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Die Zeche Hermann war ein Steinkohlenbergwerk in Selm Beifang im Kreis Unna Das Bergwerk wurde im Volksmund auch Zeche Elend genannt Die Grunde fur diese Bezeichnung waren die hohen Temperaturen Untertage und die Wasserzuflusse 1 Zeche HermannAllgemeine Informationen zum BergwerkHof der Zeche Hermann 2005Forderung Jahr max 528 991 tInformationen zum BergwerksunternehmenBeschaftigte bis zu 3359Betriebsbeginn 1909Betriebsende 1926Geforderte RohstoffeAbbau von SteinkohleGeographische LageKoordinaten 51 41 19 1 N 7 28 45 4 O 51 68863 7 47929 Koordinaten 51 41 19 1 N 7 28 45 4 OZeche Hermann Regionalverband Ruhr Lage Zeche HermannStandort Am Buddenberg Selm BeifangGemeinde SelmKreis NUTS3 UnnaLand Land Nordrhein WestfalenStaat DeutschlandRevier Ruhrrevier Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Anfange 1 2 Betrieb des Bergwerks 1 3 Die letzten Jahre bis zur Stilllegung 2 Forderung und Belegschaft 3 Heutiger Zustand 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Anfange Bearbeiten Im Zeitraum von 1898 bis 1907 wurden im ehemaligen Kreisgebiet von Ludinghausen Probebohrungen durchgefuhrt In diesem Bereich wurden grossere Steinkohlevorkommen vermutet Man schatzte den Inhalt der Lagerstatte auf 380 Millionen Tonnen Steinkohle 2 In der Zeit vom 15 Marz 1905 bis zum 11 April des Jahres 1906 wurde die Bergwerksgesellschaft Hermann mbH gegrundet Der Sitz der Gesellschaft war in Bork 1 Die Berechtsame des Bergwerks umfasste eine Flache von 37 5 km2 2 Das Abteufen der ersten beiden Schachte begann im Jahr 1907 3 Die Teufarbeiten fur Schacht Hermann 1 wurden im Februar und fur Schacht 2 im Mai begonnen Beide Schachte wurden in der Ortschaft Selm Beifang abgeteuft Schacht 2 wurde neben Schacht 1 angesetzt Im Juli desselben Jahres wurden die Arbeiten fur den Bau einer Zechenanschlussbahn an der Strecke Dortmund Gronau begonnen Die Zechenanschlussbahn sollte das Bergwerk mit dem Bahnhof Bork verbinden 2 Im Jahr 1908 erreichte der Schacht 1 bei einer Teufe von 799 Metern 732 m u NN das Karbon Noch im selben Jahr wurde bei einer Teufe von 850 Metern 783 m u NN die 1 Sohle angesetzt Bei einer Teufe von 950 Metern 883 m u NN wurde die 2 Sohle angesetzt 1 Im darauffolgenden Jahr erreichte der Schacht 2 bei einer Teufe von 798 Metern das Karbon 3 Betrieb des Bergwerks Bearbeiten Im Jahr 1909 wurde im Schacht 1 mit der Kohleforderung begonnen 1 Im Laufe des Jahres wurde in der Nahe der Schachtanlage begonnen eine umfangreiche Arbeitersiedlung zu bauen die sogenannte alte Kolonie Im Juli desselben Jahres kam es auf der Zeche Hermann zu einem Streik Mit diesem Streik wollte die Belegschaft bessere Arbeitsbedingungen fur Maurer Bauhilfsarbeiter und Holzarbeiter des Bergwerks erreichen 2 Im Jahr 1910 erreichte der Schacht 2 eine Teufe von 975 Metern 1 Mit dieser Teufe war der Schacht nun der tiefste Schacht im gesamten Ruhrrevier 3 Im Jahr 1911 wurde mit dem Bau einer Kokerei begonnen Die Kokerei wurde mit 80 Koksofen ausgestattet 2 Noch im selben Jahr wurde die Kokerei in Betrieb genommen 1 Mit der Kokerei wurden bis zu 117 000 Tonnen Koks produziert 3 Im Jahr 1912 wurde der Bau von zwei neuen Schachten geplant 1 Diese Schachte 3 und 4 sollten in der Bauerschaft Selm Netteberge geteuft werden 2 Aufgrund des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges wurden die Schachte nicht gebaut 1 Vom 11 bis zum 23 Marz kam es erneut zu einem Streik der Bergleute es kam zu Unruhen bei der Lohnzahlung Bis zum Jahr 1914 wurde die Kokerei um weitere 80 Koksofen auf nunmehr 160 Koksofen ausgebaut 2 Am 11 Januar des Jahres 1915 wurden bei einer verbotswidrigen Seilfahrt funf Bergleute getotet 1 Im Jahr 1916 wurde ein Gesenk ab der 2 Sohle geteuft 2 Im Jahr 1918 wurde im Gesenk bei einer Teufe von 1050 Metern 983 m u NN die 3 Sohle angesetzt 1 Aufgrund des Krieges wurde die Belegschaftsstarke stark reduziert Um diese Verluste auszugleichen wurde die Belegschaft mit russischen und franzosischen Kriegsgefangenen aufgestockt Ausserdem wurden im Tagesbetrieb und auf der Kokerei Frauen zur Verstarkung der Belegschaft eingesetzt 2 Im Jahr 1919 wurde begonnen den Schacht 1 tiefer zu teufen Aufgrund hoher Wasserzuflusse wurde im Jahr 1920 das Westfeld abgedammt 1 Im Jahr 1922 wurde der Abbau im Westfeld wieder begonnen 2 Die letzten Jahre bis zur Stilllegung Bearbeiten Im Jahr 1923 wurde der Schacht 1 mit der 3 Sohle durchschlagig Der Schacht erreichte eine Endteufe von 1078 Metern 1 Die Zeche Hermann war zu ihrer Zeit die tiefste Forderanlage des Ruhrgebiets mit den schwierigsten Betriebs und Abbauverhaltnissen Die Abbaubetriebe des Bergwerks reichten teilweise bis in eine Teufe von 1100 Metern Die Grube war sehr heiss und feucht dies fuhrte zu extremen Arbeitsbedingungen fur die Bergleute Insbesondere die grosse Hitze war eine hohe Belastung fur die Bergleute 2 Zu den hohen Temperaturen kamen noch starke Wasserzuflusse All dies fuhrte letztendlich dazu dass das Bergwerk unwirtschaftlich wurde 1 Am 14 Mai 1926 wurde die Schliessung der Anlage beantragt 2 Am 15 Juli desselben Jahres wurde die Zeche stillgelegt Die Schachte wurden im Jahr 1927 abgedeckt 1 verfullt wurden sie allerdings nie 4 Die Tagesanlagen wurden uberwiegend abgerissen 3 Mit der Stilllegung verloren uber 3300 Menschen ihren Arbeitsplatz Dies bedeutete fur die Gemeinde Selm dass 90 der arbeitsfahigen Menschen der Gemeinde arbeitslos wurden Als Folge dessen war Selm fur mehrere Jahre eine sogenannte Notstandsgemeinde 2 Die Bergleute fanden auf den Bergwerken in Lunen insbesondere auf der Zeche Minister Achenbach einen neuen Arbeitsplatz 5 Erst in den 1950er Jahren konnte sich die Stadt Selm von der durch die Stilllegung der Zeche Hermann hervorgerufenen wirtschaftlichen Katastrophe erholen 2 Forderung und Belegschaft BearbeitenDie ersten bekannten Forder und Belegschaftszahlen stammen aus dem Jahr 1909 damals waren 449 Mitarbeiter auf dem Bergwerk beschaftigt die eine Forderung von 7248 Tonnen Steinkohle erbrachten Im Jahr 1910 wurde eine Forderung von 78 730 Tonnen Steinkohle erbracht die Belegschaftsstarke betrug 755 Beschaftigte 1 Im Jahr 1913 waren 2194 Beschaftigte auf dem Bergwerk die Forderung betrug in diesem Jahr 455 000 Tonnen Steinkohle 3 Im Jahr 1914 wurde eine Forderung von 455 000 Tonnen Steinkohle erbracht die Belegschaftsstarke betrug 2668 Beschaftigte 2 Im Jahr 1915 wurde von 1547 Beschaftigten eine Forderung von 363 432 Tonnen Steinkohle erbracht 1 Im Jahr 1918 wurde diese reduzierte Belegschaft durch 240 Kriegsgefangene aufgestockt 2 Im Jahr 1920 war die Belegschaftsstarke mittlerweile wieder auf 2759 Beschaftigte angestiegen es wurde in diesem Jahr eine Forderung von 426 391 Tonnen Steinkohle erbracht 1 Die maximale Forderung des Bergwerks wurde im Jahr 1925 erbracht In diesem Jahr wurde auch zum ersten Mal auf dem Bergwerk die Marke von einer halben Million Tonnen erreicht 2 Mit einer Belegschaftsstarke von 3359 Beschaftigten wurde in diesem Jahr eine Forderung von 528 991 Tonnen Steinkohle erbracht Dies sind auch die letzten bekannten Forder und Belegschaftszahlen des Bergwerks 2 Heutiger Zustand BearbeitenHeute ist die Zeche Hermann Teil der Route der Industriekultur 6 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q Joachim Huske Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier Daten und Fakten von den Anfangen bis 2005 Veroffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau Museum Bochum 144 3 uberarbeitete und erweiterte Auflage Selbstverlag des Deutschen Bergbau Museums Bochum 2006 ISBN 3 937203 24 9 a b c d e f g h i j k l m n o p q r Peter Voss Die Zechen im Kreis Unna Bildchronik der Bergwerke Freiberg Caroline Massener Tiefbau Alter Hellweg Konigsborn Monopol Haus Aden Preussen Victoria Minister Achenbach Hermann Werne Stollen und Kleinzechen Regio Verlag Werne 1995 ISBN 3 929158 05 1 a b c d e f Wilhelm Hermann Gertrude Hermann Die alten Zechen an der Ruhr 4 Auflage Verlag Karl Robert Langewiesche Nachfolger Hans Koster Konigstein i Taunus 1994 ISBN 3 7845 6992 7 BGVR e V Abgerufen am 24 Oktober 2018 Joachim Nierhoff Historische Streifzuge durch das Kleinmunsterland Sutton Verlag GmbH Erfurt 2012 ISBN 978 3 95400 053 1 Zeche Hermann und Alte Kolonie auf Route Industriekultur abgerufen am 5 Marz 2013 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zeche Hermann Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung dieser Sehenswurdigkeit auf der Route der Industriekulturhttp vorlage rik test 10 11039 archivierte Version Route der Industriekultur Besucherzentren Ankerpunkte Themenrouten Besucherzentrum und Ankerpunkte von West nach Ost Zechenpark Friedrich Heinrich Museum der Deutschen Binnenschifffahrt Innenhafen Duisburg LVR Industriemuseum Oberhausen Landschaftspark Duisburg Nord Gasometer Oberhausen Aquarius Wassermuseum St Antony Hutte Villa Hugel Nordsternpark Welterbe Zeche Zollverein und Kokerei Zollverein Zeche Ewald Chemiepark Marl Eisenbahnmuseum Bochum Dahlhausen Henrichshutte Jahrhunderthalle Bochum Umspannwerk Recklinghausen Deutsches Bergbau Museum Zeche Nachtigall Schiffshebewerk Henrichenburg DASA Kokerei Hansa Zeche Zollern II IV Hohenhof Freilichtmuseum Hagen Lindenbrauerei Unna Maximilianpark HammThemenrouten aufsteigend nach Nummern 1 Duisburg Stadt und Hafen 2 Industrielle Kulturlandschaft Zollverein 3 Duisburg Industriekultur am Rhein 4 Oberhausen Industrie macht Stadt 5 Krupp und die Stadt Essen 6 Dortmund Dreiklang Kohle Stahl und Bier 7 Industriekultur an der Lippe 8 Erzbahn Emscherbruch 9 Industriekultur an Volme und Ennepe 10 Sole Dampf und Kohle 11 Fruhe Industrialisierung 12 Geschichte und Gegenwart der Ruhr 13 Auf dem Weg zur blauen Emscher 14 Kanale und Schifffahrt 15 Bahnen im Revier 16 Westfalische Bergbauroute 17 Rheinische Bergbauroute 18 Chemie Glas und Energie 19 Arbeitersiedlungen 20 Unternehmervillen 21 Brot Korn und Bier 22 Mythos Ruhrgebiet 23 Parks und Garten 24 Industrienatur 25 Panoramen und Landmarken 26 Sakralbauten 27 Eisen amp Stahl 28 Wasser Werke Turme und Turbinen 29 Bochum Industriekultur im Herzen des Reviers 30 Gelsenkirchen 31 Route Industriekultur und Bauhaus per RadRoute der Industriekultur Themenroute 10 Sole Dampf und Kohle Lindenbrauerei Unna nbsp Alte Reichsstrasse 1 Historischer Bergbauwanderweg Holzwickede Emscherquelle Haus Opherdicke Eisenbahnausbesserungswerk Schwerte Nickelwerke Rohrmeisterei Schwerte Fruher Bergbau in Frondenberg Kettenschmiedemuseum Windkunst und Warterhaus Gademenreihe Kurpark Konigsborn Barmer Ferienkolonie Denkmal Friedrich Grillo und Altes Amtshaus Bahnhof Konigsborn Pfortnerhaus Zeche Konigsborn 2 5 Siedlung Reinhardstrasse Forderturm Bonen Ostpol Backhaus Flierich Bahnhof Lenningsen Bahnhof Kamen Seseke Brucke Zeche Monopol Schacht Grillo Zeche Monopol Schacht Grimberg 1 2 Kraftwerk Bergkamen Halde Grosses Holz nbsp Zeche Haus Aden Seepark Lunen mit Preussenhalde und Pyramide Siedlung Ziethenstrasse nbsp Preussenhafen Siedlung Am Kanal Huttenwerke Kayser Bergarbeiter Wohnmuseum Zeche Minister Achenbach Schacht 4 LUNTEC Tower Kraftwerk Lunen Victoria Siedlung Kantine Westfalia Ziegelei Siegeroth Zeche Hermann und Alte Kolonie Schloss Cappenberg Zeche Werne Altes Amtshaus heute Karl Pollender Stadtmuseum Werne Marina Runthe Kulturzentrum Schacht III D Zug Siedlung Runthe und Alte Kolonie Siedlung Runthe Sud Kraftwerk Gersteinwerk Schacht Lerche Bergwerk Ost Schachte Heinrich Robert Kissinger Hohe nbsp Gedenkstatte Zeche Radbod Zeche Radbod Stadthafen Hamm Siedlung Vogelsang Zeche Sachsen heute Oko Zentrum NRW Bahnhof Hamm Bohler Welding ehemals Westfalische Union Westfalische Drahtindustrie Gaswerk Hamm Wasserturme am Hellweg Klostermuhle Pohl Schleuse Hamm Wasserubergabe Hamm Kurpark Hamm Lippeschleuse Heessen Schleuse Werries Schulweg Steg Kraftwerk Westfalen Maximilianpark nbsp Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zeche Hermann Selm amp oldid 230764095