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Johann Joseph Resler auch Johann Joseph Rossler und Johann Joseph Roehsler 12 Februar 1702 in der Pfarre St Ulrich 9 April 1772 in der Josefstadt war ein osterreichischer kaiserlicher Hofbildhauer des Barock KapistrankanzelFerdinand II im Michaelerkolleg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 2 1 Dominikanerkirche in Znaim 2 2 Capistrankanzel am Stephansdom in Wien 2 3 Klage der Stuckateure 2 4 Jesuitenkirche in Raab 2 5 Wallfahrtskirche auf dem Hafnerberg 2 6 Stift Klosterneuburg 2 7 Temeswarer Dom 2 8 Wallfahrtskirche Heiligenkreuz Gutenbrunn 2 9 Michaelerkolleg in Wien 2 10 Wallfahrtskirche Maria Jeutendorf 2 11 Schloss Esterhazy Fertod 2 12 Stift Herzogenburg 3 Tod 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Joseph wurde als Sohn des aus Bozen zugewanderten Hof Theatermalers Johann Heinrich Resler 1665 1727 und dessen Frau Magdalena vormals Lecknerin geboren Sie wohnten in der Nahe von St Ulrich im Haus Zur goldenen Schlange Er hatte eine Schwester und funf Bruder einer von ihnen Johann Georg reifte zum erfolgreichen Maler Beim Vater erhielt er eine grundlegende Ausbildung 1727 ereignete sich der Tod beider Eltern 1733 da war er bereits verheiratet wohnte in der Alstergasse im Haus Zum weissen Lowen ist der Tod seines eineinhalbjahrigen Sohnes belegt dabei erstmals als Bildhauer bezeichnet Am 6 April 1735 starb im Stift Garsten mit dem Maler Karl Resler von Reslfeld ein Onkel der ein beachtliches Vermogen hinterliess Werke BearbeitenDominikanerkirche in Znaim Bearbeiten Die Reformation des 16 Jahrhunderts fand in Znaim breiten Anklang Die Reaktion darauf war dass zu den alteren romisch katholischen Ordenshausern in der Gegenreformation die Niederlassungen der Jesuiten und Kapuziner hinzukamen die sofort eine rege Bautatigkeit entfalteten Dies wirkte auch auf die alteren Kloster die mit hochrangigen Kunstlern ihre Bauten neu und umgestalteten Die Dominikanerkirche zum Heiligen Kreuz wurde 1653 1677 neu gebaut und erhielt nach 1730 eine neue Zweiturmfassade Der Eggenburger Bildhauer Johann Caspar Hogl gestaltete das Hauptportal 1734 war Resler dort in Gesellschaft mehrerer in Wien ansassiger Kunstler tatig darunter auch der kaiserliche Hof Bildhauer Lorenzo Mattielli Er schuf Altarfiguren sein erster bekannter Auftrag Lorenzo Mattielli verliess 1738 den Wiener Hof und trat in die Dienste von Konig August III nach Dresden Es war sicher auch die Enttauschung dass bei der Ausschreibung des neuen Brunnens auf dem Mehlmarkt heute Neuer Markt der junge Bildhauer Georg Raphael Donner als Sieger hervorging Resler trat erst jetzt mit grosseren eigenstandigen Werken in Erscheinung anfangs noch in der Formensprache Mattiellis Er war die Jahre zuvor als Mitarbeiter Mattiellis tatig und ubernahm daher in der Nachfolge die Bildhauerarbeiten fur die Attika uber dem Kuppelsaal des Stiftes Klosterneuburg Capistrankanzel am Stephansdom in Wien Bearbeiten Resler gestaltete die figurale Gruppe uber einer kleinen gotischen Kanzel am Stephansdom mit dem Prediger und Monch Johannes von Kapistran im Jahre 1738 Die Entwurfszeichnung stammte von Franz von Roettiers Reslers erste urkundlich belegte selbstandige Arbeit Durch diese prominente Arbeit wurde er bekannt und mehrere Auftrage folgten Klage der Stuckateure Bearbeiten Die Zunft der Stuckateure beklagte sich dass Johann Joseph Resler nicht nur als Bildhauer sondern auch als Stuckateur tatig sei Eine Anklage erfolgte am 20 Oktober 1739 bei der Niederosterreichischen Regierung Der wurde stattgegeben auch anderen Bildhauern wurde daraufhin verboten Stuckarbeiten auszufuhren Zwischen 1739 und 1745 ubersiedelte er von der Alstergasse in das Radlmayerhaus heute Josefstadter Strasse 12 wo er bis zu seinem Tode wohnte und eine grossere Werkstatt betrieb Seine Steuerleistungen dieser Jahre weisen auf die Vielzahl seiner Auftrage Jesuitenkirche in Raab Bearbeiten Resler reiste mit dem Wiener Steinmetzmeister Jacob Jager am 13 Mai 1743 nach Raab zur Vertragserstellung In der Steinmetzwerkstatt wurden Teile des Hochaltars gefertigt der Bildhauer gestaltete die Statuen Der Transport erfolgte auf dem Wasserweg uber die Donau Meister Jacob Jager hatte zwei Jahre zuvor den Lehrling Johann Gehmacher zum Gesellen freigesprochen der sich als Meister in den kaiserlichen Steinbruch am Leithaberg verfugte nbsp Stephansdom nbsp Znaim Portal Dominikaner Kirche nbsp ehemalige Jesuitenkirche Gyor Raab nbsp Hochaltar nbsp Wallfahrtskirche Hafnerberg Altarraum nbsp Stiftskirche Herzogenburg HochaltarWallfahrtskirche auf dem Hafnerberg Bearbeiten Resler schuf in der Wallfahrtskirche 1743 1745 den Hochaltar nach einem Entwurf von Balthasar Moll die Kanzel sowie Oratorien und Supraporten Stift Klosterneuburg Bearbeiten Im SO Trakt des Stiftes mit dem Erzherzoghut und mit der romischen Kaiserkrone auf der Attika Balustrade in vier Gruppen angeordnete Steinstatuen von Rossler 1746 1747 Allegorie kaiserlicher Herrschaft und Tugenden Maria Theresias und Franz Stephans von Lothringen nbsp Dom zu TimișoaraTemeswarer Dom Bearbeiten 1754 gestaltete Resler die plastische Dekoration des Doms von Temesvar Wallfahrtskirche Heiligenkreuz Gutenbrunn Bearbeiten Der Wiener Weihbischof Franz Anton von Marxer von den Jesuiten ausgebildeter Domherr von St Stephan erwarb 1754 die Herrschaft Gutenbrunn und liess kaum ein Jahr spater am 5 August 1755 den Grundstein fur die Wallfahrtskirche und heutige Pfarrkirche Gutenbrunn Heiligenkreuz legen Die Kanzel mit Christus als Gutem Hirten am Schalldeckel und gegenuber die Statue des hl Florian unter einem geschwungenen Baldachin beide von Resler nbsp Michaelerkolleg Portal nbsp Stiftskirche Herzogenburg StatuenschmuckMichaelerkolleg in Wien Bearbeiten Fur das neu errichtete Stiegenhaus gestaltete Resler gemass einem Kontrakt mit den Barnabiten aus dem Jahre 1756 ein Standbild von Kaiser Ferdinand II in der Rustung eines romischen Feldherrn Dieser Kaiser ist nicht mehr der religiose Fanatiker sondern ein abgeklarter weiser alternder Herrscher Er schuf auch die Figurengruppen uber den Portalen der Langsfront in der Habsburgergasse Steinmetzarbeiten durch die Meister Georg Andreas Hogl und Johann Gehmacher Wallfahrtskirche Maria Jeutendorf Bearbeiten Nach Planen des Wiener Baumeisters Johann Enzenhofer begannen in Maria Jeutendorf 1717 die Bauarbeiten 1727 entstanden die Portale 1740 war die Fassade vollendet Zwei Altare von Resler entstanden 1757 im Eingangsbereich der eine dem Hl Johannes von Nepomuk geweiht der andere dem hl Sebastian 1 Schloss Esterhazy Fertod Bearbeiten 1766 schuf Resler fur Schloss Esterhaza lebensgrosse mythologische Kalkstein Figuren mit Engeln und Vasen Stift Herzogenburg Bearbeiten 1743 war der Grundstein zum Neubau der Stiftskirche gelegt worden den Franz Munggenast leitete Der Rohbau stand um 1750 die Innenausstattung zog sich drei Jahrzehnte hin bis 1785 die Kirchweihe stattfand Hier fand Johann Joseph Resler eine grosse Aufgabe die von 1769 an seine letzten Lebensjahre ausfullte Statuen fur den 1770 fertiggestellten Hochaltar Entwurf und Ausfuhrung zweier Seitenaltare sein wahrscheinlich letztes Werk eine Hieronymusstatue die eindrucksvoll Reife und Virtuositat des greisen Bildhauers offenbart Tod BearbeitenJohann Joseph Resler starb am 9 April 1772 kurz nach Fertigstellung der letzten Figuren fur die Stiftskirche von Stift Herzogenburg Sein Testament belegt dass er wohlhabend war er hinterliess seinen vier Tochtern namhafte Betrage seine Frau Anna Sabina bestimmte er zur wahren und rechtmassigen Universalerbin Die Witwe fuhrte die Werkstatt eine Zeitlang weiter Sie lieferte die fertiggestellten Figuren fur den Augustinusaltar der Herzogenburger Stiftskirche Mit dabei einer ihrer Gesellen namens Mayr Sie starb im darauffolgenden Jahr am 27 Marz 1773 mit 69 Jahren Literatur BearbeitenPal Voit Der Barock in Ungarn Budapest 1971 S 46 Leonore Puhringer Zwanowetz Zur Baugeschichte des Augustiner Chorherrenstiftes Herzogenburg In Stift Herzogenburg und seine Kunstschatze 1982 ISBN 3 85326 620 7 Ilse Schutz Leben und Werk Johann Joseph Reslers 1702 1772 ein Beitrag zur Geschichte der Barockplastik in Osterreich In Jahrbuch fur Landeskunde von Niederosterreich Neue Folge 54 55 1990 S 303 332 zobodat at PDF Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren Znaim Dominikanerkirche J J Rossler 1990 ISBN 3 927498 13 0 Dehio Wien Wien 2003 ISBN 3 85028 366 6 1 Bezirk Innere Stadt Michaelerkirche und Kloster S 124 f Stephansdom S 199 Helmuth Furch Historisches Lexikon Kaisersteinbruch Michaelerkolleg 2 Bande Museums und Kulturverein Kaisersteinbruch 2002 2004 ISBN 978 3 9504555 8 8 Herbert Haupt Das Hof und hofbefreite Handwerk im barocken Wien 1620 1770 mit Johann Joseph Resler Forschungen zur Wiener Stadtgeschichte 2007 ISBN 978 3 7065 4342 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Joseph Resler Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Belvedere Johann Joseph Resler 1 Einzelnachweise Bearbeiten Dehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Niederosterreich sudlich der Donau Verlag Berger Horn Wien 2003 ISBN 3 85028 364 X Maria JeutendorfNormdaten Person GND 12925942X lobid OGND AKS VIAF 42911591 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Resler Johann JosephALTERNATIVNAMEN Rossler Johann Joseph Roehsler Johann JosephKURZBESCHREIBUNG osterreichischer kaiserlicher Hofbildhauer des BarockGEBURTSDATUM 12 Februar 1702GEBURTSORT St UlrichSTERBEDATUM 9 April 1772STERBEORT Josefstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Joseph Resler amp oldid 236673994