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Antriebsmethoden fur die Raumfahrt sind Techniken zur Geschwindigkeitsanderung von Flugkorpern wie Raumfahrzeugen zum Erreichen des Weltraums und oder zum Flug im Weltraum Es existieren sehr viele verschiedene Varianten mit zahlreichen Vor und Nachteilen sowie mit sehr unterschiedlichen technischen Reifegraden Darunter technisch nahezu ausgereifte in der Entwicklung befindliche und nur theoretisch vorgeschlagene bzw simulierte Methoden Das Fachgebiet ist Schauplatz aktueller Forschung sowie zahlreicher popularwissenschaftlicher Spekulationen Start der Atlas V 551 mit New Horizons an Bord mit chemischem Raketenantrieb Ein RD 180 und funf Feststoffbooster Das Ziel einer Antriebsmethode ist die Bereitstellung von delta v das heisst Geschwindigkeitsanderung des Raumfahrzeugs Da in der Raumfahrt sehr grosse Distanzen uberbruckt werden mussen sollte auch die Geschwindigkeit des Raumschiffes sehr gross sein und somit auch der spezifische Impuls der Antriebsmethode Andererseits sollte eine Antriebsmethode auch nennenswerte Beschleunigungskraft erzeugen um die Reisezeit so kurz wie moglich zu halten Dies ist besonders bei bemannten Missionen wichtig Antriebsmethoden sind unter anderem die Antriebssysteme Bei den heute verwendeten Antriebssystemen handelt es sich ausschliesslich um Ruckstossantriebe im Rahmen des dritten Newtonschen Axioms Von diesen in der Praxis befindlichen Raketenantrieben sind die haufigsten die chemischen Antriebe Warmekraftmaschinen mit Verbrennung worunter die Feststoff und Flussigkeitstriebwerke fallen Es gibt in der Gruppe der Raketentriebwerke auch elektrische und nukleare Varianten sowie Ausfuhrungen mit Kaltgas Mitunter konnen auch spezielle Flugmanover eingesetzt werden um ein Raumfahrzeug zu beschleunigen oder seine Flugbahn in eine bestimmte Richtung zu lenken z B ein Swing By Manover Im folgenden Ubersichtsartikel werden im Bereich der Antriebssysteme als Alternativkonzepte zu den Raketenantrieben Start und Abschussmechanismen Methoden ohne Treibstoffbedarf sowie theoretische Methoden der Antriebssysteme behandelt Neben den Hauptantriebssystemen zum Beschleunigen des gesamten Raumfahrzeugs werden kleine Triebwerke auch zum Manovrieren und zur Lageregelung eingesetzt Inhaltsverzeichnis 1 Notwendigkeit 2 Konzepte fur Antriebssysteme 2 1 Gasantrieb 2 1 1 Kaltgasantrieb 2 1 2 Solarthermisch 2 1 3 Lightcraft 2 2 Chemische Antriebe 2 2 1 Feststoff 2 2 2 Monergol 2 2 3 Diergol 2 2 4 Triergol 2 2 5 Hybridrakete 2 2 6 Luftatmend 2 2 7 Allotrope 2 3 Elektrische Antriebe 2 3 1 Widerstandsbeheiztes Triebwerk 2 3 2 Thermisches Lichtbogentriebwerk 2 3 3 Feldemissionstriebwerk 2 3 4 Ionen Triebwerke 2 3 5 Kaufman Triebwerk 2 3 6 Hallantrieb 2 3 7 Magnetoplasmadynamisches Triebwerk 2 3 8 Gepulstes Plasmatriebwerk 2 3 9 PIT 2 3 10 VASIMR 2 3 11 Magnetfeldoszillationsantrieb 2 3 12 HDLT 2 3 13 Kolloidantrieb 2 4 Nukleare Antriebe 2 4 1 Radioisotopenantrieb 2 4 2 Festkernreaktor 2 4 3 Gaskernreaktor 2 4 4 Antrieb durch Spaltprodukte 2 4 5 Nuklearer Pulsantrieb 2 4 6 Fusionsantrieb 2 4 7 Photonenrakete 2 4 8 Fissionssegel 2 4 9 Nukleare Salzwasserrakete 2 4 10 Antimaterieantrieb 2 5 Antriebe ohne Treibstoff 2 5 1 Sonnensegel 2 5 2 Space Tether 2 5 3 Tragerschiffe 2 5 4 Weltraumkanone 2 5 5 Weltraumlift 2 5 6 Elektromagnetisches Katapult 2 5 7 Magnetsegel 2 5 8 Materiesegel 2 5 9 Mikrowellen Antrieb 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 QuellenNotwendigkeit BearbeitenUm eine stabile Umlaufbahn um die Erde oder einen anderen Korper einzunehmen ist das Erreichen der ersten kosmischen Geschwindigkeit notwendig Korper im All selbst bewegen sich auf Keplerbahnen Um den Orbit eines Korpers zu andern ist eine Geschwindigkeitsanderung notig Dieses D v displaystyle Delta v nbsp muss gemass der Ziolkowski Gleichung vom Antrieb eines Raumfahrzeugs erreicht werden D v v e ln m 0 m 1 displaystyle Delta v v text e ln frac m 0 m 1 nbsp Dabei ist D v displaystyle Delta v nbsp die Geschwindigkeitsanderung v e displaystyle v text e nbsp die effektive Ausstromgeschwindigkeit m 0 displaystyle m 0 nbsp die Startmasse und m 1 displaystyle m 1 nbsp die Brennschlussmasse Die effektive Ausstromgeschwindigkeit ergibt sich aus dem gewichtsspezifischen Impuls I sp displaystyle I text sp nbsp v e I sp g 0 displaystyle v text e I text sp cdot g 0 nbsp Dabei ist g 0 displaystyle g 0 nbsp die Fallbeschleunigung der Erde Da zum Erreichen eines Zieles in der Regel das mehrmalige Wechseln der Umlaufbahn notig ist kann ein so genannter delta v Bedarf definiert werden der die Summe aller Geschwindigkeitsanderungen darstellt die der Antrieb des Raumfahrzeugs erreichen muss um zum Ziel zu gelangen Wie aus den Formeln ersichtlich ist sollte der vom Treibstoff abhangige spezifische Impuls moglichst gross sein um den Anteil des Treibstoffs an der Startmasse moglichst klein halten zu konnen Ist das Ziel nicht das Erreichen einer Umlaufbahn um den Startplaneten sondern das Erreichen eines anderen Himmelskorpers so kann ein Raumfahrzeug auch durch Flugmanover beschleunigt werden wie beispielsweise dem Swing By Beispiel Flugbahn der Rosetta Sonde Konzepte fur Antriebssysteme BearbeitenDie Auflistung ist folgendermassen aufgebaut Technologischer Reifegrad TRL Verwendungszweck T TRL 0 2 theoretisch E TRL 3 7 erforscht F TRL 8 9 fliegt bereits Erlauterung und Uberblick Details im Fachartikel I s p displaystyle I mathrm sp nbsp ungefahrer maximaler spezifischer Impuls Schub ungefahrer Schubbereich des Antriebssystems in Newton Gasantrieb Bearbeiten Hier wird Inertgas unter Druck gespeichert Der Druck ist eine oder die einzige Energiequelle des Treibstoffes Kaltgasantrieb Bearbeiten Hauptartikel Kaltgastriebwerk Verwendung Lageregelung F Beim Kaltgasantrieb wird ein oft unter hohem Druck stehendes Gas meist Stickstoff aus einem Behalter uber Dusen entspannt I s p displaystyle I mathrm sp nbsp 40 120 s Schub wenige µN bis ca 100 NSolarthermisch Bearbeiten Verwendung Antrieb E Bei einem solarthermischen Antrieb konzentrieren zwei aufblasbare Parabolspiegel die Sonnenstrahlung auf einen Graphitblock durch den Wasserstoff geleitet wird der dadurch auf etwa 2800 Kelvin aufgeheizt wird I s p displaystyle I mathrm sp nbsp 900 s Schub 1 100 NLightcraft Bearbeiten Verwendung Start von Kleinsatelliten E Das Konzept des Lightcrafts ist eine Art Antrieb durch Laser Das Raumfahrzeug bekommt durch einen auf der Erdoberflache befindlichen Laser oder Maser Energie zur Beschleunigung zugefuhrt Der Strahl trifft dazu auf einen Reflektor und erzeugt dort hohe Temperaturen was zur Expansion des am Reflektor befindlichen Treibstoffes fuhrt die Ausdehnung des Treibstoffes ubergibt einen Teil des Impulses an den Flugkorper Beim Flug innerhalb der Erdatmosphare sollen die darin befindlichen Gase ausreichen sodass der Treibstoff des Flugkorpers erst in grosseren Hohen notwendig wird Das Konzept soll fur Kleinsatelliten verwendet werden Das momentan grosste Hindernis ist dass die benotigte Laserstarke nicht bereitgestellt werden kann I s p displaystyle I mathrm sp nbsp unbekannt Schub unbekanntChemische Antriebe Bearbeiten Chemische Antriebe beziehen ihre Energie aus der exothermen Reaktion von chemischen Elementen Die Abgase werden anschliessend durch eine Lavalduse entspannt Chemische Antriebe sind schubstark haben aber eine im Vergleich mit anderen Antrieben geringe Ausstromgeschwindigkeit nbsp Start einer Scout FeststoffraketeFeststoff Bearbeiten Verwendung Start Antrieb F Bei den existierenden chemischen Varianten liegt beim Feststoffraketentriebwerk der Treibstoff in fester Form vor der Treibstofftank ist hierbei auch die Verbrennungskammer Festtreibstoffe konnen homogene oder auch heterogene Feststoffe Composits sein die neben dem Brennstoff und dem Oxidator noch andere Zusatze Stabilisatoren enthalten Fur Feststoffraketen wie sie in der Raumfahrt ublich sind werden meistens spezielle giessfahige Gemische aus Ammoniumperchlorat APCP oder Natrium bzw Ammoniumnitrat Aluminiumpulver Kunstharz Polybutadiene Polyurethane etc als Bindesubstanz und eventuell geringen Mengen Eisenoxid als Katalysator verwendet Diese Gemische ergeben nach dem Giessen einen festen aber plastischen Korper Treibsatz was Riss und Lunkerbildung stark vermindert Ebenso werden Transport und Handhabung sehr sicher Zunehmend wird anstelle oder zusatzlich zu Aluminium auch Lithium Beryllium Bor oder Magnesium verwendet I s p displaystyle I mathrm sp nbsp 265 s Schub 1 1000 kNMonergol Bearbeiten Verwendung Lageregelung Antrieb F Bei monergolen Flussigtreibstoffen handelt es sich um nur eine flussige Komponente Monergole werden durch das Hinzubringen eines Katalysators zum Zerfall gebracht weswegen fur Monoergole auch der Begriff Katergole zulassig ist Ein Beispiel fur ein Katergol ist Hydrazin welches zum Beispiel fur Lageregelungssysteme von Raumflugkorpern verwendet wird Hierbei wird Hydrazin mit Hilfe eines Katalysators Aluminiumoxid zu Stickstoff und Wasserstoff zersetzt I s p displaystyle I mathrm sp nbsp 222 s Schub 0 1 2500 N nbsp Testlauf eines SSME Triebwerks als Beispiel eines Diergol AntriebsMonergole weisen i d R eine schlechtere Effizienz als Diergole auf d h sie benotigen fur dasselbe Delta V mehr Treibstoff allerdings konnen sie dies wieder durch weniger komplexe Systeme und geringere Systemmasse ausgleichen z B Wegfall des Tank und Fordersystems der zweiten Treibstoffkomponente Erst bei langen Missionen bei denen viel Treibstoff benotigt wird reicht dies nicht mehr Diergol Bearbeiten Verwendung Lageregelung Antrieb Start F Bei Diergolen existieren zwei Komponenten des Treibstoffes die gesondert gelagert werden Der Treibstoff wird unmittelbar vor dem Verbrennungsprozess gesteuert in eine Brennkammer gepumpt Dort reagieren die Stoffe miteinander I s p displaystyle I mathrm sp nbsp 450 s Schub 0 1 1000 kNTriergol Bearbeiten Verwendung Antrieb Start E Triergolsysteme Dreistoffsysteme enthalten Diergolsysteme zwei Komponenten denen noch zusatzlich Wasserstoff oder Metallpulver Lithium Aluminium Beryllium zur Erhohung des spezifischen Impulses zugefuhrt wird Diese Treibstoffsysteme wurden zwar bisher gut untersucht jedoch wegen des drei Tanks benotigenden komplexen Aufbaus von Triebwerk und Rakete nie praktisch eingesetzt I s p displaystyle I mathrm sp nbsp 500 s Schub 1 1000 kNHybridrakete Bearbeiten Verwendung Antrieb E Start F Bei Hybridraketentriebwerken liegt sowohl flussiger als auch fester Treibstoff vor Als Hybridtreibstoff Lithergol bezeichnet man einen Mischantrieb aus einem festen Treibstoff meistens aus Kunststoff zum Beispiel Hydroxyl Terminiertes Poly Butadien HTPB oder Lithiumhydrid und einem flussigen Oxidator Dieser ist meistens Salpetersaure flussiger Sauerstoff Distickstoffmonoxid oder eine Mischung aus flussigem Sauerstoff und flussigem Fluor FLOX Der flussige Treibstoff wird dem Festen kontrolliert zugefuhrt Damit wird die Regel und Abschaltbarkeit des Triebwerks hergestellt was bei reinen Feststoffraketen technisch nicht moglich ist I s p displaystyle I mathrm sp nbsp 420 s Schub 5 1000 kNLuftatmend Bearbeiten nbsp Das X 30 war als luftatmendes Raumflugzeug geplantVerwendung Start E Ein luftatmendes Raketentriebwerk wird zum Aufstieg aus der Erdatmosphare benutzt Der Vorteil ist dass der Luftsauerstoff als Oxidator benutzt werden kann und nicht mitgefuhrt werden muss Fur grosse Hohen muss allerdings weiterhin ein Oxidator mitgefuhrt werden da der Luftsauerstoff zum Betrieb des Triebwerks nicht mehr ausreicht I s p displaystyle I mathrm sp nbsp 450 2800 s Schub 300 kNAllotrope Bearbeiten Verwendung Start Antrieb E Die Verwendung des Sauerstoffallotrops Ozon als Oxidator wurde die Ausstromgeschwindigkeit erhohen Da Ozon aber instabil ist ist eine Lagerung sehr schwer wenn nicht unmoglich Das Allotrop Tetrasauerstoff soll stabiler sein Damit waren spezifische Impulse von bis zu 564 s im Vakuum moglich I s p displaystyle I mathrm sp nbsp 500 564 s Schub 1 1000 kNElektrische Antriebe Bearbeiten Elektrische Antriebe verwenden elektrische Energie um ein Raumschiff anzutreiben 1 Dies kann durch Aufheizung oder Ionisierung des Treibstoffes hier Stutzmasse genannt geschehen Generell sind elektrische Antriebe zurzeit schubschwach ein Start von der Oberflache eines Planeten ist damit unmoglich Um moglichst hohe Leistungen zu erbringen muss auch die Energiezufuhr moglichst gross sein Die Energie kann durch Solarzellen oder Radioisotopengeneratoren erzeugt werden Bei Satelliten sind elektrische Antriebe heute weit verbreitet die meisten neuen geostationaren Satelliten verwenden diese Antriebsart 2 Widerstandsbeheiztes Triebwerk Bearbeiten Verwendung Lageregelung Bahnregelung F Bei einem widerstandsbeheizten Triebwerk wird der Treibstoff durch einen stromdurchflossenen Widerstand aufgeheizt Dies kann zum Beispiel ein Wolframdraht sein das Prinzip gleicht dem eines Tauchsieders I s p displaystyle I mathrm sp nbsp 1000 s Schub 152 mN 1 kWThermisches Lichtbogentriebwerk Bearbeiten Verwendung Lageregelung Bahnregelung Antrieb F Zwischen einer Kathode und einer Anode wird ein thermischer Lichtbogen gebildet Durch den Lichtbogen fliesst der Treibstoff welcher dadurch stark aufgeheizt wird ca 5 000 K Das heisse Gas wird anschliessend durch eine Duse expandiert Der Schub wird nur durch den thermischen Effekt der Expansion erzeugt und nicht durch Magnetfelder im Unterschied zum MPD I s p displaystyle I mathrm sp nbsp 2000 s Schub 3 35 N 30 kWFeldemissionstriebwerk Bearbeiten Verwendung Lageregelung F Das Feldemissionstriebwerk verwendet zwei sehr nahe beieinander liegende Platten zwischen denen ein flussiges Metall Casium durch Kapillarkrafte zur Spitze fliesst Die Platten sind positiv geladen In etwas Abstand zur Spitze befinden sich zwei weitere Platten die negativ geladen sind Das elektrische Feld zwischen beiden ionisiert den Treibstoff und beschleunigt ihn Dieses Triebwerk kann sehr schubschwach und leicht sein I s p displaystyle I mathrm sp nbsp 12 000 s Schub 1 mN 60 WIonen Triebwerke Bearbeiten nbsp HiPEP Triebwerk welches mit Radiofrequenzen ionisiertVerwendung Lageregelung Bahnregelung Antrieb F Die Radiofrequenz Ionen Triebwerke RIT erzeugen durch elektromagnetische Wellen ein Plasma die positiv geladenen Teilchen werden anschliessend durch Gitter nach aussen beschleunigt Nach der Passage des sogenannten Neutralisators der dem Strahl wieder Elektronen zufuhrt und ihn somit elektrisch neutral macht werden die Teilchen ausgestossen Als Stutzmasse wird meist Xenon verwendet Das HiPEP der NASA fallt in diese Kategorie ebenso die RIT aus Deutschland 3 I s p displaystyle I mathrm sp nbsp 6000 9150 s Schub 600 mN 34 6 kW 4 nbsp Test eines NSTAR TriebwerksKaufman Triebwerk Bearbeiten Verwendung Lageregelung Bahnregelung Antrieb F Das Kaufman Triebwerk erzeugt durch einen Lichtbogen ein Plasma die positiv geladenen Teilchen werden anschliessend durch Gitter nach aussen beschleunigt Nach der Passage des sogenannten Neutralisators der dem Strahl wieder Elektronen zufuhrt und ihn somit elektrisch neutral macht werden die Teilchen ausgestossen Als Treibstoff wird Xenon oder Quecksilber verwendet Das NSTAR der NASA ist ein solches Triebwerk I s p displaystyle I mathrm sp nbsp 3100 s Schub 92 mN 2 6 kWHallantrieb Bearbeiten nbsp Hallantrieb in BetriebVerwendung Lageregelung Bahnregelung Antrieb F Halltriebwerke Hall Effect Thruster bestehen aus einem ringformigen Beschleunigungskanal der durch konzentrisch gelegene Magneten von einem Magnetfeld durchzogen ist An einem Ende befindet sich eine Hohlanode Eine extern angebrachte Kathode fungiert als Quelle fur Elektronen welche durch den Potentialunterschied zur Anode beschleunigt und im starken Magnetfeld gefangen werden Zusatzlich kommt es zu einer Azimutaldrift durch den Hall Effekt Durch die Hohlanode wird der neutrale Treibstoff eingespeist und durch Stosse mit den gefangenen Elektronen ionisiert Das zwischen den Elektroden wirkende elektrische Feld beschleunigt diese Ionen so dass diese mit hoher Geschwindigkeit ausgestossen werden konnen Zur Neutralisation des Ionenstrahls fungieren Elektronen die ebenfalls von der Kathode emittiert werden Als mogliche Treibstoffe kommen vor allem Edelgase wie Xenon Krypton oder Argon in Frage ebenso aber auch metallische Treibstoffe wie Bismut Zink oder Magnesium Es werden 2 Arten von Hallantrieben unterschieden SPT Stationary Plasma Thruster sowie TAL Thruster with Anode Layer die sich vor allem in Materialien und Geometrie unterscheiden Bisher wurden vor allem SPT auf zahlreichen Satellitenmissionen eingesetzt u a auch auf der ESA Mission SMART 1 5 6 I s p displaystyle I mathrm sp nbsp 1640 s Schub 68 mN 1 2 kWMagnetoplasmadynamisches Triebwerk Bearbeiten nbsp Eigenfeld MPDVerwendung Bahnregelung F Antrieb E Magnetoplasmadynamische Triebwerke MPD bestehen aus einer trichterformigen Anode in deren Mitte eine stabformige Kathode angebracht ist Wird Spannung zwischen beiden Elektroden angelegt wird die sich im Trichter befindende Stutzmasse ionisiert und erlaubt so einen Stromfluss radial durch das Gas zur Kathode Durch den Stromfluss wird nun ein starkes Magnetfeld erzeugt Die Leistung kann durch das Anlegen eines weiteren externen Magnetfeldes gesteigert werden Die Wechselwirkung zwischen dem elektrisch erzeugten Magnetfeld um die Brennkammer und den ionisierten Plasmateilchen beschleunigt diese in axialer Richtung und lasst sie mit hoher Geschwindigkeit entweichen Als Grundlage fur das Plasma eignen sich vor allem Argon Lithium und Wasserstoff I s p displaystyle I mathrm sp nbsp 4000 s Schub 300 mN 12 kWGepulstes Plasmatriebwerk Bearbeiten Verwendung Lageregelung F Bahnregelung Antrieb E Gepulste Plasmatriebwerke Pulsed Plasma Thruster sind Raumfahrtantriebe die instationar oder quasistationar gepulst betrieben werden konnen Dazu werden Kondensatoren als Energiespeicher mitgefuhrt Der Aufbau ahnelt einer Railgun Als Treibstoff wird meist PTFE verwendet welches in fester Form vorliegt Die zu Schienen geformten Elektroden werden unter Spannung gesetzt und mittels einer Zundkerze wird die Hauptentladung des Kondensators gestartet Dabei wird von der Treibstoffoberflache eine kleine Menge ablatiert und ionisiert Die dabei entstehende Plasmawolke wird entweder durch elektromagnetische Lorentzkrafte oder durch gasdynamische Krafte beschleunigt um Schub zu erzeugen Die von der Spannungsquelle zwischen den Pulsen bezogene elektrische Leistung ist vergleichsweise gering Von dieser unterscheidet sich die Pulsleistung zur Einkopplung ins Plasma welche durch sehr kurze Entladungsdauern einige Megawatt betragen kann I s p displaystyle I mathrm sp nbsp 2500 s Schub 1 mN 60 WPIT Bearbeiten Verwendung Antrieb E Das Induktive Flachspulentriebwerk Pulsed Inductive Thruster ist ein gepulstes Triebwerk Eine flache Ansammlung von Spulen ist mit Kondensatoren verbunden Zuerst wird gasformiger Treibstoff meist Argon auch Ammoniak auf die Spulen geblasen Dann werden die Kondensatoren schlagartig entladen der Treibstoff wird zu Plasma Das Magnetfeld der Spulen induziert ein Gegenfeld im Plasma das dadurch fortgeschleudert wird I s p displaystyle I mathrm sp nbsp 2000 8000 s Schub 92 mN 20 kW 7 VASIMR Bearbeiten nbsp VASIMR DiagrammVerwendung Antrieb E Relativ neu ist das Antriebskonzept des fruheren Astronauten Franklin Ramon Chang Diaz Seine Variable Specific Impulse Magnetoplasma Rocket VASIMR verwendet elektrische Energie um Plasma zu erzeugen zu erhitzen und zu beschleunigen Der Treibstoff wird zuerst mit RF Antennen ionisiert dann mit RF Antennen erhitzt Anschliessend wird das Plasma durch eine magnetische Duse entspannt Damit ist eine Variation des Verhaltnisses zwischen spezifischem Impuls und Schub moglich analog zu der Getriebeschaltung eines Radfahrzeugs I s p displaystyle I mathrm sp nbsp 5 000 30 000 s Schub 5 N 5 000 s amp 200 kWMagnetfeldoszillationsantrieb Bearbeiten nbsp Zundung eines MOA Triebwerks in der VakuumkammerVerwendung Antrieb E Der Magnetfeldoszillationsantrieb Magnetic Field Oscillating Amplified Thruster verwendet Alfven Wellen um durch veranderliche Magnetfelder in elektrisch leitfahigen Medien z B Plasma salziges Wasser etc Dichtewellen hervorzurufen Diese Wellen sind in der Lage Teilchen im Medium mit sich mitzureissen und sie auf sehr hohe Geschwindigkeiten bzw hohe Energien zu beschleunigen Dazu besteht das gesamte MOA System aus Plasmaquelle Zentralrohr Primarspule Sekundarspule und einer Versorgungs und Steuerungseinheit Die Plasmaquelle erzeugt einen kontinuierlichen Strom ionisierter Teilchen die im Zentralrohr in Richtung Austrittsduse driften Diese Teilchen konnen z B Stickstoff oder Wasserstoffmolekule aber auch Atome der Edelgase Argon oder Xenon sein Da sie ionisiert sind reagieren sie auf die beiden Magnetfelder welche durch die Primar und die Sekundarspule aufgespannt werden Dabei ist die Primarspule permanent in Betrieb und formt die magnetische Austrittsduse wahrend die Sekundarspule zyklisch ein und ausgeschaltet wird um die Feldlinien im Gesamtsystem zu deformieren Diese Verformung erzeugt die Alfven Wellen welche im nachsten Schritt dem Transport und der Kompression des Antriebsmediums dienen I s p displaystyle I mathrm sp nbsp 2 400 13 120 s Schub 237 13 mN 11 16 kW 8 HDLT Bearbeiten Verwendung Antrieb E Der Helicon Double Layer Thruster wurde an der Australian National University erfunden Der Antrieb wird mit Hilfe der ESA weiterentwickelt Beim HDLT wird ein Gas in ein divergierendes magnetisches Feld welches eine Duse formt gebracht und mit RF Antennen ionisiert Das dadurch entstehende Plasma wird dadurch herausbeschleunigt Als Treibstoff kommen Argon Wasserstoff oder Krypton zum Einsatz I s p displaystyle I mathrm sp nbsp 4000 s 9 Schub unbekanntKolloidantrieb Bearbeiten Bei Kolloidantrieben wird eine dielektrische Flussigkeit wie Glycerin durch feinste Kapillare in eine Reihe kolloidaler Teilchen von wesentlich unter 1 pm zerspruht wodurch Schube in der Grossenordnung einiger mN entstehen 10 Nukleare Antriebe Bearbeiten nbsp Durch Zerfallsenergie gluhendes Pellet aus Plutoniumdioxid nbsp NERVA Kernspaltungs Raketentriebwerk NASA nbsp Testlauf des NRX A 1 Kernspaltungs Raketentriebwerks NASA September 1964 Nukleare Antriebe beziehen ihre Energie aus Kernzerfall Spaltung Fusion oder Annihilation Sie sind in Bezug auf Schub und Ausstromgeschwindigkeit die leistungsstarksten Antriebe aber politisch umstritten Radioisotopenantrieb Bearbeiten Verwendung Antrieb E Beim Radioisotopenantrieb stromt ein Gas mit geringer molarer Masse durch ein Radioisotop zum Beispiel 238Pu oder 90Sr Durch den naturlichen Zerfall erwarmt sich dieses und somit auch das Gas Das Gas wird anschliessend durch eine Lavalduse entspannt Arbeiten dazu gab es beispielsweise im Projekt Poodle von 1961 bis 1965 in den USA I s p displaystyle I mathrm sp nbsp 800 s Schub 1 10 NFestkernreaktor Bearbeiten Verwendung Antrieb E Bei den nuklearen Raketenantrieben ist der Kernspaltungsantrieb zu erwahnen bei dem durch nukleare Reaktionen hohe Temperaturen erzeugt werden die dann zum Ausstoss einer Stutzmasse dienen Mittels Kernspaltung wird Wasserstoff oder Ammoniak extrem erhitzt und anschliessend unter Druck ausgestossen Dazu gehort das von 1954 bis 1972 laufende Projekt NERVA der NASA sowie 1992 Timberwind im Rahmen der SDI Initiative Auch die Sowjetunion arbeitete mit dem Triebwerk RD 0410 in der Vergangenheit an Kernspaltungsantrieben mit festem Kern fur die Raumfahrt I s p displaystyle I mathrm sp nbsp 1000 s Schub 100 1000 kNGaskernreaktor Bearbeiten Verwendung Antrieb T Wie oben bereits erwahnt muss die Temperatur im Reaktor erhoht werden um die Antriebsleistung zu steigern Da das spaltbare Material durch seine Schmelztemperatur eine naturliche Temperaturgrenze fur Festkernreaktoren festsetzt gibt es Uberlegungen Reaktoren mit gasformigem Kern zu entwickeln so genannte Gaskernreaktoren Damit liessen sich Ausstromgeschwindigkeiten fur Impulse bis 5000 s erzielen Der Nachteil ist jedoch dass der Kern offen liegt und somit stets ein Brennstoffverlust durch die Austrittsduse vorhanden ist Um dies zu verhindern wurden auch geschlossene Gaskernreaktoren angedacht wo das heisse reaktive Plasma in Quarzrohren gefullt wird Ein Brennstoffverlust findet hier nicht statt allerdings reduziert sich der Impuls auf 2000 s nbsp A Ausstoss von SpaltproduktenB ReaktorC Spaltmaterial wird zur Stromerzeugung abgebremst d Moderator BeO oder LiH e Containment f InduktionsspuleI s p displaystyle I mathrm sp nbsp 5 000 s Schub 100 1000 kNAntrieb durch Spaltprodukte Bearbeiten Verwendung Antrieb T Da bei einem Gaskernreaktor mit offenem Kern immer ein Teil des Brennstoffes die Duse verlasst gibt es die Moglichkeit die Ausstromgeschwindigkeit des Antriebes weiter zu erhohen indem man nur die Spaltprodukte selbst ausstosst Fission fragment rocket Die radioaktiven Partikel werden dabei mit Hilfe von Magnetfeldern zur Reaktion gebracht und von den Wanden ferngehalten Die Spaltprodukte werden anschliessend ausgestossen I s p displaystyle I mathrm sp nbsp 100 000 s Schub unbekanntNuklearer Pulsantrieb Bearbeiten nbsp Vorschlag der NASA fur ein Raumschiff mit nuklearem PulsantriebVerwendung Antrieb E Das Konzept wurde in den 1950er und 1960er Jahren vorgeschlagen So haben das Orion und Daedalus Projekt Raumschiffe vorgesehen die alle paar Sekunden eine nukleare Explosion am Heck auslosen Das Raumschiff ware dann durch die Sprengwirkung nach vorne geschoben worden Der Vorteil eines solchen Antriebes ist die Einfachheit des Konzepts das sich schon mit heutigen Technologien realisieren liesse wobei letzte Fragen bezuglich des Strahlenschutzes fur die Crew und das Raumschiff selbst nicht abschliessend geklart sind Zu Beginn der 1960er Jahre laufende Forschungen wurden aus politischen und rechtlichen Grunden insbesondere aufgrund des Vertrages zum Verbot von Nuklearwaffentests in der Atmosphare im Weltraum und unter Wasser abgebrochen Sie konnten wegen der notwendigen Vertragsanderungen nur in der internationalen Gemeinschaft wieder aufgenommen werden I s p displaystyle I mathrm sp nbsp 3 000 10 000 s Schub 100 10 000 kNFusionsantrieb Bearbeiten Verwendung Antrieb T nbsp BussardkollektorDieser Antrieb ist ahnlich dem Kernspaltungsantrieb ausser dass die Energie aus Kernfusion gewonnen wird und somit wesentlich hoher ist Die Energie der Kernfusion wird mittels Neutronenstossen an ein niedermolekulares Gas zum Beispiel Wasserstoff weitergegeben Die Asche der Fusion wird ebenfalls in den Abgasstrahl gemischt das dadurch entstehende heisse Plasma wird mittels einer magnetischen Duse entspannt Der vom Physiker Robert W Bussard vorgeschlagene Bussard Ramjet funktioniert ahnlich wie ein Ramjet Ein Bussardkollektor sammelt mittels eines magnetischen Kraftfeldes interstellares Gas ein hauptsachlich Wasserstoff und leitet dies zu einem Polywell Kernfusionsreaktor Die Fusionsprodukte werden anschliessend ausgestossen Der grosse Vorteil dieses Konzepts ist dass das Raumschiff nur eine bestimmte Treibstoffmenge mit sich fuhren muss namlich genug um die Mindesteinsammelgeschwindigkeit zu erreichen Dafur ist allerdings eine Proton Proton Reaktion notig I s p displaystyle I mathrm sp nbsp 47 000 s Schub 30 kN 11 Photonenrakete Bearbeiten Verwendung Antrieb T Bei einer Photonenrakete u a vorgeschlagen von Eugen Sanger 12 13 wurde ein Atomreaktor eine schwarze Flache so stark erhitzen dass die Schwarzkorperstrahlung der Flache Schubkraft erzeugt Der Nachteil besteht darin dass sehr hohe Energiemengen notwendig sind um winzigste Schubkrafte zu erzeugen Da die Rakete durch die Kernspaltung fusion annihilation Masse verliert sind die spezifischen Impulse niedrig Der Radiator die schwarze Flache wurde aus Wolfram oder Graphit bestehen Photonenraketen sind technisch machbar aber ineffektiv Ein LiIon Akku konnte final auf wenige cm h beschleunigt werden Solarzellen waren hier sinnlos da sie starker als Sonnensegel wirken I s p displaystyle I mathrm sp nbsp reaktorabhangig Schub 3 N GWFissionssegel Bearbeiten nbsp Prinzip eines FissionssegelsVerwendung Antrieb T Das Fissionssegel wurde von Robert L Forward vorgeschlagen Dabei wird eine moglichst grosse und moglichst leichte strahlungsabsorbierende Flache auf einer Seite mit Radioisotopen am besten Alpha Strahlern beschichtet Durch den naturlichen Zerfall der Radioisotope werden Helium Kerne Alphastrahlung frei die nur in eine Richtung davonfliegen konnen Das Prinzip ahnelt einem Sonnensegel funktioniert aber auch ohne Sonnenlicht Das Segel kann zum Beispiel mit 240Cm beschichtet werden das in Kernspaltungsreaktoren als Abfallprodukt anfallt so dass folgende Reaktion ablauft 240 Cm t 1 2 27 1 d a 236 Pu t 1 2 2 85 a a 232 U t 1 2 68 9 a a 5 4 M e V 228 Th t 1 2 1 9 a a 5 5 M e V 224 Ra t 1 2 3 6 a a 5 7 M e V 220 Rn displaystyle 240 operatorname Cm xrightarrow tau 1 2 27 1d alpha 236 operatorname Pu xrightarrow tau 1 2 2 85a alpha 232 operatorname U xrightarrow tau 1 2 68 9a alpha 5 4 MeV 228 operatorname Th xrightarrow tau 1 2 1 9a alpha 5 5 MeV 224 operatorname Ra xrightarrow tau 1 2 3 6a alpha 5 7 MeV 220 operatorname Rn nbsp wobei das Endprodukt 220Rn gasformig ist und entweicht Damit lassen sich ungefahr folgende Leistungsdaten erzielen I s p displaystyle I mathrm sp nbsp 40 000 s Schub 10 N km Nukleare Salzwasserrakete Bearbeiten Verwendung Antrieb T Die nukleare Salzwasserrakete wurde von Robert Zubrin vorgeschlagen Dabei wird Wasser ein wenig 20 Uran oder Plutoniumsalz beigemischt Damit die kritische Masse nicht erreicht wird wird das Salzwasser in verschiedenste kleine Behalter aufgeteilt die mit Neutronenabsorbern ausgekleidet sind Aus den verschiedenen Behaltnissen wird das Salzwasser in eine Reaktionskammer gepumpt Dort wird die kritische Masse des Uran bzw Plutoniumsalzes schliesslich erreicht und die nukleare Kettenreaktion beginnt Das Wasser in dem die Salze gelost sind wirkt gleichzeitig als Moderator und Stutzmasse Die Kettenreaktion erzeugt eine enorme Hitze die das Wasser verdampfen lasst das Wasserdampf Spaltstoff Gemisch verlasst den Antrieb durch eine Lavalduse Der Vorteil des Antriebskonzeptes sind der niedrige Spaltstoffverbrauch im Vergleich zum reinen Antrieb mit Spaltprodukten und der hohe Schub und spezifische Impuls Der Nachteil ist die enorme Hitzeentwicklung durch die nukleare Kettenreaktion so dass der maximale Neutronenfluss erst ausserhalb der Reaktionskammer stattfinden darf I s p displaystyle I mathrm sp nbsp 10 000 s Schub 10 MNAntimaterieantrieb Bearbeiten Verwendung Antrieb T Die Energie fur diesen Antrieb wurde durch eine Paarvernichtung von Materie und Antimaterie geliefert werden Bei diesem Prozess wird die gesamte Ruheenergie der Teilchen vollstandig freigesetzt Dabei wird in eine Wolke aus Materie ein wenig Antimaterie geschossen Die Materie erhitzt sich dadurch enorm Kernfusionsprozesse setzen ein und erhitzen die Materie weiter Diese wird anschliessend durch eine magnetische Duse ausgestossen Das grosste Problem aus der heutigen Sicht stellt die Erzeugung und Lagerung von Antimaterie dar Da die Produktion soviel Energie verbraucht wie die Reaktion spater liefert scheidet eine Produktion an Bord des Raumschiffs aus Die Antimaterie musste mitgefuhrt werden Mit dem jetzigen Stand der Technik ist ein Antimaterieantrieb nicht moglich da man keine Moglichkeit kennt grossere Mengen an Antimaterie zu erzeugen Fur einen Flug zum Mars und zuruck waren nur etwa 0 1 Gramm Antiprotonen notig doch selbst die Herstellung dieser geringen Menge Antiprotonen ist derzeit utopisch I s p displaystyle I mathrm sp nbsp 400 000 s Schub 100 kN 14 Antriebe ohne Treibstoff BearbeitenIm Folgenden werden Antriebsmethoden vorgestellt bei denen der Raumflugkorper selbst keinen Treibstoff verbraucht Da er durch die unten genannten Methoden trotzdem eine Geschwindigkeitsanderung delta v erfahrt ist der spezifische Impuls gemass der Raketengrundgleichung stets unendlich nbsp Kunstlerische Umsetzung der Idee eines SonnensegelsSonnensegel Bearbeiten Verwendung Lageregelung Antrieb F Sogenannte Sonnensegel befinden sich in der Entwicklung und sollen sich den Effekt des Strahlungsdrucks zunutze machen indem sie mit einem grossen Segel elektromagnetische Strahlung einfangen und davon angetrieben werden Der Schub ware dabei minimal und nahme mit der Entfernung von der Strahlungsquelle quadratisch ab jedoch ware er ohne Treibstoffverbrauch entstanden und bliebe stetig solange der Einfluss von Strahlungsquellen mit dem Segel genutzt wird Bei einem Lasersegel wird mit einem Laserstrahl auf das Segel gezielt I s p displaystyle I mathrm sp nbsp unendlich Schub 9 N km 1 AESpace Tether Bearbeiten nbsp Shuttlemissionen STS 46 und STS 75 bei der Erprobung des Tethered Satellite Systems TSS Verwendung Bahnregelung F Tether sind lange Seile die im Weltall rechtwinklig zum Magnetfeld eines Planeten ausgelegt werden Bewegt sich ein elektrischer Leiter durch ein Magnetfeld wird in ihm Spannung induziert Somit kann sich ein Satellit der lange Tether auslegt daruber mit Energie versorgen Der Nutzen dieses Effekts wird allerdings dadurch eingeschrankt dass der Leiter in dem die Spannung induziert wird selbst ein dem Erdmagnetfeld entgegengesetztes Feld erzeugt Dadurch kommt es zu einer Abbremsung des gesamten Systems aus Raumflugkorper und Tether Lenzsche Regel Dementsprechend kann ein Tether durch den ein starker Strom fliesst auch zur Beschleunigung eines Satelliten beitragen da auf einen stromdurchflossenen Leiter im Magnetfeld eine Kraft wirkt Lorentzkraft Untersuchungen zeigen dass solche elektrischen Tether trotz nur langsamer Bahnanderungen aufgrund der Treibstoffersparnis effektiv sein konnen um den Satelliten zu beschleunigen oder abzubremsen Ebenfalls ist es mit Tethern moglich Satelliten abzuseilen I s p displaystyle I mathrm sp nbsp unendlich Schub elektrisch unbekannt mN Schub manuell unbekannt kNTragerschiffe Bearbeiten Verwendung Start E Zur Reduzierung der zum Start benotigten Treibstoffmassen gibt es Konzepte Tragerflugzeuge zum Beispiel Raumflugzeuge zur Beforderung des Raumschiffes in eine gewisse Hohe zu nutzen Ebenfalls denkbar sind Hohenballons Siehe auch die Unterstufe von Sanger Raumtransportsystem I s p displaystyle I mathrm sp nbsp unendlich bezogen auf das Raumschiff Schub unbekannt MNWeltraumkanone Bearbeiten nbsp HARP Prototyp einer Weltraumkanone der 1960er Verwendung unbemannter Start Transport E Als Transportmoglichkeit in den Orbit werden auch ballistische Methoden diskutiert und erforscht Die Idee basiert ursprunglich auf Jules Vernes Vision der Weltraumkanone 15 in Von der Erde zum Mond Das Geschoss muss hierfur weitgehend beschleunigungsresistent sein ggf Satelliten Vorteile gegenuber Raketentechnik waren deutlich reduzierte Kosten uber einen hoheren Nutzlast Anteil und auch ein geringeres Unfallrisiko u a da kein oder nur wenig hochexplosiver Raketentreibstoff mitgefuhrt wurde Eines der ersten Projekte war das HARP Projekt 16 von Gerald Bull bei dem mit optimierter Artillerie Technik 3 km s Maximalgeschwindigkeit und 180 km Hohe erreicht wurden also bereits ein Suborbitaler Flug Karman Linie Ein Nachfolgeprojekt der 1990er SHARP 17 arbeitete mit Leichtgaskanonen Technik 18 und peilte Maximalgeschwindigkeiten von 7 km s an 15 Nach dem Ende des finanzierten SHARP Forschungsprojekt wurde von Projektmitarbeitern die Firma Quicklaunch 19 ausgegrundet welche versucht diese Technik weiterzuentwickeln und zu kommerzialisieren Auch die Railgun Technologie wird in Erwagung gezogen 20 21 I s p displaystyle I mathrm sp nbsp unendlich Schub 2 0 32 4 MN 22 23 Weltraumlift Bearbeiten nbsp Ein WeltraumliftkonzeptVerwendung Start E Ein weiterer Vorschlag ist der eines Weltraumliftes einer Art Aufzug welcher am Erdboden beginnend aus der Erdatmosphare heraus bis in den Weltraum fuhren soll Nachdem im Jahr 1895 das nach heutiger Auffassung technisch unmogliche Errichten eines Turmes engl space fountain bis in den Weltraum vorgeschlagen war wurde die 1957 zum Weltraumlift engl space elevator abgewandelte Idee in den letzten Jahren wissenschaftlich zahlreich betrachtet Das Konzept beinhaltet in heutigen Ausfuhrungen ein festes Seil das auf der Erdoberflache verankert wurde und an dessen anderem Ende ein Gewicht knapp oberhalb der geostationaren Umlaufbahn hinge wobei die Zentripetalkraft das Seil strammzoge und einen daran auf und abfahrenden Aufzug ermoglichen sollte Ein zentrales Problem ist die Festigkeit des Seiles die Festigkeitswerte konnten jedoch in letzter Zeit deutlich verbessert werden Beispielsweise Graphen 24 oder Kohlenstoffnanorohren erreichen die notwendigen Festigkeitswerte I s p displaystyle I mathrm sp nbsp unendlich Schub unbekanntElektromagnetisches Katapult Bearbeiten nbsp Eine kunstlerische Umsetzung der Idee eines elektromagnetischen Katapultes NASA Verwendung Start E Es gibt einen wissenschaftlichen Vorschlag fur ein elektromagnetisches Katapult engl mass driver Ein solches elektromagnetisches Katapult kann nach dem Prinzip einer Coilgun oder Railgun im grosseren Massstab funktionieren Das abzuschiessende Objekt wird auf einer Startvorrichtung beispielsweise einer Schienenform befestigt und darauf beschleunigt bis es am Ende der Vorrichtung zum freien Flug kommt Alternativ kann auch ein Magnetschwebebahn Verfahren zum Einsatz kommen wie beim Massentreiber Ein elektromagnetisches Katapult auf der Mondoberflache kann zum Beispiel mehr als die Halfte der Energie fur Satelliten und Raumfahrzeuge aufbringen um diese in eine Mondumlaufbahn zu befordern Die ESA untersucht ein System mit einem Raketenschlitten als Starthilfe fur Hopper I s p displaystyle I mathrm sp nbsp unendlich Schub 100 10 000 kNMagnetsegel Bearbeiten nbsp Die Magnetosphare der Erde lenkt die geladenen Partikel des Sonnenwindes abVerwendung Antrieb E Bei Magnetsegeln werden magnetische Felder erzeugt um die geladenen Partikel des Sonnenwindes abzulenken um ein Raumfahrzeug anzutreiben Es kann sich dabei sowohl um ein statisches magnetisches Feld das beispielsweise durch einen fest am Raumfahrzeug installierten Supraleiter erzeugt werden kann als auch um den Magnus Effekt nach dem Prinzip des Flettner Rotors nutzende bewegliche Anordnungen eines oder mehrerer Magnete handeln Auch per Leistungselektronik geschaltete dynamische Konfigurationen sind vorstellbar Mit einem Magnetsegel ist es auch moglich sich von der Magnetosphare eines Planeten anziehen oder abstossen zu lassen Ebenso ist es moglich Strome in das aufgefangene Plasma einzubringen um das Magnetfeld zu verformen und zu verstarken Dieser Ansatz wird M2P2 Mini Magnetospheric Plasma Propulsion genannt Ein weiterer Ansatz besteht darin einen Plasmastrahl auf das Raumfahrzeug zu schiessen Dieser Ansatz ahnelt dem Laser Materie Segel und wird MagBeam genannt I s p displaystyle I mathrm sp nbsp unendlich Schub 70 N bei 30 Wb 1 AE 25 Materiesegel Bearbeiten Verwendung Antrieb T Ein Materie Strahler z B ein Teilchen Linearbeschleuniger ruht auf einer grossen Masse Mond Asteroid Von hier aus zielt ein gut gebundelter Teilchenstrahl auf das Materiesegel des Raumschiffes und beschleunigt dieses dadurch Da die Geschwindigkeit des Teilchenstrahls an die Geschwindigkeit des Raumschiffs angepasst werden kann maximale Impulsubertragung ist die Energieeffizienz wesentlich hoher als beim Lasersegel Zudem kann ein Teil des Materiestroms vom Raumschiff aufgefangen werden Das Raumschiff kann mit leeren Treibstofftanks starten und fullt diese wahrend der Beschleunigung Am Zielort angelangt konnte es mit diesem aufgesammelten Treibstoff bremsen I s p displaystyle I mathrm sp nbsp unendlich Schub 1 1000 mNMikrowellen Antrieb Bearbeiten Hauptartikel EmDriveSiehe auch BearbeitenListe von Raumflugkorpern mit elektrischem AntriebLiteratur BearbeitenMarc G Millis et al Frontiers of Propulsion Science American Inst of Aeronautics amp Astronautics Reston 2009 ISBN 1 56347 956 7 Zusammenfassung pdf 1 2 MB Martin Tajmar Advanced space propulsion systems Springer Wien 2003 ISBN 3 211 83862 7 Paul A Czysz Future spacecraft propulsion systems Springer Berlin 2006 ISBN 3 540 23161 7 Claudio Bruno Antonio G Accettura Advanced Propulsion Systems and Technologies Today to 2020 American Inst of Aeronautics amp Astronautics Reston 2007 ISBN 978 1 56347 929 8 Eugen Sanger Raumfahrt Technische Uberholung des Krieges Artikel in Aussenpolitik Zeitschrift fur internationale Fragen 1958 Heft 4 Michael Marshall Engage the x drive Ten ways to traverse deep space NewScientist 21 Dezember 2009 Kelvin F Long Deep space propulsion Springer New York 2012 ISBN 978 1 4614 0606 8 E Messerschmid S Fasoulas Raumfahrtsysteme Springer Vieweg 5 Auflage von 2017 ISBN 978 3 662 49637 4 Kapitel 5 Thermische Raketen S 181 240 Kapitel 6 Elektrische Antriebe S 241 260Weblinks BearbeitenGreg Goebel Spaceflight Propulsion 1 Mai 2022 abgerufen am 1 Februar 2023 englisch Umfangreiche Darstellung von Antriebsmechanismen fur die Raumfahrt ESA Advanced Concepts Team 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