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Dieser Artikel befasst sich mit der Kopfbedeckung eines Kaisers weitere Bedeutungen unter Kaiserkrone Begriffsklarung Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Eine Kaiserkrone ist eine imperiale Kopfzier Im europaischen Kulturraum handelt es sich um eine Herrscherkrone die von Kaisern getragen wird oder wurde und in heraldischen Darstellungen die kaiserliche Macht symbolisiert 1 Die handwerkliche Fertigung entsprach der Konigskrone auf deren Gerust aus edlem Metall zur Verzierung Edelsteine und Perlen eingefasst wurden Ihre aussere Form unterscheidet sich von Kronen der gleichen Zeit und des gleichen Herrschaftsraumes Die Verarbeitung christlicher Symbole zur Verdeutlichung der gottlichen Herrschaft des Kaisers ist Grund der Abweichung Inhaltsverzeichnis 1 Typologie 1 1 Romische Kaiserkronen 1 2 Byzantinische Kaiserkronen 1 3 Mitrenkronen 1 3 1 Einbugelkronen mit einsetzbarer Mitra 1 3 2 Einbugelkronen mit fester Mitra 1 4 Hochbugelkronen 1 5 Preussisch deutsche Kaiserkronen 1 6 Napoleonische Kaiserkronen 1 7 Kaiserkronen auf Basis der europaischen Konigskrone 1 8 Kaiserkronen nach anderen Traditionen 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseTypologie BearbeitenRomische Kaiserkronen Bearbeiten nbsp Mischform aus Diadem und Kranz aus AnatolienIn Rom galt das Diadem schon seit der Konigszeit als Zeichen monarchischer Herrschaft weswegen es in der Republik verpont war Mit Beginn des Kaisertums durch die Etablierung des Prinzipats durch Augustus gebrauchten die romischen Kaiser bewusst zunachst verschiedene Kranzformen bspw den Lorbeerkranz der auch in vergoldeten Versionen existierte Da Kranze sowohl in der republikanischen Tradition Roms als auch in der romischen Religion fest verankert waren konnte mit ihnen jeder symbolische Anklang einer monarchischen Reprasentation vermieden werden Erst in der Spatantike nachdem das Kaisertum eindeutig gefestigt war ubernahmen sie das Diadem das Zeichen monarchischer Herrschaft aus dem hellenistisch persischen Kulturraum als ihr Herrschaftssymbol Die kritische Haltung der Kirche zum Gebrauch von Kranzen mag den Ubergang zum Diadem weiter begunstigt haben Anfangs handelte es sich beim Diadem um ein mit Perlen und Edelsteinen geschmucktes Stirnband welches im Nacken zusammengebunden wurde sodass dort kleine Bander Infuln herabhingen Die Stirnmitte war meist auf besondere Weise hervorgehoben Spater anderte sich die Art der Befestigung die Infuln befanden sich nunmehr an der Seite Byzantinische Kaiserkronen Bearbeiten Im Laufe der Spatantike entwickelte sich das Diadem vor allem im ostromischen Reich zum festen Kronreif dem Stemma Zu beiden Seiten der Krone herab hingen sogenannte Pendilien schmuckende Strange aus Perlen Metall oder anderem Materialien Die Stirnmitte wurde besonders haufig hervorgehoben entweder durch eine eigene Platte oder durch einen kleeblatt bzw kreuzartigen Aufsatz Der Reif wurde zunehmend aus mehreren Platten hergestellt Plattenkrone die oftmals nun auch Emaillierungen mit Darstellungen von Herrschern oder Heiligen zeigten Bis zum Ende des byzantinischen Reiches entwickelte sich die Kaiserkrone in Byzanz zum Kamelaukion weiter einer Haube mit Edelsteinen Perlen und Verzierungen an dessen Seite ebenfalls Pendilien herabhingen Von dieser Kronform ist lediglich ein Exemplar der Konstanze von Aragon erhalten geblieben welches jedoch nicht unmittelbar einem byzantinischen Herrscher gehorte sondern am Hofe Siziliens der den byzantinischen Hof in vielfacher Hinsicht nachahmte Verwendung fand nbsp Kaiser Justinian I mit einem stemma nbsp Plattenkrone von Kaiser Konstantin IX Monomachos nbsp Byzantinisches KamelaukionMitrenkronen Bearbeiten Im Heiligen Romischen Reich entwickelte sich aus der unter den Karolingern entstandenen Bugelkrone die prominenteste Form der Kaiserkrone mit nur einem von vorne nach hinten spannenden Bugel Da der Herrscher die Herrschaft und die Kaiserwurde als gottgegeben ansah beanspruchte der Kaiser als hochster Herrscher der Christenheit ebenso wie die vor dem Investiturstreit von ihm eingesetzten und unterstehenden Bischofe eine sakrale Wurde und Autoritat was sich im zeremoniellen Bereich und auch in den Herrschaftssymbolen vielfach niederschlug In der kaiserlichen Krone wurde dieser Anspruch dadurch verdeutlicht dass die vormals zwei flachen runden Bugel durch einen hohen Bugel ersetzt wurden um eine Mitra das alttestamentliche Symbol der Priesterschaft in die Krone zwischen dem verbleibenden Bugel einzustulpen In mehreren Kronungsordines und Berichten wird ausfuhrlich zunachst das Aufsetzen der Mitra durch den Papst und schliesslich die Uberstulpung bzw Bekronung mit der kaiserlichen Krone erwahnt Wann erstmals eine Mitra als Symbol geistlicher Autoritat der Kaiser Verwendung fand ist auf das Engste mit der ersten vorhandenen Krone dieses Typs der Reichskrone verbunden Spatestens mit ihrem Entstehen fand auch die Mitra Eingang in die kaiserliche Symbolik Die Datierung der Reichskrone ist jedoch gegenwartig umstritten In jedem Fall zeigt sich in der Krone das theokratische Herrschaftsverstandnis welches auch der Mitra zugrunde liegt zusatzlich in ihrem weiteren Aufbau der mit den Emaille Darstellungen der Konige David Salomon und Ezechias Hiskija mit dem Propheten Jesaja und dem als Pantokrator thronenden Christus auf vier Bildplatten und einer elaborierten Edelsteinverzierung das sakrale Herrschertum darstellt und in Bezuge zum himmlischen Jerusalem setzt Da die Mitra bei der Reichskrone noch lose eingestulpt war bzw die Mitra mit der Reichskrone bei der Kronung uberstulpt wurde verblieb die Krone in der restlichen Zeit ohne Mitra Erst nachdem kaiserliche Hauskronen unter den Habsburgern ublich wurden sind Mitrenkronen auch in Portrats als heraldisches Symbol des romisch deutschen Kaisertums und schliesslich mit der Hauskrone Rudolfs II auch erstmals als heute noch in Wien zu besichtigende Krone erhalten geblieben Die Mitrenkrone mit einem Bugel war nicht nur Symbol des romisch deutschen Kaisertums sie wurde auch als kaiserliche Kronenform der russischen Zaren ubernommen Nach der Schaffung des Kaisertums Osterreich wurde mit der Ubernahme der Rudolfskrone als osterreichische Kaiserkrone die Mitrenkrone zum Symbol des neugeschaffenen und bis 1918 existenten osterreichischen Kaisertums Einbugelkronen mit einsetzbarer Mitra Bearbeiten nbsp Kaiser Maximilian I mit Mitrenkrone nbsp Reichskrone des Heiligen Romischen Reiches nbsp Kaiserkrone auf der Aachener Karlsbuste nbsp Die grossere Kaiserliche Hauskrone Karls VII Einbugelkronen mit fester Mitra Bearbeiten nbsp Hauskrone Friedrichs III gemass der Grabplatte im Wiener Stephansdom nbsp Rudolfskrone Hauskrone Kaiser Rudolf II spatere Osterreichische Kaiserkrone nbsp Russische Zarenkrone nbsp Nicht verwirklichter Entwurf einer Mitrenkrone fur Christian IV von DanemarkHochbugelkronen Bearbeiten nbsp Krone mit Hochbugeln im Durer Portrat Kaiser SigismundsZur Mitrenkrone mit einem Bugel hat sich auch eine Parallelform ausgebildet bei denen analog zu den aus dem in Konigskronen ublichen Lilienkronreif statt eines hohen Bugels der Mitrenkrone vier grosse Halbbugel heraustreten die an der Spitze in einen Reichsapfel munden Vereinzelt wie im Grabmonument Kaiser Maximilians I in der Hofkirche in Innsbruck trifft man auch auf eine Hybridform die beide miteinander zu einer Mitrenkrone mit vier Hochbugeln vereint Preussisch deutsche Kaiserkronen Bearbeiten Bereits im 10 Jahrhundert gab es die erste Kaiserkrone auf dem Territorium des spateren deutschen Reiches Diese befand sich ab 1424 in Nurnberg und sie gelangte im Zuge der napoleonischen Kriege 1800 in die Wiener Schatzkammer wo sie nach der Auflosung des Heiligen Romischen Reiches deutscher Nation verblieb 1 Mit der deutschen Reichsgrundung 1871 entstand die Frage nach ihrer symbolischen Reprasentation Wahrend des 19 Jahrhunderts wurde die Reichskrone neben den weiteren Reichskleinodien 2 zum Symbol des gross deutschen Kaisertums was sich in einer Flut von nationalen Bildern und Werken die Darstellungen der Reichskrone aufweisen zeigt Fur die neue kleindeutsche Monarchie unter preussischer Fuhrung kam die Ubernahme der Reichskrone nicht in Betracht Zum einen befand sich die Reichskrone seit den napoleonischen Kriegen im Besitz der Habsburger und stand dem neuen Reich somit nicht zur Verfugung zum anderen war sie durch ihr theologisches Programm und ihren reliquienhaften Charakter ein Ausdruck katholischen Glaubens und daher nicht fur ein neues protestantisches Kaisertum geeignet Die Verwendung einer einfachen heraldischen Mitrenkrone war aus denselben Grunden ebenso ausgeschlossen Auch sie konnte im deutschen Raum als Symbol eines katholischen Kaisertums oder eines Kaisertums unter osterreichischer Fuhrung gedeutet werden Entwickelt wurde eine eigene Kaiserkrone die sich in der Form an die Reichskrone anlehnte sich aber auch bewusst von ihr unterschied Aus einem durchgangigen Bugel wurden eventuell in Anlehnung an die Hochbugelkrone vier Halbbugel die in neogotisch anmutender Form zusammenliefen und auf diesem Kreuzungspunkt einen Reichsapfel trugen Das theologische Programm der Bildplatten wurde mit der Darstellung des Wappensymbols Reichsadlern aus einzelnen Diamenten ausgetauscht Auch das theologische Programm in den Edelsteinen wurde beseitigt Die Diamanten auf den Edelsteinplatten formen nun nur noch ein grosses Kreuz umgeben von vier kleinen Kreuzen Von dieser Form ausgehend wurden auch eigene Formen fur die Kaiserin und den kaiserlichen Kronprinzen entwickelt Zur Ausfuhrung als reale Kronen kam es jedoch bis zum Ende der Monarchie 1918 nicht mehr Bis zu ihrem Verschwinden im Zweiten Weltkrieg waren auf Schloss Monbijou in Berlin die vorlaufigen Holzmodelle der Kronen zu besichtigen nbsp Kaiserkrone des Deutschen Kaisers veranderte Version von 1889 heraldische Reprasentation nbsp Holzmodell Kaiserkrone des Deutschen Kaisers Version von 1872 nbsp Holzmodell Kaiserkrone der Deutschen Kaiserin nbsp Kaiserkrone des Preussisch Deutschen Kronprinzen heraldische Reprasentation Napoleonische Kaiserkronen Bearbeiten Napoleon I berief sich sowohl auf das antike romische als auch insbesondere auf das Kaisertum Karls des Grossen in dessen Nachfolge er sich mithilfe seiner Herrschaftsreprasentation stellen wollte Fur die Kronung 1804 wurde daher eine recht eigentumliche Krone von ihm Krone Karls des Grossen genannt hergestellt Sie besteht aus einem Kronreif mit Kronhaube und acht hohen Bugeln die mit antiken Gemmen verziert sind Im letzten Moment entschied sich Napoleon jedoch um und kronte sich stattdessen mit einem goldenen Lorbeerkranz wie ihn antike romische Kaiser trugen Beide Stucke sind heute noch im Louvre in Paris zu besichtigen In der heraldischen Reprasentation und spater in der Zeit des zweiten franzosischen Kaiserreiches entwickelte sich ein spezieller napoleonischer Kronentyp bei dem die acht Halbbugel durch Adler mit emporgehaltenen Schwingen ersetzt wurden Mit der Krone der Kaiserin Eugenie hat sich bis heute ein Beispiel einer solchen napoleonischen Kaiserkrone erhalten nbsp Kaiserkrone Napoleon Bonapartes Krone Karls des Grossen nbsp Krone der frz Kaiserin Eugenie nbsp Kaiserkrone Napo leons III 1871 ein geschmolzen Nach bildung aus der Kronen und Insignien sammlung Abeler Wuppertal nbsp Krone des Kaiser tums MexikoKaiserkronen auf Basis der europaischen Konigskrone Bearbeiten Nachdem sich die europaische Konigskrone zu einer Krone mit acht Bugeln entwickelt hatte wurde in Brasilien mit der Krone Pedros II eine Kombination aus mit Kaisern assoziierten hohen Bugeln und europaischer Konigskrone vorgenommen Fur Konig Georg V von Grossbritannien wurde wegen der britischen Herrschaft uber Indien ebenfalls eine Kaiserkrone angefertigt als er 1911 als einziger britischer Monarch uberhaupt an der grossen Furstenversammlung und Kaiserhuldigung in Indien dem Delhi Durbar teilnahm Da die englischen Kronjuwelen nicht ausser Landes gebracht werden durfen wurde eigens diese Krone angefertigt Da englische Konigskronen normalerweise nur vier Halbbugel enthalten wurde die Zahl zur Reprasentation des Kaisertitels auf acht erhoht die wie auch typisch fur die fruheren kaiserlichen Hochbugelkronen nicht rund sondern recht steil nach oben verlaufen Sie ist heute im Tower of London bei den englischen Kronjuwelen zu besichtigen deren Teil sie jedoch aus staatsrechtlichen Grunden nicht ist Als bislang letzte bekannte Herstellung einer Kaiserlichen Krone gilt die des Kaisers des Zentralafrikanischen Kaiserreiches Jean Bedel Bokassa die im Jahre 1977 angefertigt wurde Auch Kaiser Fausti Soulouque von Haiti liess sich wahrend seiner Regierungszeit eine Krone anfertigen die bis zum Jahr 2007 im Musee du Pantheon National Haitien ausgestellt war und aufgrund von Unruhen in Haiti seither im Ausland verwahrt wird nbsp Krone des Kaiser reichs Brasilien nbsp Imperial Crown of India Kaiserliche Krone der einst maligen briti schen Kolonie IndienKaiserkronen nach anderen Traditionen Bearbeiten Die Kronen nichteuropaischer Herrscher die in Europa mit Kaisern gleichgesetzt werden folgen eigenen Traditionen In Persien waren unter den Schahs Hutkronen ublich Noch im 20 Jahrhundert wurde eine derartige Krone hergestellt Die Krone der Pahlevi in Persien eine Hutkrone im klassischen Stil der persischen Herrscher wie die altere Krone der persischen Kadscharendynastie Islamische Herrscher wie der Padischah des osmanischen Reiches trugen zu zeremoniellen Anlassen ublicherweise reich verzierte Turbane mit opulenten Juwelenagraffen sowie Perlen und Edelsteinschnuren versehen die symbolische Bedeutung einer Krone im westlichen Sinne hatte diese Form des Kopfputzes allerdings nicht Die chinesischen Kaiser trugen eine Kopfzier die einer Krone sehr unahnlich ist jedoch dieselbe Funktion erfullte das sogenannte Perlenschnurbarett Das war eine enganliegende Kappe mit einem rechteckigen Brett darauf montiert An den Enden dieses Brettes hingen mehrere Perlenschnure uber die Stirn und den Hinterkopf des Kaisers Dieser Kopfputz wurde zuletzt von den Ming Kaisern verwendet Die japanischen Tennō trugen und tragen in der Regel keine Kronen nbsp Krone des Schahs von Persien Kianidynastie nbsp Krone der Gattin des Schahs von Persien nbsp Chinesischer Kaiser nbsp Chinesische Kaiserin nbsp Krone des japanischen Tenno aus der Edo ZeitWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Imperial crowns Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Meyers Neues Lexikon in acht Banden Band 4 S 606 VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1964 65 Allgemeine deutsche Real Encyclopadie fur die gebildeten Stande Conversations Lexikon in funfzehn Banden F A Brockhaus Leipzig 1853 Zehnte Auflage Hier Band 12 S 655 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