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Besserer spater Besserer von Thalfingen ist der Name eines alten schwabischen Adelsgeschlechts Die Familie deren letzter Zweig zu Beginn des 21 Jahrhunderts im Mannesstamm erlosch war ursprunglich ein Stadtadelsgeschlecht der Freien Reichsstadt Ulm Stammwappen der Besserer von ThalfingenEine Verwandtschaft mit den aus Uberlingen stammenden preussischen Besserer von Dahlfingen ist nicht bekannt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 2 Ausbreitung und Linien 1 2 1 Altere Linie 1 2 2 Jungere Linie 1 3 Standeserhebungen 2 Wappen 3 Bekannte Familienmitglieder 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHerkunft Bearbeiten Nach einer Uberlieferung der Familie die das Gothaische Genealogische Taschenbuch und Kneschke ubernehmen wird die Familie bereits im Jahre 1212 mit Georg Besserer als Herr der Burg Bussmannshausen urkundlich genannt Im Ortswappen von Bussmannshausen erscheint noch heute ein Kelch den auch die Besserer in ihrem Wappen fuhrten Demnach kamen die Besserer erst mit Georgs Sohn Heinrich in die Freie Reichsstadt Ulm 1 2 Nach dem Genealogischen Handbuch des Adels wird das Geschlecht mit Ulricus Bezzerarius am 21 Juli 1264 erstmals in einer Urkunde erwahnt Ulrich erscheint in dem Dokument als Zeuge des Augsburger Bischofs Hartmann von Dillingen Die ununterbrochene Stammreihe der Familie beginnt mit Hainricus dictus Besserer der von 1296 bis 1309 auch als Hainrich der Bezzerer urkundlich erscheint Der Ulmer Burgermeister Eitel Eberhard Besserer er starb 1575 erwarb Thalfingen nahe Ulm heute ein Ortsteil von Elchingen und nannte sich seit dem Besserer von Thalfingen 3 Ausbreitung und Linien Bearbeiten Walther und Werner Besserer erscheinen 1268 und 1293 in Urkunden des Klosters Salmannsweiler 1 Mit Otto stellten die Besserer 1358 erstmals den Burgermeister von Ulm Ihm folgten zahlreiche weitere Angehorige in diesem Amt So unter anderem Heinrich Besserer 1361 der am 5 April 1372 als Stadthauptmann fiel und Konrad Besserer 1386 er fiel 1388 als Stadthauptmann in der Schlacht bei Doffingen 4 Heinrich Besserer um 1414 stiftete die Besserer Kapelle im Ulmer Munster 5 Sie wurde bis 1429 von Werkmeister Hans Kun geschaffen Wilhelm Besserer erscheint 1476 als Burgermeister von Ulm Wilhelm 1503 war 1488 bis 1500 Hauptmann des Schwabischen Bundes 4 nbsp Eitel Besserer zu Rohr 1450 1533 von Martin Schaffner 1516 nbsp Eitel Hans Besserer I von Schnurpflingen um 1529 von Martin Schaffner um 1530Wahrend des 14 und 15 Jahrhunderts konnten sich mehrere Linien zu Ulm Wattenweiler Rohr Memmingen Ravensburg und Schnurpflingen bilden die aber bis zum 17 Jahrhundert bis auf die Ulmer Linie wieder erloschen Von 1529 bis 1557 war die Familie im Besitz der Eisenwerke im Brenztal 4 Wegen des Besitzes bzw Teilbesitzes von Schnaitheim gehorten die Besserer 1628 29 zur Reichsritterschaft im Ritterkanton Kocher des Schwabischen Ritterkreises 6 Ausserdem waren Angehorige der Familie in den Ritterkantonen Donau und Hegau immatrikuliert 1 Bernhard Besserer von Rohr 1471 1542 7 war Burgermeister als in Ulm die Reformation eingefuhrt wurde was durch seine bedachte Politik ohne Unruhen geschah Bernhard war 1529 Mitunterzeichner der Protestation zu Speyer und vertrat die Stadt Ulm auf den Reichstagen Er wurde vom Reformator Johannes Oekolampad als Orakel des Rates bezeichnet Sein Sohn Georg Besserer 1582 unterschrieb 1555 als Burgermeister von Ulm den Augsburger Reichs und Religionsfrieden Sebastian Besserer ein Neffe von Bernhard gehorte wahrscheinlich zu den Mitverfassern einer Bittschrift von 17 Ulmer Patriziergeschlechtern an Karl V Sie baten darin den Kaiser um Bestatigung ihres Adels 5 Am 29 Oktober 1552 zu Diedenhofen bestatigte Kaiser Karl V dem Ulmer Patriziergeschlecht Besserer den rittermassigen Reichsadelsstand Bereits am 27 Marz 1542 zu Speyer erhielt Georg Besserer eine erblandisch osterreichische Wappenbesserung 3 Eitel Eberhard Besserer 1575 erwarb 1540 Oberthalfingen heute Ortsteil von Ulm mit Gesundbrunnen Burgstall Haus Hofreite und Kapelle Seine Nachkommen nannten sich Besserer von Thalfingen Das Schloss wurde schon 1540 neu errichtet die Anlagen des Bades wurden erneuert und die Quelle eingefasst Sein gleichnamiger Urenkel Eitel Eberhard II Besserer von Thalfingen 1626 war der Stammvater der alteren und jungeren Hauptlinie der Familie Eitel Eberhard heiratete Katharina von Rehlingen und hinterliess zwei Sohne Altere Linie Bearbeiten Marcus Philipp Besserer von Thalfingen 1594 1631 der altere Sohn von Eitel Eberhard und Katharina war der Stifter der alteren Linie Zahlreiche Angehorige aus dieser Linie die im Ulm ansassig blieb traten wahrend des 19 Jahrhunderts in koniglich wurttembergische Staatsdienste Marcus Philipps Enkel Christoph Heinrich und Ferdinand teilten die altere Linie in zwei Aste von denen der erste Ast Anfang des 19 Jahrhunderts erlosch Aus dem zweiten Ast kam Philipp Jacob Besserer von Thalfingen der 1802 als pensionierter Obervogt der Stadt und Herrschaft Geislingen verstarb Sein Sohn Benedict Besserer von Thalfingen 1779 1831 wurde Revierforster zu Soflingen Er hinterliess aus zwei Ehen 13 Kinder funf Sohne und sieben Tochter 1940 mit dem Tod des koniglich wurttembergischen Oberstleutnants ausser Dienst Konrad Besserer 1858 starb auch dieser Ast und damit die altere Linie im Mannesstamm aus Der Stammsitz zu Thalfingen blieb bis zum Tod seiner ledigen Tochter Martha 1891 1980 im Besitz der Familie 5 Jungere Linie Bearbeiten Die jungere Linie stiftete Marcus Conrad Besserer von Thalfingen 1598 1684 der jungere Bruder von Marcus Philipp Aus dieser Linie kam unter anderem der Altburgermeister Marx Christoph Besserer von Thalfingen 1678 1738 der am 11 Februar 1738 durch einen Mordanschlag seines Amtskollegen Albrecht Harsdorfer verstarb 5 Nach dem Ende der reichsstadtischen Zeit standen Mitglieder der jungeren Linie vor allem in koniglich bayerischen Staats und Militardiensten Die Bruder Albrecht Philipp und Albrecht Conrad teilten die jungere Linie in einen alteren und jungeren Ast Aus dem ersten Ast der jungeren Linie kam Marcus Philipp Besserer von Thalfingen 1768 der 1807 als Oberamtmann zu Langenau und Vogt von Stubersheim starb Aus seiner Ehe mit Regina Veronica von Neubronn gingen drei Sohne und eine Tochter hervor Der alteste Sohn Albrecht Besserer von Thalfingen 1786 wurde koniglich bayerischer Generalmajor und Generaladjutant von Konig Ludwig I von Bayern Von 1838 bis zu seinem Tod 1839 war er kurzzeitig Kriegsminister 1817 wurden er und seine Nachkommen in den bayerischen Freiherrenstand erhoben 1838 erhielten er und seine Bruder Marcus Christoph und Franz Daniel Besserer von Thalfingen den wurttembergischen Freiherrenstand Die jungere Linie erlosch 2004 mit dem Tod von Albrecht Besserer von Thalfingen 1924 Mit ihm starb die alte Familie Besserer im Mannesstamm aus 5 Albrechts Tochter Amelie Besserer Freiin von Thalfingen 1959 8 heiratete im Jahr 1984 am Chiemsee Heinrich IX Prinz Reuss 1947 einen Sohn von Heinrich I Prinz Reuss Kostritz und Woizlawa Feodora Prinzessin Reuss mit dem sie eine Tochter und einen Sohn bekam 9 Standeserhebungen Bearbeiten Albrecht Besserer von Thalfingen 1787 1839 koniglich bayerischer Generalmajor und spaterer Kriegsminister wurde am 5 Mai 1817 in den bayerischen Freiherrenstand erhoben Seine Immatrikulation bei der Freiherrenklasse der Adelsmatrikel im Konigreich Bayern erfolgte am 24 Juni 1817 3 Er und seine Bruder Marcus Christoph koniglich wurttembergischer Oberforster und Franz Daniel Besserer von Thalfingen koniglich wurttembergischer Major ausser Dienst erhielten am 27 September 1838 den wurttembergischen Freiherrenstand 2 Wappen Bearbeiten nbsp Epitaph mit Bessererwappen in der Bessererkapelle des Ulmer Munsters nbsp Totenschild des Marx Philipp Besserer 1666Das Stammwappen zeigt in Schwarz einen silbernen Becher Auf dem Helm mit schwarz silbernen Helmdecken zwei schwarz gekleidete Arme mit den Handen den mit drei schwarzen Straussenfedern besteckten Becher haltend 3 nbsp Grabmal der Familie Besserer von Thalfingen in der St Lambertus Kirche in Bernstadt nbsp Wappenvariante in der Wappensammlung von Adolf Matthias Hildebrandt nbsp Allianzwappen Besserer Ehinger in der Bessererkapelle des Ulmer Munsters nbsp Wappen Marx Conrad Besserer 1645 nbsp Totenschild von Heinrich Besserer 1372 im Ulmer MunsterBekannte Familienmitglieder BearbeitenAlbrecht Besserer von Thalfingen 1787 1839 bayerischer Generalmajor und 1838 39 Kriegsminister Bernhard Besserer von Rohr 1471 1542 Burgermeister oder Funfer von Ulm 1514 39 Johann Jakob Besserer von Thalfingen 1753 1834 Burgermeister von Augsburg 1807 13 Marx Christoph Besserer von Thalfingen 1678 1738 Burgermeister von Ulm Maximilian Besserer von Thalfingen 1820 1903 bayerischer GeneralmajorLiteratur BearbeitenFriedrich Cast Historisches und genealogisches Adelsbuch des Konigreichs Wurttemberg J A Gartner Stuttgart 1839 Digitalisat Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrliche Hauser 1854 1941 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 1 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1859 S 383 385 Digitalisat Jakob Rieber Zur Geschichte der Familie von Besserer in Ulm Oberschwaben 17 Jg 1911 S 19 36 Digitalisat Max Huber Besserer Ulmer Patrizierfamilie In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 183 Digitalisat Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band I Band 53 der Gesamtreihe S 367 C A Starke Verlag Limburg Lahn 1972 ISSN 0435 2408 Michael Geyer Obertalfingen das Ulmer Patriziat und das Geschlecht der Besserer Klemm Oelschlager Ulm Munster 2012 ISBN 978 3 932577 78 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Besserer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Archiv der Herren und Freiherren Besserer von Thalfingen Urkundenregesten 1431 1846 Stadtarchiv Ulm PDF 1 8 MB Archiv der Herren und Freiherren Besserer von Thalfingen Akten und Amtsbucher Stadtarchiv Ulm PDF 1 1 MB Wappen der Besserer im Wappenbuch von Johann Siebmacher 1605 Besserer In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 67 Leipzig 1752 Sp 503 Eintrag uber Besserer in Schlossarchiv Eintrag im Stadtlexikon AugsburgEinzelnachweise Bearbeiten a b c Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 1 S 383 385 a b Gothaisches Genealogisches Taschenbuch Freiherrliche Hauser 1854 S 39 40 a b c d Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band I Band 53 der Gesamtreihe S 367 a b c Besserer Ulmer Patrizierfamilie Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive in Neue Deutsche Biographie Band 2 S 183 a b c d e Familienarchiv Besserer von Thalfingen Akten und Amtsbucher Memento vom 18 April 2013 im Internet Archive PDF 1 1 MB Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 vollstandig uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54986 1 S 65 siehe zu diesem Max Huber Besserer von Rohr Bernhard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 183 Digitalisat Reuss 6 Abgerufen am 28 Juni 2022 Person Page Abgerufen am 28 Juni 2022 Normdaten Person GND 139770747 lobid OGND AKS VIAF 102619560 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Besserer schwabisches Adelsgeschlecht amp oldid 238116196