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Als Gelangeflur bezeichnet man eine Sonderform der Streifenflur Bei der Gelangeflur wurden relativ gleichmassig und parallel zueinander verlaufende Parzellen sogenannte Gelange oder Gelenge nach dem ursprunglichen Feldmass einer Breite von vier Ruten bemessen Die Parzellenlange war nicht genau festgelegt und variierte folglich Kurz und Langstreifenfluren waren moglich Inhaltsverzeichnis 1 Vorkommen 2 Feldstucke mit anderen Abmessungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseVorkommen BearbeitenAngelegt wurde dieser spezielle Flurtyp meist in hugeligen Gebieten Daher ist er beispielsweise in der Ubergangszone zwischen den in eher flachem Gelande haufigeren Gewannfluren und den gebirgstypischen Waldhufenfluren anzutreffen Mit Letzteren uberschneidet sich die Entstehung der Gelange auch zeitlich Die Langenstucke bereits aus der Romerzeit als strigae bekannt waren eine ungenaue Flachenbezeichnung fur einen Acker in Thuringen und Sachsen Feldstucke mit anderen Abmessungen BearbeitenFeldstucke mit einer Breite von 1 Rute hiessen Striegel Strichel Strugel Strick Schmelle 2 Ruten hiessen Sottel Sottel Sittel Sittlich 3 Ruten hiessen DreigerteAbweichungen in der Breite waren mit 2 Fuss und mehr moglich aber halbe Ruten oder Drittelruten durften sich dabei nicht ergeben Eine Bezeichnung der Rutenstucke war auch als Teil des Gelenges ublich 1 Striegel war also Gelange Gelenge War die Breite grosser als die Feldlange wurde das Feldstuck Gebreite genannt Gehren wurde ein unregelmassig geformtes Landstuck genannt Kurze Feldstucke waren Stummel Mit Strumpfe wurden geteilte quer und langs Feldstucke bezeichnet und der Begriff der Rutenbreite wurde nachgestellt also Strumpfsottel oder Strumpfdreigerte 1 In Mecklenburg wurde ein Acker unbestimmter Lange mit Jahrte bezeichnet wenn er mindestens 4 Schwad breit war 2 Literatur BearbeitenGottfried Erich Rosenthal Abraham Gotthelf Kastner Enzyklopadie der reinen Mathematik und praktischen Geometrie Band 1 Carl Wilhelm Ettinger Gotha 1794 S 25 Johann Christoph Adelung Grammatisch kritisches Worterbuch der Hochdeutschen Mundart Band 4 Leipzig 1801 S 153 Johann Friedrich Kruger Vollstandiges Handbuch der Munzen Masse und Gewichte aller Lander der Erde Verlag Gottfried Basse Quedlinburg Leipzig 1830 S 66 Weblinks BearbeitenFlurnamen Report 3 2006 Historische Ackermasse in Flurnamen PDF 157 kB Heimatbund Thuringen abgerufen am 20 Januar 2013 Einzelnachweise Bearbeiten Bornemann Das wohlangelegt und kurz gefasste Haushaltungs Magazin Christian Weinmann Frankfurt Leipzig 1730 S 143 Joseph Marx von Liechtenstern Albert Schiffner Allgemeines deutsches Sach Worterbuch aller menschlichen Kenntnisse und Fertigkeiten Verbunden mit den Erklarungen der aus andern Sprachen entlehnten Ausdrucke und der weniger bekannten Kunstworter Von Er bis Gyulay Band 3 Friedrich Wilhelm Goedsche Meissen 1825 S 539 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gelangeflur amp oldid 235989914