Der zweite Bauabschnitt dauerte von 1755 bis 1774 Die Bauleitung wurde von den Ingenieuren Carl Alexander Steinlein auch Steindlein Steindl Steinl Stein 1733 1810 und Johann Theodor Kostka Edler 1734 1807 ubernommen Sie fugten die noch fehlenden Teile der Domkirche hinzu stellten das Mauerwerk des Langhauses ganzlich her und erbauten die zwei Turme Eine besondere Aufmerksamkeit schenkten sie der fur die Domkirche charakteristische Turmfassade und der Eingangshalle 1761 waren die Turme vollendet und mit Schindeln bedeckt da dem Wiener Hof die Kosten fur Kupferhauben zu hoch waren Die Hofkammer finanzierte 1754 provisorischen Glocken und Bischof Engel liesszwei neue grossere Glocken auf seine Kosten anfertigen 1762 wurde die kleinere und 1763 auch die 150 kg schwere Bischofsglocke in den Turm gehoben die von dem Ofener Giesser Joseph Steinstock gefertigt wurden Ausser der grossen Glocke fielen die anderen Glocken dem Ersten Weltkrieg zum Opfer Die verbleibende Glocke wurde 1998 in Deutschland restauriert 1764 wurden die vom Temeschburger Uhrmacher Joseph Martin Kidt auch Kitt Kidl erbauten Turmuhren eingesetzt die 1893 erneuert werden mussten 1763 wurde der Bau bis auf die Inneneinrichtung vollendet Der Innenraum wurde nach der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts 1754 nur provisorisch eingerichtet Der halbkreisformige aus Marmor bestehende Hochaltar wurde mit goldenen Standbildern von Heiligen und Engeln verziert und der Heiligen Dreifaltigkeit geweiht Das Bild uber dem Hauptaltar wurde 1754 von Michael Angelo Unterberger gemalt Dieses stellt den Heiligen Georg in Rustung zu Pferd dar wahrend er einen Drachen bekampft 1920 wurde das Altarbild von Josef Ferenczy restauriert Neben dem Hauptaltar befanden sich noch zwei Nebenaltare 1766 fertigte der Temeschburger Tischlermeister Johann Georg Wittmann auch Widmann Wiedmann Widemann 1728 1776 die Kanzel aus Eichen und Lindenholz und spater auch die Kirchenstuhle an 1768 liess man die sechs Seitenaltare errichten Einige der Altarbilder wurden bereits 1722 von Johann Nepomuk Schopf gemalt und weisen gotische barocke und Stilelemente aus dem Rokoko auf Heute sind die Seitenaltare wie folgt eingerichtet Der Privilegaltar mit dem Altarbild Die Kreuzigung und die Statuen des Heiligen Johannes und der Maria Magdalena Das Altarbild Das letzte Abendmahl mit zwei Statuen die Hoffnung und die Religion darstellen Das Altarbild Der Heilige Josef von seligen Tode mit zwei Statuen die die Verkundigung des Herrn darstellen und einem Bild der Seligen Jungfrau als Schutzpatronin mit dem Jesuskind Das Altarbild Der Besuch Mariae bei Elisabeth mit den Statuen des Heiligen Zacharias und der Elisabet sowie einem Bild der Heiligen Anna Das Altarbild Heiliger Johannes von Nepomuk mit den Statuen zweier Genien und einem Bild des Leidenden Erlosers Das Altarbild Die Seligste Jungfrau Maria und die Heiligen Sebastian Rosalia und Rochus mit den Statuen der Heiligen Jungfrau und der Martyrer sowie dem Bildnis des Heiligen Antonius mit dem Jesuskind Johann Georg Wittmann und der Maler und Vergolder Franz Wagner 1741 1794 fertigten in den Jahren 1770 1774 die Altare und die sechs Oratorienfenster an Die zwei Nebenaltare im gotischen Stil wurden spater in der Amtszeit des Bischofs Alexander Csajaghy vom Bildhauer Johannes Muller angefertigt Sie sind zu Ehren der Heiligen Jungfrau Maria die Schutzpatronin des Konigreichs Ungarn und dem Heiligen Gerhard dem ersten Bischof der Tschanader Diozese geweiht Der Wiener Bildhauer Johann Josef Rossler schuf die zwei uberlebensgrossen Standbilder des Heiligen Karl Borromaus und der Heiligen Theresia die den Hochaltar saumen wie auch weitere plastische Cherubim darstellende Altarfiguren die von Anton Bossinger vergoldet wurden Die silberne Lampe zum Hochaltar die vergoldete grosse Monstranz der Hirtenstab mehrere Kelche wurden von dem Wiener Goldschmied Josef Moser angefertigt 1774 wurde der Bau und die Ausstattung des Doms 38 Jahre nach der Grundsteinlegung abgeschlossen Die Domkirche wurde am 24 April 1803 von Bischof Koszeghy feierlich konsekriert Das so prachtvoll ausgestattete Gotteshaus wurde 1788 1790 wahrend des Krieges gegen die Turken als Militardepot genutzt Auch wahrend der Belagerung Timișoaras 1849 wurde die Kirche in der die Burger der Stadt Schutz suchten schwer beschadigt Als eine Bombe das Dach einriss fluchteten die Burger in die Krypta des Domes In dieser Krypta wurden mehrere Tschanader Bischofe und Domherren aber auch Adlige des Militarstandes bestattet Zwischen 1980 und 1982 wurde der Dom unter der Leitung des Architekten Franz Braun restauriert wobei die Bruder Milthalter aus Arad den Innenbereich restaurierten Orgel BearbeitenAnfangs wurden in der Cathedralkirche die Gottesdienste musikalisch von den Kirchenmusici hauptsachlich durch Instrumentalmusik gestaltet Sogar die Urauffuhrung der Missa in honorem Sanctissimae Trinitatis wurde von einem Chor und einem Orchester ohne Orgel interpretiert da der damalige fertiggestellte Domteil nur uber eine kleine Orgel mit einem Manual verfugte Die erste nennenswerte Orgel erbaute 1767 der Wiener Paul Hanke im Barockstil fur 300 Gulden Diese Orgel war bis 1908 in Betrieb bis sie von Carl Leopold Wegenstein fur 30 000 Osterreichische Kronen mit einer neuen komplexeren Orgel ersetzt wurde welche heute noch in Betrieb ist Die Orgel wurde 1983 einer grosseren Reparatur und Reinigung unterzogen Sie verfugt uber 3 Manuale Pedal 48 Register und wird elektrisch betrieben Die heutige Disposition ist wie folgt I Hauptwerk Principal 16 Bordun 16 Principal 8 Fodot gedeckt 8 Vajtfuvola 8 Quinte 2 2 3 Kleinoktave 2 Zergekurt 8 Trombita 8 Oktave 4 Csofuvola Rohrflote 4 Csucsfuvola Spitzflote 4 Doublette II 2 2 3 Cornett IV V 8 Mixtur VI 2 2 3 II Positif Quintadena 8 Prinzipal 8 Csofuvola 8 Cymbel III Gamba 8 Salicional 8 Klarinette 8 Oktave 4 Flute octaviante 4 Quintflote 1 1 3 Picollo 2 Mixtur IV 2 2 3 III Schwellwerk Grobgedeckt 8 Hegeduprinzipal 8 Nachthorn 2 Gemsquinte 2 2 3 Voix celeste 8 Aeoline 8 Oboa 8 Flute traverse 4 Terzflote 1 3 5 Harmonia aetheria IV 2 2 3 Pedal Bourdon 32 Principalbass 16 Contrabass 16 Violon 16 Salicetbass 16 Harsona 16 Octavbass 8 Fodottbass 8 Russischhorn 4 Krypta BearbeitenIn der Krypta befinden sich die Grabstatten der Bischofe der Diozese Csanad Nikolaus Stanislavich Franz Anton Engl Graf von Wagrain Emmerich Christovich Alexander Csajaghy Alexander Bonnaz Alexander Dessewffy und des Bistums Timișoara Augustin Pacha Adalbert Boros Sebastian Krauter Aber auch die Grabstatten des Domherrn Georg Bauer der Kanoniker Carlo Tazolli Szentklaray Jeno oder hochrangiger Offiziere wie die von Georg Rukawina zu Widowgrad Karl Freiherr von Braum und anderen befinden sich hier Das erste Grab wurde bereits 1741 vor der Fertigstellung des Doms zum Tode des italienischen Kanonikers Carlo Tazolli im Fussboden der Krypta errichtet Die jungste Grabstatte ist die von Bischof Sebastian Krauter 2008 Literatur BearbeitenHans Diplich Die Domkirche in Temeswar Ein Beitrag zu ihrer Baugeschichte Mit 69 Abbildungen auf Tafeln Verlag des sudostdeutschen Kulturwerkes Munchen 1972Anmerkungen Bearbeiten Manche Autoren vermuten dass diese vom Wiener Johann Jakob Schellbauer stammen wurden Von Dr Istvan Berkeszi Dr Nicolae Iliesiu et al werden als Bauleiter die Provinzialingenieure Carl Alexander Steinlein und Johann Theodor Kostka angegeben Hans Diplich kommt in seinen Nachforschungen zur Erkenntnis dass mit der Bauaufsichtigung des ersten Bauabschnitts nicht diese sondern Johann Kaspar Dissel auch Diesel Dissl Distl Distel Tisel 1694 1768 und Johann Lechner beauftragt waren Laut Diplich wurden die Maurerarbeiten vom Polier Phillip Maurer beaufsichtigt Die Holzarbeiten hatten die Tischlermeister Christian Kaltwasser Georg Michael Deller und Heinrich Muller verrichtet Die Schlosserarbeiten wurden dem Meister Georg Weiss anvertraut und der Bildhauer Johannes Michael Humbach fuhrte die Stuck und Verzierarbeiten durch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dom zu Timișoara Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Temeswarer Dom als 3D Modell im 3D Warehouse von SketchUp banaterra eu PDF 60 kB Claudiu Călin Biserici Romano Catolice existente azi pe teritoriul orașului Timișoara 21 Februar 2007 in rumanischer Sprache temeswar info Der Dom Die Romisch Katholische Kathedrale banater aktualitaet de Anton Zollner Die Domkirche April 1990 edition musik suedost de Franz Metz Temeswar Timișoara Die Orgel der Domkirche 2008 banaterra eu Grabstatten in der Domkrypta banaterra eu Dom zu TemeswarEinzelnachweise Bearbeiten cultura ro Memento vom 26 April 2013 im Internet Archive Denkmalliste Lista Monumentelor Istorice 2004 PDF Datei des Județ Timiș Eintrag 151 TM II m A 06176Siehe auch BearbeitenListe der Sakralbauten in Timișoara Romisch katholische Kirchen in Timișoara Temeswarer Dom Katharinenkirche Piaristenkirche Heiliges Kreuz Millenniumskirche Kirche Heiliges Herz Jesu Pfarrkirche Mariae Geburt Klosterkirche Notre Dame Geburt der seligen Jungfrau Maria Marienkirche Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit Kirche des Heiligen Josef Kirche Maria Himmelfahrt Pfarrkirche Heiliger Rochus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Temeswarer Dom amp oldid 233429302