Bauwerke im Frankfurter Stadtteil Bockenheim und dem Campus Bockenheim (der eigentlich schon zum Westend gehört).
Erläuterungen und Regeln Bearbeiten
Dieser Artikel wird gerade gründlich umstrukturiert.
Die ursprüngliche Gliederung nach inhaltlichen Aspekten wird ersetzt durch eine Gliederung nach (heutiger) Adresse (Straße und Hausnummer). Groß- und Kleinschreibung (A, a) sowie Umlaute und Grundbuchstaben (Ü, U) werden beim Sortieren nicht unterschieden.
Da der recht lange Artikel nur schrittweise umstrukturiert werden kann, wird in einem ersten Schritt die alte Gliederung samt Inhalt im Abschnitt „Andere Aspekte“ zwischengeparkt. Von dort ziehen dann die einzelnen Bauwerke peu à peu in die neue nach Straßen geordnete Struktur um.
Die Tabelle mit den höchsten Gebäuden erhält eine eigene Überschrift.
Hat ein Gebäudekomplex mehrere Adressen, wie z. B. die Dondorfsche Druckerei, gibt es einen Haupteintrag und an den anderen Adressen einen Nebeneintrag, der nur auf den Haupteintrag verweist.
Gab es an einer Stelle im Laufe der Zeit mehrere verschiedene Gebäude, z. B. zuerst eine Fabrik und später ein Wohnhaus, erhalten diese getrennte Einträge in chronologischer Abfolge.
Das Wort „Ehemalige“ wird aus den Überschriften in den Text verschoben. Die Überschriften werden kürzer gefasst.
Die Bilder werden in der neuen Struktur alle direkt unter der Gebäudeüberschrift in Galerien platziert. Maximal drei Bilder pro Gebäude. Dadurch kommt mehr Ruhe ins Layout, und die Bilder bleiben auch bei verschieden großen Browserfenstern stets beim Text. Bildtext maximal zwei Zeilen; am Ende gibt jeweils eine Jahreszahl in Klammern an, von wann das Bild stammt.
Die Straßen Bearbeiten
Adalbertstraße Bearbeiten
Vor den Stadtmauern der Reichsstadt Frankfurt wurden Landwehrtürme errichtet, wie u. a. die Bockenheimer Warte und mit Schlagbäumen ausgerüstet, auch um Ein- und Ausgänge unliebsamer Menschen zu regelemtieren. Das damalige Dorf Bockenheim gehörte vor Napoleon zur Grafschaft Hanau mit dem Dorfzentrum um die St.-Jakobskirche. Den unbebauten Weg nach der Stadt Frankfurt nannte man „Schöne Aussicht“. Nach der Niederlage Napoleons und der Errichtung des Herzogtums Nassau nannte man den Weg dann „Nassauer Straße“. Ab 1841 begannen die Verhandlungen über einen Bau der Main-Weser-Bahn als Voraussetzungen für die rasante wirtschaftliche Entwicklung Bockenheims. Lange wehrte die Bürgerschaft Frankfurts die Ansiedlung arbeitsreicher Betriebe ab, während Bockenheim sogar ein eigenes Stichgleis vom Westbahnhof bis an die Bockenheimer Warte legen ließ. 1866 erfolgte die Okkupation Nassaus, Hessen-Kassel und der freien Reichsstadt Frankfurt durch das Königreich Preußen, 1871 die Ausrufung des Deutschen Kaiserreichs. Kriegsgewinne, verbunden mit dem technischen Fortschritt, boten sich entlang der Nassauer- sowie der Solmsstraße enorme wirtschaftliche Chancen, die durch die 1895 erfolgte Eingemeindung Bockenheims in die Stadt Frankfurt kulmunierten. Die Nassauer Straße wurde in „Adalbertstraße“ umbenannt zu Ehren von Dr. Adalbert Hengsberger (1853–1923), dem letzten Bürgermeister der selbständigen Stadt Bockenheims.
Adalbertstraße 6b Bearbeiten
Apotheke an der Bockenheimer Warte Bearbeiten
Die Apotheke an der Bockenheimer Warte warb damals mit den Begriffen Allopathie und Homöopathie. Die Geschäftsräume wurden 1944 durch Fliegerbomben zerstört und danach nicht wieder aufgebaut. Erst 1984 errichtete die DG Immobilien hier ein großflächiges Gebäudeensemble namens Ladengalerie Bockenheimer Warte mit Ladengeschäften und 152 Wohnungen. 2018 wurde die Liegenschaft an einen Frankfurter Privatinvestor verkauft. Spuren der Apotheke An der Bockenheimer Warte sind nicht mehr vorhanden.
Adalbertstraße 7 Bearbeiten
Öl- und Gewürzfabrik Josef Georg Mohr & Co. Bearbeiten
Ab 1862 wurde Zimmermannsmeister Georg Hermann Löhnholdt (1840–1910), Gründer der Bauunternehmung Julius Lönholdt & Co. in Frankfurt Eigentümer der Parzellen entlang der Adalbertstraße 7 und Kiesstraße 41-45. Auch Johann Georg Mohr ergriff seine Chance und gründete um 1882 auf den Grundstücken entlang der Adalbertstraße 7 und Kiesstraße 41-45 eine Öl- und Gewürzfabrik mit Stallungen, die er ab 1894 mit seinen Söhnen als Jos. Gg. Mohr & Co. betrieb. Das ISG Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main dokumentiert am 21. April 1897 einen Großband auf dem Betriebsgelände und den Stallungen der Öl- und Gewürzfabrik Jos. Gg. Mohr & Co. Statt Wiederaufbau beschloss Mohr eine Betriebsverlagerung nach Oberursel. Das niedergebrannte Betriebsgelände wurde intensiv mit mehrstockigen Wohnhäusern bebaut. 1906 produzierte man als Ölmühle und Gewürzmahlerei in Oberursel Kupferhammer, allerdings ohne wirtschaftlichen Erfolg. 1911 stellte Mohr den Betrieb auf die Produktion von Holzwolle erfolglos um. Im zweiten Kriegsjahr wurde 1915 das vormalige abgebrannte Bockenheimer Unternehmen Josef Georg Mohr & Co. vom neuen Eigentümer dem Frankfurter Bankhaus D. & J. de Neufville vor Ort als Holzwollefabrik Taunus GmbH erfolglos weitergeführt. Für 1927 und 1935 belegte der Bockenheimer Chronist Hermann Ludwig den Wohnsitz des Privatmanns Gg. Mohr in Bockenheim, Adalbertstraße 7.
Adalbertstraße 9 Bearbeiten
Immobilie Bearbeiten
Im ehemaligen Gewerbegebiet um die Bockenheimer Warte entwickelte sich bereits in der Gründerzeit und verstärkt nach der Eingemeindung der selbständigen Stadt Bockenheim 1895 aus der Straße Schöne Aussicht die mit mehrstöckigen Wohn- und Geschäftshäusern bebaute Adalbertstraße. Der Namenspatron dieser Straße wurde Adalbert Hengsberger (1853–1923), letzter Bockenheimer Bürgermeister bis zur Eingemeindung 1895, danach Erster Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main. Das 1846/47 erbaute fassadenschlichte, eingeschossige, dreiachsige Wohn- und Geschäftshaus Adalbertstraße 9 wurde von Dr. med Fr. Leßdorf erbaut und 1882 an Tierarzt Dr. F. Jelkmann verkauft. Ab 1904 betrieb A. Gerlich im Hinterhof eine Kohlenhandlung, die ab 1927 von der Kohlenhandlung Noll & Co. abgelöst wurde. Der Bombenangriff auf Bockenheim 1944 zerstörte auch diese Liegenschaft, während die mehrgeschossigen Nachbarhäuser rechts und links in ihrer Substanz überdauerten. Einzig das linke untere Fenster dieses Hauses Adalbertstraße 9 hat noch seinen historischen Baubezug mit der Rundung des Oberlichts erhalten. Der vormalige Hinterhofzugang wurde vollständig überbaut, die Geschosszahl verdoppelt. Heute wird die Liegenschaft ausschließlich als Wohnhaus genutzt. Ein Ladengeschäft wurde im Gegensatz zu den Nachbarhäusern nicht eingebaut.
Adalbertstraße 10 Bearbeiten
Liegenschaft Bearbeiten
Blick um 1906 auf die Bebauung der Adalbertstraße 10-16, Nordseite. Links sieht man einen Teil des Hotels und Restaurants „Zum Rheingauer Hof“, dann die Restauration „Zur schönen Aussicht“ und rechts eine Fahrradhandlung. Das Gebäudeensemble einschließlich der Hinterhofbebauung wurde 1944 durch Fliegerbomben stark zerstört. Im Hinterhof dieser Liegenschaft, etwa auf Höhe der gegenüber befindlichen Kiesstraße, lag die sogenannte Fabrik. Dieses mehrstöckige Gebäude wurde nur notdürftig nach Bombenschäden repariert. Die bekannte US-amerikanische Bürgerrechtlerin und Schriftstellerin Angela Davis (* 1944) beschrieb in ihrem Buch Mein Herz wollte Freiheit. Eine Autobiographie, Hanser Verlag 1975, später ihre erbärmliche Unterkunft. Sie studierte 1965–1967 Soziologie und Philosophie auf Empfehlung Professor Herbert Marcuses am wiedereröffneten Institut für Sozialforschung der nahen Goethe-Universität. Auch der deutsche Bildhauer Eberhard Fiebig (* 1930) hatte hier zu dieser Zeit ein Atelier, ebenso wie der jetzt in Köln lebende Autor und Filmemacher David Wittenberg (* 1940). Wittenberg und Edith Schmidt drehten 1974/75 den Film Pierburg: Ihr Kampf ist unser Kampf über den Streik gegen Lohndiskriminierung in der westdeutschen Autozulieferungsfirma Solex-Alfred Pierburg, Neuss, heute Rheinmetall Automotive. Die Liegenschaft wurde 1983 mit Nachbarimmobilien komplett niedergelegt und 1984 auf ca. 17.000 m² ein großes Wohn- und Geschäftszentrum mit der Ladengalerie Bockenheimer Warte und Tiefgarage erbaut, das von der Bilfinger Real Estate Frankfurt verwaltet wird. Die einst hohen Erwartungen an die Ladengalerie haben sich auch hier, zum großen Teil wegen der hohen Ladenmieten, nicht erfüllt.
Adalbertstraße 11 Bearbeiten
Günther & Kleinmond GmbH Bearbeiten
In der Adalbertstraße 11 wurde 1895, im Jahr der Eingemeindung Bockenheims, die Frankfurter Präzisions-Werkzeug-Fabrik Günther & Kleinmond GmbH gegründet. Nach zahlreichen Übernahmen durch diverse Investoren, einschließlich mehrfacher Verlagerung des Produktionsstandortes, existiert derzeit noch die Firma ILIX Präzisionswerkzeuge-GmbH in Kriftel (Taunus), die Bohrwerkzeuge produziert und auch noch Namensrechte innehält.
Bürstenhaus Carl Topp Bearbeiten
Seit 1902 ist im Frankfurter Adressbuch die Bürstenhandlung Carl Ernst Topp mit Ladengeschäft in der Adalbertstraße 11 verzeichnet, seit 1927 firmiert das Geschäft unter dem Namen Carl Topp. 1960 übernahm die Familie Graf, die aus der DDR emigriert war, das Ladengeschäft und betrieb es weiter unter dem Namen Carl Topp bis zur Aufgabe und dem Warenabverkauf 2021 weiter. In dem Geschäft, über das auch in Julia Söhngens Buch „Zeitkonserven. Frankfurter Traditionsgeschäfte“ von 2009 geschrieben wurde, war noch die 1928 verbaute Einrichtung vorhanden. 2022 wurde die Einrichtung abgebrochen und entsorgt. Im Jahr 2023 eröffnete das Marburger Familienunternehmen Hintz-Bürsten das Geschäft mit einer neuen Ausstattung.
Adalbertstraße 12 Bearbeiten
Kunstglasmälerei Witthuhn & Co. Bearbeiten
Laut Adressbuch Deutschlands der Glasindustrie von 1925, betrieb die Firma Witthuhn & Co. in der Adalbertstraße 12 eine Kunstglasmälerei, die sich auf Glasmalerei und Kunstverglasung in Blei und Messing spezialisiert hatte.
Ladengalerie Bockenheimer Warte Bearbeiten
Auf dem im Krieg durch Bomben zerstörten Grund und Boden erbaute erst 1984 die DG Immobilien das Gebäudeensemble der Ladengalerie Bockenheimer Warte mit Ladengeschäften und 152 Wohnungen. Mitte 2018 wurde nach 34 Jahren die Ladengalerie von der DG Immobilien an das Family Office eines Frankfurter Privatinvestors verkauft.
Adalbertstraße 16 Bearbeiten
Rheingauer Hof Bearbeiten
Das Gebäude des Gasthauses Zum Rheingauer Hof in der Adalbertstraße 16 (Nordseite) entstand zwischen 1823 und 1840 in der damals noch selbständigen Stadt Bockenheim in Kurhessen. Entsprechend der damaligen Zeit wurde das Gebäude mit einem auffallenden Giebelschmuck versehen. Höhepunkte waren das Akroterion als Architekturelement der Bekrönung des Giebelfirstes sowie zahlreiche Vasen und natürlich auffallende Voluten an den Giebelecken. Die Liegenschaft lag vormals mit ihrer Straßenfront an der Straße Schöne Aussicht. Diese wurde zu Ehren des letzten Bürgermeisters Adalbert Hengsberger (1853–1923) nach der Eingemeindung von 1895 in Adalbertstraße umbenannt. Hinter dem Gasthausgebäude gab es ein Gartenlokal sowie ergänzende Gebäude wie Kegelbahn, Apfelwein-Kelterhaus und einen Vereinssaal für Veranstaltungen. Nach historischen Dokumenten des Instituts für Stadtgeschichte (Frankfurt am Main) veranstaltete hier z. B. am 11. Februar 1893 die Bockenheimer Turngemeinde einen Maskenball. Auch fand, gemäß Auszug aus der Allgemeinen Deutschen Lehrerzeitung 1896, im Rheingauer Hof die 28. Jahresversammlung der israelitischen Lehrer Kurhessens statt. Nach dem Stadtchronisten Heinrich Ludwig wurde das Gasthaus 1830 erbaut, 1832 weiterverkauft an Herrn Bücking, 1839 an Jean Pierre Jansen. 1857 entstand der Saalbau als Hinterhaus. 1882 erwarb den Rheingauer Hof zeitweise der Rheinische Actien-Verein für Weinbau und Weinhandel Dilthey, Sahl & Co. als Hotel Kräusel. Zu den Gründern dieser 1867 errichteten Gesellschaft gehörte Theodor Dilthey aus einer der größten Rheingauer Weinhändlerfamilien und Erster Präsident der Wiesbadener Industrie- und Handelskammer. In den 1880er Jahren entwickelte sich die Gesellschaft zum Hoflieferanten des Kaisers von Österreich sowie des russischen Zaren. Um 1900 kaufte den Rheingauer Hof der Hotelier Jean Zobel, daher auch der Name Hotel Zobel. 1935 war seine Tochter A. M. Zobel noch Firmeneigentümerin. Während der Arisierung wurde sie zur Geschäftsaufgabe gezwungen. Im Zweiten Weltkrieg wurden hier Zwangsarbeiter für die Hartmann & Braun AG einquartiert. Fliegerbomben zerstörten das Gebäude 1944. Historische Ansichtskarten vom Rheingauer Hof werden noch antiquarisch angeboten.
Seit 1984 steht hier der Wohn- und Geschäftshauskomplex Ladengalerie Bockenheimer Warte (siehe Adalbertstraße 12) mit Tiefgarage, deren Einfahrt den Standort der untergegangenen Immobilie markiert.
Adalbertstraße 16H Bearbeiten
Sommertheater in Bockenheim Bearbeiten
Antiquarisch wird ein historischer Programmzettel einer Vorstellung des Ballettmeister Friedrich Wilhelmi-Hoffmann vom Samstag, den 4. September 1858 im damaligen unbeheizten, strom- und abwasserlosen Bockenheimer Sommertheater angeboten. Dieses Sommertheater lag nach historischen Dokumenten der ISG Frankfurt am Main im Gartenbereich des zwischen 1823 und 1840 erbauten Gasthauses „Zum Rheingauer Hof“ in der ehemaligen Nassauer Straße, der späteren Adalbertstraße 16 (Nordseite) in der damals noch selbständigen Stadt Bockenheim. Diese Liegenschaft hatte damals noch ein Gartenlokal sowie ergänzende Gebäude wie Kegelbahn, Apfelwein-Kelterhaus und einen Vereinssaal für Veranstaltungen, wie für das Sommertheater Bockenheim. Annonciert wurde die Darbietung des damals bekannten Volksschauspiels in vier Akten Deborah des deutschen Dramatikers und Librettisten Salomon Hermann Mosenthal (1821–1877). Dieses, im sogenannten bürgerlichen Revolutionsjahr 1848 entstandene berühmteste Stück, behandelte die Ideen von Freiheit und Gleichheit, vom Brechen mit Religionsvorurteilen, stellte die unglückliche Liebe einer jungen, schönen Jüdin zu einem Christen dar und thematisierte vor allem die Frage, ob und wie christliche Mehrheit und jüdische Minderheit in einem aufgeklärten Staat miteinander leben könnten. Deborah wurde zu einem Repertoirestück an vielen deutschen Theatern und machte Mosenthal in der ganzen Welt bekannt. Schon vor der Annexion Kurhessens 1866 durch das Königreich Preußen musste der Betrieb dieses Sommertheaters eingestellt werden. Erhalten hat sich nur dieser Programmzettel. Quelle: Abc Books, Programmzettel zum Volksschauspiel Deborah.
Adalbertstraße 21 Bearbeiten
Drogerie Walter Englert Bearbeiten
Walter Englert (* 16. März 1924; † 29. Mai 2011), war ein Okkultist und betrieb gemeinsam mit seiner Frau Uta in der Adalbertstraße 21 das Buch- und Kräuterhaus Occulta mit Drogeriebereich nebst Kiosk. In den 1960er Jahren operierte Walter Englert in der Loge „Freiherr Adolf von Knigge“ des Schweizer O.T.O.-Illuminatenordens, einem Mitglied der Fraternitas Saturni, der Fraternitas Rosicruciana Antiqua (F.R.A.) und der Gnostisch-Katholischen Kirche. Der O.T.O. war dank seiner sexualmagischen Ausrichtung und seinem Rückgriff auf angebliche Traditionen des im Hochmittelalter zerschlagenen Templerordens zum populärsten Okkultorden des 20. Jahrhunderts geworden. Englert machte sich selbständig und sah sich seit den 1970er Jahren als weltweites Oberhaupt des O.T.O.-Ordens. Die damalige Mitgliederzahl dürfte allerdings äußerst gering gewesen sein.
Schon vor dem Tod Walter Englerts im Jahr 2011 galt sein Geschäftsziel in Bockenheim als unverständlich, entsprechend zeigten die verstaubten Auslagen seiner Buchhandlung kaum Bewegungen. Vor Jahren wurde die Buchhandlung vollständig geräumt. Verstaubte Glasscheiben und eine teilweise zerstörte Leuchtreklame zeugen noch heute von der Wirkungsstätte des Bockenheimer Okkultisten.
Adalbertstraße 23 Bearbeiten
Kino Germania-Theater Bearbeiten
Das Kino Germania-Theater auf dem Eckgrundstück Adalbertstraße 23 und Homburger Straße 34 mit 131 Sitzplätzen wurde um 1910 eröffnet. Der Erste Weltkrieg führte zur Schließung des Kinos.
Der mehrstöckige Vorkriegsbau wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und danach zunächst nur provisorisch einstöckig wieder aufgebaut. Hier wurde die legendäre Gaststätte Zum Trompeter Karl betrieben. In den 1980er Jahren kaufte die Griechische Gemeinde Frankfurt am Main – Hessen e. V. das Eckgrundstück Adalbertstraße 23, Homburger Straße und errichtete hier ein neues, mehrstöckiges Geschäftshaus, in dem sie ein griechisches Kulturzentrum, einen Kindergarten und Räume für ihre Volkstanzgruppe unterhält. Das angrenzende neobarocke Mietshaus mit symmetrischer Putz- und Sandsteinfassade und reicher Bauplastik von 1904 in der Homburger Straße 36 hat den Zweiten Weltkrieg fast unzerstört überstanden und steht jetzt saniert unter Denkmalschutz.
Adalbertstraße 30 Bearbeiten
Gasthaus „Zum goldenen Löwen“ Bearbeiten
Das Wappentier des 1866 durch das Königreich Preußen okkupierten und untergegangenen Herzogtum Nassau war der nassauische goldener Löwe. Mit der Annexion des Herzogtums Nassau durch Preußen wurde das Gebiet zur Preußischen Provinz Hessen-Nassau. Auch im Wappen der preußischen Provinz Hessen-Nassau von 1868–1944 blieb der goldene Löwe erhalten. Oftmals schmückten sich nunmehr Gasthäuser mit dem Namen „Goldener Löwe“ im Stadtgebiet und im Umland. So verzierte auch dieses Wappen u. a. eine im Handel befindliche historische Werbepostkarte der Restauration „Zum goldenen Löwen“, Inhaber Josef Köhler, Ecke Adalbertstraße, Große Seestraße.
Fliegerbomben zerstörten 1944 auch die Gebäude auf diesem Eckgrundstück. Als Nachkriegsbebauung wurde ein heute noch bestehendes mehrstöckiges Wohngebäude errichtet, in dessen Erdgeschoss Ladenschäfte eingerichtet wurden.
Adalbertstraße 38-40 Bearbeiten
Turngeräthe-Fabrik Heinrich Helwig Bearbeiten
Während der ausklingenden Gründerzeit schaltete 1897 Heinrich Helwig für seine Bockenheimer Turngeräthe-Fabrik diese Werbeanzeige. Im Institut für Stadtgeschichte Ffm haben sich vom Sport- und Badeamt unter der Signatur 50 Az:449G noch Dokumente wie Sonderpreislisten über Turn- und Spielgeräte der Firma Heinrich Helwig, der Ersten Frankfurter Turn- und Spielgeräte-Fabrik aus Bockenheim, erhalten. Ebenso werden hier aus 1917 Briefkopf, Rechnung vom 6. März 1917 und Abbildung der Fabrik feiner Lacke, Polituren, Holzbeizen, Mattpräparate G.Helwig, Inh. Ernst Engelhard-Mannes, gegründet 1884, in der Adalbertstraße 38-40 aufbewahrt, wie auch Teile des Geschäftsverkehrs mit der Firma Statorwerk G. Helwig und Co. und/oder GmbH, Turn- und Spielgeräte, aus 1943, aufbewahrt.
Ein Bombenangriff zerstörte 1944 großflächig u. a. die Bebauung im Geviert Große Seestraße, Adalbertstraße und Schloßstraße, die in der Nachkriegszeit mit mehrstöckigen Mietwohnanlagen wiederaufgebaut wurde. Im Innenbereich diese Bebauung der Adalbertstraße wird in einem Hinterhaus ein Bar/Restaurant betrieben. Spuren der ehemaligen Turngeräthe-Fabrik Heinrich Helwig, bzw. der Firma Statorwerk G. Helwig und Co. sind nicht mehr vorhanden.
Adalbertstraße 42 Bearbeiten
Feuerwehrausrüster Conrad F. Heitefuss Bearbeiten
Feuerwehrausrüster Conrad F. Heitefuß für Feuerwehr- und Sanitäts-Mannschaftsausrüstungen – Vertreter von Carl Henkel, Bielefeld, seit 1871 Ausrüster von Feuerwehren und anderen Hilfsorganisationen. Fabrik sämtlicher Ausrüstungs-Gegenstände für Feuerwehren, Sanitäts- und Samariiter-Kolonnen, im Besonderen: Uniformen und Kleidungen.
Adalbertstraße 44–48 Bearbeiten
Liegenschaft Bearbeiten
Das Grundstück wurde während der Industrialisierung Bockenheims vor und nach dem Ersten Weltkrieg bis 1939 gewerblich genutzt. Es lag verkehrsgünstig nahe dem Westbahnhof, zu dem damals noch ein Stichgleis von der Bockenheimer Warte aus führte. Ehemals war es Firmensitz der Frankfurter Strohhutfabrik AG, Adalbertstraße 44, deren Geschäftsführer und Aktionär Paul Gross (1883 Beindersheim – 1942 deportiert und ermordet in Lodz) war. Er, seine Ehefrau Elsa Gross, geb. Mayer (1895–1942), sowie deren Eltern und Schwester wurden ebenfalls deportiert und in Lodz ermordet. Nach 1939 produzierten auf dem Gelände Adalbertstraße 44–48 die Präzisionswerkstätten Seeger & Co. (Kolben-Seeger), die 1970–1972 ihre Firmenzentrale nach Eschborn und 2003 nach Steinbach am Taunus verlegten.
Im Zweiten Weltkrieg wohl vollständig zerstört, wurde auf dem Grundstück nach 1949 ein Verwaltungsgebäude errichtet, das in den vergangenen Jahrzehnten u. a. das Verwaltungsgericht Frankfurt und Büroräume verschiedener Firmen beherbergte. Nach dem Umzug des Verwaltungsgerichts in die Adalbertstraße und einem Leerstand wurde der, auch als „blaues Gebäude“ bekannte, Komplex an einen privaten Investor verkauft. Dieser baute es bis 2012 zu einem privaten Studentenwohnheim mit gehobenem Standard um und betrieb es unter der Bezeichnung Headquarters. Nach weiterem Verkauf an den Investor Uninest Student Residences Deutschland im Jahr 2017 wurde das Gebäude in Alvarium umbenannt.
Adalbertstraße 61 Bearbeiten
Dampfschmirgelwerk J. Schönberg & Co. Bearbeiten
Fünfzehn Jahre nach Gründung des Deutschen Kaiserreiches wurde 1886 das Dampfschmirgelwerk als Raffinerie, Schmelzerei und Metallhandlung J. Schönberg & Co. in der Adalbertstraße 61 gegründet. Schönberg betrieb hier in der Nähe bereits das Dampfsägewerk Delkeskamp & Schönberg. Bald verbesserte sich auch für dies Unternehmen die Infrastruktur entscheidend. 1888 wurde der Frankfurter Hauptbahnhof als damals größter Bahnhof Europas eröffnet und der naheliegende Bahnhof Bockenheim angebunden. 1891 beantragte J. Schönberg aus Bockenheim bei Frankfurt für seine Schärfmaschine ein Reichspatent. 1892, sechs Jahre nach Gründung, zählte das Unternehmen, nach der Umstellung auf Schmirgelprodukte, bereits sechzig Arbeiter und zehn Angestellte einschließlich vier technischer Leiter. Damit gehörte es damals zu den größten Arbeitgebern Bockenheims.
1944 wurde die Liegenschaft, wie auch viele Nachbargrundstücke, bei einem Bombenangriff großflächig zerstört. Wiederaufgebaut wurde sie, den neuen Bedürfnissen entsprechend, als Mehrfamilienhaus mit schmuckloser Fassade. Spuren der historischen Bebauung des ehemaligen Dampfschmirgelwerkes J. Schönberg & Co. sind nicht mehr vorhanden.
Im Erdgeschoss des Vorderhauses betreibt ein deutschlandweiter Glücksspiel-Anbieter unter dem Namen Big Cash Casino GmbH eine seiner zahlreichen Frankfurter Filialen.
Kfz-Werkstatt MB Motors Inhaber Ralf Fischer Bearbeiten
Nach 44 Geschäftstätigkeit wurde der freien Kfz-Werkstatt MB Motors des Maschinenbauingenieurs und Inhabers Ralf Fischer seine gepachtete Betriebsfläche im Hinterhof der Adalbertstraße 61-63 gekündigt, da der neue Eigentümer dieses Grundstück neu verdichtet und einen neuen Wohnkomplex errichten wird >ref<[MB Motors: Mit dem Kolbenfresser auf Du FR Kfz-Werkstatt MB Motors, Hinterhof der Adalbertstraße 61-63, schließt]>/ref<
Autosattlerei Renner GmbH Bearbeiten
Das in den 1950er Jahren vom Sattlermeister Erwin Renner gegründete Unternehmen, wird jetzt von Uwe Renner, der auch Vorstandsmitglied der Innung und Mitglied des Berufsbildungsauschusses ist, in der Adalbertstraße 63 geführt und zählt zu den regionalen und bundesweiten anerkannten Sattlerbetrieben Deutschlands.
Hinduistischer Tempel Sri Nagapooshani Ammman Temple der Tamilen Bearbeiten
Seit 2000 bestand im Hinterhof der Adalbertstraße 61-63 ein hinduistischer Tempel Sri Nagapooshani Ammman Temple der Tamilen, der aber vor Neubebauung des Grundstücks aufgegeben wurde. Die Tamilen stellen knapp zwölf Prozent der 20 Millionen Sri Lanker, die Singhalesen fast 74 Prozent. Große tamilische Emigrationswelle gingen seit den 1980er Jahren von Sri Lanka aus, da viele Tamilen dem Bürgerkrieg dort zu entfliehen versuchen. Die wirtschaftliche Entwicklung führte jüngst zu massiver Verarmung und Hungersnöten. Die weitere Flüchtlinge flohen nach Australien, Europa, Nordamerika und Südostasien. Die größten Gemeinschaften außerhalb Südasiens sind heute in Durban, Toronto,London und Paris zu finden. Die größte tamilische Gemeinde in Deutschland befindet sich in Dortmund. Der größte Tamilische Hindutempel Kontinentaleuropas steht in Hamm (Sri-Kamadchi-Ampal-Tempel).Vor zehn Jahren wurden von der Botschaft schon 60.000 Geflüchtete geschätzt. In Frankfurt wurde der „Sri Nagapooshani Amman Temple Germany“/ஸ்ரீ நாகபூஷணி அம்மன் கோவில் in den Hinterhof der Schlitzer Straße 4 verlegt.
Am Industriehof Bearbeiten
Am Industriehof 17 Bearbeiten
Fatima Zahra-Moschee Bearbeiten
2007 hat, begleitet vom sogenannten „Hausener Moscheenstreit“, die Planung zum Bau einer Moschee am Rande des Industriehofs begonnen. Im darauffolgenden Jahr wurde der Bau genehmigt, der Grundstein wurde im Juni 2009 gelegt. Die Moschee soll Fatima Zahra-Moschee heißen und wird von türkisch-pakistanischen schiitischen Muslimen betrieben. Die Architektur ist modern gehalten und hat nur wenige dezent orientalisierende Elemente. Das Gemeindehaus hat einen Kuppelaufbau und zwei Minarette, die mit 16 Meter Höhe den vier- bis fünfstöckigen Gebäudekomplex geringfügig überragen. Neben Gebetsräumen soll das Gebäude über mehrere Läden, ein Bistro sowie Mehrzweckräume für Gemeinde- und Jugendarbeit verfügen. Durch den Bau eines angrenzenden Wohnhauses soll das Projekt finanziert werden. Das Mehrfamilienhaus wurde 2013 fertiggestellt, die Bodenplatte der zukünftigen Moschee 2013 gelegt. Trotz Baubeginns im Jahr 2009 ist die Moschee im Jahr 2021 noch immer im Rohbau. 2010 war die Moschee wegen radikaler Äußerungen ihres damaligen Imams bundesweit im Gespräch.
Am Industriehof 19-21 Bearbeiten
Filmkulisse/Außenaufnahmen des Spielfilms Nachts auf den Straßen von 1952 u.a. in Frankfurt-Bockenheim OPEL-RONDEL und Industriehof Bearbeiten
Die Außenaufnahmen zum deutschen Spielfilm aus dem Jahr 1952 mit dem Titel Nachts auf den Straßen unter der Regie von Rudolf Jugert und mit Hans Albers und Hildegard Knef in den Hauptrollen, entstanden auf der Autobahn in der Nähe von Frankfurt am Main, an der Autobahn-Anschlussstelle Opel-Rondell in Frankfurt-Bockenheim und in der Frankfurter Innenstadt,
Am Leonhardsbrunn Bearbeiten
Am Leonhardsbrunn 7 Bearbeiten
Villa Schwarzschild Bearbeiten
Repräsentative neoklassizistische Villa , Am Leonhardsbrunn 7 und Ditmarstraße 9. Entwurf des Architekten L. Valentin mit bossierter Fassade von 1913. Bauherr war das Ehepaar Eduard Heinrich David Schwarzschild (1875–1939) und Blanche Julie, geb. Pohl, (* 1885 Paris), Teil der Familie Scharzschild-Ochs, eine alteingesessene Händlerdynastie der Textilbranche, Zweig einer alten niederrheinischen 1499 in Frankfurt eingewanderten jüdischen Familie mit einem Seidenhandelsgeschäft in herausragender Lage am Rossmarkt 13 (vormals Rossmarkt 7)/Kleiner Hirschgraben 10. Dieses Geschäftshaus wurde von den Architekten Hermann Ritter (1851–1918) und Hellmuth Cuno (1867–1951) erbaut. Ein weiteres Geschäft befand sich in Berlin, Leipziger Straße 83.
Das Ehepaar Schwarzschild musste nach Ausweisung aus ihrer Villa Am Leonhardsbrunn 7 nach Frankfurt, Liebigstraße 53 (Doppelhaus siehe Liebigstraße 51) zwangsumsiedeln. In dem Haus lebte vormals von 1894 bis 1898 der Arzt Alois Alzheimer. Eduard war Mitinhaber des alteingesessenen Seidenhandelsgeschäftes Schwarzschild-Ochs am Rossmarkt, das zwangsarisiert wurde und als arische Firma SETAG AG Berlin fortgeführt wurde. Eduard Schwarzschild nahm sich hier 1939 das Leben. Seine Frau Blanche konnte zunächst nach Frankreich entkommen und 1941 von Südfrankreich in die USA emigrieren. Nach Kriegsende wurde das Doppelhaus Am Leonhardsbrunn 7, Ditmarstraße 9 von der US-Armee, wie die Gebäude der Nachbarschaft, beschlagnahmt. Nach Freigabe mietete dies Gebäude das Versorgungswerk der Landesärztekammer Hessen. Seit 2016 Leerstand mit umfangreicher Sanierung und Umbauarbeiten.
Einigen Familienmitgliedern der Schwarzschilds gelang in der Nazizeit die Flucht, andere wurden verschleppt und ermordet, einige verübten Selbstmord. Siehe dazu Eva Stille, Vertreibung der Frankfurter Juden aus der Bekleidungswirtschaft, 1999. Nachkommen leben in den USA. In Großbritannien gibt es noch ein Textilunternehmen Schwarzschild-Ochs.
Am Leonhardsbrunn 12-14 Bearbeiten
Villa Merton Bearbeiten
Die Villa Merton ist eine neubarocke Villa von 1927 mit symmetrischer Fassade und Mittelresalit mit aufwendigem Eingangsportal. An das Gebäude schließt sich ein Gartensaal an. Bauherr war Richard Merton, unter anderem Eigentümer der Metallgesellschaft. Die Villa wurde gebaut nach Plänen des Holsteinischen Hauses in Basel, der Architekt war der Frankfurter Anton Eyssen. Das Bauvolumen soll damals bei einer Million Reichsmark gelegen haben. Richard Merton wurde von den Nationalsozialisten verfolgt und musste seine Villa 1939 für 135.000 Reichsmark verkaufen. Der Kaufpreis wurde nicht bezahlt. Merton floh nach England, seine Villa wurde im Zweiten Weltkrieg beschädigt. Nach dem Krieg wurde das Haus zunächst von der US-Militärbehörde beschlagnahmt und danach an den aus dem Exil zurückgekehrten Richard Merton zurückgegeben. Merton verkaufte die Villa an die Stadt Frankfurt, die sie langfristig an den Union International Club e. V. verpachtete. Der Union-Club lässt im Haus Vortragsveranstaltungen abhalten und richtete ein First-Class-Restaurant mit dem Namen Villa Merton ein.
Am Römerhof Bearbeiten
Am Römerhof X Bearbeiten
ADAC-Verkehrsübungsplatz Bearbeiten
Nach 54 Jahren wurde der Pachtvertrag von 1958 von der Stadt Frankfurt am Main mit dem ADAC Hessen wegen des geänderten Bebauungsplans für das Rebstockviertel-Am Römerhof nicht verlängert, auch um zunächst Parkplatzfläche für die immens vergrößerte Messe Frankfurt auszuweisen.
Am Römerhof 13 Bearbeiten
Bowling- und Kegelzentrum Rebstock Bearbeiten
Ende 2022 wurde nach fast 50jähriger Betriebsdauer das Bowling- und Kegelzentrum Rebstock zugunsten einer zukünftigen Wohnbebauung aufgegeben.
Am Römerhof 13c Bearbeiten
Gymnasium Römerhof Bearbeiten
Am Römerhof 15f Bearbeiten
Frankfurter Feldbahnmuseum Bearbeiten
Am Römerhof 17 Bearbeiten
Deutsche Touring Bearbeiten
Die DTG Deutsche Touring GmbH wurde 1948 von der Deutschen Bundesbahn mit Sitz in Frankfurt/Main-Rebstock als deutsches Busunternehmen zwecks Betrieb internationalen und nationalen Linienbusverkehrs am ersten Flughafen in Frankfurt, dem sogenannten Luftschiffhafen am früheren Hofgut Rebstock gegründet. Sie gehörte, auch dank gesetzlicher Vorgaben, einst zu den bedeutenden Busgesellschaften Europas.
Bis 2005 besaß die DB Fernverkehr AG die Mehrheit an der Deutschen Touring, ab 2005 wechselten die meist ausländischen Anteilseigner und -mehrheiten. Der Hauptsitz wurde nach Eschborn verlegt. 2017 meldete die Deutsche Touring Insolvenz an. Im August 2017 wurde die Deutsche Touring vom langjährigen Partner CroatiaBus, einen Tochterunternehmen der Globtour-Gruppe, übernommen, die seither alleiniger Gesellschaft ist.
Im Rahmen der Liberalisierung des Fernbusmarkts und einer Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes erreicht das erst 2012 gegründete Unternehmen Flix in Deutschland 2018 einen Marktanteil von 90 Prozent.
Am Römerhof 19 Bearbeiten
Ordnungsamt Frankfurt am Main Bearbeiten
Ordnungsamt Frankfurt einschließlich Zulassungsbehörde, Führerscheinstelle etc.
Am Römerhof 23 Bearbeiten
Busbetriebshof der „Verkehrsgesellschaft Frankfurt“ (VGF) und der „In der City Bus“ (ICB) Bearbeiten
traffiQ ist für die Stadt Frankfurt am Main das, was der RMV für die Region ist. traffiQ organisiert als lokale Nahverkehrsgesellschaft für die Stadt Frankfurt am Main den gesamten Bus- und Bahnverkehr.
Der sanierungsbedürftige Busbetriebshof (ICB) der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) wird durch den britischen Industrieimmobilienkonzern Segro nach Rödelheim verlegt. Die ICB ist eine Konzernschwester der VGF und benötigt für das Depot eine Fläche von etwa 46 000 Quadratmetern für zirka 200 Busse. Auf dem früher von der US-Army genutzten Gelände in Rödelheim, an der Gaugrafenstraße, wird die ABG der VGF für einen zweistelligen Millionenbetrag ein neues Busdepot mit Werkstatt bauen. 2025 werde der Umzug abgeschlossen sein, und dann werden auf dem Areal des alten Depots am Rebstock die Bagger rollen. Geplant sind rund 200 Millionen Euro für 600 Wohnungen im ersten Bauabschnitt. Bei einer dichteren Bebauung mit bis zu sieben Stockwerken, sind noch mehr Wohnungen möglich. Für ein urbanes Quartier mit Blockrandbebauung und Innenhöfen soll es alsbald einen städtebaulichen Wettbewerb ergeben, den die Stadt noch ausloben will.
Planerische Konsequenzen ergeben sich auch für das westlich anschließende Gebiet bis zum Gelände des Polizeisportvereins Grün-Weiß. Dessen Sportplatz soll ein Stück nach Norden verlagert werden. Ob der Schießstand bleiben kann, wird noch geprüft. Das Sportgelände haben die Planer als Standort für eine weiterführende Schule vorgesehen. Welche das sein könnte, ist noch offen. Klar ist nur: Bedarf gibt es wegen des rasanten Wachstums des Schülerzahlen. Attraktiv wäre der Standort auch für den Frankfurter Westen.
Schwieriger ist die Entwicklung der Grundstücke zwischen Busdepot und Sportplatz. Erhalten bleiben soll das erst 2009 errichtete Zentrum Rund ums Auto mit der Kfz-Zulassungsstelle. Geplant ist aber, den großen Parkplatz deutlich zu verkleinern. Die Entwicklung sei vergleichsweise einfach, da die Grundstücke bereits der Stadt oder stadtnahen Stiftungen gehörten. In Privatbesitz ist nur das Gelände des TÜV Hessen, das zum Teil an einen Autohändler vermietet ist. Der TÜV wäre aber bereit, es bis auf eine kleine Service-Stelle zu räumen.
Nicht bedroht von Planungsänderungen seien, laut Aussagen der Stadt Frankfurt, das Feldbahnmuseum und die benachbarten Kleingärten.
KGV Römerhof 1947 e.V. Bearbeiten
Kleingartenverein mit 120 Kleingärten.
Am Römerhof 53 Bearbeiten
Battelle-Institut Bearbeiten
Das deutsche Battelle-Institut, benannt nach dem nur 40 Jahre alt gewordener Stifter Gordon Battelle (1883–1923) aus den USA, mit Sitz in Frankfurt war schon seit Gründung im Vereinsregister am 23. Mai 1949 mit der Rechtsform Verein als gemeinnützige Laboratorien für Vertragsforschung eingetragen. Vereinszweck war offiziell die Gewinnung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse für die Allgemeinheit der Wirtschafts- und Sozialforschung einschließlich der Beratung und Bearbeitung von Forschungsaufträgen auf den Gebieten Chemie, Physik, Metallurgie und Maschinenbau. Gründungsinitator war das Battelle-Memorial-Instituts in Columbus (Ohio). Die Steuerlast und die einzelnen Kapitalgeber blieben so im diffusen. Dem Battelle-Institut mit Sitz in Frankfurt haftete seit seiner Gründung das Vorurteil einer tätigen US-Wirtschaftsspionage an.
Am 19. Oktober 1956 wurde hier der erste kommerziell erhältliche Computer aus den USA im Wert von damals sieben Millionen DM, ein UNIVAC I Factronic des US-Herstellers Remington Rand, eingeweiht. Die Rechenanlage wird heute im Deutschen Museum in München ausgestellt. Im Sommer 1956 wurde dieser Univac-Rechner Nr. 35, insgesamt wurden 46 Stück produziert, zerlegt und mit Konsole, Drucker und Bandlaufwerken in zwei Transportflugzeugen von der Ostküste der USA nach Frankfurt geflogen. Der Röhrenrechner stand im Europäischen Rechenzentrum, das räumlich zum Frankfurter Battelle-Institut gehörte. Hier setzten sechs Techniker die 20 Tonnen schwere Anlage wieder zusammen, und am 19. Oktober 1956 wurde der Computer in Dienst gestellt. Im Februar 1960, nach dreijähriger Laufzeit, wurde die Anlage als technisch veraltet abgeschaltet
Auch das Gebäude des Battelle-Instituts war dann in die Jahre gekommen, und die Stadt Frankfurt sah nach Plänen der Architekten Peter Eisenman und Albert Speer für das gesamte Rebstockgelände eine andere Nutzung vor. So wurde es notwendig für Battelle, ein neues Forschungsinstitut zu errichten. Die Steucon GmbH übernahm diesen Auftrag und plante zusammen mit Architekten und Fachingenieuren auf einem Grundstück in Sossenheim ein komplett neues Forschungsinstitut. Die Vertragsverhandlungen mit allen rechtlichen Vereinbarungen und finanziellen Auswirkungen waren abgeschlossen, die Verträge lagen zur Unterzeichnung bereit. Kurz vor Abschluss entschied allerdings Battelle in USA, die Europa-Aktivitäten in Genf zu konzentrieren, womit das Projekt hinfällig wurde. Das Battelle-Institut Frankfurt wurde Mitte der 1990er Jahre geschlossen. Alle Betriebsgebäude wurden vollständig abgebrochen. Auch die Reste des von 1958 bis 1968 betriebenen Forschungsreaktors FRF-1 des Instituts für Kernphysik der Frankfurter Johann Wolfgang Goethe-Universität mussten entsorgt werden. In den Jahren 2005 und 2006 wurden die schwach strahlenden Reste des Forschungsreaktors vollständig zurückgebaut. Im Oktober 2006 wurde auch dieses Gelände zur uneingeschränkten weiteren Nutzung freigegeben. Ein neuer Bebauungsplan wurde von der Stadt Frankfurt am Main beschlossen.
Bereits 1991 wurde nach Aufzeichnungen des Instituts für Stadtgeschichte Frankfurt am Main in Eschborn die „Battelle Ingenieurstechnik GmbH“, Düsseldorfer Straße 9, 65760 Eschborn, als eine Nachfolgeorganisation des Battelle-Institutes gegründet. In diese Battelle Ingenieurstechnik GmbH ging zunächst nach der Privatisierung das Institut über; sie endete dann aber in einer Insolvenz.
Beispielhafte Literaturerzeugnisse:
- Die gesellschaftliche Herausforderung der Informationstechnik. Battelle-Institut: Sozialwissenschaftliche Reihe des Battelle-Instituts e. V. ; Bd. 10. Krebsbach-Gnath, Camilla und Shirley van Buiren. Oldenbourg Verlag; 1986. IX, 238 Seiten; Broschiert. Sprache: Deutsch. ISBN 3-486-53651-6; EAN: 9783486536515
- Wasserbedarfsentwicklung in Industrie, Haushalten, Gewerbe, öffentlichen Einrichtungen und Landwirtschaft: Prognose des Wasserbedarfs in der BRD bis zum Jahr 2000; Verlag: Battelle-Institute e. V.; Frankfurt, 1972
- Wärmepumpen für Heizung, Kühlung und Energierückgewinnung 1976–1990; Battelle-Institute e. V. (Hrsg.); ISBN 3-921059-93-3 / ISBN 978-3-921059-93-7; Verlag: Köln : TÜV Rheinland, 1979
Auf die freigeräumte Grundstücksfläche des ehemaligen Battelle-Institutes und ihrer Nachbarschaft zwischen Leonardo-da-Vinci-Allee, Wiesbadener Straße und Am Römerhof sollen, nach Projektion des Frankfurter Stadtplanungsamtes von 2019, rund 950 Wohnungen gebaut werden. Das Gelände war ursprünglich für eine gewerbliche Bebauung vorgesehen. Auch müssen für das neue Baugebiet rund 0,38 Hektar Wald gerodet werden, der aber ein Restbereich des ehemaligen Rebstockwaldes als Teil des Biegwaldes wäre. Teil des neuen Wohngebiets soll auch der Lindberghplatz sein, benannt nach dem Luftfahrt-Pionier Charles Lindbergh. An der Ecke zum Katharinenkreisel solle es dann ein Hotel, gewerbliche Nutzungen und weitere circa 50 Wohnungen geben
Basaltstraße Bearbeiten
Basaltstraße 17 Bearbeiten
Frankfurter Vereinigte Kunst- und Natur-Eiswerke J. F. W. Haack Bearbeiten
In der Basaltstraße 17 betrieb ab 1885 die Frankfurter Vereinigte Kunst- und Natur-Eiswerke von J. F. W. Haack ihr Unternehmen ausschließlich mit Natureis. Sein Gewerbetrieb war aber nach Unterlagen des ISG Frankfurt nicht nachhaltig und wurde aufgegeben. 1874 und 1876 hatte Carl von Linde Patente für Kältemaschinen erhalten. Deren Markteinführung bedeuteten das Ende der Natureis Anbieter. Lindes Maschinen wurden zunächst industriell in Brauereien eingesetzt. Daher bauten die Eiswerke J.F.W.Haack um 1900 einen fünfstöckigen Gebäudekomplex in der Nachbarschaft in der Basaltstraße 23. Quelle: Freies Schauspiel Ensemble – Geschichte TITANIA
Schlachthof Bockenheim (1855) Bearbeiten
Zehn Jahre vor der 1866 erfolgten Okkupation Bockenheims durch das Königreich Preußen, ließ 1855 das Kurfürstentum Hessen-Kassel auf damals noch freiem Feld ein städtisches Schlachthaus für die selbständige Stadt Bockenheim errichten, um dem wachsenden Zustrom von Menschen eine Versorgungsgrundlage zu sichern. Zwischen die später angelegten Metzstraße, Basaltstraße und Florastraße wurden eine Schlachthalle für Großvieh, sowie eine Schlachthalle für Schweine und Kleinvieh errichtet, nebst Stallungen und Verwaltungsgebäude im damals üblichen Backsteinstil in gotischen Formen. Historische Aufzeichnungen vermerken im Durchschnitt ca. 10.000 jährliche Schlachtungen. Der rasante Bevölkerungsanstieg von 41.458 Einwohnern 1817 zu 136.831 Einwohnern in 1880 in Frankfurt, die Bemühungen einer Eingemeindung von Bockenheim nach Frankfurt oder auch die 1866 erfolgte Okkupation Kurkassel, führte zum Bau des Frankfurter Schlacht- und Viehhofs 1882–1885 und damit zum Schließung des Schlachthofs Bockenheims. Deren Gebäude wurden niederlegt, Straßen und Wohnhäuser auf deren Grund angelegt. Dadurch verlor auch eine Eisfabrik, Frankfurter Vereinigte Kunst- und Natur-Eiswerke von J. F. W. Haack, in der Nachbarschaft zum Schlachthof ihre wirtschaftliche Existenzgrundlage. Um 1900 wurde auf diesem Grund eine Gaststätte mit dahinter liegendem Festsaal „Zur Liederhalle“ erbaut. Quelle: ISBN 3-7973-0410-2 Rödel, Volker, Ingenieurbaukunst in Frankfurt am Main 1806–1914.
Gaststätte mit Festsaal Bearbeiten
Um 1900 entsteht der Gebäudekomplex in der Basaltstraße 23, Eigentümer sind die “Eiswerke vorm. Haak”. Das Erdgeschoss des fünfstöckigen Vorderhauses wird als Gaststätte genutzt und ist über einen Zwischenbau mit dem Festsaal im Hinterhaus, dem heutigen TITANIA, verbunden. In den folgenden Jahren übernimmt der “Frankfurter Bürgerbrauverein” die Liegenschaft.
Gaststätte „Zur Liederhalle“ Pächter Hans Müller mit angeschlossenem Saal für Tanzveranstaltungen und größere Vereinsfeiern Bearbeiten
Die “Liederhalle” wird in dieser Zeit zu einer der größten Veranstaltungssäle Frankfurts, insbesondere für politische Zusammenkünfte. Sie ist das Stammlokal der Frankfurter Sozialdemokraten. In den Räumen der “Liederhalle” befindet sich ab 1907 auch die vereinigte Bibliothek der Bockenheimer Gewerkschaften und der Sozialdemokratie. Quelle: Freies Schauspiel Ensemble – Geschichte TITANIA
“Titania-Lichtspielpalast” Inhaber Hans Müller Bearbeiten
Nach dem Ersten Weltkrieg erwirbt der Wirt Hans Müller die “Liederhalle” und baut diese im Jahr 1928 zu einem Lichtspieltheater um, die Gaststätte wird eingeschränkt weitergeführt. 1941 wird der “Titania-Lichtspielpalast” umfangreich modernisiert und die Gastwirtschaft muss dem neuen Kinofoyer mit Nebenräumen weichen. Der Gebäudekomplex übersteht den zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadet, in den 1950er Jahren wird das Kino nochmals modernisiert, muss 1977 jedoch aus wirtschaftlichen Gründen seine Pforten schließen. Quelle: Freies Schauspiel Ensemble – Geschichte TITANIA
Alt-Katholische Kirche, Frankfurt-Bockenheim Bearbeiten
Die Alt-Katholische Gemeinde Bockenheim erwirbt 1985 den gesamten Gebäudekomplex von der Familie Müller für ihr Gemeinde- und Pfarramt sowie ihr Bildungswerk. Im ehemaligen Café wurde eine Kapelle eingerichtet. Sie veräußert den Kinosaal mit Hoffläche und Tordurchfahrt an die Saalbau GmbH der Stadt Frankfurt.
Saalbau Bürgertreff Titania (1989–1998) Bearbeiten
1987–1989 erwirb die Saalbau GmbH der Stadt Frankfurt den Kinosaal, die ehemalige “Liederhalle”, und eröffnete hier im Juni 1989 das 38.Bürgerhaus der Stadt Frankfurt namens "Titania"mit ca. 300 Sitzplätzen. Damalige Umbaukosten ca. 7,5 Millionen DM. 1985 hatte die Stadt zuvor das Bockenheimer Depot saniert und als Spelstätte eröffnet. 1998 beschloss die Saalbau GmbH im Zuge ihrer Sparmaßnahmen die Schließung dieses Bürgerhauses. Die Räumlichkeit wurde zunächst vom Privattheater Galli genutzt.In Zusammenarbeit mit der FAAG, der Saalbau GmbH und dem Kulturamt der Stadt Frankfurt baut das FREIE SCHAUSPIEL ENSEMBLE das TITANIA zu einem Theaterraum um. Im Herbst 2010 bezieht das FREIE SCHAUSPIEL ENSEMBLE sein neues Domizil und eröffnet die erste Spielzeit im neuen Haus mit DIE HEILIGE JOHANNA DER SCHLACHTHÖFE. Zur Zeit ist das Titania die subventionierte Spielstätte auch anderer freien Bühnen.
Bockenheimer Landstraße 121 Bearbeiten
BP-Großtankstelle Bearbeiten
Bis zum Abbruch, bedingt durch Bau der 1962 vom Architekt Ferdinand Kramer konzipierte zweigeschossige Mensa, befand sich auf diesem Grundstück in der Nachkriegszeit im Nahbereich der Autobahn eine BP-Großtankstelle, anfangs sogar mit Tankservice. Später wurde, nach abendlichem Betriebsschluss, das Betriebsgelände der Tankstelle gerne als Parkplatz von den abendlichen Gäste der Keller-Musiklokal/bar Mackie Messer benutzt.
Zentralmensabau des Ferdinand Kramers (1962) / später Labsaal genannt Bearbeiten
Dieses Gebäude gehört zum Campus Bockenheim, der eigentlich im Westend liegt, hier aber mit aufgeführt wird. Labsaal ist ursprünglich ein seemännischer Begriff, der in der Schifffahrt die Konservierung von Tauwerk beschreibt, später aber ein Synonym für „Labung“, Erquickung und Wohltat wurde.
Der zweigeschossige Labsaal der Uni Frankfurt auf späterem Campus Bockenheim, entworfen von Ferdinand Kramer. Links die östliche Seite, rechts die nördliche. Links im Hintergrund das Juridicum. Links vorne der Eingang zur U-Bahn-Station Bockenheimer Warte
Die ursprünglich 1962 vom Architekt Ferdinand Kramer konzipierte zweigeschossige Mensa mit zwei großen Selbstbedienungsbereichen im Erd- und Obergeschoss sowie einer Milchbar im Erdgeschoss und einem Restaurantbetrieb mit Service im Obergeschoss für Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter
Der Spitzname dieses Teils der Mensa mit anfangs besonderer Menüfolge war „Teppichmensa“, da er mit Teppich ausgelegt war. Nach den 1968-Jahre und durch stets steigende Gästezahlen, änderten sich hier die Sonderstellung. Teppichbelag, Tischservice und besondere Menüauswahl verschwanden bzw. wurde angeglichen.
Ab den 1980er Jahren wurde die Mensa als „Labsaal“ bezeichnet. Durch starken Zustrom an Studenten, die stets in großen Schlangen vor der Essensausgabe standen, musste die Konzeption geändert werden, weswegen der Labsaal um einen Neubau erweitert wurde (das heutige Sozialzentrum). Etwa im Jahre 2002 kam es zur Schließung der gesamten Mensa. Die Speisesäle in der Neuen Mensa wurden mit der Verlagerung der Mitarbeiter und Studenten angepasst und im Jahr 2013 geschlossen. Die Cafeteria in der Neuen Mensa im Erdgeschoss ist weiterhin geöffnet. Der Labsaal wird seit Januar 2016 als Unterkunft für Asylbewerber genutzt. Nach Renovierungsarbeiten 2017 können bis zu 120 Personen untergebracht werden. Die Fassade wurde von den Künstlern Justus Becker und Oğuz Şen zusammen mit Jugendlichen und ehemaligen Bewohnern bemalt. Das Kunstwerk nimmt Bezug auf das Thema Flucht in Vergangenheit und Gegenwart.
Bockenheimer Landstraße 133 Bearbeiten
Neue Mensa Bearbeiten
Dieses Gebäude gehört zum Campus Bockenheim, der eigentlich im Westend liegt, hier aber mit aufgeführt wird.
Sozialzentrum und Neue Mensa, Campus Bockenheim, Johann Wolfgang Goethe-Universität. In den 1970er Jahren wurde das Sozialzentrum, auch „Neue Mensa“ (NM) genannt, gebaut. Das Gebäude riegelt den Campus von der Bockenheimer Landstraße ab und beherbergte die Neue Mensa, Seminarräume und in den oberen Etagen Büros von Uni-Verwaltung und Studentenwerk. Nach dem Auszug des Studentenwerks wurden Teile des FB 9 in dieses Gebäude umgezogen.
Bockenheimer Landstraße 134-138 Bearbeiten
Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg Bearbeiten
Die Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main ist mit über zehn Millionen Medieneinheiten die größte Universitätsbibliothek in Deutschland und die fünftgrößte Bibliothek im deutschsprachigen Raum. Sie ist laut Bibliotheksgesetz des Landes Hessen Pflichtexemplarbibliothek für das Stadtgebiet Frankfurt.
Sie entstand 2005 aus der Stadt- und Universitätsbibliothek, in der nach dem Zweiten Weltkrieg mehrere Frankfurter Bibliotheken zusammengeführt worden waren – darunter die seit dem 15. Jahrhundert bestehende Stadtbibliothek und die Rothschild-Bibliothek – und der Senckenbergischen Bibliothek.
Bockenheimer Landstraße 135 Bearbeiten
Studentenwohnheim des Ferdinand Kramer (1956) Bearbeiten
Dieses Gebäude gehört zum Campus Bockenheim, der eigentlich im Westend liegt, hier aber mit aufgeführt wird.
Frankfurt Campus Bockenheim, Studentenwohnheim Bockenheimer Landstraße 135. Architekt Ferdinand Kramer. Erbaut 1956, Konstruktion Stahlbetonskelett mit Sichtbetonpfeilern und Sichtbetonunterzügen, Stahlrippendecken. Ausmauerung zwischen dem Stahlbetonskelett, Verblendung mit Klinkermauerwerk. Nutzung seit Sanierung 2012: 81 Studenten-Einzelzimmer, Träger: Studentenwerk. Das Gebäude steht seit 2000 unter Denkmalschutz. Dieses Studentenwohnheim an der Bockenheimer Warte ist der einzige Bau geblieben, der von Kramers anfänglicher Idee einer Campusuniversität nach amerikanischem Vorbild zeugt (Einheit von Studieren und Wohnen). Der viergeschossige Bau umfasst pro Stockwerk einen Besucherraum, eine Teeküche (im Mittelrisalit) und zwei Waschräume (am Ende der beiden Flügel). Ursprünglich war das Erdgeschoss des Skelettbaus offen. Es diente als Durchgang, zum Einstellen von Fahrrädern und hatte zudem neben dem Empfang einen vollverglasten Clubraum sowie eine Tutorenwohnung und eine Wäschekammer. Auszug aus dem Einweihungstext Kramers: „ … ja wo bleibt denn da die Gemütlichkeit? Hörte ich immer noch im Geiste. Zwischen der Schenke „Zum Schlagbaum“ (heute verschwunden, dafür Restaurant „Extrablatt“) und der „Mexicana Bar“ (längst verschwunden, heute "Neue Mensa) steht dieses Haus so wesensfremd. Alte und neue Gemütlichkeit konkurrieren hier um die jungen Leute.... Die Wände sind erbarmungslos weiß, die Betonsäulenträger schalungsgrau, nicht einmal abgeschliffen, mit Löchern wie die Rinde eines Baumes.....Weiß ist der Hintergrund. Was da ist, wird vor ihm kräftiger, wenn es überhaupt Kraft hat.....Das Weiß als Hintergrund wird Ihnen unmerklich ein Gefühl der Freiheit geben....Sie wollen ja nicht ewig hier wohnen, nicht sich so einrichten, dass Sie nachher gar nicht mehr aus Ihrem Fuchsbau herauskommen....Gemütlich ist heute nicht mehr der Schlupfwinkel, die Bude, die gedeckte Farbe, die ebenso wie die kaschierte Konstruktion einem vormacht, in der Umwelt gäbe es keine Entscheidungen und keine konstruktiven Aufgaben. Sich ihnen zu stellen, ist dem Gemüt zuträglicher“ (abgedruckt in: Bauwelt 17/1959, S. 519)
Bockenheimer Landstraße 133 Bearbeiten
Musik- und Scene-Bar MEXICANA BAR, Bockenheimer Landstraße, Ecke Merton Straße Bearbeiten
Noch vor den 68er trieb es junge Studenten und/oder Revoluzzer, GI’s aus dem fernen USA vor und nach ihrem Kriegseinsatz in Vietnam, angehende und berufserfahrene Zuhälter zum Trinken, Tanzen mit damals aktueller Musik des Rock & Roll-, Beat- und Blues die steile Treppen runter in Rotlicht beleuchteten Kellerräume der teilweise kriegsbeschädigten, meist schon besetzten Wohnhäuser in der Merton Straße Nähe der Bockenheimer Warte. Diese Gebäude säumten die Stichstraße „Merton Straße“ Richtung Haupteingang Jügelhaus der Johann-Wolfgang-Goethe Universität. Sie wurde nach Kriegsende nach dem durch die Nazis verfolgten, Bankier, Industriellen und Mäzen der Universität Rudolf Merton (1881–1960) benannt. Die Bauplanung sah, auch wegen des starken Anstiegs der Studentenzahlen, den Abriss dieser Häuser und die Bebauung mit einem studentischen Sozialzentrum nebst zweiter Mensa vor. Dies bedeutete natürlich auch das Ende der MEXICANA BAR. Der Umzug des Unicampus von Bockenheim ins Westend machte auch diese Planung nachträglich wieder obsolet. Die zweite Mensa wurde zwischenzeitlich wieder geschlossen. Quelle: ISBN 978-3-947612-00-0 Frankfurter Messe SommerMachtstraum, Poesie der Revolte, Volker Erbes, 2018. Der Teil der Merton Straße, die von der Bockenheimer Landstraße bis zum Jügelhaus führte, wurde beseitigt, bzw. komplett überbaut.
Druckerei Dondorf, Bockenheimer Landstraße 136, Sophienstraße Bearbeiten
Der Frankfurter Lithograf, Abgeordneter und Unternehmer Bernhard Dondorf (1809–1902) erbaute 1873 ein neues Fabrikgebäude in Bockenheim.an der Bockenheimer Landstraße 136. auf einer Fläche von insgesamt 6000 m² Fläche, dass er von der die Stadt Frankfurt für 73.000 Mark gekauft hatte. Dieses Fabrikgebäude wurde 1899 mit einem großen Backsteingebäude auf einem neu erworbenen Nachbargrundstück erweitert. Der hohe Schornstein zeugt noch heute von der damaligen Dampfmaschinentechnik.
Weltkrieg und Wirtschaftskrise führten 1928 u.a. zur Aufgabe und Verkauf an die Union-Druckerei, Das nunmehr 11.206 m² Betriebsgrundstück wurde für 935.000 Mark verkauft. und 1929, nach Plänen des Architekten J.W. Lehr, für weitere 300.000 Mark, mit einem repräsentativen Verwaltungsgebäude der gewerkschaftlichen Volksstimme im Bauhausstil neu bebaut. Mit der MachtergreifKaiser-Wilhem-Geseeschaftung der Nationalsozialisten wurde die Volksstimme verboten und die Union-Druckerei aufgelöst. Nun wurde der Gebäudekomplex durch eine Vielzahl von Mietern genutzt. Ein Luftangriff am 8. Februar 1944 zerstörte große Teile des Komplexes. Das repräsentative Verwaltungsgebäude wurde völlig zerstört, das Backsteingebäude brannte aus, blieb jedoch erhalten. Unversehrt blieb der Schornstein. Nach dem Krieg erfolgte die Rückgabe der Liegenschaft an die Union-Druckerei und der Wiederaufbau. Seit 1961 werden Teile der Gebäude durch die benachbarte Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main genutzt.
Nach Umzug des Kunstgeschichtlichen Institutes der Uni-Frankfurt, als eines der 54 Kunsthistorische Institute in Deutschland, die den Studiengang Kunstgeschichte mit unterschiedlichen Schwerpunkten anbieten, vom Campus Bockenheim zum neugebauten Campus Westend in die Rostocker Straße 2, stand das Gebäude der ehemaligen Druckerei Dondorf leer. 2023 wurde beschlossen, das das Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik seinen Standort von Frankfurt, Grüneburgweg 14, nach Bockenheim zu verlegen und in einen Neubau auf dem Gelände der ehemaligen Druckerei Dondorf ziehen wird. Eingehende Analysen der noch vorhandenen Bausubstand machen einen Abriss dieses Bockenheimer Industriedenkmals, dass auch wegen der großen Bombenschäden keinem Denkmalschutz unterliegt, unumgänglich. 2012 war das neues Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik als sechste Einrichtung der Max-Planck-Gesellschaft in Hessen gegründet worden, dass mit 45 Millionen Euro vom Land Hessen mitfinanziert wurde. Es soll mit wissenschaftlichen Methoden klären, welche psychischen, neuronalen und soziokulturellen Grundlagen ästhetische Empfindungen und Urteile beim Menschen haben. Zusätzlich zu bereits drei existierenden Instituten in Frankfurt/Main und damit insgesamt fünf Einrichtungen im Bundesland Hessen, wurde dieses weltweit einzigartiges Institut gegründet.
Bockenheimer Landstraße 136-138 Bearbeiten
Verwaltungsgebäude des sozialdemokratischen Presseverlags „Die Volksstimme“ Bearbeiten
1929 wurde ein neues großes Verwaltungsgebäude in der Bockenheimer Landstraße 136–138, ein architektonisches Glanzstück im Stil des „Neuen Bauens“ nach Plänen des Architekten Johann Wilhelm Lehr.[1] des sozialdemokratischen Presseverlags „Die Volksstimme“ erbaut, der sich Mitte der 1920er Jahre zu einer Großdruckerei geworden mit 220 Beschäftigten, zu denen noch 600 bis 700 Austrägerinnen kamen, entwickelt hatte. Mit dem Aufstieg der Nazis ging der Niedergang und Schließung des Unternehmens. Bombentreffer zerstörten 1944 die Betriebsgebäude. Nach Kriegsende entstand zunächst an der Theodor-Heuss-Allee 90-98 in Frankfurt am Main ein Standort der gewerkschaftlichen Union- und Verlagsdruckerei, die später in einer ruhmlosen Insolvenz endete.
Bockenheimer Landstraße 141 Bearbeiten
Restaurant „Zum Schlagbaum“ Bearbeiten
Namensgeber des ehemaligen Restaurants „Zum Schlagbaum“ an der Bockenheimer Warte, Bockenheimer Landstraße 141, war ein historischer Schlagbaum, der hier die Grenze zwischen der Freien Reichsstadt Frankfurt am Main und dem Dorf Bockenheim der Landgrafenschaft Hanau, bzw. Kurhessens markierte und an dem Zoll und Wegekosten zu entrichten war. Schon das ursprüngliche Zollwärterhäuschen wurde 1866 nach Annektion Kurhessens und Frankfurts durch Preußen privatisiert und zum Gasthaus. Noch vor dem Ersten Weltkrieg entstand dann das abgebildete mehrstockige Wohn- und Geschäftshaus. Der Bauherr war die Frankfurter Binding-Brauerei, deren Pächter hier markante Bierumsätze erzielte. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde die Gaststätte „Zum Schlagbaum“ auch zum Vereinslokal des Radsportvereins RV WANDERLUST 0waren 5, dessen Mitglieder Eugen Blersch und Richard Schreiber hier ihre mehrfachen Deutsche und Weltmeisterschaften feierten.
Nach Kriegszerstörung In der Nachkriegszeit wurde hier von der Binding Brauerei ein nunmehr fünf-stöckiges Wohn- und Geschäftshaus neu errichtet. Das Haus mit dem mit dem gleichnamigen Restaurant „Zum Schlagbaum“, sowie das benachbarte vom Architekt Ferdinand Kramer 1956 konstruierte Studentenhaus und die im Nachbarhaus etablierte „Mexicana Bar“ wurde zu einer der Treffpunkte der trinkfreudigen Studentenschaft der nahen Goethe-Universität.
Café Extrablatt Bearbeiten
1979 eröffnete in den ehemaligen Räumen der Lokalität „Zum Schlagbaum“ ein Franchise-Nehmer der 1971 in München gegründete Schnellrestaurantkette McDonald’s hier ihre zweite Filiale in Frankfurt am Main. 1999 löst die BINDING-Brauerei dessen Pachtvertrag auch wegen mangelnden Bierabsatzes. Neuer Pächter wurde 2000t einer von zur Zeit 70 Franchise-Nehmer der 1988 in Emsdetten gegründete Ganztages-Kneipen-Gastronomie Systemgastronomiekette Cafe extrablatt. Deren Geschäftskonzept ist vor allem mehr getränkeorientiert mit 150 Innenplätzen und 300 Plätzen im Außenbereich, wie das vormalige in damaligen Studentenkreisen legendäre Lokal „Zum Schlagbaum“.
Broßstraße Bearbeiten
Broßstraße 5 Bearbeiten
Villa Steinthal Bearbeiten
Villa Steinthal, Broßstraße 5, errichtet 1911 als neoklassische Villa nach Entwurf von Alfred Bruno Engelhard (1867–1941) mit reich gegliederter symmetrischer Fassade, profilierten Fenstergewänden aus Sandstein und skulptierten Brüstungsfeldern. Weitere Arbeit: 1912, Neoklassische Villa in der Zeppelinallee 77.
Eigentümer war die Familie des Johannes Moritz Steinthal (geb. 27. August 1869 Bradford/England; gest. 12. März 1943 Selbstmord vor Verfolgung durch Gestapo), jüngster Sohn des aus Hamburg gebürtigen Wollkaufmanns Carl Gustav Steinthal (1823–1890). Seit 1902 war er Syndikus und später auch Prokurist der Cassella Farbwerke Mainkur, seit 1926 bei der I.G. Farbenindustrie in Frankfurt. Am 1. Weltkrieg nahm er freiwillig teil, zuletzt als Hauptmann, und wurde mit dem Eisernen Kreuzen E.K.2 und E.K.1 ausgezeichnet. 1931 trat er in den Ruhestand. Er war Mitglied vieler Frankfurter Vereine. 1899 heiratete er Hedwig Engelhard, Tochter von Bernhard A. Engelhard und Johanna M. Hauck. Sie bekamen drei Töchter. J. M. Steinthal entstammte einer seit 110 Jahren evangelisch-reformierten Familie, hatte aber drei jüdisch geborene Großeltern, galt damit für die Nazis als Jude und wurde deshalb von der Gestapo verfolgt und verhört. Ein Stolperstein vor seinem Haus soll an ihn erinnern.
Carlo-Schmid-Platz Bearbeiten
Carlo-Schmid-Platz 1 Bearbeiten
Bockenheimer Depot Bearbeiten
Das Bockenheimer Depot ist ein ehemaliger Betriebshof und die ehemalige Hauptwerkstatt der Straßenbahn in Frankfurt am Main. Das Gebäude an der Bockenheimer Warte aus dem Jahr 1900 wird heute als Spielstätte der Städtischen Bühnen genutzt und ist ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz. In anderen Quellen auch unter der Adresse Gräfstraße 94 – 96 geführt.
Ditmarstraße Bearbeiten
Villa Hauck Bearbeiten
Villa der Familie Hauck, Inhaber des traditionsreichen Bankhauses Georg Hauck & Sohn. Seniorchef Otto Hauck (1863–1934) wurde 1933 als langjähriger Präsident der Frankfurter Industrie- und Handelskammer mitsamt dem kompletten Präsidium aus dem Amt gedrängt und Sohn Alexander Hauck (1893–1946) standen bei den Nationalsozialisten wegen ihrer liberalen Einstellung und anti-nationalsozialistische Haltung unter argwöhnischer Beobachtung. So standen beide beispielsweise im engen Kontakt zu ihrem Villennachbarn Richard Merton. Die repräsentative, durch Anbauten erweiterte Villa Hauck entstand 1923 nach einem Entwurf von Hermann Muthesius. Sie ist ein Beispiel einer landhausähnlichen Baukunst mit Reminiszenzen des ausklingenden Historismus. Auch diese Villa wurde nach dem Krieg zunächst von den Amerikanern beschlagnahmt, stark sanierungsbedürftig dem Land Hessen zurückgegeben und dann nach umfangreicher Sanierung und teilweisem Wiederaufbau langfristig der Universität als Gästehaus verpachtet.
Ederstraße Bearbeiten
Ederstraße 12 Bearbeiten
St. Elisabethen-Krankenhaus Bearbeiten
Nachdem die Dernbacher Schwestern zunächst 1882 in der Weserstraße ein kleines privates Krankenhaus errichtet hatten, ließen sie um 1888 in der Ederstraße, nahe dem Westbahnhof, in der damals noch selbständigen Stadt Bockenheim das katholische St. Elisabethen-Krankenhaus erbauen. Dieses Gebäude wurde am 12. September 1944 durch Fliegerbomben der Amerikaner vollständig zerstört.
Auf das Gelände wurde in der Nachkriegszeit ein Bürogebäude für die Landesgeschäftsstelle der Diakonie Hessen gebaut. Das St. Elisabethen-Krankenhaus wurde in die Ginnheimer Straße 3 (siehe da!) verlegt.
Elisabethenplatz Bearbeiten
Elisabethenplatz 5 Bearbeiten
St.-Elisabeth-Kirche Bearbeiten
Römisch-katholische St.-Elisabeth-Kirche in neugotischem Stil, erbaut 1868 in Ziegelmauerwerk mit einem monumentalen Frontturm, bekrönt von einem Spitzhelm als Randbebauung am Kurfürstenplatz. Der Kirchenbau wurde 1944 zerstört und bis zum 30. April 1950 wieder aufgebaut.
Elisabethenplatz 10 Bearbeiten
Bockenheimer Volksbank Bearbeiten
Die selbständige Stadt Bockenheim im Kurfürstentum Hessen-Kassel gründete drei Jahre vor der Okkupation durch das Königreich Preußen 1863. eine eigenständige Volksbank. 30 Jahre später wurde 1893 ein eigenes Bankgebäude gegenüber der St. Elisabethkirche am Kurfürstenplatz bezogen. Die sogenannte Gründerkrise hatte man erfolgreich überlebt. Auch dank des neuen preußischen Genossenschaftsgesetzes von 1868, nachdem alle Mitglieder einer Volksbank nunmehr nur noch mit der sog. Solidarhaft und nicht mehr mit ihrem gesamten Vermögen hafteten. Auch die Wirren der Weltwirtschaftskrise, Inflation, Kriegszeit und Währungsreform wurden gemeistert. 1955 fusionierte man zunächst mit der Volksbank Eschborn und Niederrad und 1970 mit der Frankfurter Volksbank. Seit der Nachkriegszeit betreibt man die Bankgeschäfte im Gebäude an der Ecke Leipziger Straße und Am Weingarten, jetzt als Filiale der Frankfurter Volksbank. Auf dem Grundstück des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Bankgebäudes der Bockenheimer Volksbank wurde in der Nachkriegszeit eine große Wohnsiedlung errichtet, die sich vom Elisabethplatz und Kurfürstenplatz bis zur Schloßstraße erstreckt.
Falkstraße Bearbeiten
Falkstraße 2 Bearbeiten
Staudt & Voigt Bearbeiten
1885 gründete der aus einer Pfarrersfamilie in Sandersleben, heute einem Ortsteil der Stadt Arnstein im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt, stammende 28jährige Heinrich Ferdinand Julius Voigt (* 20. Juli 1857 in Sandersleben; † 10. Februar 1937) mit seinem Geldgeber Jakob Staudt die Firma Staudt & Voigt in Frankfurt, in der Schlesinger Gasse. Hergestellt wurden von dem in Dessau studierten Elektrotechniker Installationsmaterial jeder Art, Hoch- und Niederspannungs-Schaltgeräte und komplette Schaltwarten. In den ersten 2 Jahren beschäftigte die Firma sich überwiegend mit Versuchen und Konstruktionen neuer Apparate, sowie mit Installation von Beleuchtungsanlagen, um die praktische Brauchbarkeit der eigenen Erzeugnisse zu erproben. De wirtschaftliche Erfolg stellte sich nach Markteinführung im Winter 1888 ein, sodass die Arbeiterzahl, die 1886 noch 3, 1887 bereits 8,1888 dann 25 und 1889 schon 90 Mann betrug. Das fertig eingerichtete Fabriklokal musste verlassen werden. Die neue Fabrik wurde 1889 fertig und sofort bezogen.
1890 scheidet Jakob Staudt durch Tod aus und Adolf Haeffner (1862–1947), der Sohn eines Hoteliers, tritt als neuer Teilhaber in die Firma ein, die ab 1. Februar 1891 in die Aktiengesellschaft Voigt & Haeffner umgewandelt wurde. Auch wurde der Firmensitz in den Osten von Frankfurt am Main verlegt. Quelle: Elektrotechnische Zeitschrift. 19. September 1890, Heft 38, Seite 511. Nach Tod von Heinrich Voigt und Adolf Haeffner gaben die Erben die Aktienanteile hauptsächlich an die Deutsche Bank sowie an die Dresdner Bank ab. Das ehemalige Firmengelände in Bockenheim war vorab bereits an die VDO Adolf Schindling AG verkauft worden.
Voigt & Haeffner AG bzw. Prometheus GmbH Bearbeiten
Heinrich Voigt (1857–1937) gründete 1896 eine Firma für Installationsmaterial jeder Art, Hoch- und Niederspannungs-Schaltgeräte und komplette Schaltwarten. 1889 wurde das Werk von der Frankfurter Innenstadt nach Bockenheim verlegt. Ab 1900 entsteht hieraus die Firma Voigt & Haeffner, die bald viele Mitarbeiter beschäftigt. Daher wird das Werk an den neuen Osthafen verlegt. Fast zeitgleich gründet Heinrich Voigt auch eine „Chemisch-elektrische Fabrik“ in der Falkstraße 2, die Kleingeräte für Endverbraucher herstellte. Das Unternehmen wurde rasch von Voigt & Haeffner übernommen, die das Unternehmen in eine GmbH und dann zeitweise in die Prometheus, Aktiengesellschaft für Elektrische Heizeinrichtungen (früher: Fabrik elektrischer Koch- und Heizapparate) umwandelten. Die Marke „Prometheus“ wurde zum Firmennamen. Weit vor den Bomben des Zweiten Weltkrieges wurde ein Teil der Produktion nach Bad Soden-Salmünster ausgelagert. 1955 wurde für das Unternehmen Prometheus der Produktionsstandort Eschwege erbaut, der im nordhessischen Zonengrenzgebiet lag. 1964 wurde die Mehrheitsbeteiligung der Prometheus Elektrische Geräte und Heizeinrichtungen GmbH (Eschwege), elektrische Haushaltgerätehersteller von Heizgeräten, Bügeleisen und Expresskocher sowie hermetisch gekapselte Kältemaschinen an General Electric (GE) verkauft. In Eschwege waren damals rund 600 Personen beschäftigt. Verkäufer war die Continental Elektroindustrie AG (Düsseldorf), eine Tochter der Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft (Düsseldorf). Sie hielt auch die Mehrheit von Voigt & Haeffner. Bereits acht Jahre später, 1972, zieht sich General Electric wieder zurück und verkauft an Stiebel Eltron. Die in Bockenheim geschaffene Marke „Prometheus“ verschwindet vom Markt.
Falkstraße 27 Bearbeiten
Rademanns Nährmittelfabrik GmbH Bearbeiten
Die Rademanns Nährmittelfabrik GmbH war spezialisiert auf die Herstellung von Diabetikernahrung, wie Nähr-Biscuits und Kindermehl. Das ISG Frankfurt verwahrt den Schriftverkehr der Firma Rademann von 1895 mit der Baupolizei bezüglich der Genehmigung von Bauanträgen mit Briefkopf der Firma Rademann’s Nährmittelfabrik mbH (Bl. 142). Der Geschäftssitz war zeitweise auch in Berlin-Charlottenburg, Kantstraße 35, später verzogen sie nach Bad Homburg vor der Höhe im Taunus. Der Unternehmer und Apotheker Otto Rademann war auch Autor des Buches „Wie nährt sich der Arbeiter?“. Auf Veranlassung des Internisten und Diabetologen Carl von Noorden (1858–1944) stellte die Nährmittelfabrik des Otto Rademann in Bockenheim ein derbes Roggenbrot her, in welchem fünf Prozent Kalk eingebacken war. Grundsätzlich empfahl Carl von Noorden u. a. in seinem 1907 in Berlin veröffentlichten Buch „Die Zuckerkrankheit und ihre Behandlung“ ohne Einschränkung die Produkte der O. Rademanns Nährmittelfabrik für Zuckerkranke, die nach dem Zweiten Weltkrieg zeitweise in die Hanauer Landstraße 175, Frankfurt, umzog. Ebenfalls erfolgreich war seine Methode, Früchte so ohne jeden Zucker einzumachen, dass sie nicht verderben. Die Firma brachte diese „Früchte im eigenen Safte“ erfolgreich in den Handel. Im privaten Diabetes-Museum in München-Pasing, Veldener Straße 136, wird eine farbige Schmuck-Blechschachtel mit Firmenbedruckung für ihr Erzeugnis Diabetiker-Zwieback aufbewahrt. Die Firmenrechte gingen dann an die Rademann-Diätprodukte in Bad Homburg vor der Höhe über. Lange Zeit führte eine Reformhauskette noch die diätischen Rademann-Fruchtbonbons in ihrem Verkaufsprogramm.
Falkstraße 35 Bearbeiten
Diakonissenheim Bearbeiten
Am 1. Februar 1876 wurde der Bockenheimer Diakonissenverein gegründet und 1890/91 das Diakonissenheim als dreistöckiger Backsteinbau mit fünf ausgebauten Mansardenzimmern errichtet. Im ersten und zweiten Stock befanden sich 20 Krankenbetten, wobei nur die Zimmer der ersten Klaase einen eigenen Waschtisch hatten, die der zweiten Klasse teilten sich jeweils einen Waschtisch am Flurende. Für die Diakonissen waren die fünf Mansardenzimmer vorgesehen. Vor der Einweihung des Hauses wurden das vollständige Fehlen einer Heiz- und Gasversorgung bemerkt. Der Bockenheimer Unternehmer und Mitglied des Vorstands des Bockenheimer Diakonissenvereins Julius Wurmbach spendete Öfen und deren Einbau.
Altenwohnanlage Bearbeiten
Neubebauung 1981, als Teil einer Altenwohnanlage und eines Sozialzentrums des Frankfurter Verbands im Bereich Falkstraße und Am Weingarten. Sie ersetzte das Diakonissenheim sowie das St. Markuskrankenhaus nach dessen Umzug in den Neubau in die Wilhem-Epstein-Straße nach Ginnheim.
Falkstraße 72-74 Bearbeiten
Restaurant Weinhaus Falkenberg Bearbeiten
Philipp Gaul eröffnete das Restaurant Weinhaus Falkenberg in der Falkstraße 72-74. Laut ISG Frankfurt hatten Philipp und Mina Gaul 1931–1933 auch eine Wirtschaftserlaubnis bzw. Konzession zum Kleinhandel mit Spirituosen für einen Weinkeller mit Verkaufsraum für die Seilerstraße 25, Ecke Klapperfeldstraße und für die Stiftstraße 30. Das Restaurant Weinhaus Falkenberg stand auf einem Teil des ehemaligen Betriebsgeländes der Firma Oel Heinrich Rudolph in unmittelbarer Nachbarschaft des den Krieg überdauerten Wohn- und Geschäftshauses Rudolphs. Der vom Geschäftsinhaber Philipp Gaul gewählte Lokalname Restaurant 'Weinhaus Falkenberg' war u. a. eine Hommage an die damals, besonders in der Kaiserzeit, deutschlandweit berühmte Weinabteilung im Ratskeller im Roten Rathaus in Berlin-Mitte, Inhaber Heinrich Falkenberg. 1929 wurden 60 Jahre Berliner Ratskeller (1862–1929) mit einer Jubiläumsschrift gefeiert, in der seine Ursprünge und seine Geschichte dargestellt wurden. Im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, Berliner Straße 150, betrieb auch um 1905 ein Eduard Falkenberg sein 'Restaurant Falkenberg'. In Frankfurt, gegenüber der Falkstraße 71, befindet sich, auch heute noch, das 1876 errichtete Gebäude der Franckeschule.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die durch Fliegerbomben beschädigte Immobilie des Weinhauses Falkenberg verändert als Bürogebäude wiederaufgebaut.
Falkstraße 82a Bearbeiten
Oel-Industrie Heinrich Rudolph Bearbeiten
Heinrich Rudolph gründete 1894 die Firma Oel-Industrie Heinrich Rudolph für Schmierstoffe aller Art. Dieser Mineralgroßhandel mit Niederlassung in Hamburg räumte später dieses Betriebsgelände und zog nach Frankfurt-Fechenheim, Sontraer Straße. Grund und Boden wurden dann überwiegend mit Wohngebäuden entlang der Falk-, Markgrafen- und Sophienstraße bebaut. Das auf dem Briefkopf im Vordergrund skizzierte Wohn- und Geschäftshaus mit dem markanten Fassadenteil eines Fenstererkers als Schmuck- und Gliederungselement in der Falkstraße hat den Zweiten Weltkrieg überdauert, wurde saniert und ist aktuell bewohnt. Laut beim ISG Frankfurt aufbewahrter Rechnung vom 20. Juni 1949 betrieben in diesem Haus später die Gebrüder Ruths eine Großhandlung für Wasch- und Putzmittel, Toilettenartikel und Bürstenwaren.
Im Hintergrund links auf der Zeichnung des Briefkopfes wurde der später niedergelegte Bockenheimer Wasserturm auf der Ginnheimer Höhe dargestellt. Er wurde als Überlaufbehälter von der damals noch selbständigen Stadt Bockenheim zur Gewährleistung des Wasserdrucks errichtet. Schräg gegenüber auf der Falkstraße 71 wurde 1876 die Falkschule, später in Franckeschule umbenannt, erbaut.
Franklinstraße Bearbeiten
Franklinstraße 65 Bearbeiten
Radisson SAS Hotel Frankfurt „Blue Heaven“ Bearbeiten
2005 eröffnete in Frankfurt ein in Europa einzigartiges scheibenförmiges Hotel. Seine bemerkenswerte Struktur und seine vollständig aus Glas bestehende Fassade wurden von dem auf die Gestaltung von Hotels und Resorts spezialisierten Londoner Star-Architekten John Seifert entworfen, der seinen spektakulären Entwurf selbst Blue Heaven nannte. Die Fassade ist in einem dezenten Blauton gehalten, das Sockelgeschoss an die umliegende Bebauung angepasst. Der Bau steht in Nachbarschaft zur ehemaligen Zentrale der AC Nielsen Deutschland, Ludwig-Landmann-Straße 405. Der Hotelbetreiber war mehrheitlich die skandinavische SAS Group, Muttergesellschaft von SAS Scandinavian Airlines, und firmierte unter dem Namen Radisson SAS. Das 20-geschossige Radisson SAS Hotel Frankfurt wurde von 2003 bis 2005 erbaut. Das Vier-Sterne-Haus mit 440 Zimmern wurde im Herbst 2005 eröffnet. Radisson SAS hatte einen mindestens 20 Jahre laufenden Betreibervertrag abgeschlossen. Das Investitionsvolumen betrug 110 Mio. EUR. Das Vier-Sterne-Hotel Blue Heaven wurde für rund 130 Mio. EUR von einer zehnköpfigen dänischen Investorengruppe übernommen. Bauherr und Verkäufer war die Hochtief Projektentwicklung GmbH. Die Investition wurde über Einlagen in eine von der Kopenhagener Investmentgesellschaft Keops A/S für diese Immobilie gegründeten Beteiligungsgesellschaft getätigt. Für das erste Jahr erwarteten die Investoren einen Ertrag von etwa 6 %. Später wechselte die Immobilie zu einem norwegischen Investor.
Große wirtschaftliche Verluste zwangen die SAS Group zur massiven Reorganisation und führten 2006 zur frühzeitigen vollständigen Übernahme des Betreibervertrages durch den US-Minderheitsmiteigentümer Carlson Companies unter dem Namen Rezidor (Rezidor Hotel Group). Im Februar 2009 wurden die Namen Radisson Hotel Group (für den Betreiber) und Radisson Blu (für die Hotels) etabliert.
Die Radisson Hospitality, Inc. (im Außenauftritt Radisson Hotel Group, vorher Carlson Rezidor Hotel Group) ist eine große international agierende US-Hotelkette mit Sitz in Minnetonka, Vereinigte Staaten. 2017 waren die Modernisierungs- und Sanierungsarbeiten im Radisson Blu Hotel Frankfurt und damit eine Vorzeigeinvestition für weitere Radisson Blu Hotels weltweit abgeschlossen. Ende 2018 wurde die Radisson Hotel Group zunächst vom chinesischen Mischkonzern HNA, dann wenig später vom chinesischen staatseigenen Tourismus- und Hotelkonzern Jin Jiang International übernommen. Die EU-Kommission genehmigte 2019 die Übernahme.
Frauenlobstraße Bearbeiten
Frauenlobstraße 1 Bearbeiten
Villa Cahn Bearbeiten
Die Villa Cahn wurde 1928/29 durch den Architekten Willi Cahn (1889–1960) erbaut, der u. a. auch das 1929/30 erbaute 4.000 m² große neue Funkhaus im Bauhaus-Stil der Frankfurter Rundfunkgesellschaft in der Eschersheimer Landstraße 33 entwarf. Der damalige neuartige große Sendesaal war nach dem Krieg eine der zwei nicht zerbombten Konzertsäle der Stadt des ansonsten stark zerstörten Gebäudes und dient heute noch der Musikhochschule mit seiner Kapazität für 350 Zuhörer als Veranstaltungsräum-lichkeit.
Eigentümer der Villa Cahn war bis Kriegsende ein hoher Repräsentant des I.G.-Farben-Konzerns. Auch diese Villa wurde nach Kriegsende von der US-Army beschlagnahmt und diente als Residenz hoher US-Militärs. Nach Abzug der Amerikaner wurde zunächst die Bundesrepublik, dann das Land Hessen Eigentümer der Immobilie, die es der Stiftung IBZ Internationales Begegnungszentrum für 50 Jahre unentgeltlich überließ. Bis 1993 ließ die Stiftung das Anwesen für über 8 Millionen DM nach ihren Bedürfnissen entkernen und modernisieren.
Heute wird es als Gästehaus II der Goethe-Universität genutzt. Sie ist durch einen weiträumigen Stiftungspark mit der ebenfalls aufwendig sanierten ehemaligen Villa Hauck, dem Gästehaus I, in der Ditmarstraße 4 verbunden. (Siehe hierzu www2.uni-frankfurt.de/38294572/geschichte).
Frauenlobstraße 2 Bearbeiten
Sophia-Kirche Bearbeiten
Die von dem Architekten Nikolaus Ruff (1934–2002) entworfene moderne Sophia-Kirche wurde von der Frankfurter Gemeinde Die Christengemeinschaft – gebaut und im Jahr 2001 eingeweiht.
Frauenlobstraße 13 Bearbeiten
Villa Bär Bearbeiten
Villa der Eheleute Karl S. Bär (1886–1968) und Gretel Bär geb. Kuch (* 1900). Beide flohen 1937 vor den Nazis und lebten ab 1941 in den USA.
Frauenlobstraße 22 Bearbeiten
Verlag Vittorio Klostermann Bearbeiten
Der Verlag Vittorio Klostermann GmbH, gegründet von Vittorio Klostermann (1901–1977), war ein anerkannter wissenschaftlicher Kleinverlag mit Schwerpunkt Geisteswissenschaften, insbesondere Philosophie, in der Frauenlobstraße 22. Klostermann war in der Nachkriegszeit Mitgründer der Deutschen Bibliothek in Frankfurt, der Frankfurter Buchmesse und zeitweise Vorsitzender des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Das bekannteste Verlagsprojekt war die 1975 begonnene Martin-Heidegger-Gesamtausgabe, von der 95 der auf 102 Bände veranschlagten Ausgabe bis zum Jahr 2019 erschienen sind. Der Sitz des Unternehmens wurde von der Frauenlobstraße 22 in Bockenheim in die Westerbachstraße 47 in Rödelheim verlegt.
Friesengasse Bearbeiten
Friesengasse 3 Bearbeiten
Restaurant Gargantua Bearbeiten
Von 1984 bis 1993 betrieb hier Klaus Trebes (1947–2011), der 68er Frankfurter Philosophie- und Jurastudent mit Erstem Staatsexamen, Kabarettist, erfolgreicher Kochbuchautor und begnadeter Koch, im kleinen Erdgeschoss in der Friesengasse 3 sein Restaurant, benannt nach dem Riesen Gargantua des französischen Schriftstellers François Rabelais, dem er einen übermäßigen Hunger und einen ungeheuren Durst zugeschrieben hatte. Rasch verbreitete sich der exzellente Ruf seiner Kochkunst über den Alt-68-Freundeskreis und über den Stadtteil hinaus.
1993 zog er mit Ehefrau in das größere Erdgeschoss eines 1902 gebauten vornehmen Mietshauses Liebigstraße 47/Ecke Feldbergstraße um. Ein Jahr vor seinem plötzlichen Tod übersiedelte das Gargantua 2010 letztmals in die Liegenschaft Frankfurter Welle, unweit der Frankfurter Alten Oper. 2013 wurde es geschlossen.
Am ursprünglichen Gründungsort in der Friesengasse 3 wird im Erdgeschoss ein spanisch-galicisches Tapas-Restaurant namens Galicia betrieben.
Fritzlarer Straße Bearbeiten
Der Name Fritzlarer Straße in Bockenheim erinnert an die Eingliederung der Stadt Fritzlar 1803 in das Kurfürstentum Hessen-Kassel nach jahrhundertelanger Zugehörigkeit der Stadt zum Erzbistum Mainz.
Fritzlarer Straße 18 Bearbeiten
Besetztes Mehrfamilienhaus Die Fritze Bearbeiten
Im Verlauf der Suche nach und des Kampfes um bezahlbaren Wohnraum, entdeckte eine Gruppe von Erwachsenen in der Fritzlarer Straße 18 ein um 1900 erbautes, vierstöckiges, sanierungsbedürftiges Mehrfamilienwohnhaus, in dem die ältere Hauseigentümerin drei Wohnungen bereits längere Zeit nicht vermietete und verrotten ließ. 1991 begann diese Gruppe mit einer von der Presse begleiteten Hausbesetzung, und das Gebäude wurde zu einem der ersten selbstverwalteten Wohnhäuser Frankfurts. Mit der Hausbesetzung starteten natürlich auch vielfältige gruppendynamische Prozesse, verbunden mit Austausch bzw. Wechsel der Gruppenmitglieder. Zwingend notwendige Arbeiten an der insgesamt 630 m² großen Wohnfläche des Wohnhauses auf dem 252 m² großen Grundstück stellten nicht nur kommunikative und handwerkliche, sondern auch finanzielle Ansprüche. Das Wohnprojekt bekam als Die Fritze in Frankfurt einen politischen Ruf mit entsprechenden Verdachtsmerkmalen im staatlichen Ordnungs- und Sicherheitsapparat. 2002 hatte sich die Gruppe teilweise konsolidiert und gründete als rechtlichen Rahmen die Hausprojekt Fritze GmbH zur sozialgebundenen Vermietung und Verwaltung in Selbstorganisation, die das Haus kaufte.
Fritzlarer Straße 28 Bearbeiten
Autohaus Gebr. Rychetsky Bearbeiten
In der Fritzlarer Straße 28 betrieb von 1927 bis 2003 das Autohaus Gebr. Rychetsky eine Mercedes-Vertragswerkstatt inklusiv Hebebühnen, Gruben und Waschanlage. Laut ISG Frankfurt feierte das Unternehmen 1967 sein 40-jähriges, bzw. 1977 sein 50-jähriges Betriebsjubiläum. Die Änderung der Mercedes-Benz-Vertriebspolitik mit Kündigung des Vertragswerkstattstatusses führte letztlich zur Geschäftsaufgabe.
Seit 2004 arbeitete hier das Designbüro Heine/Lenz/Zizka, später als HLZ Communication GmbH als Agentur für visuelle Kommunikation, Pressearbeit und Public Relations.
Danach wurde das Gelände nebst Nachbargrundstücken gekauft und die alte Bebauung niederlegt. Der Investor errichtet hier ein aufwendiges Neubauobjekt mit 33 Wohneinheiten nebst Innenhof.
Galvanistraße Bearbeiten
Galvanistraße 23 Bearbeiten
GESWA Versandhaus GmbH Bearbeiten
Siehe den Eintrag in der Ohmstraße 48
Georg-Voigt-Straße Bearbeiten
Die geraden Hausnummern der Georg-Voigt-Straße und der Robert-Mayer-Straße 9-11 wurden von der Goethe-Universität zur Lehre und Forschung benutzt. Die Nr. 4 bis 12 von der Sprache und Literatur bzw Mathematik (Bis ca. 2002). Die Nr. 14 und 16 der Angewandten Physik bzw. Institute für Pharmazie und Lebensmittelchemie (bis 2006). Diese würde für das Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F) umgebaut und anschließend bezogen. Die Nummer 12a war das Bauleitgebäude des LBIH für den AfE-Turm und war ab der Jahrtausendwende im Mischbetrieb.
Georg-Voigt-Straße 4 Bearbeiten
Tibethaus Bearbeiten
Dieses Gebäude gehört zum Campus Bockenheim, der eigentlich im Westend liegt, hier aber mit aufgeführt wird.
Von 2005 bis 2017 befand sich das Tibethaus Deutschland Chödzong e. V. in der Kaufunger Straße 4, das Haus der Buddhistischen Gemeinschaft. Es stand unter der Schirmherrschaft des 14. Dalai Lama. Hier wurde über den tibetischen Buddhismus hinaus die gesamte tibetische Kultur und Medizin in Form von Vorträgen, Seminaren und gemeinsamen Festen vermittelt. Angeschlossen war dies Tibethaus dem 1955 gegründeten buddhistischen Dachverband Deutschlands, die Deutsche Buddhistische Union (DBU) in Frankfurt. Ende 2017 zog das Tibethaus in eine ehemalige Professoren-Villa in der Georg-Voigt-Straße 4 um. Hier steht mehr Raum zur Verfügung. Die Altimmobilie, ursprünglich eine ehemalige Brotfabrik und ein altes Bauernhaus, wurde verkauft und gegen den Protest der Bockenheimer Anwohner zugunsten eines Neubaus mit mehreren Eigentumswohnungen größtenteils abgebrochen.
Georg-Voigt-Straße 14-16 Bearbeiten
Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie Bearbeiten
Dieses Gebäude gehört zum Campus Bockenheim, der eigentlich im Westend liegt, hier aber mit aufgeführt wird.
Architekt des von 1954 bis 1957 erbauten Gebäudes war Ferdinand Kramer. Zuerst behauste es das Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie der Universität und später das Senckenberg-Forschungszentrum für Biodiversität und Klima.
Ginnheimer Landstraße Bearbeiten
Ginnheimer Landstraße 1 Bearbeiten
Metallkapselfabrik Bruch & Co. Bearbeiten
1886 wurde die Metallkapselfabrik Bruch & Co. in der Ginnheimer Landstraße 1 der Unternehmer Wilhelm Bruch, Carl Bruch und Josef Braun, laut Buch des Architekten- und Ingenieursvereins Frankfurt am Main und seine Bauten ISBN 978-3-95564-819-0, die sich ab 1892 zu einer Fabrik für Zinnfolien mit damals 30 Arbeitern entwickelte. Laut Wikipedia ist Zinnfolie eine dünn ausgewalzte oder gehämmerte Folie aus Zinn. ursprünglich eine Bleisilberlegierung, auch Stanniol genannt. Heute wird die Bezeichnung umgangssprachlich auch für Folien aus Aluminium (Alufolie) verwendet, da Produkte aus dem wesentlich kostengünstigeren Aluminium das Stanniol aus seinen Anwendungsgebieten verdrängt haben. In Metallfolienkondensatoren und als Dekoration und Christbaumschmuck (Lametta) ist der Werkstoff auch noch zu finden.
Metallkapseln finden heute als Kaffeekapseln Anwendung. Spuren der Metallkapselfabrik Bruch & Co., Ginnheimer Landstraße 1 sind vor Ort nicht mehr vorhanden. 2007 wurde das Grundstück mit einer Wohnanlage für 30 Wohnungen überbaut.
Fabrikant Wilhelm Bruch und Ehefrau Auguste Mohr hatten u. a. eine Tochter Else Bruch (*1881 Wiesbaden; † 1915 Frankfurt am Main), die nur 34 Jahre alt wurde. Tochter Else heiratete als 24-jährige 1905 in Frankfurt am Main den 36-jährigen Unternehmer Alfred Teves (*1869 † 1953), der 1911 die Alfred Teves Maschinen- und Armaturenfabrik KG, später ATE, gründete. Sie war seine erste Ehefrau.
Werkstätten für Innenausbau Gerhardt & Dielmann Bearbeiten
Aus der Tischler- und Schreinerei entwickelte sich die Werkstätten für Innenausbau Gerhardt & Dielmann in der Ginnheimer Landstraße 1. Als Spezialfirma schufen sie u. a. eine DRGM geschützte Großschiebetüre.
Dieses Gebrauchsmuster (DRGM) wird auch als der „kleine Bruder“ des Patents bezeichnet und ein Schutzrecht des gewerblichen Rechtsschutzes. Diese sogenannten Harmonika-Schiebetüren bestehen aus beidseitigen untereinander verbundenen Sperrplattenteilen, die sich harmonikaartig zusammenschieben lassen. U.a. wurde im Bauwelt-Katalog von 1940 des Bauwelt-Verlags Berlin S. 156 über diese besondere Schiebetürkonstruktion dieser Firma geworben.
Aktuelle Spuren dieser Firma sind in Bockenheim nicht mehr vorhanden.
Ginnheimer Landstraße 19 Bearbeiten
AW Armaturen-Werke GmbH Bearbeiten
Die AW Armaturen Werke GmbH produzierte in Kleinserie diverse AW-Fabrikate meist als Nachbau für den Zweirad-Motorenbau wie z.B Durchgangs-, Benzin-, Kompressions-, Kühler-Ablass- sowie Dreiweghähne, Schieberventile, T- und Winkelstücke, Brems- und Kupplungshebel und auch Gummi-Türhalter und Verschraubungen. Werbeanzeige in der Zeitschrift „DER SCHWARM“, Herausgeber von der Gesellschaft der Immefreunde, Nr.1 August 1950, Seite 12. Vertrieb von „A M A T O“-Apparate, wie Seifenspender Amato für flüssige Seife und Seifenpulver in Hochglanz-vernickelter Apparatur in stabiler Bauart mit bester Präzisionsarbeit. Ersatzteillieferant für die die IMME-R 100, ein Leichtmotorrad der 1949 gegründeten Firma Riedel Motoren AG, siehe auch Riedel Imme, Immenstadt/Allgäu.
Nachfolger wurde die elektromechanische Werkstatt Gerhard Heller, Ginnheimer Landstrasse 19. Das Hauptaufgabengebiet war die Instandsetzung bzw. Restaurierung elektrischer Aggregate, wie Anlasser, Lichtmaschinen und Zündungen alter Fahrzeuge. Eigene Ankerwickelei, Einrichtung zur Neuwicklung von Zündspulen, Zündankern, Feldspulen, Spulen von Zugmagneten usw. Anfertigung von Verschleiß- und Ersatzteilen aus Kunststoff, Messing, Aluminium, Stahl. Das Produktionsgebäude hat sich bis heute äußerlich erhalten. Diese gewerblichen Tätigkeiten auf dem Grundstück wurden aber eingestellt.
Ginnheimer Landstraße 39 Bearbeiten
Sportcampus Ginnheim Bearbeiten
Der Sportcampus Ginnheim ist der zweite Campus der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Bockenheim. Er gehört im Gegensatz zum Campus Bockenheim komplett zu Bockenheim.
Ginnheimer Landstraße 40 und 42 Bearbeiten
Studierendenwohnheime Bearbeiten
Das Studierendenwohnhaus, Ginnheimer Landstraße 40, Baujahr 1972 (saniert 1998) mit 286 Wohnhausplätzen und das benachbarte Studierendenwohnhaus, Ginnheimer Landstraße 42, Baujahr 1974 mit 445 Wohnhausplätzen bilden das größte Studentenheim des Studentenwerks Frankfurt am Main. Die Gebäude wurden auf einer Liegenschaft Perlenfabrik errichtet. 1846 betrieb hier die spätere Degussa ein chemisches Unternehmen (Herstellung von Kunstdünger), wo seit 1857 Gold- und Stahlperlen fabriziert wurden. Einer der letzten Direktoren war Franz Rücker (1843–1908), Namensgeber der nahe gelegenen Franz-Rücker-Allee. Er hinterließ per Testament Gelder für eine Armenstiftung. 1903 endete das Unternehmen im Konkurs. Die Immobilie wurde von der Stadt Frankfurt übernommen, die es zunächst als Armenhaus, dann als Erziehungs- bzw. Fürsorgeheim für Jugendliche unter dem Namen „Westendheim“ nutzte. 1933 errichtete hier das NS-Regime zunächst unter der Herrschaft der SA eines der ersten Lager zum Weitertransport von Regimegegnern nach Osthofen, Dachau und Buchenwald. Eine Bronzetafel von Wolf Spemann am Studierendenwohnhaus, Ginnheimer Landstraße 42, sollte an diese Vorgänge mahnend erinnern. Nach erneuter Sanierung 2012 wurde diese wieder entfernt und 2015 durch zwei durch Bernd Fischer, gestaltete Aluminiumschilder in deutscher und englischer Sprache ersetzt.
Ginnheimer Landstraße 74 Bearbeiten
Kurmilchanstalt Friedrich Gottschalk Bearbeiten
Vor hundert Jahren gab es wenig Veredelung von Milch, nur Rahm und Butter als Erzeugnisse. Mit der damaligen Landflucht und der Verdichtung in Städten, erwachte auch der Wunsch nach Verfügbarkeit von Milch. In zahlreichen Städten entstanden sogenannte Milchkuranstalten, verkaufsfördernd auch Schweizer Milchanstalten genannt. Allein In Frankfurt entstanden mehrere private Milchkuranstalten. Hier wurden mehrere Kühe in Ställen gehalten, mit der Hand gemolken und in Milchkannen gefiltert. Die Kannen wurden per Handkarren in die Milchannahmestelle gefahren oder direkt in Milchkuranstalten verkauft. Diese wurde später auch behördlich überwacht. Das Produkt war teuer und immer noch voller Gefahren. Zusätzlich verknappte die englische Wirtschaftsblockade während des Ersten Weltkriegs das heimische Angebot. Der Hungerwinter 1917 und 1918, auch in Frankfurt, gefährdete die Existenzen der Milchkuranstalten, die dann ab 1930 vom Markt verschwanden.
Info zur Reklamemarke für Homogena Rahm. Gesetzlich darf nach BGBL Nr. 90 vom 25. März 1931 Kinder- und Kurrahm. Kindermilch, so auch Vorzugs-, Säuglings- und Kurmilch usw., nur von Betrieben stammen, deren Personal, deren Tiere und deren Einrichtungen unter amtlich ärztlicher und tierärztlicher Aufsicht stehen. Zu beachten ist besonders die Art der Milch, die Beschaffenheit der Milchtiere und die Stallungen. Eine der überwachten Frankfurter Abgabestelle für Kuh- und Ziegenmilch war die Kurmilchanstalt Friedrich Gottschalk, Frankfurt-Bockenheim, Ginnheimer Landstraße 74. Hier wurde die ungesäuerte Rohmilch dann abzentrifugigiert, so entstand Rahm mit entsprechend unterschiedlichen Fettstufen.
Laut dem Bockenheimer Chronisten Hermann Ludwig lag die Kurmilchanstalt Friedrich Gottschalk bis etwa 1930 in der Ginnheimer Landstraße 74 auf dem Gelände der ehemaligen Verblendziegel der Dampf- und Handziegelei C.G.Hänsel. Die Backsteinfabrik mit Wohnhaus wurde 1856 durch Georg Schuld (1807-N.N.) angelegt. Der musste sie aber bereits nach sechs Jahren 1862 an Maurermeister Georg Derlam (1819–1869) verkaufen, der aus der alteingesessenen Bockenheimer Unternehmerfamilie Derlam stammte.
Laut Aussagen des Kleingartenvereins Bockenheim anlässlich seines 100-jähriges Bestehen, dessen Uranlage zwischen Markuskrankenhaus und Ginnheimer Spargel liegt, verpachtete Friedrich Gottschalk bereits 1908 einen Teil seiner Liegenschaft als Armengärten. In der am 17. November 1908 unterzeichneten Vereinbarung heißt es: „Der Gutspächter Herr Fr. Gottschalk verpachtete dem Bockenheimer Kleingartenbau Verein e. V. ein an der Ginnheimer Landstraße neben der Milchkuranstalt gelegenes Gelände von 14.875 Quadratmeter zum Preise von 4,50 Mark pro Ar zu landwirtschaftlichen Zwecken“.
Nach mehreren Infrastrukturmaßnahmen und vielfacher Klinikerweiterung sind Spuren der vormaligen Kurmilchanstalt Friedrich Gottschalk nur noch im ISG Frankfurt am Main vorhanden.
Ginnheimer Landstraße 66 Bearbeiten
Gärtnerei und Grabpflege Wolfgang Paizdzior Bearbeiten
Das Gärtnereigelände der alteingesessene Gärtnerei und Friedhofsgärtnerei Paizdzior, sowie der benachbarten Gärtnerei Blumen-Rumler, südlich des Markuskrankenhauses, begrenzt von der Ginnheimer Landstraße, einem Parkdeck, der A 66 und Kleingärten,.wurde komplett an das Markuskrankenhaus verkauft, die auf dem schon freigeräumten 16.000 m² großen Gelände ein weiteres Wohnheims für die Beschäftigten des Klinikums und weiterer Flächen für die Kliniknutzung, sowie noch eine neue Seniorenresidenz entsteht.
Ginnheimer Landstraße 75 Bearbeiten
Autowerk Steber Bearbeiten
In Frankfurt am Main-West, Bockenheim, Ginnheimer Landstraße 75, wurde 1926 das Automobilwerk Steher gegründet. Es brachte unter anderem ein dreirädriges Lieferfahrzeug auf den Markt, dass mit Zwei- und Viertaktmotoren unbekannter Herkunft und Leistung ausgestattet war. Inflation und aufkommende Weltwirtschaftskrise verbunden mit dem Anstieg der Zahl der Arbeitslosen von etwa 1 Mio. auf über 6 Mio. im Jahr 1932 bewirkten schon 1927 ein frühes Ende des Autowerks Steber. Aktuell ist das ehemalige Betriebsgelände von einem Sportverein bebaut worden. Wohl hat sich aber in Oberbayern, östlich von München, in 84562 Mettenheim eine Kfz-Werkstatt namens Steber GmbH & Co. KG erhalten.
Ginnheimer Landstraße 97 Bearbeiten
Neuer Friedhof Bockenheim Bearbeiten
Der Neuer Friedhof Bockenheim ist seit 1878 der Friedhof des heutigen Stadtteils von Frankfurt am Main, Bockenheim. Er liegt an der Ginnheimer Landstraße 97 gegenüber dem Markuskrankenhaus an der Grenze zum Stadtteil Frankfurt-Ginnheim.
Ginnheimer Stadtweg Bearbeiten
Ginnheimer Stadtweg 88 Bearbeiten
Deutsche Telekom Bearbeiten
Niederlassung der Deutsche Telekom AG.
Droniq GmbH Bearbeiten
Das Unternehmensziel der Dronig GmbH ist eine sichere unbenannte Luftfahrt. Die beiden Gesellschafter, die Deutsche Flugsicherung (DFS) und die Deutsche Telekom, haben das Ziel, der erste zertifizierte U-Space Service Provider Deutschlands zu werden. Sitz ist Frankfurt, Ginnheimer Stadtweg 88.
Ginnheimer Stadtweg 90 Bearbeiten
Europaturm Bearbeiten
Der 337 Meter hohe Fernmeldeturm wird im Volksmund auch Ginnheimer Spargel genannt, obwohl er nicht in der Gemarkung Ginnheim liegt, sondern in Bockenheim. Er ist das höchste Bauwerk der Stadt mit einem auf 222 Metern Höhe gelegenen Dreh-Restaurant, das höchstgelegene in Deutschland und der EU. 1979 eingeweiht, wurde das Drehrestaurant bereits 1999 für die Öffentlichkeit wegen fehlender Brandfluchtwege geschlossen.
Ginnheimer Straße Bearbeiten
Ginnheimer Straße 3 Bearbeiten
RLB Reichsluftschutzschule der Landesgruppe Hessen-Rheinland-Süd Bearbeiten
Laut Aufzeichnung des Institut für Stadtgeschichte (Frankfurt am Main) erfolgte am 24. Juni 1933 die Gründung der Landesgruppe Hessen-Rheinland-Süd des Reichsluftschutzbundes (Berlin) mit Sitz in Frankfurt am Main, Ginnheimer Straße. Zeitgleich verfügte Hermann Göring die Umnutzung des Gebäudes in der Ginnheimer Straße als Luftschutzschule der Landesgruppe Hessen-Rheinland-Süd des Reichsluftschutzbundes (RLB) zur zivilen Ausbildung von Luftschutzwarten, samt Unterkünften und Wirtschaftsgebäuden, einem Kameradschaftssaal als Casino und einem Hörsaal. Zuvor erfolgte in Berlin die Gründung des Reichsluftschutzbundes als Körperschaft des Öffentlichen Rechts. Dieser Bund gab bis zu seiner zwangweisen Auflösung bei Kriegsende die Illustrierte Wochenzeitschrift „Die Sirene“ für Mitteilungen des Reichsluftschutzbundes heraus, die antiquarisch noch angeboten werden. Nach Fliegerbomben sind Spuren dieser ehemaligen Luftschutzschule sind in der Ginnheimer Straße nicht mehr vorhanden.
Nach dem Krieg entstand auf dem gesammten Gelände der Komplex ST. ELISABETHEN KRANKENHAUS der Dernbacher Gruppe Katharina Kasper. 2017 wurde das St. Marienkrankenhaus vom Frankfurter Nordend der Dernbacher Gruppe Katharina Kasper hier auf dem Gelände aufgenommen. Im Sommer 2019 ging das St. Elisabethen-Krankenhaus von der Dernbacher Gruppe Katharina Kasper in die Artemed Klinikgruppe über. Die Gruppe des ehemaligen Direktor bei McKinsey und jetzigen geschäftsführenden Gesellschafters Professor Dr. Rainer Salfeld mit Sitz im oberbayerischen Tutzing ist ein mittelständisch geprägtes Gesundheitsunternehmen mit über 7.500 Mitarbeitern, dem sechzehn Krankenhäuser in ganz Deutschland angehören.
St. Elisabethen-Krankenhaus Bearbeiten
Nach Kriegsende spendeten die Amerikaner als Notersatz für das zerstörte Gebäude in der Ederstraße 12 zwei Baracken, die zwischen den Trümmerbergen nahe der Passavantschen Villa aufgestellt wurden. Der Park wurde zum Bauernhof für die Versorgung der Patienten, und gekocht wurde in einem Trümmerhaus. Als Notquartier wurde dann 1945 das Gebäude der ehemaligen Knaben-Volksschule nahe dem Kirchplatz in der Ginnheimer Straße 3 genutzt und zum katholischen St. Elisabethen-Krankenhaus, Trägerschaft: Arme Dienstmägde Jesu Christi. Mehrfach wurde dann der ursprüngliche Mittelbau erweitert und ausgebaut. 2017 wurde zusätzlich ein Erweiterungsbau fertiggestellt, der die Einrichtungen des aufgegebenen Marienkrankenhauses aus dem Nordend übernahm.
Gräfstraße Bearbeiten
Bis zur Eingemeindung Bockenheims hieß die Straße Obere Königstraße. Danach wurde sie in Gräfstraße umbenannt. Die frühere Königstraße wurde in Gräfstraße, nach Eduard Gräf (1870–1936) umbenannt. Einem deutschen sozialdemokratischen Politiker, der u.a. von 1920 bis 1932 hauptamtlicher Bürgermeister und Dezernent für Jugend und Wohlfahrt in Frankfurt war. Auch findet sich Im Herzen von Sachsenhausen das Bürgermeister-Gräf-Haus, Hühnerweg 22, dass als Eingliederungshilfe des Frankfurter Verbands ein geschütztes Umfeld für Frankfurter*innen mit Suchthintergrund oder psychiatrischen Problemen den Weg zurück in einen geordneten Alltag bietet.
Gräfstraße 38 Bearbeiten
Mathe I Bearbeiten
Dieses Gebäude gehört zum Campus Bockenheim, der eigentlich im Westend liegt, hier aber mit aufgeführt wird.
Gräfstraße 40 Bearbeiten
Uhrmacher-Werkzeug-Fabrik Lorch, Schmidt & Co. GmbH Bearbeiten
Die Frankfurter Uhrmacher-Werkzeugfabrik wurde ca. 1880 von Fritz Lorch, Frankfurt, Scheffeleck, und weiteren Gesellschaftern gegründet und zunächst in der Hanauer Landstraße 135-137 angesiedelt. Später zog die Firma um nach Bockenheim in die Königstraße 40, später Gräfstraße. Die Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt bewahrt mehrere Druckwerke von und über die Firma, besonders deren Geschichte von 1885 bis 1950 auf. Nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg, wurde auf dem ehemaligen Firmengelände der mehrstöckige sogenannte Matheturm für das Institut für Mathematik (heute Fachbereich 12) der Goethe-Universität, Robert-Mayer-Straße 5-10, Ecke Grafstraße 38, errichtet. Die traditionsreiche Firma Lorch nahm nach dem Zweiten Weltkrieg die Produktion von Drehbänken in der Hanauer Landstraße 135-137 wieder auf, wobei sich das Firmengelände bis zur Ferdinand-Happ-Straße erstreckte. Ende der 60er Jahre stellte sie dort den Betrieb wegen sinkender Nachfrage ein und suchte Mieter für die Firmenimmobilie. Von 1984 bis 1989 stand die Liegenschaft leer. 1989 zogen, wie in dem EMDA-Haus der benachbarte Zahntechnikfirma Emda, Betriebe aus der Werbebranche und Künstler ein.
Der Bockenheimer Unternehmer Georg Hartmann (1870–1954) hatte die EMDA „Elektro-Medico-Dental-Apparatur“ als Spezialfabrik für elektro-medizinische und zahnärztliche Apparate gegründet, die auch im Bereich der Feinmechanik tätig war. Nach Umzug der EMDA-Produktion von Zahnarztstühlen in die Kaiserleistraße 19 startete in deren geräumter Liegenschaft zeitweise der legendäre Musikclub Omen. Auch jetzt werden Teilbereiche des EMDA- und Lorch-Hauses zur Miete angeboten. Zahlreich finden sich auch noch Anbieter gebrauchter Drehmaschinen und Werkbänke der Firma Lorch, Schmidt & Co. GmbH auf dem Markt.
Gräfstraße 46 Bearbeiten
Heizwerk der JWG Universität Bearbeiten
Dieses Gebäude gehört zum Campus Bockenheim, der eigentlich im Westend liegt, hier aber mit aufgeführt wird.
Ehemaliges Heizwerk der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, Frankfurt am Main, Gräfstraße, jetziger Campus Bockenheim. Architekt:Ferdinand Kramer (1898–1985) (Mitarbeiter: Walther Dunkl) Baujahr: 1953. Kramer, von 1952 bis 1964 Leiter des Universitätsbauamtes konzipierte hier ein mit Klinker ausgefachtes Betonfachwerk, beeinflusst vom Bauen in Amerika, im Jahr 1953 als einer der ersten Kramerschen Universitätsbauten. Mehr als 60 Jahre wurde so der Universität durch den Bau dieses Kraftwerks die Installation von Heizkesseln samt Folgekosten in jedem einzelnen Institut erspart. Seit der Sprengung des AfE-Turms ist der 120-Meter-Schornstein mit seinem Elefantenfuß des Kramerschen Heizkraftwerks wieder die städtebauliche Dominante des Quartiers. „Ein Betonschornstein als überragendes Arbeitssymbol ist, wie wir fürchten, als proletarisches Denkmal gemeint, eine Art Eiffelturmersatz und ein Affront“, ereiferte sich ein Kritiker im „Merian“-Heft Frankfurt von 1968. Ab 1953 verfeuerte sie Kohle, dann ab Ende der 60er Öl. 1995 kam die Mainova mit Erdgas ins Spiel. Das Gebäude und das umgebende, brachliegende Grundstück wird seit Anfang 2015 nicht mehr von der Goethe-Universität genutzt, da auch der Campus Bockenheim jetzt an das Fernheiznetz angeschlossen ist. Die Energiequelle ist nunmehr das Kohleheizwerk der Mainova an der Gutleutstraße, wo mindestens bis 2030 der fossile Brennstoff Kohle mitten in der Stadt verarbeitet wird. Sowohl das Gebäude als auch das Umfeld in der Gräfstraße könnten daher umgehend für den Bau von Wohnungen erschlossen werden. Problematisch wegen der umliegenden Gebäude bleibt auch die Beseitigung des nunmehr nutzlosen 120 m hohen Schornsteins. Rechts im Hintergrund zeigt sich als Teilansicht der sogenannte Mathe-Turm, Sitz des Institutes für Mathematik des Fachbereichs 12 der Goethe-Universität Frankfurt, Robert-Mayer-Straße 10 Ecke Gräfstraße 40. Historisch lag hier in dem ehemals Königstraße benannten Grundstück vor den Weltkriegen das Betriebsgelände der renommierten Frankfurter Uhrenwerkzeugfabrik Lorch, Schmidt & Co. GmbH., die später in die Hanauer Landstraße 135-137 umsiedelte.
Gräfstraße 77 Bearbeiten
Verlag Harri Deutsch GmbH (VHD) Bearbeiten
Der Wissenschaftliche Verlag Harri Deutsch GmbH wurde 1961 von Harri Deutsch gegründet. Der Schwerpunkt lag auf Lehrbüchern und Nachschlagwerken zu den Themen Mathematik, Naturwissenschaften und Technik. Die Bücher sprachen im Allgemeinen Studenten an, es waren jedoch auch populärwissenschaftliche Werke erhältlich. Seine Geschäftsidee entsprang der Nutzung der Ost-West-Trennung Deutschlands und des wirtschaftlichen Kampfes des westdeutschen Börsenvereins gegen die DDR. So nahm z. B. der Frankfurter Börsenverein den Mauerbau zum Anlass, endlich die „Abwehr östlicher Unterwanderung durch billige Bücher“ vor allem im Lehr- und Fachbuchbereich zu verstärken. Verlage wie der Wissenschaftliche Verlag Harry Deutsch verdienten sich eine goldene Nase z. B. mit dem Fortdruck ostdeutscher Titel als Lizenzausgaben des VEB Fachbuchverlags Leipzig. Dies war dem Börsenverein ein Dorn im Auge. Solche Bücher waren nur noch durch die abweichende Verlagsangabe äußerlich als Produkt westlicher Verlage gekennzeichnet.
Zum 31. Mai 2013 beendete der Verlag sein aktives Geschäft. Die Rechte und Bestände ausgewählter Titel gingen an den Verlag Europa-Lehrmittel über, Zuvor war der Bereich Buchhandlung vom Verlagsgeschäft rechtlich abgetrennt und am 1. Januar 2001 als Buchhandlung Harri Deutsch GmbH an den Kölner Carl Heymanns Verlag verkauft worden. Der Käufer wurde insolvent und 2004 von der Gladenbacher Fachbuch Mediasales GmbH & Co. KG gekauft, die aber 2006 ebenfalls insolvent wurde. Danach wurde 2007 erneut die Wissenschaftliche Verlagsbuchhandlung Harri Deutsch GmbH gegründet, die aber am 22. August 2013 auch schon wieder geschlossen wurde. Seitdem werden die Räume von einer privaten zweisprachigen Kindertagesstätte nebst Kindergarten genutzt.
Gräfstraße 50 Bearbeiten
Hörsaalgebäude BT E Bearbeiten
Dieses Gebäude gehört zum Campus Bockenheim, der eigentlich im Westend liegt, hier aber mit aufgeführt wird.
Hörsaalgebäude I von 1958, Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, Frankfurt am Main. Gebäude von Ferdinand Kramer, damaliger Leiter des Universitätsbauamtes von 1952 bis in die 1960er Jahre. Gestapelte Hörsäle 1-6, verschränkt mit gegenläufigen Profile, zeigen sichtbare Skelettbauweise mit Beton und Stahl; Gräfstraße 50-54. Vordergrund Treppenhaus. 1964 erfolgte als Anbau das Hörsaalgebäude II. 2022 nach Funktionswechsel zum Campus Westend finden hier Veranstaltungen der Uni für den 3. Lebensabschnitt (U3L) statt. Lange Zeit jährliche Nutzung als Eventlocation „Quartier Latin“ (Frankfurt). Hier fand über 65 Jahre eine jährliche zweitägige Faschingsfeier des AStAs Frankfurt mit Livemusik, verschiedenen DJs. und diversen Bars statt. Die Stockwerke und Hörsäle waren mehr oder weniger nach dem jeweiligen Motto dekoriert. Diese, trotz Eintrittspreisen von zuletzt 18 Euro, meist ausverkaufte Veranstaltung, hatte regelmäßig ca. 3000 feiernde und tanzende Teilnehmer. Sie wurde die zentrale Karnevalsfeier des Frankfurter Raums. Veranstalter war der AStA, eine Abkürzung für „Allgemeiner Studierendenausschuss“. Diese Karnevalsfeier „Quartier Latin“ offiziell der Frankfurter Studierenden findet seit 2018, laut Beschluss des AStA-Vorstandes, nicht mehr statt. Diese Veranstaltung sei zum Massenbesäufnis verkommen, auch würden Sicherheitsbedenken gegen diese Feier sprechen, so der damalige Vorstand des AStAs.
Hierzu analog Quartier Latin (Berlin)
Gräfstraße 52 Bearbeiten
Hörsaalgebäude BT D Bearbeiten
Dieses Gebäude gehört zum Campus Bockenheim, der eigentlich im Westend liegt, hier aber mit aufgeführt wird.
Erweiterungsbau von 1964 des Hörsaaltraktes durch Hörsaalgebäude II als Anbau zum Hörsaalgebäude I.
Gräfstraße 66 Bearbeiten
Optische Werke „Dr. R. Krügener“, später „Plaubel & Co.“ Bearbeiten
In der Königstraße 66, später Gräfstraße, wurden vor dem Ersten Weltkrieg die Optischen Werke Dr. Rudolf Krügener gegründet. Laut Werbeanzeige war sie 1905 mit 300 Arbeitern die größte Spezialfabrik photographischer Hand-Kameras im deutschen Kaiserreich. Der das Unternehmen fortführende Schwiegersohn Hugo Schrader des Firmengründers Dr. R. Krügener nannte die Firma dann in Optische Werke Plaubel & Co. um. Der Enkel des Firmengründers Goetz Schrader verlegte nach Kriegszerstörung im Zweiten Weltkrieg das Unternehmen nach Rödelheim, Rödelheimer Landstraße, Ecke Ludwig-Landmann-Straße. Mit der Entwicklung und Produktion der analogen Kamera, besonders mit dem Modell Makina, wurden die Optischen Werke Plaubel & Co. zu einer Weltmarke, besonders im Profisegment. Das Aufkommen der digitalen Fototechnik führte zum Ende des Unternehmens. Der Standort wurde in den 1980er-Jahren nach Firmenverkauf aufgegeben. Die Firmengebäude wurden niedergelegt und das ehemalige Firmengelände mit einer großen Wohnanlage neu bebaut. Eine neu gegründete Plaubel GmbH in Bergen-Enkheim bietet bei der Ersatzteilbeschaffung und Reparaturen ehemaliger Plaubel-Produkte ihre Unterstützung an.
Gräfstraße 74-76 Bearbeiten
Philosophicum Bearbeiten
Dieses Gebäude gehört zum Campus Bockenheim, der eigentlich im Westend liegt, hier aber mit aufgeführt wird.
Das Gebäude, auch Sprache und Literatur I + II genannt, wurde durch Ferdinand Kramer geplant und ca. 1960 erbaut. Es wurde durch den Umzug der Uni ins IG-Farben-Haus frei und wurde besetzt für bezahlbare Wohnungen für Studenten. Umgebaut wurde das Haus, jedoch nicht für bezahlbare Mieten für Studenten.
Gräfstraße 79 Bearbeiten
Kino Camera Bearbeiten
In der Gräfstraße 79, wurde nach zehnmonatiger Bauzeit am 18. Mai 1956 in der Nähe der Universität das Kino Camera des Architekten Heinz Junker mit 564 Plätzen eröffnet. Aber bereits 1960 musste der Spielbetrieb wieder eingestellt werden.
Danach wurde das Gebäude lange als Hörsaal und Lehrraumgebäude durch den neuen Eigentümer, die Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, genutzt. Ab dem Jahr 1987 wurde mit immensem personellem Aufwand einmal im Semester vom Verein „Pupille & Schöne Neue Welt“ das bis dahin von der Uni genutzte ehemalige Kino umgebaut, um zu einem festen Themenkomplex ein bis zwei Wochen lang Filmwochen als Film- und Diskussionsreihe zu veranstalten. Für die Programme bekamen die Veranstalter 1992 für die „hervorragende[n] Leistungen beim Abspielen von künstlerisch wertvollen Filmen“ den Frankfurter Filmpreis verliehen. Der Plan, gemeinsam mit der Universität und öffentlichen Mitteln den Kinosaal der Camera zu Filmvorführungen für die Studenten der Theater-, Film- und Medienwissenschaft (TFM) wiederzubeleben, scheiterte, als das Hessische Wissenschaftsministerium eine Finanzierungszusage zurückzog. Auch wurden hier Schulungen durchgeführt.
Nach erneutem Eigentümerwechsel wurden von einem Architekturbüro der ehemalige Kinosaal mit einer Zwischendecke geteilt, zusätzlich Fenster eingezogen und das Gebäude um eine Penthouse-Etage erhöht. Dabei wurde bewusst einiges vom alten Kino bewahrt, so die markanten Treppenaufgänge und auch die Neonschrift CAMERA. Von außen ist daher das Gebäude als ehemaliges Kino durchaus noch erkennbar. Neuer Eigentümer der Liegenschaft wurde zuletzt die Frankfurter Geschäftsstelle des Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz.
Gräfstraße 97 Bearbeiten
Hartmann & Braun Bearbeiten
Das Gelände gehörte vor und nach dem Zweiten Weltkrieg dem größten Arbeitgeber Bockenheims. Es wurde mehrfach vergrößert und erstreckte sich von der Falkstraße über die heutigen Wildunger- und Clemensstraße bis zur Leipziger- und Gräfstraße. Der Verwaltungsbau wurde 1954 neu errichtet. Noch bis Anfang der 1970er Jahre konnten von Hartmann & Braun ausgewählte finanzschwache Studenten in der Betriebskantine kostenlos zu Mittag essen.
Nach dem Auszug der Hartmann & Braun AG 1997 wurde das ehemalige Betriebsgelände von einem der größten Bauentwickler, der DIBAG Industriebau AG München, revitalisiert. Produktionsstätten wurden entkernt. Wohn- und vor allem Geschäftsräume unter dem Namen „Alvearium“ (lat. Bienenkorb) geschaffen. Auch der ehemalige Verwaltungsbau in der Gräfstraße 97 wurde saniert; er wurde zunächst von der Banco Santander genutzt, die aber zum großen Teil schon weiter in die Solmsstraße gezogen ist.
Gräfstraße 103 Bearbeiten
VDO-Betriebsgelände Bearbeiten
Adolf Schindling (1887–1967) gründete 1921 die „OSA Apparate GmbH“ in Frankfurt, die Keimzelle der VDO. 1929 kaufte er das ehemalige „Voigt & Haeffner“-Gelände in der Gräfstraße 103, wo er den Stammsitz der inzwischen 300 Mitarbeiter zählenden Firma errichtete. Anfang 1994 kaufte die Mainzer ABG-Gruppe (Allgemeine Beteiligungsgesellschaft für Gewerbeimmobilien) das ehemalige Stamm-Betriebsgelände der VDO-Werke, die zuvor ihr Stammwerk nach Karben verlegt hatten. Im Jahr 1993 waren noch insgesamt 7700 Mitarbeiter bei der VDO beschäftigt. Zuvor wurde 1991 die VDO von der damaligen Eigentümerin, der bekannten Dressurreiterin Liselott Linsenhoff, an den Mannesmann-Konzern verkauft. Durch den Umbau von Mannesmann zur Arcor/Vodafone-Gruppe landete die VDO zunächst bei Siemens-Bosch, dann alleine bei Siemens, die dann 2007 die VDO an die Continental-Gruppe verkauften. Die ABG-Gruppe entkernte die früheren Produktions- und Verwaltungsgebäude und baute sie modern aus. Die Entwürfe lieferte das Frankfurter Architektenbüro Nägele, Hofmann und Tiedemann. So entstanden etwa 29.000 Quadratmeter Bürofläche, etwa 660 Quadratmeter Ladenfläche und 44 Mietwohnungen des gehobenen Ausstattungsstandards nebst 347 Kfz-Stellplätzen in einer Tiefgarage. Das Objekt zwischen Gräfstraße, Falkstraße und Wildunger Straße wurde 1998 fertiggestellt. Einer der Hauptmieter ist seitdem die Deutsche Wertpapierservice Bank in der Wildunger Straße 14. Weitere Mieter sind die Nomura Holdings und seit Juni 2011 als zweitgrößter Mieter die KfW.
Grempstraße Bearbeiten
Grempstraße 23 Bearbeiten
Evangelisch reformierter Gemeindebau Bearbeiten
Die ehemalige reformierte Kirche und Schule (von 1732 bis 1789) liegt in der heutigen Grempstraße 23. Frankfurt war lange Zeit eine fast ausschließlich lutherische Stadt. Doch gab es durch Zuwanderung auch reformierte Einwohner, denen aber nach einer kurzen Zeit der Duldung, die Feier ihrer Gottesdienste innerhalb Frankfurts untersagt wurde. Die nahen nördlichen heutigen Stadtteile des damals lutherischen Frankfurt, unter ihnen das Dorf Bockenheim, gehörten aber zur reformierten Grafschaft Hanau-Münzenberg. Die reformierten Frankfurter feierten deshalb über 200 Jahre lang ihre Gottesdienste in Bockenheim. Am heute noch bestehende Gebäude zeigt ein massives Untergeschoss, wo Schule und Lehrerwohnung Platz fanden. Im Obergeschoss, in Fachwerk errichtet, befand sich der Betsaal mit Orgel. Im historischen Dachgebälk ist noch ein Rest des ehemaligen Glockentürmchens nachweisbar.
Nach der Renovierung ist es nun ein Familienwohnhaus. Die frühere Küferei im Hinterhof beherbergt nun ein Café für Eltern und Kinder, das Zebuloncafé.
Grempstraße 45 Bearbeiten
Wohnen bei St. Jakob Bearbeiten
Unter der Bezeichnung „Wohnen bei St. Jakob“ bzw. „Energieprojekt: Grempstr PH“ wurde das erste Passiv-Mehrfamilienhaus für neunzehn Parteien in Frankfurt als Geschosswohnungsbau errichtet. Diese Wohnanlage wurde 2009 von einer Fachjury des Dezernats Umwelt und Gesundheit der Stadt Frankfurt für den neuen Architekturpreis „Green Building Frankfurt“ für Vorreiter nachhaltiges Bauen nominiert.
Große Seestraße Bearbeiten
Bis 1817 Große Sandstraße genannt.
Große Seestraße 3 Bearbeiten
Lebensmittel Latscha Bearbeiten
Restauriertes Mehrfamilienhaus am Anfang der östlichen Großen Seestraße. Das Grundstück wurde mehrmals neu bebaut. Dieser Bau wurde um 1900 errichtet. Im Erdgeschoss bestand vormals zeitweise eine der vielen Filialen des Frankfurter Lebensmittelfilialisten Jakob Latscha. Laut Unterlagen des Instituts für Stadtgeschichte betrieb um 1955 hier der Tapezierermeister Heinrich Ackermann sein selbständiges Gewerbe. Markantes Fassadenteil bei diesem Bau ist der Erker, der als Schmuck- und Gliederungselement eingesetzt wurde. Er basiert auf einem ausgearbeiteten Sturzbogen, bzw. Bogensturz (engl. lintel) aus Naturstein und setzt sich bis zum Sims des Hauses fort. Dieser Erker beginnt nicht am Boden, sondern im ersten Stock und wird von einer Konsole getragen. Die Kriegsschäden führten zu einem veränderten Wiederaufbau, auch der Hausfassade. Der Erker ist weiterhin ein ästhetisches Highlight dieser Bebauungszeile.
Große Seestraße 14 Bearbeiten
Gemüsehandlung Familie Weil Bearbeiten
Auf diesem Grundstück befand sich, laut dem vielfach zitierten Bockenheimer Dorfchronisten Heinrich Ludwig, um 1825 der Vorgängerbau des Kutschers Johann Gümpel. Ihm folgte u. a. 1882/85 der Kutscher Jakob Dopper. 1904 betrieb in einem neuerbauten Mehrfamilienhaus Philipp Held eine Kohlehandlung. Ihm folgte 1927 Friedrich Weil mit einer Gemüsehandlung. 1935 betrieb dieses Geschäft seine Witwe M. Weil weiter.
Nach Kriegsende hat sich das Haus als Solitär der westlichen Vorkriegsbebauung erhalten. Das zerstörte Dachgeschoss wurde rekonstruiert und ausgebaut. Auch die markante Toreinfahrt und die Hinterhofbebauung wurden beibehalten. Das Ladengeschäft im Erdgeschoss fand mangels Lauflage und der gestiegenen Anziehungskraft der Leipziger Straße fortan keinen Mieter im Einzelhandelsbereich mehr.
Große Seestraße 21 Bearbeiten
Bockenheimer Hemdenfabrik Karl G. Trapp Bearbeiten
Vom Bockenheimer Stadtchronisten Hermann Ludwig wurde wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele