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Modderit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung CoAs 3 und ist damit chemisch gesehen ein Cobaltarsenid genauer Cobalt III arsenid mit dem Stoffmengenverhaltnis von Cobalt Arsen 1 1 Aufgrund der chemischen Verwandtschaft der Arsenide mit den Sulfiden gehort der Modderit zur Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze ModderitModderit aus der Modderfontein Mine Benoni Gauteng SudafrikaAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Mod 1 Andere Namen Arsenkobalt 2 Chemische Formel CoAs 3 Co Fe As 4 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und SulfosalzeSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II B 09c II C 19 040 2 CC 15 02 08 18 01Kristallographische DatenKristallsystem orthorhombischKristallklasse Symbol orthorhombisch dipyramidal 2 m2 m2 m 5 Raumgruppe Pmcn Nr 62 Stellung 5 Vorlage Raumgruppe 62 5Gitterparameter a 3 46 A b 5 87 A c 5 29 A 4 Formeleinheiten Z 4 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte 4 VHN 26 6 Dichte g cm3 berechnet 8 28 synthetisch 6 Spaltbarkeit nicht definiertFarbe stahlgrau 7 schwarz 8 blaulichweiss 6 Strichfarbe grauTransparenz undurchsichtigGlanz MetallglanzDa bei naturlich entstandenen Modderiten meist ein geringer Teil des Cobalts durch Eisen ersetzt substituiert ist wird die chemische Zusammensetzung in verschiedenen Quellen auch als Mischformel mit Co Fe As 4 6 angegeben Die in den runden Klammern angegebenen Elemente konnen sich dabei in der Formel jeweils gegenseitig vertreten stehen jedoch immer im selben Mengenverhaltnis zum Arsenanteil des Minerals Modderit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem konnte jedoch bisher nur in Form winziger Korner bis etwa 0 05 mm Durchmesser 6 und in derben Aggregaten gefunden werden Das Mineral ist im Allgemeinen undurchsichtig und weist auf den Oberflachen der stahlgrauen bis schwarzen oder blaulichweissen Korner einen metallischen Glanz auf Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Chemismus 4 Kristallstruktur 5 Bildung und Fundorte 6 Verwendung 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Modderit in der Gold Minen Modderfontein auch Modderfontein B bei Springs und New Modderfontein bei Benoni am Witwatersrand in der damaligen sudafrikanischen Provinz Transvaal Die Erstbeschreibung erfolgte 1923 durch Richard A Cooper 1890 1972 9 der das Mineral nach dessen Typlokalitat benannte Das Typmaterial des Minerals wird im National Museum of Natural History in Washington D C in den USA unter der Katalog Nr 161217 aufbewahrt 6 10 Als synthetische Verbindung war das Cobaltarsenid CoAs allerdings bereits vor der Entdeckung des Mineral bekannt da sie leicht herzustellen ist 11 Klassifikation BearbeitenIn der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Modderit zur Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze einschliesslich Selenide Telluride Arsenide Antimonide und Bismutide und dort zur Abteilung der Sulfide mit dem Stoffmengenverhaltnis M S 1 1 wo er als einziges Mitglied die Gruppe von Mineralen vom NiAs Typus und Verwandte und Gering deformierte NiAs Struktur mit der System Nr II B 09c Im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser klassischen Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr II C 19 40 In der Lapis Systematik entspricht dies der der Abteilung Sulfide mit Metall S Se Te 1 1 wo Modderit zusammen mit Achavalit Heideit Jaipurit Pyrrhotin Smythit Troilit und Westerveldit eine eigenstandige aber unbenannte Gruppe bildet 7 Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA bis 2009 aktualisierte 12 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Modderit ebenfalls in die Abteilung der Metallsulfide M S 1 1 und ahnliche ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung mit Nickel Ni Eisen Fe Cobalt Co usw zu finden ist wo es als Namensgeber die Westervelditgruppe mit der System Nr 2 CC 15 und den weiteren Mitgliedern Cherepanovit Ruthenarsenit und Westerveldit bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Modderit in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Sulfidminerale ein Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 02 08 18 innerhalb der Unterabteilung Sulfide einschliesslich Seleniden und Telluriden mit der Zusammensetzung AmBnXp mit m n p 1 1 zu finden Chemismus BearbeitenDie theoretische Zusammensetzung von CoAs besteht aus 44 03 Cobalt und 55 97 Arsen Naturlicher Modderit kann allerdings bis etwa 9 Eisen enthalten 8 Die Analyse von 11 Kornern aus dem Rayon Daskesen auch Dashkesan in Aserbaidschan mit der Elektronenstrahlmikroanalyse ergab eine durchschnittliche Zusammensetzung von 35 3 bis 41 3 Cobalt 3 1 bis 9 9 Eisen 0 04 Nickel und 55 9 bis 57 5 Arsen Dies entspricht einer idealisierten empirischen Zusammensetzung Co0 89Fe0 12 As 13 14 Kristallstruktur BearbeitenModderit kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe Pmcn Raumgruppen Nr 62 Stellung 5 Vorlage Raumgruppe 62 5 mit den Gitterparametern a 3 46 A b 5 87 A und c 5 29 A sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle 4 Bildung und Fundorte BearbeitenAn seiner Typlokalitat Modderfontein und New Modderfontein am Witwatersrand in Sudafrika fand sich das Mineral in den Schwermineral Konzentraten Als Begleitminerale konnten hier Alloklas Chalkopyrit Cobaltit Glaukodot Nickelin Pentlandit Pyrrhotin und Safflorit nachgewiesen werden 6 In den von Paul Ramdohr untersuchten Konzentraten die er von Traugott Wilhelm Gevers aus Johannesburg erhielt fand sich ein Mineral dass Modderit sein konnte aber auch eine artenreiche Paragenese aus mehreren unbekannten Erzen die eine eindeutige Bestimmung erschwerten 11 Als weitere Fundorte sind bisher Stand 2018 nur noch die Redbed Lagerstatte Littleham Bay ein durch fein verteilten Hamatit intensiv rot gefarbtes Sand oder Tongestein 15 bei Budleigh Salterton in der englischen Grafschaft Devon sowie die Blei Zink Cobalt Nickel Lagerstatte Kalangu am Tamu Kalangu Gurtel im Kreis Akto des Kirgisischen Autonomen Bezirks Kizilsu auch Kezilesu in China bekannt 16 Verwendung BearbeitenSynthetisch hergestellter Modderit Cobalt III Arsenid wird als Halbleiter und in photooptischen Geraten verwendet 17 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenR A Cooper Mineral constituents of Rand concentrates In Journal of the Chemical Metallurgical and Mineralogical Society of South Africa Band 24 1923 S 90 95 William F Foshag New Minerals Doubtful species Class Sulfides etc In American Mineralogist 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Rosenzweig Dana s New Mineralogy 8 Auflage John Wiley amp Sons New York u a 1997 ISBN 0 471 19310 0 S 82 Cooperite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 61 kB abgerufen am 23 September 2019 Catalogue of Type Mineral Specimens M PDF 124 kB In docs wixstatic com Commission on Museums IMA 12 Dezember 2018 abgerufen am 23 September 2019 a b Paul Ramdohr Die Erzmineralien und ihre Verwachsungen 4 bearbeitete und erweiterte Auflage Akademie Verlag Berlin 1975 S 673 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1703 kB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 23 September 2019 englisch A I Makhmudov I P Laputina First occurrence of modderite in the USSR In Zapiski Vsesoyuznogo Mineralogicheskogo Obshchestva Band 106 1977 S 347 350 russisch Michael Fleischer Louis J Cabri New Mineral Names In American Mineralogist Band 63 Nr 5 6 1978 S 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