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Westerveldit ist ein selten vorkommendes Mineral mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung FeAs 4 und ist damit chemisch gesehen ein Eisenarsenid genauer ein Eisen III arsenid mit dem Stoffmengenverhaltnis von Eisen Arsen 1 1 Aufgrund der chemischen Verwandtschaft der Arsenide mit den Sulfiden gehort der Westerveldit zur Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze WestervelditGlanzende metallisch graue Westerveldit Korner in Matrix Sichtfeld 1 5 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1971 017 1 IMA Symbol Wvd 2 Andere Namen Arseneisen synthetisch 3 Eisen III arsenidChemische Formel FeAs 4 Fe Ni Co As 5 Fe Ni As 6 7 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und SulfosalzeSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II C 19 II C 19 030 2 CC 15 02 08 19 01Kristallographische DatenKristallsystem orthorhombischKristallklasse Symbol orthorhombisch dipyramidal 2 m2 m2 m 8 Raumgruppe Pmcn Nr 62 Stellung 5 Vorlage Raumgruppe 62 5Gitterparameter a 3 46 A b 5 97 A c 5 33 A 4 Formeleinheiten Z 4 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte 6 bis 7 9 Dichte g cm3 berechnet 8 13 VHN25 707 798 6 Spaltbarkeit nicht definiertFarbe braunlichweiss grau 6 Strichfarbe nicht definiertTransparenz undurchsichtigGlanz Metallglanz 10 Da bei naturlich entstandenen Westervelditen meist ein Teil des Eisens durch Nickel und gelegentlich auch durch Cobalt ersetzt substituiert ist wird die chemische Zusammensetzung in verschiedenen Quellen auch als Mischformel mit Fe Ni As 6 7 oder Fe Ni Co As 5 angegeben Die in den runden Klammern angegebenen Elemente konnen sich dabei in der Formel jeweils gegenseitig vertreten stehen jedoch immer im selben Mengenverhaltnis zum Arsenanteil des Minerals Westerveldit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem konnte bisher jedoch nur in Form mikrokristalliner eingeschlossener Kornchen zwischen 1 mm und 25 mm Durchmesser in Maucherit 11 gefunden werden Das Mineral ist in jeder Form undurchsichtig opak und zeigt auf den Oberflachen der braunlichweissen bis grauen Kornchen einen metallischen Glanz Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Verwendung 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Westerveldit in der La Gallega Mine bei Ojen in der spanischen Provinz Malaga Die Erstbeschreibung erfolgte 1972 durch I S Oen E A J Burke C Kieft und A B Westerhof die das Mineral nach Jan Westerveld 1905 1962 benannten Dieser war zwischen 1945 und 1962 Professor fur Geologie und Mineralogie an der Universiteit van Amsterdam 12 Typmaterial des Minerals wird im geologischen Institut der Universiteit van Amsterdam sowie im Institut fur Geowissenschaften der Vrije Universiteit Amsterdam in den Niederlanden aufbewahrt 6 Klassifikation BearbeitenIn der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Westerveldit zur Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze einschliesslich Selenide Telluride Arsenide Antimonide und Bismutide und dort zur Abteilung der Sulfide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall S Se Te 1 1 wo er zusammen mit Achavalit Heideit Jaipurit Modderit Pyrrhotin Smythit und Troilit die unbenannte Gruppe II C 19 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Westerveldit ebenfalls in die Abteilung der Metallsulfide M S 1 1 und ahnliche ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung mit Nickel Ni Eisen Fe Cobalt Co usw zu finden ist wo es als Namensgeber die Westervelditgruppe mit der System Nr 2 CC 15 und den weiteren Mitgliedern Cherepanovit Modderit und Ruthenarsenit bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Westerveldit in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Sulfidminerale ein Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 02 08 19 innerhalb der Unterabteilung Sulfide einschliesslich Seleniden und Telluriden mit der Zusammensetzung AmBnXp mit m n p 1 1 zu finden Kristallstruktur BearbeitenWesterveldit kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe Pmcn Raumgruppen Nr 62 Stellung 5 Vorlage Raumgruppe 62 5 mit den Gitterparametern a 3 46 A b 5 97 A und c 5 33 A sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle 4 Bildung und Fundorte BearbeitenAn seiner Typlokalitat der sehr hoch temperierten Chromit Nickel Erz Lagerstatte La Gallega Mine in Spanien fand sich Westerveldit in Form winziger Einschlusse in Maucherit 5 wobei er den ebenfalls vorkommenden Nickelin verdrangt 13 Die Chromiterze und das vergesellschaftete Cordierit Gestein durchziehen in schlierenartigen Adern die serpentinisierten ultramafischen Gesteine Neben Maucherit und Nickelin kann Westerveldit unter anderem noch in Paragenese mit gediegen Antimon Cobaltit eisen und cobaltreichem Gersdorffit nickelhaltigem Lollingit Rammelsbergit und verschiedenen Serpentinen vorkommen ausser in der La Gallega Mine bei Ojen konnte das Mineral in Spanien noch bei El Sapo und Los Jarales nahe Carratraca in der andalusischen Provinz Malaga sowie bei A Franqueira nahe A Caniza in der galicischen Provinz Pontevedra gefunden werden Weitere bisher bekannte Fundorte sind die Birchtree Mine bei Thompson Manitoba in Kanada Igdlunguaq im Tunulliarfik Fjord Tunugdliarfik in der danischen Kommune Kujalleq der Steinbruch Routakallio bei Seinajoki im Westen Finnlands der Steinbruch Vispi am Vulkan Pian di Celle in der mittelitalienischen Gemeinde San Venanzo die Chibinen auf der russischen Halbinsel Kola das Kupfer Cobalt Erzfeld am Tunaberg bei Nykoping in der schwedischen Provinz Sodermanlands lan und Bow im Merrimack County des US Bundesstaates New Hampshire 14 Verwendung BearbeitenAufgrund seiner Seltenheit ist Westerveldit nur fur den Mineralsammler von Interesse Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenI S Oen E A J Burke C Kieft A B Westerhof Westerveldite Fe Ni Co As a new mineral from La Gallega Spain In American Mineralogist Band 57 1972 S 354 363 minsocam org PDF 693 kB abgerufen am 30 Mai 2018 M B Sizgoric C M Duesing Westerveldite a Canadian occurrence In The Canadian Mineralogist Band 12 1973 S 137 138 rruff info PDF 341 kB abgerufen am 30 Mai 2018 Skage R Hem Emil Makovicky Fernando Gervilla Compositional trends in Fe Co and Ni sulfarsenides and their crystal chemical implications results from the Arroyo de la Cueva deposits Ronda peridotite southern Spain In The Canadian Mineralogist Band 39 2001 S 831 853 rruff info PDF 568 kB abgerufen am 30 Mai 2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Westerveldite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Westerveldit Wiki RRUFF Database of Raman spectroscopy Westerveldite englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Westerveldite englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 Karl Hugo Strunz Christel Tennyson Mineralogische Tabellen 8 Auflage Akademische Verlagsgesellschaft Geest amp Portig KG Leipzig 1982 S 122 a b c d Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 87 a b c Hans Jurgen Rosler Lehrbuch der Mineralogie 4 durchgesehene und erweiterte Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie VEB Leipzig 1987 ISBN 3 342 00288 3 S 331 a b c d e Westerveldite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 58 kB abgerufen am 30 Mai 2018 a b Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 446 Erstausgabe 1891 Webmineral Westerveldite englisch Richard V Gaines H Catherine W Skinner Eugene E Foord Brian Mason Abraham Rosenzweig Dana s New Mineralogy 8 Auflage John Wiley amp Sons New York u a 1997 ISBN 0 471 19310 0 S 82 Mindat Westerveldite englisch M B Sizgoric C M Duesing Westerveldite a Canadian occurrence In The Canadian Mineralogist Band 12 1973 S 137 rruff info PDF 341 kB abgerufen am 30 Mai 2018 I S Oen E A J Burke C Kieft A B Westerhof Westerveldite Fe Ni Co As a new mineral from La Gallega Spain In American Mineralogist Band 57 1972 S 354 363 rruff info PDF 693 kB abgerufen am 30 Mai 2018 Paul Ramdohr Die Erzmineralien und ihre Verwachsungen 4 bearbeitete und erweiterte Auflage Akademie Verlag Berlin 1975 S 673 Fundortliste fur Westerveldit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Westerveldit amp oldid 239305843