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Isoferroplatin ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Elemente einschliesslich naturliche Legierungen intermetallische Verbindungen Carbide Nitride Phosphide und Silicide mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung Pt3Fe 3 und ist damit chemisch gesehen eine naturliche Legierung aus Platin und Eisen lateinisch ferrum im Verhaltnis 3 1 Da das Mineral in der Natur oft auch mit Fremdbeimengungen an Palladium und Kupfer zu finden die Teile des Platins beziehungsweise Eisens diadoch ersetzen konnen wird die Formel gelegentlich auch mit Pt Pd 3 Fe Cu 4 angegeben IsoferroplatinKubischer Isoferroplatinkristall aus dem Konder Massiv Aldanhochland Region Ferner Osten Russland Grosse 0 5 cm 0 4 cm 0 4 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1974 012a 1 IMA Symbol Ifpt 2 Chemische Formel Pt3Fe 3 Pt Pd 3 Fe Cu 4 Mineralklasse und ggf Abteilung ElementeSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana I A 15 I A 15 010 1 AG 35 01 02 05 01Kristallographische DatenKristallsystem kubischKristallklasse Symbol hexakisoktaedrisch 4 m3 2 mRaumgruppe Pm3 m Nr 221 Vorlage Raumgruppe 221Gitterparameter a 3 86 A 3 Formeleinheiten Z 1 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 5 5 bis 6 4 VHN100 503 bis 572 5 Dichte g cm3 berechnet 18 41 5 Spaltbarkeit nicht definiertBruch Tenazitat nicht definiertFarbe grau 4 bis silberweiss 6 Strichfarbe Bitte erganzen Transparenz undurchsichtig opak Glanz MetallglanzIsoferroplatin kristallisiert im kubischen Kristallsystem entwickelt aber nur selten gut ausgebildete Kristalle bis etwa drei Millimeter Grosse Meist findet er sich in Form abgerundeter kubischer Korner oder wurmartigen Verwachsungen und Aderchen Bekannt sind auch skelettformige Kristallformen Das Mineral ist in jeder Form undurchsichtig opak und zeigt auf den Oberflachen der grauen bis silberweissen Kristalle einen deutlichen Metallglanz Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Isoferroplatin in einer Seifenlagerstatte am Tulameen River einem Nebenfluss des Similkameen River nahe dem gleichnamigen Bergbaurevier Similkameen Mining Division im Suden der kanadischen Provinz British Columbia Da fur die Analyse des Minerals auch Proben aus dem Stillwater Komplex im US Bundesstaat Montana verwendet wurde gilt auch dieser Fundort als Typlokalitat fur das Mineral Die Erstbeschreibung erfolgte 1975 durch Louis J Cabri und Clive E Feather die das Mineral nach seiner kubischen englisch isometric Symmetrie und seiner chemischen Zusammensetzung benannten Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Isoferroplatin zur Mineralklasse der Elemente und dort zur Abteilung der Metalle und intermetallischen Legierungen ohne Halbmetalle wo er zusammen mit Chengdeit Ferronickelplatin Nielsenit Tetraferroplatin und Tulameenit die unbenannte Gruppe I A 15 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Isoferroplatin ebenfalls in die Abteilung der Metalle und intermetallischen Verbindungen ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der Zugehorigkeit der beteiligten Metalle zu bestimmten Element Familien so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung PGE Metall Legierungen zu finden ist wo es nur noch zusammen mit Chengdeit die nach ihm benannte Isoferroplatin Gruppe mit der System Nr 1 AG 35 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Isoferroplatin in die Klasse und dort in die gleichnamige Abteilung der Elemente ein Hier ist er ebenfalls als Namensgeber zusammen mit Rustenburgit Atokit Zvyagintsevit Chengdeit und Yixunit in der Isoferroplatingruppe Raumgruppe Pm3 m mit der System Nr 01 02 05 innerhalb der Unterabteilung Elemente Platingruppenmetalle und legierungen zu finden Kristallstruktur BearbeitenIsoferroplatin kristallisiert kubisch in der Raumgruppe Pm3 m Raumgruppen Nr 221 Vorlage Raumgruppe 221 mit dem Gitterparameter a 3 86 A sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle 3 Bildung und Fundorte BearbeitenIsoferroplatin bildet sich in Pt Fe und Cu Ni Sulfid Lagerstatten in ultramafischen Gesteinen sowie in Chromatiten Von dort wird das Mineral durch Verwitterung herausgelost und zu den entsprechenden Seifenlagerstatten transportiert Als Begleitminerale treten unter anderem gediegen Gold Platin Iridium und Osmium sowie verschiedene Pt Fe Legierungen und Sulfide wie unter anderem Braggit Sperrylith und Pyrit auf Als seltene Mineralbildung ist Isoferroplatin bisher nur von rund 110 Fundorten bekannt Stand 2017 Neben seiner Typlokalitat am Tulameen River und dem nahe gelegenen Similkameen River in British Columbia fand sich das Mineral in Kanada noch im Cardwell Parish im Kings County New Brunswick bei Marathon und im Gebiet des Seeley Lake im Thunder Bay District von Ontario an mehreren Stellen in der Grafschaftsgemeinde Les Appalaches Thetford Mines Grube Hall chrome und Lemelin sowie bei Wolverine Creek im Watson Lake Bergbaurevier und bei Burwash Creek und der Cu Ni PGE Lagerstatte Wellgreen im Whitehorse Bergbaurevier in Yukon In Montana trat Isoferroplatin an verschiedenen Stellen im Stillwater Komplex wie dem Minneapolis Stollen dem Bergwerk Stillwater und der Mouat Ni Cu Verdegris Creek Prospektion auf Daneben konnte das Mineral noch in verschiedenen Gruben und Seifenlagerstatten in Alaska Kalifornien Oregon und Pennsylvania entdeckt werden Die bisher einzige bekannte Fundstatte in Deutschland liegt am Kolbersbach bei Zwiesel in Niederbayern 7 Weitere Fundorte liegen unter anderem in Albanien Athiopien Australien Brasilien Bulgarien China Kolumbien Ecuador Finnland Frankreich Indien Japan Madagaskar der Mongolei Neukaledonien Norwegen Russland Sierra Leone Sudafrika Tansania und im Vereinigten Konigreich UK 8 Auch in Gesteinsproben vom nordostlichen Rand der Markov Tiefe innerhalb der Sierra Leone Bruchzone Sierra Leone Schwelle konnte Isoferroplatin nachgewiesen werden 8 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenLouis J Cabri Clive E Feather Platinum iron alloys a nomenclature based on a study of natural and synthetic alloys In The Canadian Mineralogist Band 13 1975 S 117 126 rruff info PDF 1 1 MB abgerufen am 29 Dezember 2017 Richard V Gaines H Catherine W Skinner Eugene E Foord Brian Mason Abraham Rosenzweig Dana s New Mineralogy 8 Auflage John Wiley amp Sons New York u a 1997 ISBN 0 471 19310 0 S 24 Michael Fleischer G Y Chao J A Mandarino New mineral names In American Mineralogist Band 61 1976 S 338 341 rruff info PDF 530 kB abgerufen am 29 Dezember 2017 Vadim V Distler L A Bityutskaya V V Kryachko M A Yudovskaya M V Grechkina E V Bogatikov The nanoblock structure of natural isoferroplatinum Pt3Fe and problem of quasicrystalline state of some platinum group minerals In Doklady Earth Sciences Band 407 2006 S 335 338 doi 10 1134 S1028334X06020413 Stephen W Parman David R Diercks Brian P Gorman Reid F Cooper Atom probe tomography of isoferroplatinum In American Mineralogist Band 100 2015 S 852 860 doi 10 2138 am 2015 4998 abgerufen uber De Gruyter Online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Isoferroplatinum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Isoferroplatin Wiki Mindat Isoferroplatinum englisch Webmineral Isoferroplatinum englisch RRUFF Database of Raman spectroscopy Isoferroplatinum englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Isoferroplatinum englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 44 a b c d Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften 6 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2014 ISBN 978 3 921656 80 8 a b Isoferroplatinum In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 62 kB abgerufen am 29 Dezember 2017 Richard V Gaines H Catherine W Skinner Eugene E Foord Brian Mason Abraham Rosenzweig Dana s New Mineralogy 8 Auflage John Wiley amp Sons New York u a 1997 ISBN 0 471 19310 0 S 24 Harald G Dill Berthold Weber Gustav Steyer Isoferroplatinum aus fluviatilen Seifen im Kolbersbach bei Zwiesel Bayerischer Wald In Geologische Blatter Nordost Bayern Band 61 Nr 1 4 2011 S 57 64 online verfugbar bei researchgate net abgerufen am 29 Dezember 2017 a b Fundortliste fur Isoferroplatin beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Isoferroplatin amp oldid 230949771