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Cherepanovit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit der chemischen Zusammensetzung RhAs 4 und damit chemisch gesehen ein Rhodiumarsenid CherepanovitMetallische Einschlusse des Cherepanovit in Verbindung mit FerronickelplatinAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1984 041 1 IMA Symbol Cpv 2 Chemische Formel RhAs 3 4 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und SulfosalzeSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II C 20 130 2 CC 15 02 08 17 02Kristallographische DatenKristallsystem orthorhombischKristallklasse Symbol orthorhombisch dipyramidal 2 m2 m2 m 5 Raumgruppe Pmcn Nr 62 Stellung 5 Vorlage Raumgruppe 62 5 4 Gitterparameter a 3 59 A b 6 00 A c 5 70 A 4 Formeleinheiten Z 4 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte 6 6 VHN50 726 754 kg mm2 7 Dichte g cm3 berechnet 9 72 7 Spaltbarkeit deutlich nach einer Richtung 7 Bruch Tenazitat sprode 8 Farbe hellgrau 6 bis grauweiss im Auflicht weiss mit orangem Stich 7 Strichfarbe grauschwarz 7 Transparenz undurchsichtig opak Glanz MetallglanzKristalloptikPleochroismus Schwach gelb bis rosa Farbton und blaulichweiss 7 Cherepanovit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem konnte bisher aber nur in Form winziger Korner bis etwa 0 5 mm Grosse gefunden werden Das Mineral ist in jeder Form undurchsichtig opak und zeigt auf den Oberflachen der hellgrauen bis grauweissen Korner einen metallischen Glanz Im Auflichtmikroskop erscheint die Farbe von Cherepanovit weiss mit orangem Stich Seine Strichfarbe ist dagegen grauschwarz Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Chemismus 4 Kristallstruktur 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Cherepanovit in einer Seifenlagerstatte am Fluss Pekulnei im gleichnamigen Pekulnei Gebirge im Autonomen Kreis der Tschuktschen innerhalb des russischen Foderationskreises Ferner Osten Die Erstbeschreibung erfolgte 1985 durch N S Rudashevsky A G Mochalov N V Trubkin N I Shumskaya V I Shkursky und T L Evstigneeva russisch N S Rudashevskij A G Mochalov N V Trubkin N I Shumskaya V I Shkurskij T L Evstigneeva die das Mineral nach dem russischen Geologen und Mineralogen Wladimir Aleksandrowitsch Tscherepanow russisch Vladimir Aleksandrovich Cherepanov 1927 1983 englisch Cherepanov benannten Das Typmaterial von Cherepanovit wird im ehemaligen Bergbau Institut heute Staatliche Bergbau Universitat Sankt Petersburg in Sankt Petersburg unter der Katalog Nr 2103 1 aufbewahrt 9 Klassifikation BearbeitenDa der Cherepanovit erst 1984 als eigenstandiges Mineral anerkannt wurde ist er in der seit 1977 veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz noch nicht verzeichnet Einzig im Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr II C 20 130 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort der Abteilung Sulfide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall S Se Te 1 1 wo Cherepanovit zusammen mit Polarit Ruthenarsenit Sobolevskit und Wassonit im Anhang der Nickelin Gruppe mit den weiteren Mitgliedern Breithauptit Freboldit Hexatestibiopanickelit Kotulskit Langisit Nickelin Sederholmit Sorosit Stumpflit Sudburyit und Vavrinit eingeordnet ist Stand 2018 6 Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA bis 2009 aktualisierte 10 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Cherepanovit ebenfalls in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Metallsulfide M S 1 1 und ahnliche ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung mit Nickel Ni Eisen Fe Cobalt Co usw zu finden ist wo es zusammen mit Modderit Ruthenarsenit und Westerveldit die Westervelditgruppe mit der System Nr 2 CC 15 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Cherepanovit in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Sulfidminerale ein Hier ist er nur zusammen mit Ruthenarsenit in der unbenannten Gruppe 02 08 17 innerhalb der Unterabteilung Sulfide einschliesslich Seleniden und Telluriden mit der Zusammensetzung AmBnXp mit m n p 1 1 zu finden Chemismus BearbeitenIn der idealisierten theoretischen Zusammensetzung von Cherepanovit RhAs besteht das Mineral aus Rhodium Rh und Arsen As im Stoffmengenverhaltnis von 1 1 Dies entspricht einem Massenanteil Gewichts von 57 87 Gew Rh und 42 13 Gew As 11 Die Mikrosondenanalysen insgesamt 16 an naturlichen Mineralproben aus der Typlokalitat Pekulnei in Russland ergaben allerdings eine leicht abweichende Zusammensetzung von 54 6 bis 57 9 Gew Rh und 40 6 bis 43 0 Gew As sowie als Beimengungen 0 82 bis 2 14 Gew Ruthenium Ru 0 08 bis 0 94 Gew Platin Pt 0 bis 0 17 Gew Iridium Ir und 0 09 bis 0 34 Gew Nickel Ni 8 Auf der Grundlage von einem Arsenatom wurde daraus die empirische Formel Rh0 98Ru0 03Pt0 01Ni0 01 S 1 03As1 00 errechnet die zur oben genannten Reinformel idealisiert wurde 7 Kristallstruktur BearbeitenCherepanovit kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe Pmcn Raumgruppen Nr 62 Stellung 5 Vorlage Raumgruppe 62 5 mit den Gitterparametern a 3 59 A b 6 00 A und c 5 70 A sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle 4 Bildung und Fundorte BearbeitenCherepanovit bildet sich in ultrabasischen Gesteinen der ophiolithischen Zone der Koriakskho Kamtschatka Faltzone Das Mineral fand sich dort verwachsen mit naturlichen Legierungen aus Pt Ru Ir und Os sowie unbenannten RhNiAs Verbindungen Als weitere Begleitminerale fanden sich Chromit Cooperit Ferronickelplatin Hollingworthit Irarsit Isoferroplatin Laurit Olivin Rutheniridosmin Sperrylith und Tetraferroplatin 8 7 Als seltene Mineralbildung konnte Cherepanovit nur an wenigen Orten nachgewiesen werden wobei weltweit bisher 15 Fundstellen dokumentiert sind Stand 2020 12 Ausser an seiner Typlokalitat am Fluss Pekulnei im Pekulnei Gebirge im Autonomen Kreis der Tschuktschen trat das Mineral in Russland noch in weiteren Seifenlagerstatten auf Am Fluss Miass in der Oblast Tscheljabinsk fand es sich zusatzlich vergesellschaftet mit Hongshiit rhodiumhaltigem Irarsit und Tulameenit und in der Ir Rh Ni Sulfid Lagerstatte Centralnoye II nahe Rai Iz Raiz in der Oblast Tjumen konnten als weitere Begleiter noch Cuproiridsit Erlichmanit Kashinit und rhodiumhaltiger Pentlandit identifiziert werden 7 Des Weiteren wurde Cherepanovit noch mit Gold und Platinmetallen am Fluss Koura in der Oblast Kemerowo im sudlichen Sibirien und am Fluss Sisim einem Nebenfluss des Kleinen Jenissei in der sudsibirischen Republik Tuwa sowie am Goldfluss Zolotaya river 13 nahe dem Chankasee im ostlichen Sibirien entdeckt 14 Innerhalb von Europa gibt es bisher keine dokumentierten Fundstellen fur Cherepanovit Weitere Fundorte sind nur noch in Brasilien Curionopolis Indien Davanagere Distrikt Japan Misato Prafektur Kumamoto Kanada Thunder Bay District Neuseeland Sudinsel Sudafrika Limpopo Mpumalanga und im US Bundesstaat Alaska Bethel Census Area bekannt 14 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenR D Heyding L D Calvert Arsenides of the transition metals IV A note on the platinum metal arsenides In Canadian Journal of Chemistry Band 39 Nr 4 1961 S 955 957 doi 10 1139 v61 118 englisch nrcresearchpress com PDF 200 kB abgerufen am 21 September 2020 N S Rudashevskij A G Mochalov N V Trubkin N I Shumskaya V I Shkurskij T L Evstigneeva Cherepanovit RhAs Novyj Mineral In Zapiski Vsesoyuznogo Mineralogicheskogo Obshchestva Band 114 1985 S 464 469 russisch rruff info PDF 661 kB abgerufen am 21 September 2020 englische Ubersetzung N S Rudashevsky A G Mochalov N V Trubkin N I Shumskaya V I Shkursky T L Evstigneeva Cherepanovite RhAs A new mineral Frank C Hawthorne Kenneth W Bladh Ernst A J Burke T Scott Ercit Edward S Grew Joel D Grice Jacek Puziewicz Andrew C Roberts Robert A Schedler James E Shigley New mineral names In American Mineralogist Band 71 1986 S 1543 1548 englisch rruff info PDF 681 kB abgerufen am 21 September 2020 Igor V Pekov Minerals first discovered on the territory of the former Soviet Union 1 Auflage Ocean Pictures Moscow 1998 ISBN 5 900395 16 2 S 59 Weblinks BearbeitenCherepanovit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 21 September 2020 Cherepanovite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 21 September 2020 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Cherepanovite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 21 September 2020 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 Malcolm Back William D Birch Michel Blondieau und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated September 2020 PDF 3 4 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero September 2020 abgerufen am 21 September 2020 englisch a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 87 englisch David Barthelmy Cherepanovite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 21 September 2020 englisch a b c Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 a b c d e f g h i Cherepanovite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 60 kB abgerufen am 21 September 2020 a b c Frank C Hawthorne Kenneth W Bladh Ernst A J Burke T Scott Ercit Edward S Grew Joel D Grice Jacek Puziewicz Andrew C Roberts Robert A Schedler James E Shigley New mineral names In American Mineralogist Band 71 1986 S 1543 1548 englisch rruff info PDF 681 kB abgerufen am 21 September 2020 Catalogue of Type Mineral Specimens C PDF 131 kB In docs wixstatic com Commission on Museums IMA 12 Dezember 2018 abgerufen am 21 September 2020 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 82 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 21 September 2020 englisch Cherepanovit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 21 September 2020 Localities for Cherepanovite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 21 September 2020 englisch Galina G Shcheka Alexandr A Vrzhosek Bernd Lehmann Nadezhda D Tolstykh Associations of Platinum Group Minerals from the Zolotaya Gold Placer Primorye Russian Far East In The Canadian Mineralogist Band 42 2004 S 583 599 englisch pdfs semanticscholar org abgerufen am 21 September 2020 a b Fundortliste fur Cherepanovit beim Mineralienatlas und bei Mindat abgerufen am 21 September 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cherepanovit amp oldid 239305435