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Atokit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Elemente mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung Pd3Sn 3 und damit eine naturliche Legierung aus Palladium und Zinn im Stoffmengenverhaltnis 3 1 Atokit bildet allerdings mit Rustenburgit Pt3Sn eine Mischkristallreihe bei der Palladium und Platin sich gegenseitig gegenseitig vertreten konnen 5 Entsprechend ist in naturlichen Atokit Mineralproben fast immer ein Teil des Palladiums durch Platin ersetzt substituiert Daher wird die Formel allgemein auch mit Pd Pt 3Sn 4 angegeben AtokitKubisch verzerrter Atokit Kristall in Paragenese mit Isoferroplatin aus dem Bezirk Komsomolski Region Chabarowsk Foderationskreis Ferner Osten RusslandAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1974 041 1 IMA Symbol Ato 2 Chemische Formel Pd3Sn 3 Pd Pt 3Sn 4 Mineralklasse und ggf Abteilung ElementeSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana I A 16 020 1 AG 10 01 02 05 03Kristallographische DatenKristallsystem kubischKristallklasse Symbol m 3mVorlage Kristallklasse Unbekannte KristallklasseRaumgruppe Fm3 m Nr 225 Vorlage Raumgruppe 225 4 Gitterparameter a 3 99 A 4 Formeleinheiten Z 4 4 Haufige Kristallflachen 100 5 Physikalische EigenschaftenMohsharte 4 5 6 VHN25 357 5 Dichte g cm3 berechnet 14 19 5 Spaltbarkeit nicht definiertFarbe weiss 6 auf polierten Flachen hellcremeweiss 5 Strichfarbe nicht definiertTransparenz undurchsichtig opak Glanz MetallglanzAtokit kristallisiert im kubischen Kristallsystem und entwickelt bis zu 100 mm grosse Korner von zinnweisser Farbe mit einem metallischen Glanz auf den Oberflachen Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Chemismus 4 Kristallstruktur 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenDas Mineral wurde erstmals zusammen mit Rustenburgit in der Atok Mine im Merensky Reef in der Provinz Nordwest in Sudafrika gefunden Die Erstbeschreibung erfolgte 1975 durch P Mihalik S A Hiemstra und J P R de Villiers die das Mineral nach dessen Typlokalitat benannten Klassifikation BearbeitenIn der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz ist der Atokit noch nicht verzeichnet Einzig im Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr I A 16 20 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Elemente und dort der Abteilung Metalle und intermetallische Verbindungen wo Atokit zusammen mit Niggliit Palarstanid Plumbopalladinit Rustenburgit Stannopalladinit und Zvyagintsevit eine eigenstandige aber unbenannte Gruppe bildet Stand 2018 6 Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA bis 2009 aktualisierte 7 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Atokit ebenfalls in die Abteilung der Metalle und intermetallischen Verbindungen ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen die entsprechend ihrer verwandten Eigenschaften in Metallfamilien eingeteilt wurden Atokit ist hier entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung PGE Metall Legierungen zu finden wo er zusammen mit Rustenburgit und Zvyagintsevit die Zvyagintsevit Gruppe mit der System Nr 1 AG 10 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Atokit in die Klasse und gleichnamige Abteilung der Elemente ein Hier ist er zusammen mit Chengdeit Isoferroplatin Rustenburgit Yixunit und Zvyagintsevit in der Isoferroplatingruppe Raumgruppe Pm3m mit der System Nr 01 02 05 innerhalb der Unterabteilung Elemente Platingruppenmetalle und legierungen zu finden Chemismus BearbeitenDie Mikrosondenanalyse am Typmaterial aus dem Merensky Reef ergab eine durchschnittliche Zusammensetzung von 43 74 Platin Pt 38 35 Palladium und 18 65 Zinn Sn Aus den Daten wurde die empirischen Formel Pd1 94Pt1 21 Sn0 85 abgeleitet und zu Pd Pt 3Sn idealisiert 8 Kristallstruktur BearbeitenAtokit kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe Fm3 m Raumgruppen Nr 225 Vorlage Raumgruppe 225 mit dem Gitterparameter a 3 99 A sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle 4 Bildung und Fundorte BearbeitenAtokit bildet sich in Platinmetall Konzentraten Je nach Fundort konnen neben Rustenburgit noch verschiedene Platintelluride oder Keithconnit und Palladoarsenid als Begleitminerale auftreten 5 Von dem selten vorkommenden Mineral sind derzeit Stand 2020 40 Fundorte dokumentiert 9 Neben seiner Typlokalitat Atok Mine und weiteren Funden in verschiedenen Gruben im Bushveld Komplex in der Provinz Limpopo trat das Mineral in Sudafrika noch in der Platin Mine Impala im Bezirk Rustenburg in der Provinz Nordwest auf Daneben fand es sich noch in der Hartley Mine nahe Chiredzi Provinz Masvingo im nordlich von Sudafrika gelegenen Staat Simbabwe Innerhalb von Europa ist bisher nur eine Platinmetall Seife am Fluss Miessijoki im finnischen Teil Lapplands sowie mehrere Edelmetall Lagerstatten im europaischen Teil Russlands genauer auf der Halbinsel Kola in der Oblast Murmansk und in der Republik Karelien im Foderationskreis Nordwestrussland bekannt Weitere bekannte Fundorte liegen unter anderem in der kanadischen Provinz Ontario im Kreis Midu in der chinesischen Provinz Yunnan in den Republiken Burjatien und Sacha Jakutien im Foderationskreis Ferner Osten sowie in Irkutsk und Krasnojarsk im Foderationskreis Sibirien in Russland und im Stillwater Komplex im US Bundesstaat Montana 10 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenP Mihalik S A Hiemstra J P R de Villiers Rustenburgite and atokite two new platinum group minerals from the Merensky Reef Bushveld igneous complex In The Canadian Mineralogist Band 13 1975 S 146 150 englisch rruff info PDF 403 kB abgerufen am 18 Marz 2020 Michael Fleischer G Y Chao Joseph Anthony Mandarino New mineral names In American Mineralogist Band 61 1976 S 338 341 englisch rruff info PDF 543 kB abgerufen am 18 Marz 2020 Richard V Gaines H Catherine W Skinner Eugene E Foord Brian Mason Abraham Rosenzweig Dana s New Mineralogy 8 Auflage John Wiley amp Sons New York u a 1997 ISBN 0 471 19310 0 S 24 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Atokite Sammlung von Bildern Mineralienatlas Atokit Atokite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 18 Marz 2020 englisch David Barthelmy Atokite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 18 Marz 2020 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b Malcolm Back William D Birch Michel Blondieau und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated March 2020 PDF 1729 kB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Marz 2020 abgerufen am 18 Marz 2020 englisch a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 43 englisch a b c d e f Atokite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 61 kB abgerufen am 18 Marz 2020 a b c Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1816 kB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 18 Marz 2020 englisch Michael Fleischer G Y Chao Joseph Anthony Mandarino New mineral names In American Mineralogist Band 61 1976 S 338 341 englisch rruff info PDF 543 kB abgerufen am 18 Marz 2020 Localities for Atokite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 18 Marz 2020 englisch Fundortliste fur Atokit beim Mineralienatlas und bei Mindat abgerufen am 18 Marz 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Atokit amp oldid 239000172