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Otterschutz ist eine Wustung im Naturschutzgebiet Konigsbrucker Heide auf dem Gelande des fruheren Truppenubungsplatzes Konigsbruck in Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Nachbarorte 2 Ortsname 3 Geschichte 4 Personlichkeiten 5 Bevolkerungsentwicklung 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Das von ausdehnten Heidewaldern umgebene Dorf Otterschutz lag sieben Kilometer nordlich von Konigsbruck zwischen den Waldgebieten der Durren Heide und der Otterschutzer Heide am Fahrweg von Krakau nach Schwepnitz Das abgelegene Strassenangerdorf mit Gelangeflur erstreckte sich nordlich des Eichberges 141 m am Otterbach Linksseitig des Baches reihten sich Dreiseithofe aneinander die gegenuberliegende ostliche Seite bestand aus Hauslerfluren Nordlich des Ortes befand sich das Feuchtgebiet der Jensigwiesen sudlich lagen die Forsterteiche an der Mundung des Zietscher Wassers in den Otterbach Umgeben wird die Dorfstatte von mehreren Kuppen nordlich die Fliegerberge 143 m sudostlich die Rehlehne 150 m sudlich der Eichberg und der Zietscher Rucken 152 m sudwestlich die Steinbruchshohe 151 m nordwestlich der Lugberg und die Artilleriehohen Nachbarorte Bearbeiten Naundorf Rohna Zeisholz Cosel Grungrabchen Zochau nbsp Schwepnitz Quosdorf Krakau Schmorkau Zietsch Gottschdorf nbsp Krakau und Umgebung auf der Zurnerschen Karte 1711Ortsname BearbeitenDer Name ist sorbischen Ursprungs und hat nichts mit dem Otter zu tun Zur Bedeutung gibt es nach Eichler zwei plausible Theorien Entweder die Ableitung ostroz n ica von altsorbisch ostrog Befestigung vgl Ostritz Ostro oder eine Grundform ostruz n ica zu altsorbisch ostruga ostruz Brombeerstrauch 1 Geschichte BearbeitenDie erstmalige Erwahnung von Otterssuicz stammt aus dem Jahr 1493 Weitere Namensform waren Otterschnitz 1509 Oterschiz 1555 und Otterschuetz 1791 Otterschutz lag im Nordwesten der zum Konigreich Bohmen gehorenden Oberlausitz nahe der durch den Lauf der Pulsnitz markierten Grenze zur Mark Meissen Das Dorf war seit 1509 der Herrschaft Konigsbruck ab 1562 der Standesherrschaft Konigsbruck untertanig Bei Otterschutz wurden Pechofen betrieben Bis zur Reformation war Otterschutz nach Schmorkau eingepfarrt 1540 wurde es der Pfarre Krakau zugeordnet In Folge des Prager Friedens wurde Otterschutz 1635 zusammen mit samtlichen anderen Orten der beiden Lausitzen an das Kurfurstentum Sachsen abgetreten Verwaltungsmassig gehorte Otterschutz seit 1777 zum Bautzener Kreis und ab 1843 zum Landgerichtsbezirk Bautzen Mit der Neuordnung der sachsischen Verwaltungsstrukturen wurde Otterschutz 1856 dem Gerichtsamt Konigsbruck und 1875 der Amtshauptmannschaft Kamenz zugeordnet 1893 liess der neue Besitzer der Standesherrschaft Konigsbruck Karl Robert Bruno Naumann zu Konigsbruck das Kerngebiet der herrschaftlichen Heidewalder auf einer Flache von 853 ha komplett abholzen Das Kahlschlaggebiet umfasste die Otterschutzer Heide die Durre Heide und die Krakauer Heide rund um Otterschutz Zu Beginn des 20 Jahrhunderts boten sich die nur dunn besiedelten Gebiete der Krakauer Heide der Durren Heide und der Otterschutzer Heide nordlich von Schmorkau wegen ihrer Nahe zur Garnisonsstadt Konigsbruck als Standort eines neuen Truppenubungsplatzes fur die Sachsische Armee an Der Truppenubungsplatz Konigsbruck wurde 1906 fur das XII I Koniglich Sachsisches Armee Korps formell eingerichtet Ende 1907 wurden die in der Heide gelegenen Gemeinden Otterschutz Quosdorf und Zietsch aufgelost Die Anwesen wurden vom Deutschen Reich aufgekauft und die 198 Einwohner von Otterschitz umgesiedelt Die 843 Hektar grosse Gemeindeflur wurde Teil des Truppenubungsplatzes 2 Das abgesiedelte Dorf Otterschutz blieb zunachst unzerstort Am 27 und 28 August 1932 fand auf dem Truppenubungsplatz die 25 jahrige Wiedersehensfeier der ehemaligen Einwohner von Zietsch Otterschutz und Quosdorf statt die am Nachmittag des 28 August in Krakau mit einem historischen Festumzug endete Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Truppenubungsplatz durch die sowjetische Besatzungsmacht in Beschlag genommen 3 Spater wurde das Dorf zerschossen 1992 zogen die letzten sowjetischen Truppen ab das Gebiet wurde zum Naturschutzgebiet Konigsbrucker Heide ist jedoch wegen der hohen Belastung mit Munition nur sehr eingeschrankt begehbar Die Dorfstatte Otterschutz ist heute vollstandig bewaldet und durch den naturbelassenen Otterbachlauf teilweise versumpft Vom Eichberg bis zu den Artilleriehohen erstrecken sich bis zu 15 m hohe Binnendunenzuge 2 Personlichkeiten BearbeitenOtto Mucklich 1851 1912 Jurist und Burgermeister in Penig 1885 1890 Burgermeister in Lobau 1890 1912 4 Emil Mucklich 1852 1929 Jurist Landgerichtsdirektor in Chemnitz und Dresden Geheimer Justizrat 5 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenJahr Einwohner1560 6 15 besessene Mann 4 Gartner1777 11 besessene Mann 8 Hausler 2 Wustungen1834 1751871 2081890 1911907 198Einzelnachweise Bearbeiten Ernst Eichler Slawische Ortsnamen zwischen Spree und Neisse Band 3 Domowina Verlag Bautzen 1993 S 47 a b Archivierte Kopie Memento des Originals vom 25 Marz 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www koenigsbrueck de Archivierte Kopie Memento des Originals vom 20 Marz 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www koenigsbrueck de Dessen Artikel im Stadtwiki Dresden Dessen Artikel im Stadtwiki Dresden Otterschutz im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen51 32559487 13 89833108 Koordinaten 51 20 N 13 54 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otterschutz Wustung amp oldid 229153512