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Scha ul Mofas oder Mofaz hebraisch שאול מופז ʃaˈʔul muˈfaz 4 November 1948 in Teheran Iran ist ein israelischer Offizier und Politiker ehemaliger Vorsitzender der Kadima Partei und 2012 zwischenzeitlich Vize Premier 1 in der Regierung von Benjamin Netanjahu Zuvor war er der 16 Generalstabschef der israelischen Streitkrafte 2002 bis 2006 Verteidigungs und 2006 bis 2009 Verkehrsminister Anfang 2015 erklarte er seinen Ruckzug aus der Politik Schaul Mofas 2003 Inhaltsverzeichnis 1 Militarische Laufbahn 2 Politik 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseMilitarische Laufbahn BearbeitenMofaz wurde im Iran geboren und wanderte 1957 nach Israel aus Gleich nach dem Gymnasium ging er 1966 zu den israelischen Streitkraften Tzahal und diente in der Fallschirmjager Brigade Er nahm als Fallschirmjager und als Mitglied der Spezialeinheit Sajeret Matkal am Sechstagekrieg dem Jom Kippur Krieg dem Libanonkrieg und der Operation Entebbe teil Scha ul Mofas wurde im Libanonkrieg zum Kommandeur einer Infanteriebrigade ernannt Spater besuchte er das Command and Staff College des US Marine Corps in Quantico Virginia Nach seiner Ruckkehr wurde er kurzzeitig zum Kommandeur der Offizierakademie ernannt bevor er 1986 als Kommandeur in die Fallschirmjagerbrigade zuruckkehrte Er war als Militar in verschiedenen hoheren Positionen tatig und wurde 1988 zum Tat Aluf befordert Im Jahre 1993 wurde Mofas Kommandeur der Streitkrafte im Westjordanland 1994 wurde er dann zum Aluf befordert und befehligte Truppen im Suden Israels Seine rasche Militarkarriere gipfelte 1997 in der Ernennung zum stellvertretenden Generalstabschef und zum Generalstabschef Ramatkal im folgenden Jahr Besonders die finanziellen und strukturellen Reformen der israelischen Armee wahrend seiner Amtszeit sind hervorzuheben Wichtigstes Ereignis seiner Amtszeit ist jedoch der Ausbruch der Zweiten Intifada Die harten taktischen Massnahmen die Mofaz traf provozierten den Widerspruch der internationalen Gemeinschaft wurden von der israelischen Offentlichkeit aber als gerechtfertigte Antwort auf den Terror gewertet Diskussionen entstanden besonders uber die Offensive in Dschenin befristete Einmarsche in den Gazastreifen und die Isolierung Jassir Arafats Mofas bekampfte die Welle der Gewalt seit 1999 und rustete Tzahal fur den heftigen Guerillakampf in den israelisch besetzten Gebieten Er liess die Posten im Gazastreifen verstarken und hielt die israelischen Verluste durch die Verbesserung der Strassenkampftaktiken und den intelligenten Einsatz von Bulldozern gering Fur einige dieser Handlungen wie den Abriss von Wohnhausern der Palastinenser wurde er von linken israelischen Gruppen heftig kritisiert Anlasslich einer Reise Mofas nach Grossbritannien ermittelte Scotland Yard 2002 gegen ihn wegen des Verdachts auf an Palastinensern verubten Kriegsverbrechen Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International legte damals einen ausfuhrlichen Sonderbericht vor der sich insbesondere auf Vorgange in Dschenin bezog und rief die britische Regierung zur Verhaftung Mofas als eines der Verantwortlichen auf 2 3 Mit Hinweis auf Mofas entzog die israelische Armee 2004 der palastinensischen Besitzerin eines Landstucks im durch die Sperrmauer abgetrennten Grenzbereich des von Israel besetzten Westjordanland die Bewirtschaftung ihres Landes und verfugte die Fallung der dort befindlichen Baume Der 72 jahrigen Witwe gab die Armee nach Angaben eines Berichts von Amnesty International die Begrundung das Land befinde sich in der Nahe des Wohnsitzes des damaligen Verteidigungsministers in der unmittelbar an der Grunen Linie gelegenen Ortschaft Kochaw Ja ir 4 Politik Bearbeiten nbsp Shaul Mofas vorne rechts mit dem stellvertretenden US Verteidigungsminister Paul Wolfowitz links 2002Im Jahre 2002 wurde Scha ul Mofas nach einer Regierungskrise zum Verteidigungsminister im Kabinett Ariel Scharons ernannt Nach seinem Austritt aus Tzahal wurde er Mitglied des Likud Er gilt obwohl er sich zu einem Abkommen mit den Palastinensern bekennt als Hardliner So sprach er sich fur eine Liquidierung Arafats aus und erklarte zu keinem Kompromiss mit Terrorgruppen wie der Hamas dem Islamischen Dschihad oder den al Aqsa Martyrerbrigaden bereit zu sein Mofaz zeigt sich dank seiner militarischen Erfahrung uberzeugt den palastinensischen Terrorismus aufhalten zu konnen Er trat nach einem Bericht des Armeerundfunks am 11 Dezember 2005 aus der Likud Partei aus um sich der neuen Kadima Partei von Ministerprasident Ariel Scharon anzuschliessen Der Schritt war ein herber Ruckschlag fur die Likud Partei die seit Jahrzehnten Israels Politik dominierte Im September 2008 war Mofas nach dem Rucktritt von Ehud Olmert Kandidat fur den Kadima Parteivorsitz unterlag aber knapp der popularen Aussenministerin Tzipi Livni Er kundigte unmittelbar nach der Niederlage gegen Livni eine Pause seiner politischen Betatigung an 5 Am 26 Marz 2012 wurde Mofas in einer erneuten Urwahl zum Parteivorsitzenden gewahlt Er erreichte 61 7 der abgegebenen Stimmen und bezwang damit Tzipi Livni die 37 2 erhielt 6 Am 27 Januar 2015 verkundete er seinen Rucktritt als Parteivorsitzender von Kadima und zugleich seinen Ruckzug aus der Politik 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Scha ul Mofas Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Scha ul Mofas auf der Website der KnessetEinzelnachweise Bearbeiten Gil Hoffman Mofaz to be acting PM next week The Jerusalem Post 11 Mai 2012 abgerufen am 12 Mai 2012 Chris McGreal Amnesty calls for arrest of Israelis for war crimes In The Guardian 4 November 2002 abgerufen am 20 August 2015 englisch Peres Plays Down Amnesty Report Accusing Israel of War Crimes In Haaretz 4 November 2002 abgerufen am 20 August 2015 englisch Israel and the Occupied Territories Conflict occupation and patriarchy Women carry the burden Memento vom 2 Oktober 2015 im Internet Archive Amnesty International Sonderbericht Marz 2005 S 12 englisch Jorg Bremer Der stille Groll des Scha ul Mofaz FAZ net 19 September 2008 Raphael Ahren Kadima primaries Mofaz wins landslide victory over Livni Times of Israel 27 Marz 2012 abgerufen am 12 Mai 2012 Mofaz Resigns from Politics Former Israeli defense minister Shaul Mofaz retires from politics Memento vom 29 Juni 2015 im Internet Archive beide abgerufen am 13 Marz 2015 VorgangerAmtNachfolgerAmnon Lipkin SchahakGeneralstabschef der israelischen Streitkrafte 1998 2002Mosche JaalonVerteidigungsminister Israels Ben Gurion Lawon Ben Gurion Eschkol Dajan Peres Weizmann Begin geschaftsfuhrend Scharon Arens Rabin Schamir Arens Rabin Peres Mordechai Arens Barak Ben Eliezer Mofas Peretz Barak Jaalon Lieberman Netanjahu geschaftsfuhrend Bennett Gantz Galant Normdaten Person VIAF 44156675131133582513 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 16 September 2022 PersonendatenNAME Mofas Scha ulALTERNATIVNAMEN Mofaz Scha ul שאול מופז hebraisch KURZBESCHREIBUNG israelischer Generalstabschef und VerteidigungsministerGEBURTSDATUM 4 November 1948GEBURTSORT Teheran Iran Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Scha ul Mofas amp oldid 226211951