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Ante Ciliga 20 Februar 1898 in Segotici Istrien Osterreich Ungarn 21 Oktober 1992 in Zagreb war ein kroatischer Politiker Linkskommunist und Opfer des Stalinismus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Sowjetunion 1 2 Westeuropa 1 3 Unabhangiger Staat Kroatien 1 4 Nach 1945 2 Werke 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCiliga wurde bei Marcana als Kind kroatischer Bauern geboren Sein Onkel ein Veterinar ermoglichte ihm bis 1914 den Schulbesuch in Mostar Wahrend der Balkankriege radikalisiert demonstrierte er gegen die Habsburger Monarchie wurde nach dem Attentat von Sarajevo fur alle bosnischen Schulen gesperrt und kehrte nach Istrien zuruck Wahrend des Krieges mit Italien auf der Halbinsel wurde er nach Mahren evakuiert und studierte in Brno auf Tschechisch 1917 kampfte er in der k u k Armee und begeisterte sich fur die russische Oktoberrevolution war jedoch enttauscht dass Lenin im Friedensvertrag von Brest Litowsk die osterreichischen Slawen sich selbst uberliess Ende Januar 1919 trat er auf der Zagreber Konferenz der Kroatischen Sozialistischen Partei als radikaler Sprecher fur die Weltrevolution auf und formierte bald eine autonome Linksfraktion die 1920 zur kroatischen Sektion in der Kommunistischen Partei Jugoslawiens des SHS Staates wurde Wegen polizeilicher Verfolgung ging er nach Frankreich war aber im Fruhjahr 1919 Teil einer jugoslawischen Freiwilligentruppe beim Sturz der ungarischen Regierung durch Bela Kun Nach dem Zerfall Osterreich Ungarns nun italienischer Staatsburger agitierte er in Italien fur die Massimalisti eine Splittergruppe der dortigen KP Dafur verbrachte er die Zeit von Herbst 1919 bis zum Februar 1921 in Gefangnissen in Triest und Capodistria Wegen des Niederbrennens der Gewerkschaftszentrale in Pula organisierte er eine bewaffnete Truppe von 30 Personen die in einer Auseinandersetzung funf Schwarzhemden verwundete und einen totete Revolte von Prostina 1922 wurde er Parteisekretar der kroatischen KP und Leiter des Wochenmagazins Borba Der Kampf ein Jahr spater wurde er ins Zentralkomitee der KP Jugoslawiens aufgenommen Als Mitglied des Politburos seit 1924 nun auch promoviert in Philosophie und Geschichte an der Universitat Zagreb trat er im Folgejahr fur eiserne Parteidisziplin ein und befurwortete das Zellensystem welches politische Debatten verhinderte Im April d J verhaftet und spater ausgewiesen emigrierte er nach Wien wo er Artikel fur die Linkspresse schrieb Sowjetunion Bearbeiten Im Oktober 1926 wurde Ciliga nach Moskau entsandt um an der Jugoslawischen Sektion der Kommunistischen Universitat der nationalen Minderheiten des Westens zu lehren und fur die jugoslawische Sektion der Komintern zu arbeiten Mit der Ablosung Sinowjews durch Bucharin waren hier eben die ersten Trotzkisten entmachtet worden wodurch auch die jugoslawische Parteispitze wechselte u a wurde Tito als Mann Bucharins nach Zagreb geschickt Die Verfolgung von Anarchosyndikalisten wegen illegaler Publikationen enttauschten ihn und er grundete eine trotzkistische Gruppe mit Stanko Dragic Mustafa Dedic Titos Frau Pelagia Denisowa Belusowa u a die den Staatskapitalismus und die Burokratie unter Stalin ablehnten Konsequenterweise wurde er am 21 Mai 1930 in Leningrad von der GPU verhaftet und fur drei Jahre in Werchneuralsk inhaftiert Hier wandte er sich vom Trotzkismus und zuletzt von Lenin ab und rechnete sich fortan zur Arbeiteropposition so dass er nach Haftverbussung mit Billigung der jugoslawischen KP fur drei Jahre nach Sibirien Irkutsk Jenisseisk Krasnojarsk verbannt wurde Durch hartnackige Reklamierung seiner italienischen Staatsburgerschaft gelang es ihm am 3 Dezember 1935 uber Polen nach Paris auszureisen Westeuropa Bearbeiten In Frankreich schrieb Ciliga 1936 eine Autobiografie uber seine Zeit in Russland 1 die er 1941 um einen zweiten Teil uber seine sibirische Verbannung erganzte 2 Als politischer Journalist schrieb er fur trotzkistische und menschewistische Blatter und wurde von der OVRA uberwacht die ihn bei einer Reise nach Istrien im Sommer 1937 infolge stalinistischer Denunziation fur drei Monate inhaftierte Als Linkskommunist verkehrte er mit Arkadi Maslow und Ruth Fischer und focht eine Kampagne gegen Trotzki der seine Rolle im Kronstadter Matrosenaufstand 1938 gerechtfertigt hatte 3 Trotzki bezeichnete ihn daraufhin als komplett demoralisiertes Element Unabhangiger Staat Kroatien Bearbeiten Nach Ende des deutschen Balkanfeldzuges reiste Ciliga im Herbst 1941 als Nationalist in die NDH Am 19 Juni 1942 wurde er in Sisak als italienischer Spion von Pavelic Leuten verhaftet und ins KZ Jasenovac verbracht aus dem er durch Intervention von Erzbischof Alojzije Stepinac im Januar 1943 freikam Als Journalist wurde er nun Sektionsleiter des Aussenministeriums im Ustascha Staat Er schrieb eine Vielzahl Artikel meist mit Bezug zur Sowjetunion im katholischen Spremnost und im Ustascha Blatt Hrvatski Narod 1944 auch uber das KZ Jasenovac Darin behauptete er dass Juden dort privilegierte Stellungen gehabt Selektionen der Ustascha uberwacht sowie an Exekutionen und Qualereien teilgenommen zu haben bevor sie selbst von Zigeunern eliminiert wurden 4 Ciliga wurde zum Professor fur Geschichte und Soziologie der Universitat Zagreb ernannt Dank des lokalen Gestapoleiters Konrad Klaser Deckname von Kurt Koppel erhielt er ein Visum fur Wien und Berlin und reiste von Juli 1944 bis Februar 1945 damit Das Ende des Zweiten Weltkrieges erlebte er in der Schweiz Nach 1945 Bearbeiten Ciliga lebte nach dem Krieg in Paris und Rom als Artikel und Buchautor Herausgeber eines Bulletins und Gegner Titos Seine Beitrage wurden im Kalten Krieg eingesetzt 5 Er unterstutzte den Kroatischen Fruhling und verstand sich als Demokrat Er war Mitglied des Balkan Komitees von Vladko Macek Beim Zerfall Jugoslawiens warnte er vor Grossserbien und begrusste den Unabhangigkeitskrieg Kroatiens 6 Werke BearbeitenIm Land der verwirrenden Luge 10 Jahre hinter dem Eisernen Vorhang Deutsch von Hansjurgen Wille u Barbara Klau Rote Weissbucher Koln Verl f Politik u Wirtschaft Kiepenheuer amp Witsch 1953 Neuauflage Berlin Die Buchmacherei 2010 State Crisis in Tito s Yugoslavia Denoel Paris 1974 The Russian Enigma London Ink Links 1979 Les fous de Paris Actes Sud 1989Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ante Ciliga im Katalog der Deutschen NationalbibliothekLiteratur BearbeitenBranimir Donat CILIGA Ante In Darko Stuparic Hrsg Tko je tko u NDH Hrvatska 1941 1945 Wer ist wer im NDH Kroatien 1941 1945 Minerva Zagreb 1997 S 70 f kroatisch Einzelnachweise Bearbeiten Im Land der grossen Luge Franzosisch Editions Gallimard 1938 Sibiria Land of Exile and Industrialisation Editions des Iles d Or Paris 1950 in Vierte Internationale August 1938 Ciliga Storice iz prostine Matica Hrvatska Zagreb 1944 zitiert in Franjo Tuđman Irrwege der Geschichtswirklichkeit Eine Abhandlung uber die Geschichte und die Philosophie des Gewaltubels 1 Aufl Zagreb Skolska knjiga 1993 Uwe Stolzmann Land der Luge Ante Ciligas fruhe Entlarvung Stalins in NZZ 13 August 2011 http www left dis nl uk cileng htmNormdaten Person GND 119408481 lobid OGND AKS LCCN n85260155 VIAF 107590207 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ciliga AnteALTERNATIVNAMEN Cegala AntonetichKURZBESCHREIBUNG jugoslawischer PolitikerGEBURTSDATUM 20 Februar 1898GEBURTSORT SegoticiSTERBEDATUM 21 Oktober 1992STERBEORT Zagreb Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ante Ciliga amp oldid 213755508