www.wikidata.de-de.nina.az
Der Truppenubungsplatz Konigsbruck wurde 1906 fur das XII I Koniglich Sachsisches Armee Korps als grosster Truppenubungsplatz in Sachsen angelegt Er befand sich nordwestlich von Konigsbruck an der Pulsnitz und dem Otterbach in der Krakauischen und Konigsbrucker Heide im heutigen Landkreis Bautzen Vorher bis 1906 war der Truppenubungsplatz Zeithain der grosste Platz seiner Art fur Ubungen und Artillerieschiessen der Koniglich Sachsischen Armee in Sachsen 1 Truppenubungsplatz Konigsbruck Wache und Kaiserliches Postamt um 1910 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Zeit ab 1945 1 2 Zeit ab 1992 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Umgebung der Oberlausitzer Garnisonsstadt Konigsbruck bot sich fur die Anlegung eines Truppenubungsplatzes der Sachsischen Armee an da vor allem die Heidegebiete recht dunn besiedelt waren 1906 wurden die kleinen Dorfer Quosdorf 63 Einwohner Otterschutz 198 Einwohner und Zietsch 116 Einwohner vom Deutschen Reich aufgekauft und im Folgejahr wurde mit der Errichtung des Neuen Lagers der Ubungsbetrieb aufgenommen Nachdem das Neue Lager im Ersten Weltkrieg als Kriegsgefangenenlager diente wurde im September 1914 in der Heide zwischen Schmorkau und Konigsbruck der Kriegsgefangenenfriedhof Konigsbruck angelegt 2 1938 erweiterte die Wehrmacht das Areal und die Dorfer Bohra 215 Einwohner Krakau 478 Einwohner Naundorf 142 Einwohner Rohna 302 Einwohner Sella 120 Einwohner Steinborn 402 Einwohner und Zochau 143 Einwohner wurden geraumt und abgesiedelt Zeit ab 1945 Bearbeiten Nach Kriegsende wurde das Gelande durch die sowjetische Besatzungsmacht in Beschlag genommen und vergrossert Die am 25 Juni 1945 erfolgte Freigabe der Orte Bohra Steinborn Krakau und Naundorf zur Wiederbesiedlung mit Umsiedlern wurde durch die SMAD wieder aufgehoben Die Dorfer wurden teils sofort oder bis 1947 wieder geraumt und spater zerstort Lediglich Naundorf wurde wieder besiedelt Ein 2 1 Quadratkilometer grosses Areal bei Rohrsdorf am westlichen Rand des Truppenubungsplatzes wurde ab 1983 zur Raketenbasis fur SS 12 umgebaut Auf der Operationsbasis Konigsbruck befanden sich 11 Abschussrampen und 19 Trager Raketen in den Handen der 119 Raketenbrigade der GSSD 3 4 Am Rand des Truppenubungsplatzes existierten auch ausserhalb von Konigsbruck umfangreiche militarische Einrichtungen so in Schwepnitz und Schmorkau das Standort eines Lazaretts war Der nachtliche Schiessbetrieb welcher oft durch die Druckwellen zu zerbrochenen Fensterscheiben fuhrte erzeugte in den Nachbargemeinden Proteste Der damalige Konigsbrucker Pfarrer Lothar Anys suchte daraufhin Ende der 1980er Jahre das Gesprach mit den Sowjets Er erreichte dass ein Protokoll erstellt wurde in dem festgelegt wurde dass nun nachts kein Ubungsbetrieb mehr stattfinden sollte 1990 bis 1992 zog die Sowjetarmee aus Ostdeutschland und Konigsbruck ab Am 10 Oktober 1992 fand auf der nun wieder zuganglichen Konigshohe ein grosser Dankgottesdienst mit den Pfarrern der umliegenden Gemeinden und Hunderten Teilnehmern statt Dabei wurde das auf Initiative des Konigsbrucker Kusters Werner Lindner geschaffene grosse Holzkreuz geweiht das zum friedlichen Zusammenleben mahnen soll Zeit ab 1992 Bearbeiten nbsp Eingangsgebaude der Kaserne ehemaliges Postamt Stand 2010 Aufgrund der im Gelande hinterlassenen militarischen Altlasten blieb das Gelande gesperrt Der Ausschluss des Menschen aus dem Gebiet wurde als Chance begriffen es 1996 als grosstes zusammenhangendes Naturschutzgebiet Sachsens zu sichern Es erhielt die Bezeichnung Naturschutzgebiet Konigsbrucker Heide Der Freistaat Sachsen als Rechtsnachfolger ubergab den grossten Teil des ehemaligen Truppenubungsplatzes einschliesslich 25 Millionen DM als Lastenausgleich der Stiftung Wald fur Sachsen Mit diesen Mitteln wurden bisher 4 1 Mio Stuck Kampfmittel 30 000 Tonnen Schrott und eine nicht naher benannte Menge Chlorgas beseitigt Fast alle oberirdischen Gebaude wurden abgetragen 5 Auf einem Teil des Gelandes wurde 2007 eine Photovoltaikanlage errichtet Seit 2007 wird das Gebiet durch die NSG Verwaltung Konigsbrucker Heide und Gohrischheide betreut die dem Staatsbetrieb Sachsenforst untersteht Literatur BearbeitenLandon K Davis Site documentation Fuhrungsbunker bei Schwepnitz Konigsbruch Germany US Army Corps of Engineers Engineer Research and Development Center Geotechnical and Structures Laboratory Technical Report ERDC GSL TR 02 5 Vicksburg Miss USA 2002 Christof Schuster Matthias Karthe Thomas Petzold Tarnname Kolybel sowjetische Atomraketen in der Oberlausitz eine geschichtliche Aufarbeitung der Stationierung der 119 Raketenbrigade und der 2454 Beweglichen Raketentechnischen Basis in den Jahren 1984 bis 1988 in Konigsbruck und Bischofswerda Geschichtsverein Truppenubungsplatz Konigsbruck e V Konigsbruck 2016Einzelnachweise Bearbeiten Olaf Kaube Militarhistorie rund um Zeithain In Homepage des Elbe Roder Dreieck e V Ralph Klaus Winkler Der Kriegsgefangenenfriedhof Konigsbruck Geschichtsverein Truppenubungsplatz Konigsbruck e V Dezember 2017 abgerufen am 1 November 2020 Birgit Ulbricht In der Heide lagerten Atomraketen In Sachsische Zeitung 23 Mai 2009 abgerufen am 1 November 2020 Peter Hall Lageplan Operationsbasis Konigsbruck 2007 abgerufen am 1 November 2020 Morgenpost am Sonntag 9 Juli 2006 Seite 11Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Truppenubungsplatz Konigsbruck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Detaillierte Darstellung der Geschichte des Truppenubungsplatzes auf der Homepage der Stadt Konigsbruck Naturraum Besiedlung historische Nutzung abgerufen am 29 Dezember 2015 Militarische Nutzung bis 1919 abgerufen am 29 Dezember 2015 Militarische Nutzung ab 1919 abgerufen am 29 Dezember 2015 51 333333333333 13 883333333333 Koordinaten 51 20 0 N 13 53 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Truppenubungsplatz Konigsbruck amp oldid 214713205