www.wikidata.de-de.nina.az
Die Friedenskonferenz von Madrid war ein Versuch der internationalen Gemeinschaft einen Friedensprozess fur den Nahostkonflikt in Gang zu bringen indem Israel Syrien Libanon Jordanien und die Palastinenser an den Verhandlungstisch geholt wurden Sie wurde durch die Regierung Spaniens unter Mitwirkung der Vereinigten Staaten und der Sowjetunion abgehalten Die Konferenz begann am 30 Oktober 1991 und dauerte drei Tage In der unmittelbaren Folge des Golfkriegs von 1991 hatten der amerikanische Prasident George H W Bush und sein Aussenminister James Baker die Rahmenbedingungen formuliert und gemeinsam mit der Sowjetunion ein Einladungsschreiben formuliert und am 30 Oktober 1991 Israel Syrien Libanon Jordanien und den Palastinensern ubermittelt Die Delegation der Palastinenser war aufgrund von Einwendungen Israels anfanglich ein Teil der gemeinsamen palastinensisch jordanischen Delegation und bestand aus Palastinensern aus dem Westjordanland und vom Gazastreifen ohne eine offene Verbindung zur PLO Saeb Erekat Faisal Husseini Hanan Aschrawi und Haidar Abdel Schafi waren allerdings standig in Verbindung mit der PLO Fuhrung in Tunis Der Zweck der Konferenz war der eines eroffnenden Forums fur die Teilnehmer und die Konferenz hatte keinerlei Kompetenzen fur Beschlusse oder Ablehnungsvereinbarungen Sie stand am Anfang von sowohl bilateralen als auch multilateralen Gesprachen die auch die internationale Gemeinschaft einschlossen Die Verhandlungsfuhrer Syriens und des Libanon verstandigten sich auf eine gemeinsame Strategie Die ersten offentlichen bilateralen Gesprache zwischen Israel und seinen Nachbarn ausser Agypten zielten auf Friedensvertrage zwischen den drei arabischen Staaten und Israel wahrend die Gesprache mit den Palastinensern auf einer zweiphasigen Verhandlungsform basierten zunachst die Verhandlung von Interims Selbstverwaltungs Vereinbarungen denen dann Verhandlungen uber einen dauerhaften Status folgen sollten Die Formel wurde im Wesentlichen bei dem spateren Oslo Abkommen verfolgt Diese Verhandlungen wurden direkt nach der Konferenz am 3 November 1991 in Madrid begonnen und uber ein Dutzend Gesprachsrunden in Washington DC zwischen dem 9 Dezember 1991 und dem 24 Januar 1994 fortgesetzt 1 2 Die multilateralen Verhandlungen begannen am 28 Januar 1992 in Moskau und wurden in funf Foren gegliedert die sich jeweils auf ein Hauptproblem konzentrierten Wasser Umwelt Waffenkontrolle Fluchtlinge und Wirtschaftsentwicklung und fanden bis November 1993 in verschiedenen Stadten im Nahen Osten und in Europa statt Zunachst weigerte sich Israel an den Gesprachen uber Fluchtlinge und Wirtschaftsentwicklungen teilzunehmen weil palastinensische Vertreter von ausserhalb des Westjordanlandes und des Gazastreifens anwesend waren Syrien und Libanon weigerten sich an den multilateralen Gesprachen teilzunehmen solange kein erkennbarer Fortschritt auf bilateraler Ebene erkennbar war Die formellen multilateralen Gesprache die fur einige Jahre eingefroren waren wurden am 31 Januar 2000 durch ein Treffen des Steuerungsausschusses wieder aufgenommen dem Treffen der Arbeitsgruppen folgten 3 Die israelisch jordanischen Verhandlungen fuhrten schliesslich zu dem israelisch jordanischen Friedensvertrag der 1994 unterzeichnet wurde wahrend die israelisch syrischen Gesprache nur zu einer Reihe von Verhandlungen fuhrten die Berichten zufolge zwar recht aussichtsreich waren jedoch nicht zu einem Friedensvertrag fuhrten Die bilateralen Gesprache zwischen Israel und den Palastinensern wurden schliesslich durch die anfanglich geheimen Verhandlungen ersetzt die am Ende zu dem Briefwechsel vom 9 und 10 September 1993 fuhrten siehe auch Existenzrecht Israels und der Unterzeichnung des Oslo Abkommens am 13 September auf dem Rasen des Weissen Hauses fuhrten Israel nennt als grossen Erfolg der Konferenz und des Friedensprozesses dass die Anzahl der Staaten die Israel anerkannt haben und die auch ein bestimmtes Mass an diplomatischen Beziehungen unterhalten sich wesentlich erhoht hat einschliesslich der Grossmachte China und Indien aber auch in der arabischen Welt Oman Katar Tunesien Marokko und Mauretanien sowie ein Abschwellen des arabischen Boykotts und ein Aufbau von Wirtschaftsbeziehungen mit einigen der arabischen Staaten 4 Arabisch israelische Diplomatie und Friedensvertrage BearbeitenPariser Friedenskonferenz 1919 Faisal Weizmann Abkommen 1919 Waffenstillstandsabkommen 1949 Camp David Abkommen 1978 Israelisch agyptischer Friedensvertrag 1979 Madrider Konferenz 1991 Oslo I Abkommen 1993 Israelisch jordanischer Friedensvertrag 1994 Oslo II Abkommen 1995 Camp David II 2000 Weblinks BearbeitenAmerikanisch sowjetisches Einladungsschreiben zur Friedenskonferenz von Madrid 18 Oktober 1991 englisch abgerufen am 7 September 2006 The Madrid Framework englisch abgerufen am 7 September 2006 Diagramm der Madrider Konferenz englisch abgerufen am 7 September 2006 Alle Reden der Madrider Konferenz englisch abgerufen am 7 September 2006 Multilaterale Verhandlungen englisch abgerufen am 7 September 2006 Fruits of Peace englisch abgerufen am 7 September 2006 Quellen und Einzelnachweise BearbeitenLaura Zittrain Eisenberg Neil Caplan Negotiating Arab Israeli Peace Patterns Problems Possibilities Indiana University Press 1998 ISBN 0 253 21159 X Avi Shlaim The Iron Wall Israel and the Arab World W W Norton amp Company 2001 ISBN 0 393 32112 6 1 Archivierte Kopie Memento vom 19 Dezember 2003 im Internet Archive 2 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Madrider Konferenz amp oldid 220245772