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Jitzchak Schamir hebraisch יצחק שמיר geboren am 15 Oktober 1915 in Ruschany Gouvernement Grodno Russisches Kaiserreich heute Breszkaja Woblasz Belarus geburtig Icchak Jaziernicki gestorben am 30 Juni 2012 in Tel Aviv 1 2 war ein israelischer Politiker Likud Von 1955 bis 1965 arbeitete er fur den Auslandsgeheimdienst Mossad Er war von 1977 bis 1980 Prasident der Knesset von 1980 bis 1986 Aussenminister sowie von 1983 bis 1984 und von 1986 bis 1992 Ministerprasident seines Landes Jitzchak Schamir 1980 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhe Jahre und Familie 1 2 Britische Mandatszeit 1 3 Mossad 1 4 Politische Karriere 1 5 Ministerprasident 1 6 Ruckzug aus der Politik 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFruhe Jahre und Familie Bearbeiten Schamir wurde als Sohn von Schlomo und Perla Jaziernicki in dem damals mehrheitlich judisch bewohnten Dorf Ruschany geboren 3 Sein Vater betrieb eine Lederfabrik Bereits als Jugendlicher trat Schamir unter dem Eindruck des starken Antisemitismus in der Zweiten Polnischen Republik der zionistischen Betar Organisation bei 4 Er machte sein Abitur an der hebraischen Schule in Bialystok und studierte anschliessend Jura an der Universitat Warschau bis er sein Studium 1935 unterbrach um nach Palastina auszuwandern Schamir gab an dass seinem Vater wahrend der deutschen Besetzung Polens im Zweiten Weltkrieg die Flucht von einem Deportationszug gelungen sei 5 Danach habe dieser Zuflucht in seinem Heimatort Ruschany gesucht wo er jedoch von den polnischen Dorfbewohnern zu Tode gesteinigt worden sei 5 Laut Schamir seien die Tater Freunde aus dessen Kindheit gewesen 5 Seine Mutter und seine Schwestern starben in den deutschen Konzentrationslagern 5 Schamir erwarb durch diese Umstande und seine Erlebnisse in Polen eine antipolnische Einstellung Spater behauptete er dass jeder Pole den Antisemitismus mit seiner Muttermilch eingesaugt habe 6 Schamir war mit Schulamit verheiratet mit der er zwei Kinder Ja ir und Gilada hatte 2011 verstarb seine Frau Seinen Sohn Ja ir hat er nach dem Pseudonym des Lechi Grunders Avraham Ja ir Stern benannt Ja ir Schamir ist Mitglied der sakular nationalistischen Partei Jisra el Beitenu und war von 2013 bis 2015 israelischer Landwirtschaftsminister Britische Mandatszeit Bearbeiten nbsp Schamir um 1938In Palastina wurde Schamir Mitglied der Irgun einer der judischen militarischen Untergrundorganisationen in Palastina 1940 spaltete sich unter Avraham Stern von Irgun eine radikale Splittergruppe namens Lechi ab um den Kampf gegen die britische Mandatsmacht fortzusetzen da Irgun mit den Briten Waffenstillstand geschlossen hatte Schamir schloss sich Lechi an wurde 1941 von den Briten inhaftiert und entkam 1942 nach Sterns Tod aus einem Internierungslager 1943 wurde er einer der drei Anfuhrer der neuformierten Lechi Diese verubte in den folgenden Jahren unter anderem die Attentate auf den britischen Nahost Minister Lord Moyne und den UN Nahost Vermittler Folke Bernadotte 1944 lernte er seine spatere Frau Schulamit in einem Internierungscamp der Briten kennen die dort festsass da sie illegal nach Palastina eingereist war Mossad Bearbeiten Nach dem israelischen Unabhangigkeitskrieg war Schamir von 1955 bis 1965 Mitarbeiter des Auslandsgeheimdienstes Mossad Er leitete die Einheit die 1962 fur die Operation Damokles verantwortlich war Dabei verubte der Mossad mehrere Mordanschlagen auf Deutsche die fur das agyptische Raketenprogramm arbeiteten 7 Nachdem die Operation publik geworden war drangte die Regierung Ben Gurion den Mossad Direktor Isser Harel zum Rucktritt und ersetzte ihn durch Meir Amit Da Schamir Amit nicht ausstehen konnte nahm er sechs Monate spater ebenfalls seinen Abschied Anschliessend arbeitete er als Direktor einer Gummifabrik in Kfar Saba 8 Politische Karriere Bearbeiten Schamir setzte sich fur das Recht sowjetischer Juden ein nach Israel auszuwandern Er trat 1970 der von Menachem Begin gefuhrten revisionistisch zionistischen Partei Cherut bei und leitete deren Abteilung fur Einwanderungspolitik Mit 55 Jahren stieg er ungewohnlich spat in die Politik ein Zudem galt er als Aussenseiter im Cherut der von Begin und anderen ehemaligen Irgun Kampfern dominiert wurde wahrend Schamir aus der Lechi kam Dennoch wurde er 1973 auf einem sicheren Listenplatz des rechten Likud Bundnisses zu dem Cherut gehorte in die Knesset gewahlt Nach dem Wahlsieg des Likud 1977 wurde Schamir zum Prasidenten der Knesset gewahlt Nach dem Rucktritt Mosche Dajans wurde Schamir im Marz 1980 Aussenminister in der Regierung Begins und behielt das Amt auch in Begins zweitem Kabinett nach der Wahl 1981 9 Schamir galt nicht als geschliffener Autor oder mitreissender Redner seine Starke war aber Durchsetzungsvermogen Obwohl er als Hardliner des Likud bekannt war ubernahm Schamir den Vorsitz beim Besuch des agyptischen Prasidenten Anwar as Sadat im Jahre 1977 und bei den anschliessenden Friedensgesprachen Im Juni 1981 beschloss Schamir zusammen mit Ministerprasident Begin und Generalstabschef Rafael Eitan die Operation Opera den israelischen Luftangriff auf den irakischen Kernreaktor Osirak 10 In den Jahren 1981 und 1982 fuhrte er die Verhandlungen mit Agypten an welche die Beziehungen nach dem Vertrag normalisieren sollten und er leitete auch 1983 Verhandlungen die zu einem Abkommen mit dem Libanon fuhrten welches jedoch niemals von der libanesischen Regierung ratifiziert wurde Ministerprasident Bearbeiten nbsp Schamir im Jahr 1988Nach dem Rucktritt Menachem Begins wurde Schamir am 10 Oktober 1983 zum Ministerprasidenten ernannt Weil er daran scheiterte Israels inflationare Wirtschaft zu stabilisieren kam es 1984 ausserplanmassig zu Neuwahlen Es wurde eine Koalition aus seinem Likud mit der von Schimon Peres gefuhrten Awoda gebildet Peres ubernahm den Posten des israelischen Ministerprasidenten fur den ersten Teil der Amtsperiode und wurde im September 1986 von Schamir im Rahmen des Israelischen Modells abgelost 1987 begann die Erste Intifada bewaffneter Kampf der Palastinenser gegen Israel gegen die die Regierung Schamir mit harter Hand vorging Im Jahre 1988 wurde die grosse Koalition wiedergewahlt worauf Schamir und Peres eine neue Koalitionsregierung bildeten Nach dem Austritt der Arbeitspartei 1990 stand Schamir einer Minderheitsregierung vor Im Jahre 1991 nahm die Regierung Schamir nach heftigem amerikanischen Drangen an den Friedensgesprachen von Madrid teil Gleichzeitig liess er zahlreiche judische Siedlungen im Westjordanland ausbauen oder neu errichten unverwandte Mordvorwurfe vonseiten arabischer Gipfelteilnehmer bezuglich seiner Untergrundaktivitaten und zunehmendes Misstrauen seitens der Amerikaner angesichts seiner starren Haltung schwachten seine Verhandlungsposition erheblich Im gleichen Jahr ermoglichte er die Umsiedlung tausender athiopischer Juden die Operation Salomon Nachdem Israel wahrend des Irakkriegs von einer Salve irakischer R 17 Raketen getroffen worden war verzichtete die Regierung Schamir auf einen Gegenschlag weil die USA die arabisch westliche Kriegskoalition in Gefahr sahen Nach der Abwahl des Likud im Jahre 1992 wurde Jitzchak Rabin Arbeitspartei sein Amtsnachfolger Ruckzug aus der Politik Bearbeiten Schamir trat im Marz 1993 vom Vorsitz uber den Likud zuruck nachdem er von seinem Nachfolger Benjamin Netanjahu fur seine Unentschlossenheit in der palastinensischen Frage kritisiert worden war Im Jahr 2001 wurde Schamir der Israel Preis verliehen Er starb am 30 Juni 2012 nach langerer Erkrankung an der Alzheimer Krankheit in Tel Aviv Literatur BearbeitenShamir Yitzhak in Yaacov Shimoni Biographical dictionary of the Middle East New York Facts on File 1991 S 211f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jitzchak Schamir Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Jitzchak Schamir im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Spiegel Autor bos Deutsche Presse Agentur Agence France Presse Israels fruherer Premier Jizchak Schamir ist tot In Der Spiegel 30 Juni 2012 abgerufen am 26 September 2021 Joel Brinkley Yitzhak Shamir Former Israeli Prime Minister Dies at 96 In The New York Times 30 Juli 2012 abgerufen am 26 September 2021 englisch Ahron Bregman A History of Israel In Palgrave essential histories Palgrave Macmillan Basingstoke 2003 S 205 1 Adam Michnik Poland and the Jews In The New York Review of Books 1991 a b c d David Landau When Shamir revealed how his parents and sisters were killed in the Holocaust In The Times of Israel Mai 1989 Anshel Pfeffer Shamir was right about one thing In Haaretz 6 Juli 2012 Yossi Melman Targeted Killings a Retro Fashion Very Much in Vogue In Haaretz 23 Marz 2004 Thomas G Mitchell Likud Leaders The Lives and Careers of Menahem Begin Yitzhak Shamir Benjamin Netanyahu and Ariel Sharon McFarland amp Co Jefferson NC 2015 S 101 Thomas G Mitchell Likud Leaders The Lives and Careers of Menahem Begin Yitzhak Shamir Benjamin Netanyahu and Ariel Sharon McFarland amp Co Jefferson NC 2015 S 102 103 Thomas G Mitchell Likud Leaders The Lives and Careers of Menahem Begin Yitzhak Shamir Benjamin Netanyahu and Ariel Sharon McFarland amp Co Jefferson NC 2015 S 103 Ministerprasidenten von Israel David Ben Gurion 1948 1954 Mosche Scharet 1954 1955 David Ben Gurion 1955 1963 Levi Eschkol 1963 1969 Golda Meir 1969 1974 Jitzchak Rabin 1974 1977 Menachem Begin 1977 1983 Jitzchak Schamir 1983 1984 Schimon Peres 1984 1986 Jitzchak Schamir 1986 1992 Jitzchak Rabin 1992 1995 Schimon Peres 1995 1996 Benjamin Netanjahu 1996 1999 Ehud Barak 1999 2001 Ariel Scharon 2001 2006 Ehud Olmert 2006 2009 Benjamin Netanjahu 2009 2021 Naftali Bennett 2021 2022 Jair Lapid 2022 Benjamin Netanjahu seit 2022 Prasidenten der Knesset Yosef Sprinzak Nahum Nir Kadish Luz Reuven Barkat Yisrael Yeshayahu Sharabi Jitzchak Schamir Yitzhak Berman Menachem Savidor Schlomo Hillel Dov Shilansky Schewach Weiss Dan Tichon Avraham Burg Reuven Rivlin Dalia Itzik Reuven Rivlin Juli Joel Edelstein Benny Gantz Yariv Levin Mickey Levy Amir OhanaAussenminister Israels Mosche Scharet Golda Meir Abba Eban Jigal Allon Mosche Dajan Menachem Begin geschaftsfuhrend Jitzchak Schamir Schimon Peres Mosche Arens David Levy Schimon Peres Jossi Beilin geschaftsfuhrend Ehud Barak David Levy Benjamin Netanjahu geschaftsfuhrend Ariel Scharon David Levy Ehud Barak geschaftsfuhrend Schlomo Ben Ami Schimon Peres Ariel Scharon geschaftsfuhrend Benjamin Netanjahu Silvan Schalom Tzipi Livni Avigdor Lieberman Benjamin Netanjahu geschaftsfuhrend Avigdor Lieberman Benjamin Netanjahu Israel Katz Gabi Aschkenasi Eli CohenFinanzminister Israels Kaplan 1948 1952 Eschkol 1952 1963 Sapir 1963 1968 Sherf 1968 1969 Sapir 1969 1974 Rabinowitz 1974 1977 Ehrlich 1977 1979 Hurwitz 1979 1981 Aridor 1981 1983 Cohen Orgad 1983 1984 Modai 1984 1986 Nissim 1986 1988 Peres 1988 1990 Schamir 1990 Modai 1990 1992 Schochat 1992 1996 Meridor 1996 1997 Netanjahu 1997 Neeman 1997 1998 Netanjahu 1998 1999 Schitrit 1999 Schochat 1999 2001 Schalom 2001 2003 Netanjahu 2003 2005 Olmert 2005 2006 Hirschson 2006 2007 Olmert 2007 Bar On 2007 2009 Steinitz 2009 2013 Lapid 2013 2014 Kachlon 2015 2020 Israel Katz 2020 2021 Lieberman 2021 2022 Smotrich seit 2022 Innenminister Israels Jitzchak Gruenbaum Chaim Mosche Schapira Jisra el Rokach Chaim Mosche Schapira Jisra el Bar Jehuda Chaim Mosche Schapira Golda Meir Josef Burg Schlomo Hillel Josef Burg Schlomo Hillel Josef Burg Schimon Peres Jitzchak Chaim Peretz Jitzchak Schamir Arje Deri Jitzchak Rabin Arje Deri Jitzchak Rabin Uzi Bar am David Libai Ehud Barak Chaim Ramon Elijahu Suissa Natan Scharanski Chaim Ramon Eli Jischai Ariel Scharon Eli Jischai Avraham Poraz Ophir Pines Paz Ariel Scharon Roni Bar On Meir Schitrit Eli Jischai Gideon Sa ar Gilad Erdan Silvan Schalom Benjamin Netanjahu Arje Deri Ajelet Schaked Arje Deri Verteidigungsminister Israels Ben Gurion Lawon Ben Gurion Eschkol Dajan Peres Weizmann Begin geschaftsfuhrend Scharon Arens Rabin Schamir Arens Rabin Peres Mordechai Arens Barak Ben Eliezer Mofas Peretz Barak Jaalon Lieberman Netanjahu geschaftsfuhrend Bennett Gantz Galant Normdaten Person GND 119081687 lobid OGND AKS LCCN n88622399 VIAF 79410188 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schamir JitzchakALTERNATIVNAMEN Jaziernicki Icchak Geburtsname יצחק שמיר hebraisch Samir Yiṣḥaq Shamir Yitzhak Schamir ItzhakKURZBESCHREIBUNG israelischer PolitikerGEBURTSDATUM 15 Oktober 1915GEBURTSORT Ruschany WeissrusslandSTERBEDATUM 30 Juni 2012STERBEORT Tel Aviv Israel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jitzchak Schamir amp oldid 238816414