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Cetate deutsch Innere Stadt ungarisch Belvaros ist ein historisches Viertel der I Bezirk und das Zentrum der westrumanischen Stadt Timișoara deutsch Temeswar Der Bezirk belegt eine Flache von 480 Hektar Cetate als Bezirk I im Zentrum TimișoarasCetate Josephinische Landaufnahme 1769 72Festung 1596Festung unter osmanischer Okkupation 1685 nach Wagner Delineatio Provinciae Pannoniae Augsburg Cetate um 1723 nach Matthaus Seutter Cetate um 1765 Karte auf einem Pflasterstein der Piața UniriiSituationsplan in der Festung Temesvar um 1800 Festungsplan von 1808Belvaros um 1890 1891 mit den Vorstadten und noch unbebautem FestungsvorlandDie Festungsanlagen vor dem Staatstheater um 1900Der Begriff findet auch fur die ehemals in den Grenzen des heutigen Stadtteils liegende Festung Temesvar Anwendung von der im Wesentlichen nur noch die Maria Theresia Bastion erhalten ist Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sehenswurdigkeiten 2 1 Platze Gebaude Statuen Auswahl 2 2 Parks 2 3 Brucken 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Name des Bezirks Cetate deutsch Festung Burg lateinisch Castrum Timensiensis bezieht sich auf die unterschiedlichen Festungsanlagen die im Verlauf der Jahrhunderte in verschiedener Form und unter wechselnder Herrschaft an dieser Stelle bestanden Es wird vermutet dass die Festung schon im 10 Jahrhundert in awarischer Architektur errichtet wurde 1 und sich mit Wassergraben umgeben an der Stelle des heutigen Nationaltheaters und Opernhauses von Timișoara befand 2 Nach dem Sieg uber den walachischen Herrscher Achtum wurde das Gebiet vom ersten ungarischen Konig Stephan I in das Konigreich Ungarn aufgenommen 3 Die Festung ist seit 1212 als Castrum Regius Temesvar mit einer von dem arpadischen Konig Andreas II von Ungarn erlassenen Urkunde dokumentarisch belegt 2 1241 fielen aus dem Norden die Mongolen ein und verwusteten das Banat Nach ihrer Vertreibung rief der ungarische Konig Bela IV deutsche Siedler in das entvolkerte Land welche die Festung wieder aufbauten 4 Die aus Erde und Stein bestehenden Mauern der Festung wurden mit kalkgebundenen Steinen und Ziegeln befestigt und die Wassergraben vertieft und erweitert 2 Karl I von Ungarn gab 1307 Instruktionen zum Bau einer neuen koniglichen Festung Die Begh Bega damals auch Kleine Temesch verzweigte sich hier in drei Arme der mittlere davon floss entlang der heutigen Strada Alba Iulia Die Temewarer Festung aus der Zeit der Arpaden stand zwischen dem mittleren und dem westlichen Arm Karl I beliess die bestehende Festung aus Erdreich und veranlasste zwischen dem mittleren und dem ostlichen Arm den Bau einer neuen Festung aus Fels was vorubergehend zu zwei Festungen fuhrte Auf dieser Insel liess Karl I bis 1315 sein konigliches Kastell bauen einen der starksten Wehrbauten des Mittelalters welchen Karl I fur fast acht Jahre zu seinem Regierungssitz erhob Dieser Bau war die Grundlage fur das spatere Schloss Hunyadi Nach seinem Tod 1342 ging das konigliche Schloss in den Besitz der Krone uber 5 Die Festung verlor vorerst an Bedeutung und nach einem Erdbeben waren ihre Mauern fur eine Zeit dem Verfall ausgesetzt Bedingt durch die drohende Expansion des Osmanischen Reiches nach Europa und den Einsatz von Schiesspulver wurden die Befestigungsanlagen in den Folgejahren dem aktuellen Stand der Kriegstechnik angepasst Beim Bau der Mauern wurden starke Eichenstamme eingesetzt und Palisaden errichtet die von zwei bis drei Wassergraben umgeben waren Die Mauern wurden mit Schiessscharten ausgerustet und die Wehrturme mit Kanonen besetzt 6 Unter der Herrschaft de spateren romisch deutschen Kaisers Sigismund von Luxemburg 1387 1437 wurde das Kastell von Pippo Spano di Ozora instand gesetzt Der Wehrbau war zu dieser Zeit von Erdwallen und Palisaden umgeben Die Festung hatte vier Tore das Lippaer Tor Praiko das Siebenburger Tor das Arader Tor und das Wasserturm Tor Alle Hauser des Marktfleckens waren aus Holz oder aus mit Spreu gemischtem Ton errichtet Es wurde auch mit dem Ausbau der Vororte Kleine und Grosse Palanka begonnen die mit Palisaden umgeben waren 7 Am 5 Juni 1443 wurde die Gegend erneut von einem verheerenden Erdbeben erschuttert Das Kastell und die Mauern der Festung wurden durch die Erdstosse stark beschadigt und teilweise zerstort Der Obergespan Johann Hunyadi liess das Kastell und die Festungsmauern von dem Architekten Paolo Santini da Duccio wiederherrichten die Bauarbeiten am Kastell dauerten von 1443 bis 1447 Hierbei wurden die Wehrbauten den von der Weiterentwicklung des Schiesspulvers veranderten Kriegstechniken angepasst Alte Wurfmaschinen wurden durch Kanonen ersetzt Das vom Erdbeben stark beschadigte Anjou Kastell wurde abgetragen und das neue Schloss Hunyadi wurde quer zu dem Grundriss des Kastells von Karl I aufgestellt Der Bau wurde mit mehreren Basteien und Kanonen ausgerustet sowie mit drei Toren versehen jeweils im Osten im Westen und im Norden Die neuen Festungsmauern wurden im Norden und Nord Osten mit Wehrturmen versehen und davor wurden doppelte Wassergraben angelegt Im Suden und im Westen wo die Festung an die Sumpfe der Bega stiess hatte man Eichenpalisaden errichtet Von der alten Anjou Festung blieben nur die Grundsteine und der Wasserturm erhalten Die neuen Festungsmauern verliefen entlang der heutigen Strada Marasești Strada Eugeniu de Savoya und Strada Bocsa sudostlich entlang der spateren Siebenburger Kaserne und im Suden umgaben sie das Schloss Hunyadi Auch die beiden Vororte Grosse Palanka im Westen und Kleine Palanka im Osten wurden mit Palisaden Erdwallen und Wassergraben verstarkt Das fur den Wehrbau benotigte Steinmaterial wurde aus den Werschetzer Bergen herangeschafft Sand und Kies kam aus Lipova und das notige Holz aus den naheliegenden Waldern Als Arbeitskrafte dienten auf dem Gebiet der heutigen Fabrikstadt angesiedelte Walachen und Serben Nach seinem Amtsantritt 1490 beschloss Konig Vladislav II die erneute Befestigung der Cetate Die Aufsicht hieruber hatte der Comes Pal Kinizsi der hierfur auch Teile seines eigenen Vermogens bereitstellte 8 Zu dieser Zeit galt die Cetate als eine der starksten Festungen Sie konnte nur aus dem Norden und von Westen angegriffen werden Die anderen Seiten waren durch die Sumpfe der Bega geschutzt Die Cetate jener Zeit bestand aus drei Teilen der Burg den Wohngebieten und der Insel der Kleinen Palanka im Osten Ausserhalb der Festungsmauern befand sich die Grosse Palanka im Westen Zwischen dem Kastell und den Wohngebieten befand sich der Wasserturm der wichtigste Wehrbau der Festung Durch diesen fuhrte auch der Weg der das Kastell mit der den Wohngebieten uber eine Brucke verband Das Schloss Hunyadi war von festen Mauern und Wassergraben umgeben Nach der Einnahme durch die Osmanen 1552 befand sich die Festung in einem sehr schlechten Zustand da die Mauern durch Kanonenfeuer stark beschadigt waren Casim Pascha begann gleich mit den Reparaturen wofur er Walachen aus den benachbarten Dorfern zur Zwangsarbeit zusammentrieb Die Kirchen der Stadt wurden zu Moscheen umgebaut Im Stadtbild gab es noch keine gepflasterten Gassen meist war der Gassenmorast mit Brettern abgedeckt Die meisten Hauser waren aus Holz gebaut Bethauser der Pulverturm die Muhle und einige Verwaltungsgebaude waren im orientalischen Stil aus Ziegeln gebaut Um 1642 1643 wurde die Cetate von einem in Gefangenschaft geratenen deutschen Architekten erneut befestigt Andrea Cornaro aus Kreta wurde mit der Erneuerung der Wehrbauten und der Kanalisierung eines Arms der Bega beauftragt Eine ausfuhrliche Beschreibung der Cetate im Jahr 1660 stammt von dem Osmanen Evliya Celebi und datiert Tamisvar liegt in den Morasten des Tamis Flusses wie eine Schildkrote im Wasser Ihre vier Beine sind die vier grossen Basteien das innere Burgkastell aber ist ihr Kopf Ihre Gestalt ist funfwinklig Weder Ziegel noch Steine sind darinnen weil es eine aus dicken mit geflochtenen Zaunen bekleideten Eichenstammen errichtete Feste ist Der geschickte Baumeister machte diesen Zaun aus Wildreben uberzog sie mit Gips und Kalk so dass eine weisse Burg entstanden ist Die Mauerdicke betragt funfzig Fuss an manchen Orten sogar sechzig Ringsherum ist ein tiefer Graben und an drei Stellen gibt es auf die Festungsgraben blickende Wachzimmer Allabendlich spielen neun Musikkapellen und alle Wachposten rufen sich die Nacht uber von Zeit zu Zeit Allah akbar Die Festung hat keine Schiessluken und keine Verteidigungsturmchen wohl aber viele Kanonenscharten Im Ganzen gibt es 200 schone Kanonen Die Zahl und Menge des in der Festung aufbewahrten Kriegsgerates sowie der Futter und Lebensmittel kennt nur der erhabene Gott Auf den Wallen kann die Festung in einer Stunde umgangen werden Die Festung hatte zu dieser Zeit funf Tore zwei davon im Suden und Osten trugen den Namen Azab Dazu kamen noch die Tore des Hahns nach dem auf ihm befindlichen Wetterhahn im Norden des Wassers und des Ufers Die Cetate mit 1200 Hausern wurde in vier Wohnbezirke unterteilt und hatte zehn Vororte mit weiteren 1500 Hausern 9 Nach der Ruckeroberung durch die Habsburger 1716 wurde die Festung zwischen 1723 und 1765 im zu dieser Zeit modernen Vauban Stil umgestaltet Die neue Festungsanlage ersetzte die altere und kleinere ottomanische Zitadelle und bestand aus neun Bastionen von denen neben der zwischen 1730 und 1735 aus Ziegelsteinen gebauten und rund 1 7 Hektar des heutigen Stadtkerns umfassenden Maria Theresia Bastion nur noch vier weitere kleinere Mauerfragmente bestehen und zwar an der Strada Alexandru Ioan Cuza im Botanischen Garten von Timișoara und auf der Piața Timișoara 700 dort einmal nordlich und einmal sudlich der Strada Coriolan Brediceanu Unter der Fuhrung des Gouverneurs Claudius Florimund Mercy wurde ab 1728 der Bega Kanal gebaut wodurch die Sumpfe des Umlandes trockengelegt wurden Nach der Ungarischen Revolution 1848 1849 verlor die Burg mit den Festungswerken an Bedeutung so dass ihre Mauern samt Burgtoren abgerissen wurden Mit den Stadtbauplanen wurde die Cetate ab 1895 zum Stadtzentrum des damaligen Temesvar das durch 40 Meter breite Verkehrsadern erster Kategorie wie den heutigen Bulevard Tinereții oder Bulevard Revoluției din 1989 mit den Vororten verbunden wurde 10 Das dichte geradwinklige Strassennetz der Innenstadt wurde von einer Ringstrasse nach Wiener Vorbild umgeben Bis 1910 vereinten sich die ausseren Stadtviertel mit dem Gebiet der Cetate zu einem geschlossenen Stadtbild Die Bombardierungen und Kampfhandlungen in Timișoara wahrend des Zweiten Weltkriegs blieben ohne grossere Folgen fur die Bausubstanz Cetates Die Siebenburger Kaserne welche in der Zeitspanne von 1719 bis 1723 erbaut wurde und mit ihren 483 Metern Lange das langste Gebaude Europas war wurde 1964 wahrend der kommunistischen Diktatur abgerissen 11 Die Bausubstanz Cetates litt wahrend dieser Zeit unter der mangelnden Instandhaltung Neue Investitionen in die Sanierung der oft maroden Gebaude nach der Rumanischen Revolution 1989 wirkten sich positiv auf das neue Erscheinungsbild der Stadt aus es besteht aber weiterhin Handlungsbedarf Siehe auch Geschichte Timișoaras und Belagerung von TemeswarSehenswurdigkeiten BearbeitenPlatze Gebaude Statuen Auswahl Bearbeiten Piața Victoriei Kathedrale der Heiligen drei Hierarchen Nationaltheater und Opernhaus Hotel Timișoara Palais Weiss Palais Lloyd Palais Neuhaus Palais Merbl Palais Dauerbach Palais Hilt amp Vogel Palais Szechenyi Palais Loffler Handelskammer Palais Fischbrunnen Kapitolinische Wolfin Piața Unirii Dom zu Timișoara Barockpalast Haus mit den Lowen Serbisch Orthodoxe Kathedrale Serbisch Orthodoxer Bischofssitz Haus Bruck Haus Emmer Dreifaltigkeitsstatue Artesischer Brunnen Piața Libertății Altes Rathaus Militarkasino Biblioteca Județeană George Barițiu Musik Fakultat der Universitat des Westens Timișoara Statue des Heiligen Nepomuk und der Maria Decebalus Buste Piața Dr I C Brătianu Dikasterialpalast Maria Theresia Bastion Springbrunnen der Himmelsrichtungen rumanisch Fantană cu Punctele Cardinale Haus mit der eisernen Achse rumanisch Casa cu axul de fier Lutherkirche rumanisch Biserica Evanghelică Luthgerană Verschiedenes Schloss Hunyadi Deschan Palast Piața Timișoara 700 mit der Militarkapelle Haus zum Stock im Eisen rumanisch Casa la pomul breslelor Haus zum Prinz Eugen Tor rumanisch Casa Prințului Eugeniu de Savoya Postpalais Katharinenkirche Synagoge in der Innenstadt Piaristenkirche Heiliges Kreuz Piaristengymnasium Nikolaus Lenau Lyzeum Colegiul Național Constantin Diaconovici Loga Medizinische und Pharmazeutische Universitat Victor Babeș nbsp Piața Victoriei nbsp Piața Unirii nbsp Piața Libertății nbsp Piața Dr I C Brătianu nbsp Schloss Hunyadi nbsp Medizinische und Pharmazeutische Universitat Victor BabeșParks Bearbeiten nbsp Freilichtbuhne Rosenpark 2010 nbsp Parcul CivicAuf dem ursprunglich unbebauten Festungsvorland zwischen der Festung und der Bega wurden grosszugige Parkanlagen angelegt hierzu gehoren von Westen nach Osten Parcul Central Parcul Catedralei Parcul Rozelor und Parcul Copiilor Weiterhin besteht im Zentrum der Parcul Civil sowie im Nordwesten des Bezirks der Parcul Botanic Brucken Bearbeiten nbsp Podul Tinereții bei Nacht nbsp Podul DecebalDie folgenden Brucken uberqueren die Bega und verbinden dabei die Innere Stadt mit anderen Bezirken Timișoaras von Westen nach Osten Podul Traian nach Iosefin Podul Tinereții nach Elisabetin Podul Michelangelo nach Elisabetin Podul Decebal nach Fabric Podul Dacilor nach Fabric Podul Mihai Viteazul nach FabricSiehe auch Brucken in TimișoaraLiteratur BearbeitenHans Gehl Deutsche Stadtsprachen in Provinzstadten Sudosteuropas illustrierte Ausgabe 95 von Zeitschrift fur Dialektologie und Linguistik Franz Steiner Verlag 1997 ISBN 3 515 07171 7 S 16 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Henrik Ottendorf De la Viena la Timișoara 1663 Editura Banatul Timișoara 2006 ISBN 973 97121 7 7 Mihai Opriș Timișoara Monografie urbanistică Editura BrumaR ISBN 978 973 602 245 6 rumanisch Weblinks BearbeitenHistorische Karten Karte 1700 1716 Karte 1775 1800 primariatm ro Primaria Timișoara Historische Daten timisoara online ro Istoria orasului in rumanischer SpracheEinzelnachweise Bearbeiten banater aktualitaet de Memento vom 16 September 2008 im Internet Archive Anton Zollner Aus der Vorgeschichte der Temeschburger Festung a b c banater aktualitaet de Memento vom 23 September 2008 im Internet Archive Anton Zollner Die Temeschburger Festung unter den Arpaden Istvan Berkeszi Kleinmonographie der koniglichen Stadt Temesvar 1900 karlsruhe de Memento vom 19 September 2006 im Internet Archive Klein Wien an der Bega Temeswar primariatm ro Geschichte der Stadt Timișoara banater aktualitaet de Memento vom 13 Marz 2012 im Internet Archive Anton Zollner Temeschburg die Hauptstadt Ungarns banater aktualitaet de Memento vom 30 Januar 2009 im Internet Archive Anton Zollner Die Temeschburger Festung unter dem Hause Luxemburg banater aktualitaet de Memento vom 27 Februar 2009 im 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