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Nach Bauarten werden bei Dampflokomotiven ihre technischen Varianten und die Varianten ihres ausserlich formgebenden Aufbaus unterschieden Inhaltsverzeichnis 1 Tender 1 1 Schlepptenderlokomotive 1 2 Tenderlokomotive 1 3 Stutztenderlokomotive 2 Standard und Einheits Lokomotiven 3 Geschwindigkeit und Fahrstabilitat 3 1 Crampton Lokomotive 3 2 Schnellfahrlokomotiven 4 Bogenlaufigkeit 4 1 Bauart Meyer 4 2 Bauarten Fairlie und Single Fairlie 4 3 Bauarten Mallet und Triplex 4 4 Bauart Quadruplex Quintuplex 4 5 Bauart Garratt 4 6 Bauart Golwe 4 7 Getriebelokomotiven 4 8 Bauart Hagans 4 9 Bauart Klien Lindner 4 10 Bauart Luttermoller 4 11 Lenkgestelle 5 Leistung und Wirtschaftlichkeit 5 1 Verbunddampflokomotive 5 2 Heissdampflokomotive 5 3 Booster Zusatzantrieb 5 4 Dampfmotorlokomotiven 5 5 Dampfturbinenlokomotive 5 6 Abdampfkondensation 6 Freie Sicht dem Lokfuhrer 6 1 Dampflokomotiven mit vornliegendem Fuhrerstand 6 2 Lokomotiven mit dem Fuhrerstand in der Mitte 7 Tramway oder Kastenlokomotive 8 Dampfspeicherlokomotiven 9 Sonderkonstruktionen 9 1 Einschienenbahn Dampflokomotive 10 Moderne Dampftechnik 11 Siehe auch 12 EinzelnachweiseTender BearbeitenSchlepptenderlokomotive Bearbeiten Hauptartikel Schlepptender nbsp Preussische Tenderlokomotive T3 Schunter nbsp Schlepptenderlokomotive FS 3T12 Schlepptenderlokomotiven sind mit einem unmittelbar an die Lokomotive gekuppelten Schlepptender ausgerustet in dem Brennstoffe und Wasser fur die Dampferzeugung mitgefuhrt werden Er ist in der Regel am hinteren Ende der Lokomotive am Fuhrerstand angekuppelt damit sich der Brennstoffvorrat nahe der Feuerbuchse befindet Tenderlokomotive Bearbeiten Hauptartikel Tenderlokomotive nbsp Stutztenderlokomotive SCB Eb 2 4 Die eigentliche Lokomotive ist grun und der Stutztender orange dargestellt Eine Tenderlokomotive fuhrt die Wasser und Brennstoffvorrate in Behaltern auf der Lokomotive selbst mit Die Wasservorrate befinden sich in der Regel in seitlichen Tanks oder im Rahmen der als Wasserkasten ausgefuhrt ist Die Brennstoffvorrate befinden sich in einem Anbaubehalter meistens hinter dem Fuhrerstand Stutztenderlokomotive Bearbeiten Hauptartikel Stutztenderlokomotive Die Sonderbauform der Stutztenderlokomotive stellt eine Verbindung zwischen einer Schlepptenderlokomotive und einer Tenderlokomotive dar Wahrend der Wasserkasten in der Regel wie bei einer Tenderlokomotive beidseits des Kessels angebracht ist wird der Brennstoff auf dem Stutztender mitgefuhrt Der Tender stutzt die weit hinter der letzten Kuppelachse uberhangende Feuerbuchse des Kessels Die drehbare Verbindung des Stutztenders mit der Lokomotive macht Stutztenderlokomotiven kurvenbeweglich Die erste Stutztenderlokomotive wurde von Wilhelm von Engerth fur die Semmeringbahn die alteste Eisenbahnstrecke uber die Alpen entwickelt Standard und Einheits Lokomotiven BearbeitenDie heute noch in Deutschland anzutreffende Unterscheidung zwischen Einheitslokomotiven und Sonderbauarten ist bei internationaler Betrachtung nicht sinnvoll In der uber zweihundertjahrigen Geschichte der Dampflokomotiven seit Beginn des 19 Jahrhunderts gibt es bis ins 21 Jahrhundert immer wieder mehr oder weniger erfolgreiche Versuche den Aufbau von Dampflokomotiven zu optimieren Wenn auch die ersten Dampflokomotiven in den verschiedenen Landern und Kontinenten meistens Importmodelle waren so gab es doch bald in allen technisierten Staaten eigene Weiterentwicklungen und eine eigene Industrie die Dampflokomotiven baute Dies fuhrte zu einer grossen Zahl von verschiedenen Bauarten und eine Standardbauart gab es hochstens vorubergehend im nationalen Zusammenhang So war der Bau der deutschen Einheitslokomotiven eine Episode von nur 20 wenn auch erfolgreichen Jahren 1925 wurden die ersten Maschinen der Baureihen 01 und 02 fertiggestellt In der Nachkriegszeit entstanden die Neubaudampflokomotiven in Anlehnung an die Einheitslokomotiven Im Jahr 1959 beschaffte die Deutsche Bundesbahn die letzte Maschine der Baureihe 23 1960 endete die Beschaffung der Baureihe 50 40 der Deutschen Reichsbahn Insgesamt wurden 39 Einheitsbaureihen in Deutschland entwickelt Erfolgreich war allerdings die Normung von Teilen und Baugruppen wie Zylinder Lager und Radsatze Dreh und Lenkgestelle sowie Tender Fuhrerhauser und Rahmenmaterial Durch Exporte gelangten Lokomotiven die nach deutschen Einheitslokgrundsatzen konstruiert waren aber nicht zum Einheitslokomotivprogramm der Deutschen Reichsbahn gehorten in viele Lander beispielsweise Bulgarien und die Turkei Auch in anderen Staaten wurden Dampflokomotivteile genormt Geschwindigkeit und Fahrstabilitat BearbeitenCrampton Lokomotive Bearbeiten nbsp Lokomotive der Crampton BauweiseDie Crampton Lokomotive hat nur eine Treibachse hinter dem Kessel mit grossen Radern von bis zu 2 15 m Durchmesser Sie wurde 1843 von Thomas Russell Crampton entwickelt Er wollte damit die Nachteile der von Stephenson entwickelten Longboiler Lokomotiven vermeiden Diese hatten durch den langen Kessel auf einem Laufwerk mit kurzem Achsstand grosse uberhangende Massen und damit vor allem bei hoheren Geschwindigkeiten schlechte Laufeigenschaften die auch zu Entgleisungen fuhrten Bei der Bauart Crampton konnten trotz der tiefen Lage des Langkessels grosse Treibrader fur hohe Geschwindigkeiten verwendet werden Die besonders tiefe Kessellage wurde damals irrtumlich als wichtig fur eine hohe Laufruhe und Laufgute der Maschine angesehen Diese Auffassung wurde insbesondere durch die Konstruktionen von Karl Golsdorf mit besonders hoher Kessellage widerlegt Dass die Crampton Lokomotiven tatsachlich wesentlich laufruhiger waren als die Longboiler Maschinen lag an der insgesamt besseren Massenverteilung mit nur geringen uberhangenden Massen was dazu beitrug dass sich die irrige Meinung von der tiefen Kessellage sehr hartnackig hielt Die Crampton Lokomotiven erreichten fur die damalige Zeit sensationelle 120 km h nbsp Crampton Lokomotive PfalzNachteil dieser Bauart ist das prinzipbedingt ungunstige Verhaltnis von Gesamtmasse zu Reibungsmasse Dadurch ist auch die Zugkraft gering und Lokomotiven dieser Bauart neigen zum Schleudern Dennoch war die Crampton Lokomotive zwischen 1850 und 1900 vor allem in Frankreich aber auch in Suddeutschland mit uber 300 Lokomotiven weit verbreitet Beispiele sind die Lokomotiven Die Pfalz und die Badische Reihe IX In England dem Heimatland des Erfinders konnte sich diese Bauart nicht durchsetzen aber eine besonders leistungsfahige Crampton Lokomotive trug mit einem Geschwindigkeitsrekord von 126 km h dazu bei dass sich die Normalspur von Stephenson durchsetzte und die Great Western Railway die von Isambard Kingdom Brunel bevorzugte Breitspur mit 2134 mm Spurweite aufgeben musste Die nicht offensichtlichen Vorzuge der Crampton Lokomotive wurden jedoch von den zeitgenossischen Ingenieuren nicht erkannt obwohl sie ohne weiteres auf andere Bauarten ubertragbar gewesen waren Dazu gehoren insbesondere Eine einwandfreie Rahmenkonstruktion welche die Zugkrafte vom Kessel fernhielt Dies war insbesondere bei den Stephensons Lokomotiven nicht der Fall Kurze wenig gekrummte Dampfleitungen mit grossem Querschnitt um die Drosselverluste gering zu halten Diese thermodynamischen Konstruktionsprinzipien wurden erst von Andre Chapelon wiederentdeckt und konsequent umgesetzt Nicht nur der grosse Treibraddurchmesser allein sondern auch die gunstig dimensionierten Dampfleitungen trugen dazu bei dass die Crampton Lokomotiven wesentlich hohere Geschwindigkeiten erreichen konnten als andere zeitgenossische Konstruktionen nbsp Commons Crampton locomotives Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schnellfahrlokomotiven Bearbeiten nbsp Stromlinienlok C amp O Class LStromlinienlokomotiven sind von ihrer Bauart her meist normale Dampflokomotiven die jedoch fur hohere Fahrgeschwindigkeiten vorgesehen sind und zur Verminderung des Luftwiderstands mit einer aerodynamisch gunstigen Voll oder Teilverkleidung versehen sind Allerdings behindert die Verkleidung die umfangreichen Wartungsarbeiten und ist zudem erst bei Geschwindigkeiten jenseits von 150 km h ausreichend wirksam Diese wurden jedoch im Regelbetrieb mit Dampflokomotiven selten uberschritten Teilweise wurde die Stromlinien Bauart mit der Bauart der Dampflokomotiven mit vorne liegendem Fuhrerstand Cab Forward verknupft Bogenlaufigkeit BearbeitenDie bereits erwahnten Stutztenderlokomotiven sind eine Bauform von kurvengangigen Dampflokomotiven Hauptartikel Stutztenderlokomotive Bauart Meyer Bearbeiten nbsp Meyer Lokomotive sachsische Gattung IV K Hauptartikel Meyer Lokomotive Eine Meyer Lokomotive ist eine Dampflokomotive mit zwei getrennten als Drehgestelle ausgefuhrten Triebwerken Die erste Lokomotive dieser Bauart war die 1851 fur den Semmering Wettbewerb gebaute NEUSTADT der k k sudlichen Staatsbahn in Osterreich Der Name Meyer ist allerdings erst 1861 aufgetaucht als sich Jean Jacques Meyer diese Bauart patentieren liess Wegen des durch die Drehgestellbauart bedingten unruhigen Laufes bewahrten sich die Meyer Lokomotiven nur bei geringen Geschwindigkeiten Die bekanntesten Meyer Lokomotiven sind die Sachsischen IV K DR Baureihe 99 51 60 Bauarten Fairlie und Single Fairlie Bearbeiten nbsp Fairlie James Spooner der Ffestiniog Railway 1887 Hauptartikel Fairlie Lokomotive und Single Fairlie Eine den Meyer Lokomotiven recht ahnliche Type war die von dem Schotten Robert Francis Fairlie 1864 entworfene Fairlie Lokomotive Im Gegensatz zur Meyer besassen die Fairlie Lokomotiven jedoch einen Doppelkessel Das Lokomotivpersonal hatte darum seinen Platz an den Seiten des Kessels Eine Sonderbauart war die Single Fairlie Sie sah aus wie eine normale Tenderlokomotive mit einem konventionellen Kessel Von den zwei Drehgestellen war hier nur eines angetrieben Bauarten Mallet und Triplex Bearbeiten Hauptartikel Mallet Lokomotive nbsp Nordamerikanische 1 D D1 GelenklokomotiveDie Bauart Mallet wurde 1884 von dem Schweizer Anatole Mallet entwickelt Sie hat zwei eigenstandige Triebwerke in Verbundanordnung Das hintere Hochdrucktriebwerk ist auf normale Weise mit dem Rahmen verbunden Das vordere Niederdrucktriebwerk mit eigenem Rahmen ist dagegen beweglich uber einen Drehzapfen mit dem Hauptrahmen der Lokomotive verbunden Die Bogenlaufigkeit ist damit anderen Gelenklokomotiven nahezu ebenburtig jedoch sind keine besonders wartungsaufwandigen beweglichen Hochdruckdampfleitungen erforderlich Mallet Lokomotiven finden bzw fanden Verwendung sowohl bei Berg und Schmalspurbahnen als auch bei Vollbahnen im schweren Guterzugdienst Die nach Mallet Vorbild in Nordamerika entstandenen Gelenklokomotiven articulated entsprechen jedoch mit der einfachen Dampfdehnung dem ursprunglichen Patent nur teilweise In einer Erweiterung des Mallet Prinzips bauten die amerikanischen Baldwin Locomotive Works 1914 bis 1916 vier sogenannte Triplex Lokomotiven die Erie Railroad Triplex drei Stuck mit der Achsfolge 1 D D D1 und die Virginian Railroad Triplex XA mit der Achsfolge 1 D D D2 Sie waren vermutlich die zugstarksten je gebauten Dampflokomotiven konnten ihre Zugkraft jedoch nur in sehr niedrigen Geschwindigkeitsbereichen erbringen Triplex Lokomotiven wurden daher kein Erfolg Bauart Quadruplex Quintuplex Bearbeiten nbsp NMBS SNCB 2096 der Belgischen StaatsbahnenNie uber das Projekt oder Versuchsstadium hinaus kamen Studien zum Bau von Dampflokomotiven mit vier oder funf angetriebenen Drehgestellen und z T mit geteilten Kesseln Ende der vierziger Jahre befasste sich Baldwin mit diesem Vorhaben und Beyer Peacock hatte schon 1927 ein Patent auf eine Kombination aus Mallet und Garratt Lokomotive angemeldet Das Versuchsstadium erreichte die 1932 gebaute NMBS SNCB 2096 der Belgischen Staatsbahnen Bauart Garratt Bearbeiten Hauptartikel Garratt Lokomotive nbsp Dampflok Typ Garratt der Welsh Highland RailwayBei der Bauart Garratt sind zwei separate Triebwerkseinheiten durch einen Bruckenrahmen der Dampfkessel und Fuhrerstand tragt verbunden Diese Konstruktion geht auf den Ingenieur Herbert William Garratt zuruck der zusammen mit der Firma Beyer Peacock amp Co Ltd in Manchester diese Bauart der Lokomotiven entwickelte Garratt Lokomotiven waren vor allem in Afrika Asien Australien und Brasilien weit verbreitet Bauart Golwe Bearbeiten Hauptartikel Golwe Lokomotive Bei der Bauart wurden Konstruktionsmerkmale der Bauarten Meyer und Garratt verwendet Getriebelokomotiven Bearbeiten Hauptartikel Getriebelokomotive nbsp 150 t Lokomotive der Bauart Shay nbsp Getriebelokomotive der Bauart ClimaxFeld und Waldbahnen hatten oft provisorische schlecht verlegte teils sogar aus runden Holzbohlen bestehende Gleise mit engen Kurven und steilen Steigungen Aus diesen Anforderungen entstanden Getriebelokomotiven bei denen alle Achsen uber Zahnradgetriebe angetrieben werden Sie wurden vor allem bei der Holzgewinnung eingesetzt bei denen anfanglich Holzbohlen Schienen verwendet wurden Die bekanntesten Bauarten waren die von Shay Climax Heisler und Baldwin Bauart Hagans Bearbeiten Zur Verbesserung der Kurvengangigkeit entwickelte die Maschinenfabrik Christian Hagans eine Bauart mit geteilten Rahmen Die zwei vorderen Treibachsen befanden sich im Hauptrahmen wahrend die hinteren zwei in einem drehbar gelagerten Gestell gelagert waren Diese waren uber ein Hebelwerk von den vorderen Achsen angetrieben worden Beispiel hierfur war die Preussische T 15 Im Nachhinein betrachtet war die Bauart Hagans nicht sehr erfolgreich Bauart Klien Lindner Bearbeiten Hauptartikel Klien Lindner Hohlachse nbsp Preussische T 37 mit Klien Lindner Hohlachsen als EndachsenLokomotiven mit starrem Aussenrahmen konnen auch bis zu einem gewissen Grad bogengangiger gemacht werden Dazu entwickelten die Ingenieure Klien und Lindner ein auf die Triebachsen beweglich aufgesetztes Hohlachsensystem zur Kraftubertragung Angewandt wurde dieses System z B bei der Sachsischen XV HTV den Trusebahnloks sowie bei den sog Brigadeloks der Heeresfeldbahn im Ersten Weltkrieg Auf den Feldbahnen der Zuckerfabriken Javas laufen heute noch mehrere Dutzend vierachsige Feldbahnlokomotiven mit Klien Lindner Hohlachsen die meisten dieser Loks wurden zwischen 1915 und 1930 von Orenstein amp Koppel und als O amp K Lizenzbau von Ducroo amp Brauns geliefert Bauart Luttermoller Bearbeiten Hauptartikel Luttermoller Achsantrieb Eine weitere Bauart fur besser bogenlaufge Dampflokomotiven ist die Bauart Luttermoller bei der die radial einstellbaren ausseren Kuppelachsen nicht uber Kuppelstangen sondern uber ein beweglich gelagertes Getriebe angetrieben werden Die Deutsche Reichsbahn betrieb einst Lokomotiven der Baureihe 87 mit Luttermoller Endachsen auf der Hamburger Hafenbahn wo es galt das Befahren sehr enger Radien mit grosser Zugkraft zu kombinieren Zwei Prototypen der Baureihe 84 wurden ebenfalls mit Luttermollerantrieben ausgerustet Noch heute sind auf der Insel Java bei drei Zuckerfabriken vier E gekuppelte O amp K Lokomotiven mit Luttermoller Endachsen in Betrieb Lenkgestelle Bearbeiten Eine weitere Konstruktion die Bogenlaufigkeit zu verbessern sind die folgenden Lenkgestelle Hauptartikel Krauss Helmholtz Lenkgestell und Schwartzkopff Eckhardt Lenkgestell Hauptartikel Bisselgestell Klose Lenkwerk und Golsdorf AchseLeistung und Wirtschaftlichkeit BearbeitenVerbunddampflokomotive Bearbeiten Hauptartikel Verbunddampflokomotive Zur Wirtschaftlichkeit wurde auch das Prinzip der Verbunddampfmaschine mit zweifacher Dampfdehnung in hintereinander geschalteten Zylindern verwendet Durch das verringerte Temperatur und Druckgefalle in der Dampfmaschine ergibt sich ein besserer Wirkungsgrad Heissdampflokomotive Bearbeiten Hauptartikel Heissdampf Durch die Verwendung von Heissdampf in den Zylindern wurde ein hoherer Wirkungsgrad erreicht Booster Zusatzantrieb Bearbeiten Hauptartikel Booster Dampflokomotivtechnik Lokomotiven die haufig schwere Zuge ziehen mussten wurden gelegentlich mit einem Booster ausgerustet der als zusatzlicher Antrieb zu den grossen Treibradern die hintere Laufachse oder sogar das erste Schlepptender Drehgestell antrieb Dampfmotorlokomotiven Bearbeiten Dampfmotorlokomotiven besassen als Antriebsaggregat schnelllaufende Dampfmotoren die ihre Kraft uber ein Getriebe an die Treibachsen abgaben Erste Dampfmotorlokomotiven gab es schon um die Jahrhundertwende Die in Ungarn gelegene schmalspurige Borzsavolgyi Gazdasagi Vasut beschaffte ab 1908 entsprechende Triebwagen und Lokomotiven von der ungarischen Maschinenfabrik MAVAG Henschel lieferte 1941 an die Deutsche Reichsbahn eine Schnellzugdampflokomotive mit Einzelachsantrieb DR 19 1001 Diese Lokomotive hatte die Achsfolge 1 Do1 Jede der vier Treibachsen wurde von einem eigenen Zweizylinder V Dampfmotor angetrieben Die Dampfmotoren waren wechselweise seitlich neben den Treibradsatzen vollstandig abgefedert aufgehangt Die zulassige Hochstgeschwindigkeit betrug 175 km h bei einem Treibraddurchmesser von nur 1250 mm Die Lokomotive hatte eine Stromlinienverkleidung nach dem Vorbild der Baureihe 01 10 Es wurde jedoch nur ein Exemplar dieser Lokomotive gebaut die sich nach einigen anfanglichen Problemen sehr gut bewahrt hat Sie wurde wahrend des Zweiten Weltkrieges durch Bombensplitter beschadigt und nach dem Krieg im Herstellerwerk wieder instand gesetzt um danach als Kriegsbeute in die USA verbracht zu werden wo sie auf Ausstellungen gezeigt wurde Sie wurde nicht mehr in Betrieb genommen und 1952 verschrottet Dampfmotorlokomotiven im regularen Einsatz fanden sich auch bei den agyptischen Staatsbahnen Sie wurden von der Firma Sentinel die vor allem Dampf LKW herstellte produziert Dampfturbinenlokomotive Bearbeiten Hauptartikel Dampfturbinenlokomotive Bereits in den 1920ern und 1930ern gab es Versuche mit dem Einsatz der in Kraftwerken bewahrten Dampfturbine fur den Lokomotivantrieb Die Turbine setzt die Dampfkraft direkt in eine Drehbewegung um wovon man sich eine hohere Leistung und einen niedrigeren Verbrauch versprach Besonders verbreitet waren Versuche diverser europaischer Lokomotivenhersteller mit den Bauarten Zoelly Schweiz und Ljungstrom Schweden Um den Druckunterschied uber die Turbine Druckdifferenz vor und hinter der Turbine zu erhohen und so die Effektivitat der Lokomotive weiter zu steigern wurden auf den Turbinenlokomotiven vielfach Abdampfkondensatoren eingesetzt Neben dem direkten Antrieb der Achsen mittels der Dampfturbine gab es auch Versuchslokomotiven welche die Turbinenkraft in elektrische Energie wandelten und Fahrmotoren antrieb Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden auch Uberlegungen angestellt den Dampf fur die Turbine ahnlich wie in einem Kernkraftwerk mittels nuklearer Energie zu erzeugen Die grosse Komplexitat der Lokomotiven machten sie aber storanfallig und wartungsintensiv so dass es zumeist bei den Versuchslokomotiven blieb Abdampfkondensation Bearbeiten Hauptartikel Kondensationslokomotive Mit sogenannten Kondensationslokomotiven erhohte man die Reichweite um auch auf wasserarmen Strecken Dampflokomotiven einsetzen zu konnen Der Abdampf wurde gekuhlt und im Kondensationstender niedergeschlagen und damit ein annahernd geschlossener Wasserkreislauf hergestellt Das Fehlen der Saugzugwirkung des Abdampfes durch das Blasrohr in den Kamin welche bei herkommlichen Dampflokomotiven normalerweise auf naturliche Weise fur die Feueranfachung im Kessel sorgt musste durch die Verwendung von turbogetriebenen Ventilatoren kompensiert werden Freie Sicht dem Lokfuhrer BearbeitenDampflokomotiven mit vornliegendem Fuhrerstand Bearbeiten nbsp Italienische Gr670 Hauptartikel Cab Forward Lokomotive Mit Cab Forward Lokomotive englisch etwa Fuhrerhaus vorne werden Dampflokomotiven bezeichnet die entgegen der ublichen Bauweise mit dem Fuhrerstand voraus fahren Als Hauptvorteil dieser Bauart gilt die deutlich bessere Sicht nach vorne weil das Sichtfeld des Lokomotivfuhrers nicht durch den Kessel eingeschrankt wird Der entscheidende Nachteil der eine weitere Verbreitung dieser Bauweise verhindert hat sind die Probleme bei der Brennstoffzufuhr Lokomotiven mit dem Fuhrerstand in der Mitte Bearbeiten Hauptartikel Camelback Lokomotive nbsp Baldwin Camelback der Central Railroad of New JerseyBei Camelback Lokomotiven wortlich ubersetzt Kamelrucken handelt es sich um einen Maschinentyp der in den USA entwickelt wurde Der Fuhrerstand befand sich wie ein Sattel uber dem Kessel Die Maschinen wurden mit Anthrazitkohle beheizt Diese Kohle hat einen hohen Energiegehalt gibt die Energie aber nur langsam ab Deshalb brauchte man grosse Feuerrostflachen und damit eine grosse Feuerbuchse Der Lokfuhrer hatte nur schwer um sie herum auf die vor ihm liegende Strecke sehen konnen Ab 1884 baute auch die belgische Firma Cockerill drei Lokomotiven mit dem Fuhrerstand in der Mitte Das in Belgien gultige Lichtraumprofil liess allerdings einen Fuhrerstand uber dem Kessel nicht zu Also baute man ihn auf die rechte Seite des Kessels was wiederum den Blick auf die linke Seite der Strecke stark einschrankte Die Rostflache betrug bei diesen Lokomotiven 6 7 m die Feuerbuchse wurde durch zwei Heizer uber drei Feuerturen beschickt Die Heizer und der Lokfuhrer verstandigten sich uber ein Sprachrohr Den Maschinen war kein entscheidender Erfolg beschieden erst wurden sie zu einem etwas konventionellen Format umgebaut Die letzten beiden Maschinen wurden wahrend des Ersten Weltkrieges abgebrochen Tramway oder Kastenlokomotive Bearbeiten nbsp Dampf Tramway in Brunn hier als Museumszug 2006 Hauptartikel Strassenbahnlokomotive Auf Strassenbahn Netzen aber auch vielen Lokal und Kleinbahn Strecken mit Streckenabschnitten auf offentlichen Strassen kamen spezielle Lokomotiven zum Einsatz Die Verkleidung des Triebwerkes sollte andere Verkehrsteilnehmer vor schweren Verletzungen bei Unfallen schutzen und das Scheuen von Pferden verhindern Um die Betriebskosten zu reduzieren wurden sie uberwiegend im Einmannbetrieb gefahren Da die Strecken haufig sehr enge Kurvenradien aufwiesen hatten sie meist einen sehr kurzen Achsstand daher wurde ein stehender Kessel bevorzugt Selten waren vierachsige Ausfuhrungen darunter die relativ grosse sachsische I M die als Bauart Fairlie ausgefuhrt war Dampfspeicherlokomotiven Bearbeiten nbsp Dampfspeicherlokomotive Bauart Meiningen Hauptartikel Dampfspeicherlokomotive Dampfspeicherlokomotiven wurden bevorzugt in Umgebungen mit Feuer oder Explosionsgefahr eingesetzt Sie besitzen keine eigenen Feuerung vielmehr wird der Dampf einer stationaren Anlage entnommen Ihr Betrieb ist vor allem dort sehr wirtschaftlich wo ohnehin Dampf in genugender Menge zur Verfugung steht Typische Einsatzgebiete sind deshalb Papierfabriken die chemische Industrie sowie der Kohlebergbau Eine ahnliche Funktionsweise haben auch Natronlokomotiven und Druckluftlokomotiven Dampflokomotiven mit elektrischer Dampferzeugung die aus einer Oberleitung gespeist wurde wurden zeitweise in der Schweiz zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges verwendet Da Kohle teuer und Elektrizitat aus Wasserkraft in der Schweiz billig war wurden einige kleine Rangierlokomotiven zusatzlich zur Kohlebefeuerung mit einer aus dem Fahrdraht gespeisten Widerstandsheizung versehen Fowler s Ghost war eine emissionsarme Dampflokomotive fur die Londoner U Bahn die in den Tunnelabschnitten mit heissen Ziegeln beheizt werden sollte Die Lokomotive wurde von Robert Stephenson amp Co 1861 gebaut die Versuche mit der Maschine misslangen aber und wurden bald wieder eingestellt Sonderkonstruktionen BearbeitenEinschienenbahn Dampflokomotive Bearbeiten 1888 wurde die als Lartigue Einschienenbahn ausgefuhrte Listowel Ballybunion Railway in Irland eroffnet Die Dampflokomotive dieser Bahn hatte beiderseits der auf der einen Schiene laufenden drei Treibrader je einen Dampfkessel mit eigenem Schornstein Der Dampfzylinder des Antriebs befand sich mittig oberhalb der Schiene Moderne Dampftechnik Bearbeiten nbsp Neubau Dampflokomotive der Brienz Rothorn BahnUnter dem Motto modern steam baut die DLM AG im schweizerischen Winterthur Dampfmaschinen fur Dampfschiffe und Dampflokomotiven Folgende Eigenschaften zeichnen die moderne Dampftechnik aus 1 Befeuerung mit Leichtol oder nachwachsenden Rohstoffen wie Pflanzenol rauchfreie Verbrennung ein Heizer ist auf der Lokomotive nicht mehr notwendig Vollisolation von Kessel Dampfleitungen und Zylinder dadurch kann die Lokomotive einige Zeit ohne Kesselbefeuerung stehen und ist schnell wieder einsatzbereit die Verwendung von Rollenlagern statt der fruher ublichen Gleitlager reduziert den Unterhaltsaufwand und schont die Umwelt weil kein Mineralol in die Umwelt tropft die Lokomotiven konnen mit einer Wendezugsteuerung ausgestattet werden samtliche Ventile und die Steuerung der Dampfmaschine konnen uber Servomotoren betatigt werden Abgaswerte die denen einer Diesellokomotive gleichen oder bei den Werten fur Kohlenstoffmonoxid und Stickstoffoxide sogar gunstiger sind Fur Schwefeldioxid liegen die Werte bei Befeuerung mit Diesel oder Heizol EL etwas ungunstiger zur Feinstaubemission gibt es noch keine vergleichende Aussage nbsp Modern Steam Dampflokomotive DLM 52 8055Die Technik hat sich in der Praxis bereits bei einigen neu gebauten Zahnradlokomotiven der Brienz Rothorn Bahn Schweiz der Montreux Glion Rochers de Naye Bahn Schweiz und der Schafbergbahn Osterreich bewahrt Die DLM erneuerte die Lok 52 8055 NG 2 nach den obigen Ideen moderner Dampftechnik von Grund auf Die Lokomotive steht seit 2009 in Betrieb sie wurde 2012 mit einem Fahrzeuggerat der Zugbeeinflussung ETCS Level 1 Limited Supervision L1LS ausgerustet 3 Mehrere Projekte fur neugebaute Vollbahn Lokomotiven mit dieser Technik werden mit Kunden besprochen bestellt wurden bisher noch keine nbsp Speicherlok 002 fur den Einsatz auf Industriegeleisen bei der Vorfuhrung in Schaffhausen 2010Neben den Streckenloks bietet die DLM auch Dampfspeicherlokomotiven fur Rangieraufgaben an Siehe auch BearbeitenKriegslokomotive Fell Lokomotive DampftriebwagenEinzelnachweise Bearbeiten Was ist modern steam DLM AG abgerufen am 13 Mai 2011 Roger M Waller Die Modernisierung der Dampflokomotive 52 8055 V Eisenbahn Revue International sesit 7 2004 ISSN 1421 2811 Str 301 305 Einbau ETM S in 52 8055 Memento des Originals vom 25 Februar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dlm ag ch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dampflokomotive Bauart amp oldid 238243935