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Langisit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung CoAs 3 und damit chemisch gesehen ein Cobaltarsenid genauer Cobalt III Arsenid Als enge Verwandte der Sulfide werden die Arsenide in dieselbe Klasse eingeordnet LangisitAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1968 023 1 IMA Symbol Lgi 2 Chemische Formel CoAs 3 Co0 8Ni0 2 As 4 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und Sulfosalze einschliesslich Selenide Telluride Arsenide Antimonide Bismutide Sulfarsenite Sulfantimonite Sulfbismuthite System Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II B 09a II C 20 010 02 CC 05 02 08 11 09Kristallographische DatenKristallsystem hexagonalKristallklasse Symbol dihexagonal dipyramidal 6 m2 m2 mRaumgruppe P63 mmc Nr 194 Vorlage Raumgruppe 194Gitterparameter a 3 54 A c 5 13 A 4 Formeleinheiten Z 2 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte 6 bis 6 5 5 VHN50 780 857 6 Dichte g cm3 berechnet 8 174Spaltbarkeit nicht definiertFarbe rotlichgrau 5 im Auflicht lederahnlich gelbbraun mit rosa Stich 6 Strichfarbe nicht definiertTransparenz undurchsichtig opak Glanz MetallglanzLangisit ist das Nickel Analogon von Nickelin und kristallisiert wie dieser im hexagonalen Kristallsystem konnte allerdings bisher nur erzmikroskopisch in Form von unregelmassigen Kornern und Lamellen in Safflorit gefunden werden Das Mineral ist in jeder Form undurchsichtig opak erscheint im Auflichtmikroskop lederahnlich gelbbraun englisch buff mit einem rosa Stich und zeigt auf den Kornoberflachen einen metallischen Glanz Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Chemismus 4 Kristallstruktur 5 Modifikationen und Varietaten 6 Bildung und Fundorte 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Langisit in der Silber Mine Langis 47 45 N 80 15 W 47 75 80 25 7 bei Casey im kanadischen Bundesstaat Ontario Die Erstbeschreibung erfolgte 1969 durch W Petruk D C Harris und J M Stewart nach Anerkennung durch die International Mineralogical Association interne Eingangs Nr der IMA 1968 023 3 Das Typmaterial des Minerals wird in Ottawa in der Mineralogischen Sammlung der Geological Survey of Canada GSC unter der Katalog Nr 12140 1 Holotyp und im Canada Centre for Mineral and Energy Technology CANMET unter der Katalog Nr 329 Holotyp sowie in Toronto im Royal Ontario Museum ROM unter der Katalog Nr M28883 4 aufbewahrt 8 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Langisit zur Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze und dort zur Abteilung der Sulfide mit dem Stoffmengenverhaltnis M etall S chwefel r 1 1 wo er zusammen mit Achavalit Achavalit Breithauptit Freboldit Imgreit diskreditiert Jaipurit Kotulskit Nickelin Pyrrhotin Sederholmit Smythit und Troilit die NiAs Reihe mit der System Nr II B 09a bildete Im Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr II C 20 10 In der Lapis Systematik entspricht dies der Abteilung Sulfide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall S Se Te 1 1 wo Langisit zusammen mit Breithauptit Freboldit Hexatestibiopanickelit Kotulskit Nickelin Sederholmit Sorosit Stumpflit Sudburyit und Vavrinit sowie im Anhang mit Cherepanovit Polarit Ruthenarsenit Sobolevskit und Wassonit die Nickelin Gruppe bildet Stand 2018 5 Die seit 2001 gultige und von der IMA zuletzt 2009 aktualisierte 9 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Langisit ebenfalls in die Abteilung der Metallsulfide M S 1 1 und ahnliche ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung mit Nickel Ni Eisen Fe Cobalt Co usw zu finden ist wo es zusammen mit Achavalit Breithauptit Hexatestibiopanickelit Jaipurit Kotulskit Nickelin Freboldit Sederholmit Sobolevskit Stumpflit Sudburyit Vavrinit und Zlatogorit die Nickelingruppe mit der System Nr 2 CC 05 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Langisit in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Sulfidminerale ein Hier ist er in der Nickelingruppe Hexagonal P63 mmc mit der System Nr 02 08 11 innerhalb der Unterabteilung der Sulfide einschliesslich Seleniden und Telluriden mit der Zusammensetzung AmBnXp mit m n p 1 1 zu finden Chemismus BearbeitenDer idealen theoretischen chemischen Zusammensetzung von Langisit CoAs zufolge besteht das Mineral aus Cobalt Co und Arsen As im Stoffmengenverhaltnis von 1 1 Dies entspricht einem Massenanteil von 44 03 Gew Co und 55 97 Gew As Die Mikrosondenanalyse des Typmaterials aus der Langis Mine ergab allerdings eine leicht abweichende Zusammensetzung von 35 5 Gew Co und 56 0 Gew As sowie zusatzlich einen Gehalt von 7 0 Gew Nickel Ni das einen Teil des Cobalts vertritt Substitution Diadochie Die Analysewerte korrespondieren mit der empirischen Formel Co0 84Ni0 16 S 1 00As1 04 Langisit entspricht daher dem Cobaltendglied der Mischkristallreihe NiAs Co0 8Ni0 2As1 0 und ist damit das Cobaltanalogon von Nickelin 10 Kristallstruktur BearbeitenLangisit kristallisiert isotyp mit Nickelin 11 im hexagonalen Kristallsystem in der Raumgruppe P63 mmc Raumgruppen Nr 194 Vorlage Raumgruppe 194 mit den Gitterparametern a 3 54 A und c 5 13 A sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 4 Modifikationen und Varietaten BearbeitenDie Verbindung Cobalt III Arsenid Co ist dimorph und kommt in der Natur neben dem hexagonal kristallisierenden Langisit noch als orthorhombisch kristallisierender Modderit vor Bildung und Fundorte BearbeitenLangisit bildet sich in Taschen mit massiven Sulfid Konzentraten mineralisierten Verwerfungsrillen und mit Calcit und Quarz zementierten Brekzien Als Begleitminerale konnen unter anderem cobalthaltiger Bravoit Markasit Maucherit Parkerit Pentlandit Pyrit Safflorit und Siegenit auftreten Seine Typlokalitat die Silber Mine Langis nahe dem Township Casey sowie die ebenfalls zur Provinz Ontario gehorenden Cobalterz Lagerstatten in der Region Cobalt Gowganda sind die bisher einzigen Fundorte fur Langisit in Kanada Daneben konnte das Mineral nur noch in den Uranlagerstatten der nordbohmischen Region Liberec in Tschechien in der Apigania Bucht auf der Insel Tinos in Griechenland und in der Littleham Bay bei Budleigh Salterton in der englischen Grafschaft Devon entdeckt werden Stand 2020 12 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenW Petruk D C Harris J M Stewart Langisite a new mineral and the rare minerals cobalt pentlandite siegenite parkerite and bravoite from the Langis mine Cobalt Gowganda area Ontario In The Canadian Mineralogist Band 9 1969 S 597 616 englisch rruff info PDF 2 3 MB abgerufen am 14 August 2020 Michael Fleischer New mineral names In American Mineralogist Band 57 1972 S 1909 1914 englisch rruff info PDF 439 kB abgerufen am 14 August 2020 Weblinks BearbeitenLangisit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 14 August 2020 Langisite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 14 August 2020 englisch David Barthelmy Langisite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 14 August 2020 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Langisite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 14 August 2020 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine 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Laszlo Horvath Mineral Species discovered in Canada and species named after Canadians The Canadian Mineralogist Special Publication 6 1 Auflage Mineralogical Association of Canada Ottawa 2003 ISBN 0 921294 40 9 S 107 Catalogue of Type Mineral Specimens L PDF 70 kB In docs wixstatic com Commission on Museums IMA 12 Dezember 2018 abgerufen am 14 August 2020 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 82 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 14 August 2020 englisch W Petruk D C Harris J M Stewart Langisite a new mineral and the rare minerals cobalt pentlandite siegenite parkerite and bravoite from the Langis mine Cobalt Gowganda area Ontario In The Canadian Mineralogist Band 9 1969 S 601 englisch rruff info PDF 2 3 MB abgerufen am 14 August 2020 Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 447 Erstausgabe 1891 Fundortliste fur Langisit beim 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