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Mosche Scharet hebraisch משה שרת geboren am 15 Oktober 1894 in Cherson Russisches Reich heute Ukraine als Mosche Tschertok russisch Moshe Chertok nach 1910 vereinfacht zu Schertok hebraisch שרתוק gestorben am 7 Juli 1965 in Jerusalem war ein israelischer Politiker Zwischen zwei Amtszeiten von David Ben Gurion war Scharet zwischen 1953 und 1955 der zweite Ministerprasident Israels und bis zu seinem Rucktritt 1956 der erste israelische Aussenminister Mosche Scharet 1948 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 1894 1918 Ukraine Einwanderung nach Eretz Israel Soldat im deutsch turkischen Heer 1 2 1918 1948 Britische Mandatszeit Gewerkschaftsfunktionar und politischer Organisator 1 3 Israel 1948 1965 Aussenminister Ministerprasident Vorsitzender der Jewish Agency 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten1894 1918 Ukraine Einwanderung nach Eretz Israel Soldat im deutsch turkischen Heer Bearbeiten Scharet wurde in der Ukraine geboren die damals Teil des Russischen Reiches war Seine Familie emigrierte 1906 nach Palastina Dort gehorte sie 1908 zu den Mitbegrundern der Stadt Tel Aviv Mosche Scharet war in der ersten Abschlussklasse des ersten hebraischen Gymnasiums des Landes dem Herzliya Gymnasium Er sprach fliessend Arabisch und Turkisch studierte Rechtswissenschaften in Istanbul Scharet meldete sich 1916 zum Dienst im deutsch turkischen Heer und diente an der Mazedonienfront und an der Palastinafront Nach dem Besuch von Stabslehrgangen war er dem Kommando von Oberstleutnant Rudolf Schierholz zugeordnet und dessen personlicher Dolmetscher in Mazedonien 1 Schierholz hatte zusammen mit General Liman von Sanders die Verteidigungsstellungen auf den Dardanellen auf und ausgebaut und dort 1915 16 als Kommandeur einer turkischen Division einen Invasionsversuch der Entente erfolgreich zuruckgeschlagen Schierholz und sein Stab darunter Scharet wurden zunachst in Mazedonien und ab 1916 im spateren Transjordanien eingesetzt wo sie die Hejazbahn gegen Angriffe der von T E Lawrence angefuhrten arabischen Freischarler verteidigten Schierholz starb am 8 Dezember 1917 in Maʿan wo die Einheit stationiert war an der Ruhr Scharet diente noch bis zum Waffenstillstand Ende 1918 den er im syrischen Aleppo erlebte in der turkischen Armee und wurde fur seinen Einsatz mit dem Eisernen Kreuz und der osmanischen Verdienstmedaille dekoriert 1918 1948 Britische Mandatszeit Gewerkschaftsfunktionar und politischer Organisator Bearbeiten Nach dem Krieg vor allem im Jahre 1920 war Scharet der durch die Versammlung der Reprasentanten beauftragte Assistent von Jehoschua Hankin bei den Landkaufen fur judische Siedler in Galilaa 2 1922 heiratete er Zipporah Meyeroff hebraisch צפורה מאירוב auch Me irov 1896 1973 mit der er im Laufe der Jahre drei Kinder hatte Im selben Jahr nahm er ein Wirtschaftsstudium an der London School of Economics and Political Science auf Nachdem er 1925 aus England zuruckgekommen war gelangte Scharet zu einer Anstellung als stellvertretender Herausgeber von Davar der Tageszeitung der sich grundenden Gewerkschaft Histadrut Im Jahre 1931 wurde er Sekretar der politischen Abteilung der Jewish Agency und 1933 schliesslich ihr Chef Er hatte damit die zweitwichtigste Position hinter David Ben Gurion inne Zwischen 1933 und 1948 leitete er die Verhandlungen zwischen den Zionisten sowie der britischen Mandatsverwaltung und fungierte gewissermassen als der Botschafter des noch nicht gegrundeten Staates Israel Er war mitverantwortlich fur Strategien wie die Einrichtung einer judischen Brigade in der britischen Armee siehe auch Palmach und er unterstutzte die illegale Einwanderung trotz der Restriktionen des Weissbuchs von 1939 Zudem trieb er den Bau der Turm und Palisaden Siedlungen 3 voran Zusammen mit anderen fuhrenden Personlichkeiten der Jewish Agency und des Jischuw wurde Scharet 1947 zwischenzeitlich von den Briten inhaftiert nbsp Scharet am 14 Mai in Tel Aviv bei der Unabhangigkeitserklarung des Staates Israel 2 rechts vom stehenden Ben Gurion Israel 1948 1965 Aussenminister Ministerprasident Vorsitzender der Jewish Agency Bearbeiten Nach der Staatsgrundung anderte er seinen Namen von Schertok in Scharet und wurde zum ersten Aussenminister des neu gegrundeten Staates ernannt In seine Amtszeit fielen die Waffenstillstandsabkommen von 1949 mit Agypten Jordanien Irak Syrien und dem Libanon das den Israelischen Unabhangigkeitskrieg beendete und das Luxemburger Abkommen das Scharet im September 1952 gemeinsam mit Bundeskanzler Konrad Adenauer als ersten Schritt der deutschen Wiedergutmachungspolitik unterzeichnete Nach dem Rucktritt von Ben Gurion ubernahm Scharet am 7 Dezember 1953 das Amt des Ministerprasidenten Er fuhr einen sehr gemassigten Kurs und setzte sich fur diplomatische Verhandlungen mit den Nachbarstaaten ein Dabei geriet er in einen Konflikt mit Ben Gurion der mithilfe von Verhandlungen uber spater tatsachlich erfolgte deutsche Waffenlieferungen die Friedensverhandlungen zwischen Scharet und Agyptens Prasident Nasser sabotierte 4 Ben Gurion strebte Bundnisse mit Staaten ausserhalb des arabischen Raums an Turkei Iran lehnte aber Verhandlungen und Kompromisse mit arabischen Nachbarstaaten einschliesslich des damals unter Prasident Camille Chamoun und dem Philosophen Charles Malik als Aussenminister eng mit den Vereinigten Staaten verbundeten Libanon dessen Zerschlagung Ben Gurion durch Unterstutzung maronitischer Separatisten herbeifuhren wollte um einen christlichen Verbundeten im Norden zu erhalten strikt ab Er setzte stattdessen auf eine Linie der Durchsetzung israelischer Interessen mit militarischer Gewalt bei strikter Ablehnung diplomatischer Kompromisse Golda Meir Jitzchak Rabin und Schimon Peres verfolgten seitdem konsequent diese Strategie Ben Gurions nicht nur gegenuber muslimischen Nachbarstaaten sondern auch gegenuber dem Libanon Nach knapp zwei Jahren im Amt wurde Scharet am 2 November 1955 wieder von Ben Gurion abgelost Uber die Auseinandersetzungen zwischen Scharet und Ben Gurion erfahrt man Naheres in den inzwischen auch auf Deutsch s u erschienenen Tagebuchaufzeichnungen von Moshe Scharet die sein Sohn Ya acov 1983 in Israel publiziert hat Scharet diente noch bis 1956 als Aussenminister wurde aber in der Phase vor dem Nahostkrieg 1956 durch die weniger kompromissbereite Golda Meir ersetzt Danach ubernahm Scharet den Vorsitz der Jewish Agency den er bis 1960 innehatte Schriften BearbeitenBi Scha ar Ha umot 1946 1949 An der Schwelle zur Staatlichkeit 1946 1949 Am Oved Tel Aviv 1958 hebraisch Literatur BearbeitenTamar Amar Dahl Moshe Sharett Diplomatie statt Gewalt Der andere Grundungsvater Israels und die arabische Welt 2003 ISBN 3 89975 030 6 Livia Rokach Israel s Sacred Terrorism A Study Based on Moshe Sharett s Personal Diary and Other Documents Belmont 1980 ISBN 0 937694 70 3 Ya acov Sharett L Etat juif et l integrite du Liban In Le Monde Diplomatique Decembre 1983 nachgedruckt in Ramonet et al Proche Orient Une Guerre de Cent Ans In Le Monde Diplomatique Maniere de voir 11 Mars 1991 pp 40 43 ISSN 0987 8610 Sharett Moshe in Yaacov Shimoni Biographical dictionary of the Middle East New York Facts on File 1991 S 213f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mosche Scharet Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikiquote Mosche Scharet Zitate Literatur von und uber Mosche Scharet im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Moshe Sharett Shertok 1894 1965 Memento vom 22 November 2008 im Internet Archive Israelischer Staatsmann und zionistischer Fuhrer Jewish Agency of Israel Moshe Sharett Jewish Virtual Library englisch Einzelnachweise Bearbeiten נתראה ואולי לא מכתבים מן הצבא העותמאני 1916 1918 משה שרת עורך יעקב שרת תל אביב העמותה למורשת משה שרת 1998 Yaron Harel Ha Mizrah al Sharq A Zionist Newspaper in Damascus during the Reign of Faysal in 1920 In Middle Eastern Studies Jg 50 2014 Nr 1 S 129 143 hier S 130 Tom Segev David Ben Gurion Ein Staat um jeden Preis Siedler Verlag Random House Munchen 2018 ISBN 978 3 8275 0020 5 S 285 ubersetzt von Ruth Achlama Helmut Mejcher Der arabische Osten im zwanzigsten Jahrhundert In Ulrich Haarmann Hrsg Geschichte der Arabischen Welt C H Beck Munchen 1994 S 484 Liste der Ministerprasidenten von Israel David Ben Gurion Mosche Scharet David Ben Gurion Levi Eschkol Golda Meir Jitzchak Rabin Menachem Begin Jitzchak Schamir Schimon Peres Jitzchak Schamir Jitzchak Rabin Schimon Peres Benjamin Netanjahu Ehud Barak Ariel Scharon Ehud Olmert Benjamin Netanjahu Naftali Bennett Jair Lapid Benjamin NetanjahuAussenminister Israels Mosche Scharet Golda Meir Abba Eban Jigal Allon Mosche Dajan Menachem Begin geschaftsfuhrend Jitzchak Schamir Schimon Peres Mosche Arens David Levy Schimon Peres Jossi Beilin geschaftsfuhrend Ehud Barak David Levy Benjamin Netanjahu geschaftsfuhrend Ariel Scharon David Levy Ehud Barak geschaftsfuhrend Schlomo Ben Ami Schimon Peres Ariel Scharon geschaftsfuhrend Benjamin Netanjahu Silvan Schalom Tzipi Livni Avigdor Lieberman Benjamin Netanjahu geschaftsfuhrend Avigdor Lieberman Benjamin Netanjahu Israel Katz Gabi Aschkenasi Eli Cohen Normdaten Person GND 119376113 lobid OGND AKS LCCN n80121163 VIAF 30880 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scharet MoscheALTERNATIVNAMEN Schertok Mosche Geburtsname משה שרת hebraisch KURZBESCHREIBUNG israelischer PolitikerGEBURTSDATUM 15 Oktober 1894GEBURTSORT Cherson UkraineSTERBEDATUM 7 Juli 1965STERBEORT Jerusalem Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mosche Scharet amp oldid 234370232