www.wikidata.de-de.nina.az
Liselotte Cornelia Wilhelmine Antonie Liselott Linsenhoff geborene Schindling verheiratete Schindling Rheinberger 25 August 1927 in Frankfurt am Main 4 August 1999 in Antibes Frankreich 1 war unter dem Namen Liselott Linsenhoff eine deutsche Dressurreiterin und Olympiasiegerin Sie war zudem Inhaberin Aufsichtsratsvorsitzende sowie ab 1984 Ehrenaufsichtsratsvorsitzende der Tachowerke VDO Adolf Schindling AG Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Erfolge 3 Tatigkeit bei VDO 4 Mensch und Tier 5 Lex Linsenhoff 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLiselott Schindling verheiratete Linsenhoff studierte funf Semester Betriebswirtschaft Neben Josef Neckermann war Liselott Linsenhoff Tochter und Alleinerbin des Industrieunternehmers und Gestutsbesitzers Adolf Schindling uber Jahrzehnte die bestimmende Dressurreiterin in Deutschland Bei den Olympischen Reiterspielen 1956 in Stockholm die Olympischen Spiele fanden in Melbourne statt doch aufgrund der Einreisebestimmungen fur Pferde in Australien mussten die Reiterwettbewerbe in Europa stattfinden gewann sie die Silbermedaille mit der Dressurmannschaft und die Bronzemedaille im Einzel Sie hatte zahlreiche Erfolge im Dressurreiten unter anderem mit ihrem Pferde Adular bei den Olympischen Reiterspielen 1956 Bei den Olympischen Sommerspielen 1968 in Mexiko Stadt gewann sie dann mit der Mannschaft die Goldmedaille mit ihrem Hengst Piaff der sie 1972 in Munchen als erste Frau zur Einzelgoldmedaille tragen sollte Abgerundet wurde der Erfolg in Munchen durch die Silbermedaille mit der Mannschaft Somit gewann sie in Munchen als erste Frau die olympische Einzelgoldmedaille im Dressurreiten Zugleich war sie bei einem Alter von 45 Jahren und 13 Tagen die bis dahin alteste olympische Goldmedaillengewinnerin 1975 beendete sie ihre Karriere im Dressurreiten 2 Liselott Linsenhoff war katholisch von 1950 bis 1975 mit Fritz Linsenhoff verheiratet und hiess nach ihrer Scheidung wieder Liselott Schindling 1981 heiratete sie den Unternehmer Klaus Rheinberger und hiess dann Schindling Rheinberger Am 12 September 1990 wurde sie mit dem Hessischen Verdienstorden ausgezeichnet Schon 1956 hatte sie fur ihre sportlichen Leistungen das Silberne Lorbeerblatt des Bundesprasidenten und 1957 die Goldene Ehrennadel des Landessportbundes erhalten Zudem erhielt sie das Goldene Reiterabzeichen sowie die Silberne Ehrennadel und zwei Goldene Ehrennadeln der Olympiasieger vom NOK 1972 erhielt sie das Goldene Band vom Verein Deutsche Sportpresse Ausserdem die Goldene Ente des Vereins Frankfurter Sportpresse die Goldene Ehrennadel der DOG und die Goldene Ehrennadel der FEI Sie hatte zwei Kinder Stefan und Ann Kathrin Ihre Tochter Ann Kathrin Linsenhoff war bis zu ihrem gesundheitlich bedingten Rucktritt vom Leistungssport im Jahr 2007 Borreliose eine der erfolgreichsten deutschen Dressurreiterinnen Das Vermachtnis fur den Dressursport ist die Liselott Schindling Stiftung zur Forderung des deutschen Dressurreitsports Jedes Jahr wird u a das Nachwuchschampionat der Pony Dressurreiter max 16 Jahrige ausgetragen Ferner wird der nach ihrem schwedischen Warmbluter benannte Piaff Forderpreis ausgeritten Auf hochkaratigen Reitturnieren in Deutschland und dem Finale in Stuttgart reiten bis 25 Jahrige in dieser Serie Erfolge BearbeitenEinzel Deutsche Meisterschaften 1 Platz 1971 2 Platz 1966 3 Platz 1959 1961 1965 Bronze Olympische Spiele 1956 Vize Weltmeister 1970 und 1974 Europameister 1969 und 1971 Gold Olympische Spiele 1972Mannschaft Silber Olympische Spiele 1956 und 1972 Gold Olympische Spiele 1968 Europameister 1969 1971 und 1973 Vize Weltmeister 1970 Weltmeister 1974Tatigkeit bei VDO BearbeitenDie Tochter von Adolf Schindling dem 1963 gestorbenen VDO Grunder und Besitzer des Gestuts Asta in Tanneck Elsdorf dessen Alleinerbin sie war war alleinige Firmeninhaberin langjahrige Aufsichtsratsvorsitzende sowie ab 1984 Ehrenaufsichtsratsvorsitzende der Tachowerke VDO Adolf Schindling AG Mensch und Tier BearbeitenFur Aufsehen sorgte ein Zeitungsartikel der im Zuge einer 1962 gestarteten und rund funf Jahre andauernden IG Metall Kampagne zur Steigerung des Organisationsgrades bei den uberwiegend weiblichen Beschaftigten von VDO entstand In diesem Artikel den der damalige IG Metall Bildungsfachmann Hans Matthofer spater Bundesminister unter Helmut Schmidt fur die gewerkschaftliche Betriebszeitung redigierte wurde ein Vergleich angestellt zwischen den vorbildlichen und ausserordentlich fursorglichen Bedingungen unter denen Liselott Linsenhoff ihre Pferde im Kronberger Gestut Schafhof hielt und den schockierenden Einzelheiten der alles in allem miserablen Zustande unter denen die Frauen am Fliessband im Frankfurt Bockenheimer VDO Werk zu arbeiten hatten 3 Lex Linsenhoff BearbeitenEnde 1972 zog die Unternehmerin aus Steuergrunden nach Ruthi im Schweizer Kanton St Gallen um Laut 6 des Aussensteuergesetzes der spater sogenannten Lex Linsenhoff musste sie 26 Prozent ihrer Vermogenswerte ans deutsche Finanzamt abfuhren Das Gesetz bezweckte angewachsene stille Reserven anlasslich einer Auswanderung abzuschopfen die bei einem Wohnsitz im Inland erst fallig geworden waren wenn das Unternehmen veraussert wurde Nachdem Liselott Linsenhoff ein gutes Jahr spater aus personlichen Grunden zuruckgekehrt war stellte sich die Frage einer Ruckerstattung bereits bezahlter Millionen und eines Erlasses der Restschuld was nach 6 aber nur moglich war wenn die Beendigung der unbeschrankten Steuerpflicht auf vorubergehender Abwesenheit beruhte und die Steuerpflichtige weniger als funf Jahre im Ausland zugebracht hat 4 Das erste Kriterium schien im Fall Linsenhoff zweifelhaft weshalb es zum Streit kam Der Bundesfinanzhof erklarte in einem Urteil vom 17 Juli 2008 das Gesetz fur unanwendbar da das deutsche Steuerrecht auf keinem allgemeinen Entstrickungsgrundsatz aufbaue Auch wurde die spatere Verausserung der Beteiligung im Ausland eine Verausserungsgewinnbesteuerung auslosen bei der der Unterschiedsbetrag zwischen ursprunglichen Anschaffungskosten und Verausserungspreis angesetzt wird sodass in diesen Fallen teilweise eine Doppelbesteuerung des Verausserungsgewinns erfolgen konne was den Doppelbesteuerungsabkommen widerspreche Literatur BearbeitenSchindling Rheinberger Liselott In Walter Habel Hrsg Wer ist wer Das deutsche Who s who 24 Ausgabe Schmidt Romhild Lubeck 1985 ISBN 3 7950 2005 0 S 1076 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Liselott Linsenhoff Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Liselott LinsenhoffEinzelnachweise Bearbeiten deces matchid io id pqJDibFqUigK Das grosse Olympia Lexikon Sport Bild vom 19 Juni 1996 S 42 Werner Abelshauser Nach dem Wirtschaftswunder Der Gewerkschafter Politiker und Unternehmer Hans Matthofer J H W Dietz Nachf Bonn 2009 S 156 f ISBN 978 3 8012 4171 1 Etwas freihandig Der Spiegel vom 21 Oktober 1974 nbsp Olympiasieger im Dressurreiten 1912 Schweden nbsp Carl Bonde 1920 Schweden nbsp Janne Lundblad 1924 Schweden nbsp Ernst Linder 1928 Deutsches Reich nbsp Carl Friedrich von Langen 1932 Dritte Franzosische Republik nbsp Xavier Lesage 1936 Deutsches Reich NS nbsp Heinz Pollay 1948 Schweiz nbsp Hans Moser 1952 Schweden nbsp Henri Saint Cyr 1956 Schweden nbsp Henri Saint Cyr 1960 Sowjetunion 1955 nbsp Sergei Filatow 1964 Schweiz nbsp Henri Chammartin 1968 Sowjetunion 1955 nbsp Iwan Kisimow 1972 Deutschland Bundesrepublik nbsp Liselott Linsenhoff 1976 Schweiz nbsp Christine Stuckelberger 1980 Osterreich nbsp Elisabeth Max Theurer 1984 Deutschland Bundesrepublik nbsp Reiner Klimke 1988 Deutschland Bundesrepublik nbsp Nicole Uphoff 1992 Deutschland nbsp Nicole Uphoff 1996 Deutschland nbsp Isabell Werth 2000 Niederlande nbsp Anky van Grunsven 2004 Niederlande nbsp Anky van Grunsven 2008 Niederlande nbsp Anky van Grunsven 2012 Vereinigtes Konigreich nbsp Charlotte Dujardin 2016 Vereinigtes Konigreich nbsp Charlotte Dujardin 2020 Deutschland nbsp Jessica von Bredow Werndl nbsp Olympiasieger im Dressurreiten Mannschaft 1928 Deutsches Reich nbsp GER von Langen Linkenbach von Lotzbeck 1932 Dritte Franzosische Republik nbsp FRA Jousseaume Lesage Marion 1936 Deutsches Reich NS nbsp GER Gerhard Pollay von Oppeln Bronikowski 1948 Frankreich 1946 nbsp FRA Buret Jousseaume Saint Fort Paillard 1952 Schweden nbsp SWE Boltenstern jr Persson Saint Cyr 1956 Schweden nbsp SWE Boltenstern jr Persson Saint Cyr 1964 Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch nbsp EUA Boldt Klimke Neckermann 1968 Deutschland BR nbsp FRG Linsenhoff Klimke Neckermann 1972 Sowjetunion 1955 nbsp URS Kalita Kisimow Petuschkowa 1976 Deutschland Bundesrepublik nbsp FRG Boldt Grillo Klimke 1980 Sowjetunion 1955 nbsp URS Kowschow Wira Missewytsch Ugrjumow 1984 Deutschland Bundesrepublik nbsp FRG Klimke Krug Sauer 1988 Deutschland Bundesrepublik nbsp FRG Linsenhoff Klimke Theodorescu Uphoff 1992 Deutschland nbsp GER Balkenhol Theodorescu Uphoff Werth 1996 Deutschland nbsp GER Balkenhol Schaudt Theodorescu Werth 2000 Deutschland nbsp GER Capellmann Salzgeber Simons Werth 2004 Deutschland nbsp GER Kemmer Salzgeber Schaudt Schmidt 2008 Deutschland nbsp GER Kemmer Capellmann Werth 2012 Vereinigtes Konigreich nbsp GBR Dujardin Hester Bechtolsheimer 2016 Deutschland nbsp GER Rothenberger Schneider Broring Sprehe Werth 2020 Deutschland nbsp GER Schneider Werth von Bredow WerndlEuropameister im Dressurreiten 1963 65 Henri Chammartin 1967 Reiner Klimke 1969 71 Liselott Linsenhoff 1973 Reiner Klimke 1975 77 Christine Stuckelberger 1979 Elisabeth Max Theurer 1981 Uwe Schulten Baumer jun 1983 Anne Grethe Jensen 1985 Reiner Klimke 1987 Margit Otto Crepin 1989 Nicole Uphoff 1991 Isabell Werth Special und Sven Rothenberger Kur 1993 Isabell Werth Special und Nicole Uphoff Kur 1995 97 Isabell Werth 1999 Anky van Grunsven 2001 03 Ulla Salzgeber 2005 Anky van Grunsven 2007 Isabell Werth Special und Anky van Grunsven Kur 2009 Adelinde Cornelissen Special und Edward Gal Kur 2011 Adelinde Cornelissen Special und Kur 2013 15 Charlotte Dujardin Special und Kur 2017 2019 Isabell Werth Special und Kur Deutscher Meister im Dressurreiten Damen 1959 Madeleine Winter 1960 bis 1963 Rosemarie Springer 1964 Ines von Badewitz 1965 Rosemarie Springer 1966 und 1967 Vroni Meier Johann 1969 Ilsebill Becher 1970 Karin Schluter 1971 Liselott Linsenhoff 1973 bis 1975 Karin Schluter 1977 Gabriela Grillo 1978 Ilsebill Becher 1979 bis 1983 Gabriela Grillo 1984 Gabriele Disterer 1985 Ingeborg Fischer 1986 und 1987 Gina Capellmann 1988 und 1989 Nicole Uphoff 1990 Monica Theodorescu 1991 und 1992 Isabell Werth 1993 Nicole Uphoff 1994 Karin Rehbein 1995 bis 1998 Isabell Werth 1999 Nadine Capellmann Biffar 2000 Ulla Salzgeber 2001 und 2002 Nadine Capellmann 2003 und 2004 Ulla Salzgeber 2005 und 2006 Heike Kemmer 2007 und 2008 Isabell WerthHerren 1959 bis 1961 Willi Schultheis 1962 Josef Neckermann 1963 Walter Gunther 1966 Harry Boldt 1967 Reiner Klimke 1969 Josef Neckermann 1970 Wolfgang Haug 1971 Josef Neckermann 1973 Harry Boldt 1974 Josef Neckermann 1975 Reiner Klimke 1977 Harry Boldt 1978 Reiner Klimke 1979 und 1980 Uwe Schulten Baumer jun 1981 Reiner Klimke 1982 Uwe Schulten Baumer jun 1983 bis 1986 Reiner Klimke 1987 Johann Hinnemann 1988 Reiner Klimke 1989 und 1990 Sven Rothenberger 1991 bis 1993 Klaus Balkenhol 1994 Martin Schaudt 1995 und 1996 Klaus Balkenhol 1997 Martin Schaudt 1998 und 1999 Jurgen Wirths 2000 Michael Klimke 2001 Rudolf Zeilinger 2002 und 2003 Klaus Husenbeth 2004 Martin Schaudt 2005 Hubertus Schmidt 2006 Klaus Husenbeth 2007 Hubertus Schmidt 2008 Matthias A RathGrand Prix Special 2009 Isabell Werth 2010 Isabell Werth 2011 Matthias A Rath 2012 und 2013 Helen Langehanenberg 2014 und 2015 Kristina Sprehe 2016 und 2017 Isabell Werth 2018 Sonke Rothenberger 2019 Dorothee Schneider 2020 und 2021 Jessica von Bredow Werndl 2022 Dorothee SchneiderGrand Prix Kur 2009 Matthias A Rath 2010 Isabell Werth 2011 Matthias A Rath 2012 und 2013 Helen Langehanenberg 2014 und 2015 Kristina Sprehe 2016 Dorothee Schneider 2017 Isabell Werth 2018 Sonke Rothenberger 2019 und 2020 Isabell Werth 2021 Jessica von Bredow Werndl 2022 Isabell Werth Normdaten Person GND 13957638X lobid OGND AKS VIAF 101301585 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Linsenhoff LiselottALTERNATIVNAMEN Schindling Liselott Geburtsname Schindling Rheinberger LiselottKURZBESCHREIBUNG deutsche DressurreiterinGEBURTSDATUM 25 August 1927GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 4 August 1999STERBEORT Antibes Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liselott Linsenhoff amp oldid 237262077