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Cosel obersorbisch Kozly ist ein Ortsteil der Gemeinde Schwepnitz im Freistaat Sachsen Das Dorf liegt im Nordwesten des Landkreises Bautzen an der Landesgrenze zu Brandenburg CoselGemeinde SchwepnitzKoordinaten 51 23 N 13 56 O 51 378103611111 13 938178611111 124 Koordinaten 51 22 41 N 13 56 17 OHohe 124 m u NHNFlache 11 91 km 1 Einwohner 159 2012 2 Bevolkerungsdichte 13 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1969Eingemeindet nach Cosel ZeisholzPostleitzahl 01936Vorwahl 035797Luftbild Kapelle St Margarethen und NicolausBollbuckmuhle am SaleskbachDenkmal fur die Gefallenen des Ersten WeltkriegesInhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 Ortsname 2 2 Bevolkerungsentwicklung 3 Denkmale 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Cosel liegt zehn Kilometer sudostlich von Ruhland inmitten der Konigsbruck Ruhlander Heiden Das Platzdorf mit Gelangeflur wird vom Saleskbach durchflossen in den am sudlichen Ortsausgang der Triemiggraben einmundet Cosel wird im Suden und Westen weitraumig von einer Vielzahl von alten Fischteichen umgeben Nach Suden hin erstreckt sich entlang des Triemiggrabens eine Teichkaskade Jungfrauenteich Herrenteich Juhrenteich Wehrigteich die sich ausserhalb der Gemarkung uber den Grossen Triemigteich bis zu den Schwepnitzer Teichen fortsetzt Sudwestlich und westlich des Dorfes befindet sich das vom Walschkengraben gespeiste Teichgebiet Walschkenteich Hofackerteiche Grossteich Kaschligteich Cosel befindet sich in einer flachen Landschaft aus der sich ostlich der Coseler Kiesrucken geringfugig erhebt Hochster Punkt des Ruckens ist der Fuchsberg mit der Olgahohe 147 m Sudlich erstreckt sich auf dem Gelande des ehemaligen Truppenubungsplatzes Konigsbruck die Otterschutzer Heide sie ist heute Teil des Naturschutzgebietes Konigsbrucker Heide Das nordlich an Cosel vorbeifliessende Ruhlander Schwarzwasser bildet die Landesgrenze zu Brandenburg auf brandenburgischem Gebiet erstreckt sich die Grunewalder Heide Ostlich wird Cosel vom Dubraukenwald umgeben Nachbarorte Bearbeiten Jannowitz Lipsa Guteborn Hohenbocka Grunewald SellaKroppen Zeisholz nbsp Wiednitz Bernsdorf Zochau Otterschutz Schwepnitz GrungrabchenGeschichte BearbeitenAn dem von der kursachsisch bohmischen Grenz und Zollstation Ruhland durch die Heide nach Kamenz fuhrenden Handelsweg bestand bereits im 14 Jahrhundert ein Festes Haus genannt die Kosela Nachdem ein Herr von Ileburg auf Ruhland 1363 von der Stadt Zittau 100 Schock Steuer erhoben hatte kaufte ihm der bohmische Konig Karl IV das Haus Rulant Kaupenburg ab Wenig spater fuhrte der Herr von Crynitz Beschwerde beim Lehnsherrn der Lausitzen Markgraf Jobst von Mahren dass ihm der Herr von Ileburg die Kosela abgenommen hatte Nach erfolglosen Aufforderungen zur Ruckgabe bat Jobst 1405 die Oberlausitzer Stande um Beistand die die Kosela schliesslich gegen eine Geldzahlung erwarben Die erste urkundliche Erwahnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1406 als der Sechsstadtebund die Kosela niederbrannte damit sie nicht wieder in gefahrliche Hande gelangte Ab 1438 besassen die Herren von Taubenheim das Rittergut Cosel anfanglich als Afterlehn der Herren von Kamenz Nach 1455 verkauften sie Cosel und das benachbarte Sella an das Augustinerkloster in Altendresden 3 Es wird angenommen dass die Augustiner in Cosel eine holzerne Weg oder Wallfahrtskapelle anlegten bei der sich auch ein Friedhof fur fremde Reisende befand Die fruher darin befindlichen gotischen Schnitzfiguren des hl Nikolaus im Bischofsornat und der hl Margarethe mit einem Kirchturm im Arm sowie der Altar stammten aus der Zeit um 1520 Der Landvogt der Oberlausitz Karl von Munsterberg entzog dem Kloster beide Guter unter dem Vorwand verweigerter Turkensteuer und verkaufte sie am Sonntag nach Jacobi 1523 fur 4500 Mark seinem Schwager Wenzel von Schonburg 1523 auf Hoyerswerda fur dessen minderjahrige Sohne Wanke und Georg Nach einer Klage der Augustiner bei Konig Ludwig II wegen des ihnen geschehenen Unrechts musste 1526 der neue Vormund Karl von Schonburg zu Pirstein und Trautenau beide Dorfer dem Kloster nochmals formlich fur 3000 Floren abkaufen Nach Erreichen der Volljahrigkeit nannten sich Wanke und Georg die als Bastarde nicht zur Fuhrung des Namens von Schonburg berechtigt waren nach ihrem Gut Kosel als von der Kosel und erwarben noch weitere Dorfer in der Umgebung Nach dem Tod eines der beiden Bruder wurden dessen Sohne Alexander und seine Bruder 1558 mit Cosel Sella Zeisholz Ossling und Lieske belehnt 4 Heinrich von der Kosel auf Zeisholz verkaufte 1580 seine Guter Zeisholz und Cosel fur 10 000 Meissnische Gulden an Christoph von Schellendorff auf Konigsbruck und verlegte seinen Sitz nach Durrhennersdorf 5 Nachfolgend war das Rittergut Cosel zumeist mit der Standesherrschaft Konigsbruck verbunden hatte aber zeitweilig auch andere Besitzer Um 1624 war Heinrich Alexey Besitzer von Cosel er liess in jenem Jahr die Kapelle reparieren Durch den Prager Frieden kam das Rittergut 1635 mit der gesamten Lausitz unter kursachsische Herrschaft Von den Glaubigern des Caspar von Gersdorff erwarb Otto Rudolph von Bomsdorff 1649 das Rittergut 6 1659 verkauften Christian Johann von Schonberg und weitere Glaubiger von Bomsdorffs das Rittergut fur 7000 Gulden an Caspar Gotthard von Minckwitz auf Uckro der zugleich auch von Wolf von Schellendorff auf Konigsbruck fur 2612 Taler das halbe Dorf Cosel erwarb 7 Von Minckwitz verkaufte das Rittergut 1671 fur 10 000 Gulden an die Ehefrau des Konigsbrucker Standesherrn Maximilian von Schellendorff Johanna Margaretha geborene Grafin von Friesen 8 1726 erbten die Grafen von Friesen nach dem Tode von Johanna Margaretha von Schellendorff zusammen mit der Standesherrschaft Konigsbruck auch das Rittergut Cosel ihnen folgten ab 1773 die Herren von Redern Mit dem Erbvertrag zwischen den Nachkommen des Sigismund Ehrenreich von Redern wurde Cosel wieder von der Standesherrschaft abgetrennt Erbe des Rittergutes wurde 1790 der altere Sohn Wilhelm Jacob die Standesherrschaft fiel seinem jungeren Bruder Sigismund Ehrenreich Johann zu Wilhelm Jacob von Redern verkaufte das Rittergut Cosel am 31 Marz 1802 fur 38 000 Taler an Johann August von Glauch Zu Okuli 1803 weigerte sich der Schwepnitzer Pfarrer den Gottesdienst in der einsturzgefahrdeten Kapelle zu halten die sachsische Regierung veranlasste am 3 Oktober 1805 ihren Abriss in den Jahren 1818 1819 entstand an ihrer Stelle die heutige steinerne Kapelle Nach dem fruhen Tod von Glauchs Sohn August ging das Rittergut 1830 an dessen Schwager den Chemnitzer Fabrikanten Ernst August Pietsch uber Eingepfarrt war Cosel stets nach Schwepnitz Infolge des Wiener Kongresses und der Teilung des Konigreiches Sachsen wurde 1815 bei Cosel die sachsisch preussische Grenzlinie gezogen sie verlief nordlich des Dorfes entlang des Ruhlander Schwarzwassers sowie im Osten vom Schwarzwasser hinauf bis auf den Fuchsberg Haupterwerbsquelle der Bewohner war die Land Forst und Teichwirtschaft nbsp Sachsisch Preussischer Grenzstein Nr 141Verwaltungsmassig gehorte Cosel 1777 zum Bautzener Kreis und ab 1843 zum Landgerichtsbezirk Bautzen Mit der Neuordnung der sachsischen Verwaltungsstrukturen wurde Cosel 1856 dem Gerichtsamt Konigsbruck und 1875 der Amtshauptmannschaft Kamenz zugeordnet In den 1870er Jahren erwarb der sachsische Staatsfiskus das Rittergut Cosel Zu Beginn des 20 Jahrhunderts boten sich die nur dunn besiedelten Heidegebiete zwischen Zeisholz und Schmorkau wegen ihrer Nahe zur Garnisonsstadt Konigsbruck als Standort eines neuen Truppenubungsplatzes fur die Sachsische Armee an Der Truppenubungsplatz Konigsbruck wurde 1906 fur das XII I Koniglich Sachsisches Armee Korps formell eingerichtet Ende 1907 wurden die in der Heide gelegenen Gemeinden Otterschutz Quosdorf und Zietsch aufgelost 9 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Truppenubungsplatz durch die sowjetische Besatzungsmacht in Beschlag genommen und 1947 willkurlich erweitert Damit wurde auch die sudlich von Cosel gelegene Duberau dem Truppenubungsplatz zugeschlagen Die Sowjetarmee errichtete dort an der nunmehr als Panzerstrasse genutzten Landstrasse Zeisholz nach Schwepnitz ein militarisches Ubungszentrum das aus dem Zeisholzer Lager der Offizierssiedlung Russisches Stadtchen sowie einem Militarbunker als vorgeschobenem Gefechtsstand fur den westlichen Kriegsschauplatz bestand 1952 wurde die Gemeinde Teil des Kreises Kamenz 1969 erfolgte die Vereinigung der Gemeinden Cosel und Zeisholz zur Gemeinde Cosel Zeisholz 1992 verliessen die GSSD Truppen den Truppenubungsplatz Seit 1996 ist Cosel ein Ortsteil von Schwepnitz Seit 2008 gehort das Dorf zum Landkreis Bautzen Im ehemaligen Schulhaus ist heute der Kindergarten untergebracht Nach der Ausweisung des Naturschutzgebietes Konigsbrucker Heide wurden das Zeisholzer Lager mit dem Russischen Stadtchen und dem Gefechtsstandsbunker in das Besucherkonzept aufgenommen wobei dem verfallenen Lager und dem Bunker ein hohes Gefahrenpotenzial zugeschrieben wurden Von Cosel nach Schmorkau entstand ein Radweg der am Rande des Naturschutzgebietes entlang fuhrt 10 Die Coseler Teiche einschliesslich des umliegenden Feuchtgrunlandes auf Niederungsboden sowie Frischwiesen bilden zusammen mit den Zeisholzer Teichen das 185 ha grosse FFH Gebiet Teichgruppe Cosel Zeisholz 11 Im Oktober 2005 erfolgte der Abriss des Zeisholzer Lagers Ortsname Bearbeiten Der Ortsname ist sorbischen Ursprungs und bedeutet Ziegenort vgl auch Cosul Historische Namensformen waren Kosela 1406 Kosele 1455 Koessel Koesel 1525 Kosell 1540 Kosel 1558 Cossla 1650 Cosel Kossel 1658 und Cosel b Konigsbruck 1875 Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner1777 1 9 besessene Mann 7 Gartner 12 Hausler1834 1991871 2711890 2521910 2421925 2521939 2491946 2821950 2581964 2512011 12 161Denkmale Bearbeiten Hauptartikel Liste der Kulturdenkmale in Schwepnitz Kapelle St Margarethen und Nicolaus sie wurde 1818 1819 mit Unterstutzung des Rittergutsbesitzes Glauch am Standort der 1805 abgerissenen alten Kapelle errichtet Der wahrscheinlich im 15 Jahrhundert als Weg oder Wallfahrtskapelle mit einem Friedhof fur fremde Reisende erbaute holzerne Vorgangerbau wurde 1624 auf Veranlassung des Rittergutsbesitzes Alexey letztmals instand gesetzt Bollbuckmuhle sie ist heute in einem baufalligen Zustand Sachsisch Preussische Grenzsteine Nr 141 144 Gedenkstein fur die Gefallenen des Ersten WeltkriegesEinzelnachweise Bearbeiten a b Cosel im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Stand 15 Dezember 2012 Angaben des Einwohnermeldeamtes Konigsbruck Hermann Knothe Geschichte des Oberlausitzer Adels und seiner Guter vom XIII bis gegen Ende des XVI Jahrhunderts Band 2 Leipzig 1879 S 562 Hermann Knothe Geschichte des Oberlausitzer Adels und seiner Guter vom XIII bis gegen Ende des XVI Jahrhunderts Band 1 Leipzig 1879 S 311 312 Sachsisches Staatsarchiv 50155 Standesherrschaft Konigsbruck D Nr U 68 Sachsisches Staatsarchiv 50155 Standesherrschaft Konigsbruck D Nr U 70 Sachsisches Staatsarchiv 50155 Standesherrschaft Konigsbruck D Nr U 71 Sachsisches Staatsarchiv 50155 Standesherrschaft Konigsbruck D Nr U 73 Der Naturraum des Truppenubungsplatzes Konigsbruck Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 25 Marz 2018 abgerufen am 24 April 2018 Besucherkonzept fur die Konigsbrucker Heide Memento vom 20 Oktober 2016 im Internet Archive FFH Gebiet Teichgruppe Cosel Zeisholz Zensus 2011 Memento vom 14 April 2018 im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cosel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichtliches OT Cosel Gemeinde Schwepnitz abgerufen am 24 April 2018 Gemeindeteile der Gemeinde Schwepnitz Bulleritz Bolericy Cosel Kozly Grungrabchen Zelena Hrabowka Schwepnitz Sepicy Zeisholz Cisow Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cosel Schwepnitz amp oldid 232821603