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Hongshiit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Elemente einschliesslich naturliche Legierungen intermetallische Verbindungen Carbide Nitride Phosphide und Silicide mit der chemischen Zusammensetzung PtCu 3 und ist damit chemisch gesehen eine naturliche Legierung genauer eine Intermetallische Verbindung aus Platin und Kupfer im Verhaltnis von 1 1 HongshiitAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1988 xxx 1 IMA Symbol Hng 2 Chemische Formel PtCu 3 Mineralklasse und ggf Abteilung ElementeSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana I A 14 I A 14 090 1 AG 45 01 02 03 01Kristallographische DatenKristallsystem trigonalKristallklasse Symbol ditrigonal skalenoedrisch 3 2 mRaumgruppe R3 m Nr 166 Vorlage Raumgruppe 166Gitterparameter a 10 71 A c 13 19 A 3 Formeleinheiten Z 48 3 Zwillingsbildung nach 112 1 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte 4 VHN50 204 3 a VHN50 276 8 c 4 Dichte g cm3 gemessen 15 71 berechnet 15 63 5 Spaltbarkeit nach 101 1 5 Bruch Tenazitat sprode gelegentlich biegsam und plastisch verformbar 5 Farbe bleigrau bis stahlgrau 5 Strichfarbe schwarz 5 Transparenz undurchsichtig opak Glanz MetallglanzWeitere EigenschaftenChemisches Verhalten unloslich in HCl und HNO3Hongshiit kristallisiert im trigonalen Kristallsystem entwickelt jedoch nur selten mikrokristalline tafelige Kristalle Meist findet er sich in Form von derben unregelmassigen Kornern bis etwa 1 5 mm Grosse oder dendritischen Aggregaten Das Mineral ist in jeder Form undurchsichtig opak und zeigt auf den Oberflachen der blei bis stahlgrauen Korner einen metallischen Glanz Seine Strichfarbe ist dagegen schwarz Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Chemismus 4 Kristallstruktur 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Hongshiit in einer Platinmetallhaltigen Erzlagerstatte nahe Hongshi einem Dorf in der Grossgemeinde Yangzi in der chinesischen Provinz Hubei Beschrieben wurde das Mineral 1974 von Yu Zuxiang Lin Shujen Chao Pao Fang Chingsung und Huang Chishun die es nach dessen Typlokalitat benannten Das Typmaterial des Minerals wird im geologischen Institut der Chinesischen Universitat fur Geowissenschaften in Peking aufbewahrt 5 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Hongshiit zur Mineralklasse der Elemente und dort zur Abteilung der Metalle und intermetallische Legierungen ohne Halbmetalle wo er zusammen mit Damiaoit Iridium Palladium Platin Rhodium Skaergaardit und Yixunit die Platin Reihe mit der System Nr I A 14 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Hongshiit ebenfalls in die Abteilung der Metalle und intermetallische Verbindungen ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen die entsprechend ihrer verwandten Eigenschaften in Metallfamilien eingeteilt wurden Hongshiit ist hier entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung PGE Metall Legierungen zu finden ist wo es nur noch zusammen mit Skaergaardit die unbenannte Gruppe 1 AG 45 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Hongshiit in die Klasse und dort in die gleichnamige Abteilung der Elemente ein Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 01 02 03 innerhalb der Unterabteilung Elemente Platingruppenmetalle und legierungen zu finden Chemismus BearbeitenIn der Erstbeschreibung des Minerals wird dessen Zusammensetzung analysiert mithilfe der Elektronenmikrosonde zunachst mit 61 0 Gew Platin 15 7 Gew Kupfer und 23 0 Gew Arsen angegeben was der empirischen Formel Pt1 02Cu0 81As1 00 beziehungsweise der idealisierten Formel PtCuAs entspricht 6 Bei einer acht Jahre spater erfolgten Neuanalyse an vier Kornern mit Pt Cu Legierungen wurde eine durchschnittliche Zusammensetzung von 74 93 Gew Platin und 24 52 Gew Kupfer ermittelt Der in der ersten Analyse festgestellte hohe Arsengehalt liess sich auf Einlagerungen von Sperrylith zuruckfuhren Die Formel wurde daher entsprechend korrigiert und wird nun mit Pt0 499Cu0 501 oder idealisiert CuPt angegeben Kristallstruktur BearbeitenHongshiit kristallisiert trigonal in der Raumgruppe R3 m Raumgruppen Nr 166 Vorlage Raumgruppe 166 mit den Gitterparametern a 10 71 A und c 13 19 A sowie 48 Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Bildung und Fundorte BearbeitenAn seiner Typlokalitat und bisher einzigem Fundort Hongshi in China bildete sich Hongshiit in apatithaltigen aktinolithisierten Diopsidit Platin Lagerstatten 4 wo er den zuvor entstandenen Cooperit PtS ersetzte Hongshiit selbst wird wiederum im Lauf der Zeit durch Isomertieit ersetzt 7 Weitere bekannte Paragenesen aus diesem Fundort sind Bornit Diopsid Epidot Magnetit Polydymit Sperrylith und Vysotskit auftritt 5 Des Weiteren fand sich Hongshiit in hochgradig hamatitischen Gangen in Itabirit und typischerweise umrandet von Platin aus dem Kupfer ausgelaugt wurde wie unter anderem in den Gold und Eisengruben Conceicao und Caue bei Itabira im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais Hier trat das Mineral neben den bereits benannten Vergesellschaftungen noch mit Atheneit Sudovikovit palladiumhaltiges Gold und Tetra Auricuprid als weitere Begleitminerale auf 5 Auch in alpinen Mafisch ultramafischen Intrusionen und verwandten Seifenlagerstatten wie beispielsweise im zentralen Gebirgskomplex auf der Insel Rum in Schottland kann Hongshiit entstehen Weitere bisher bekannte Fundorte Stand Marz 2018 sind unter anderem verschiedene Seifenlagerstatten am Fluss Kitagoha in der Region Nord Kivu im Kongo am Santiago River in der ecuadorianischen Provinz Esmeraldas an den Flussen Miessijoki und Sotajoki in der finnischen Region Lappland sowie am Oulankajoki in der angrenzenden russischen Republik Karelien am Fluss Pustaya auf der Halbinsel Kamtschatka und am Kondjor Massiv im Aldanhochland in der Region Chabarowsk am Fluss Miass nahe Tscheljabinsk im Ural in Russland am Salmon River in der Goodnews Bay im US Bundesstaat Alaska sowie einer alluvialen Seifenlagerstatte nahe Vestrev in der tschechischen Region Bohmen 8 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenYu Zuxiang Lin Shujen Chao Pao Fang Chingsung Huang Chishun A preliminary study of some new minerals of the platinum group and another associated new one in platinum bearing intrusion in a region in China In Acta Geologica Sinica Band 48 Nr 2 1974 S 202 218 Michael Fleischer Adolf Pabst Joseph Anthony Mandarino George Y Chao Louis J Cabri New Mineral Names In American Mineralogist Band 61 1976 S 174 186 minsocam org PDF 1 6 MB abgerufen am 12 Februar 2018 Hongshiite ab S 12 mit der Formel PtCuAs Peng Zhizhong Chang Chienhung Ximen Lovlov Discussion on published articles in the research of new minerals of the platinum group discovered in China in recent years In Acta Geologica Sinica Band 4 1978 S 326 336 chinesisch rruff info PDF 2 5 MB abgerufen am 12 Februar 2018 Hongshiite ab S 4 mit der Formel PtCuAs K Ding Further studies of the minerals isoplatincopper and hongshiite In Scientia Geologica Sinica Band 2 1980 S 168 171 Yu Zuxiang New data on hongshiite In Bulletin of the Institute of Geology Chinese Academy of Sciences Band 4 1982 S 75 81 Chinesisch mit Kurzbeschreibung in Englisch Pete J Dunn Louis J Cabri George Y Chao Michael Fleischer Carl A Francis Joel D Grice John L Jambor Adolf Pabst New Mineral Names In American Mineralogist Band 69 1984 S 406 412 minsocam org PDF 836 kB abgerufen am 12 Februar 2018 Yu Zuxiang New Data of Daomanite and Honghiite In Acta Geologica Sinica Band 75 Nr 4 Dezember 2001 S 458 466 Rogerio Kwitko Alexandre R Cabral Bernd Lehmann J H Gilles Laflamme Louis J Cabri Alan J Criddle Henry F Galbiatti Hongshiite PtCu from itabirite hosted Au Pd Pt mineralization jacutinga Itabira district Minas Gerais Brazil In Canadian Mineralogist Band 40 Nr 2 2002 S 711 723 doi 10 2113 gscanmin 40 2 711 Weblinks BearbeitenMineralienatlas Hongshiit Wiki Mindat Hongshiite Webmineral HongshiiteEinzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 45 a b c Yu Zuxiang New Data of Daomanite and Honghiite In Acta Geologica Sinica Band 75 Nr 4 Dezember 2001 S 458 466 a b c d e f g h Hongshiite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 59 kB abgerufen am 5 Februar 2018 Michael Fleischer Adolf Pabst Joseph Anthony Mandarino George Y Chao Louis J Cabri New Mineral Names In American Mineralogist Band 61 1976 S 174 186 minsocam org PDF 1 6 MB abgerufen am 12 Februar 2018 Hongshiite ab S 12 mit der Formel PtCuAs Louis J Cabri Platinum group elements mineralogy geology recovery In Canadian Institute of Mining Metallurgy and Petroleum Band 54 1981 S 109 Fundortliste fur Hongshiit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hongshiit amp oldid 238893611