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Der Ministerprasident von Israel hebraisch ר אש ה מ מ ש ל ה Rosh HaMemshala deutsch Regierungschef hebraisches Akronym hebraisch רה מ arabisch رئيس الحكومة Raʾis al Ḥukuma auch als Premierminister bezeichnet ist das oberste Regierungsamt von Israel Ministerprasident von Israelר אש ה מ מ ש ל הWappen IsraelsStandarte des MinisterprasidentenAmtierendBenjamin Netanjahuseit dem 29 Dezember 2022Anrede Seine ExzellenzAmtssitz Rechavia JerusalemVorsitzender von Israelische RegierungMitglied von KnessetAmtszeit 4 Jahre Wiederwahl unbegrenzt moglich Stellvertreter Stellvertretender Ministerprasident von IsraelErnennung durch Prasident von Israel auf Vorschlag von KnessetSchaffung des Amtes 14 Mai 1948Erster Amtsinhaber David Ben GurionWebsite 1 Israel ist eine parlamentarische Republik mit einem Prasidenten als Staatsoberhaupt Die Befugnisse des Prasidenten sind weitgehend zeremoniell wahrend der Ministerprasident die Exekutivgewalt innehat Der offizielle Amtssitz des Ministerprasidenten Beit Aghion befindet sich in Jerusalem Amtierender Ministerprasident ist seit dem 29 Dezember 2022 Benjamin Netanjahu Likud Nach einer Wahl nominiert der Prasident ein Mitglied der Knesset zum Ministerprasidenten nachdem er die Parteifuhrer gefragt hat wen sie fur die Position unterstutzen Der von ihm nominierte Kandidat hat 28 Tage Zeit um eine tragfahige Koalition zu bilden Anschliessend prasentiert er ein Regierungsprogramm und muss eine Vertrauensabstimmung in der Knesset bestehen um Ministerprasident zu werden In der Praxis ist der Ministerprasident in der Regel der Fuhrer der grossten Partei in der regierenden Koalition Zwischen 1996 und 2001 wurde der Ministerprasident direkt gewahlt unabhangig von der Knesset 1 Im Gegensatz zu den meisten Ministerprasidenten in parlamentarischen Republiken ist der Ministerprasident von Israel sowohl de jure als auch de facto Chief Executive Dies liegt daran dass die Grundgesetze Israels ausdrucklich die Exekutivgewalt in der Regierung verankern deren Anfuhrer der Ministerprasident ist Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Direktwahl 1 2 Ab 2003 2 Nachfolgeregelung 2 1 Amtierender stellvertretender und Vize Ministerprasident 2 2 Ubergangsregierung 3 Ministerprasidentresidenz 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenSiehe auch Liste der Ministerprasidenten von Israel Das Amt des Ministerprasidenten wurde am 14 Mai 1948 mit der Unabhangigkeitserklarung des Staates Israel geschaffen als die provisorische Regierung gebildet wurde David Ben Gurion der Fuhrer der Mapai und Vorsitzende der Jewish Agency wurde Israels erster Ministerprasident Die Position wurde am 8 Marz 1949 mit der Bildung der ersten Regierung dauerhaft Ben Gurion blieb bis Ende 1953 im Amt als er zurucktrat um sich im Kibbuz von Sde Boker niederzulassen Er wurde von Moshe Sharett abgelost Ben Gurion kehrte jedoch in weniger als zwei Jahren zuruck um seine Position wieder einzunehmen Er trat 1963 zum zweiten Mal zuruck und grundete Rafi Levi Eshkol ubernahm die Fuhrung von Mapai und das Amt des Ministerprasidenten Er wurde der erste Ministerprasident der das Land unter dem Banner von zwei Parteien fuhrte als Mapai mit Ahdut HaAvoda 1965 die Alignment bildete 1968 wurde er auch der einzige Parteifuhrer der eine absolute Mehrheit in der Knesset hatte nachdem Mapam und Rafi in die Alignment fusionierten und ihr 63 von 120 Sitzen einbrachten Am 26 Februar 1969 wurde Eshkol der erste Ministerprasident der wahrend seiner Amtszeit starb Er wurde vorubergehend von Jigal Allon ersetzt dessen Amtszeit weniger als einen Monat dauerte da die Partei Golda Meir uberzeugte in die Politik zuruckzukehren und im Marz 1969 Ministerprasidentin zu werden Meir war Israels erste Ministerprasidentin und die dritte weltweit nach Sirimavo Bandaranaike und Indira Gandhi Meir trat 1974 zuruck nachdem die Agranat Kommission ihre Ergebnisse zum Jom Kippur Krieg veroffentlicht hatte obwohl sie von jeder Schuld freigesprochen wurde Jitzchak Rabin ubernahm die Fuhrung trat jedoch gegen Ende der Amtszeit der achten Knesset nach einer Reihe von Skandalen zuruck Dazu gehorten der Suizid des Wohnungsministers Abraham Ofer nachdem die Polizei begonnen hatte Vorwurfe zu untersuchen dass er Parteigelder illegal verwendet hatte und die Yadlin Affare um Asher Yadlin den designierten Gouverneur der Bank of Israel der zu funf Jahren Haft verurteilt wurde weil er Bestechungsgelder angenommen hatte Auch Rabins Ehefrau Leah hatte ein auslandisches Bankkonto was zur damaligen Zeit in Israel illegal war Menachem Begin wurde der erste rechtsgerichtete Ministerprasident als seine Partei Likud die Wahlen von 1977 gewann und behielt das Amt auch nach den Wahlen von 1981 Er trat 1983 aus gesundheitlichen Grunden zuruck und ubergab die Fuhrung an Jitzchak Schamir Nach den Wahlen von 1984 bei denen weder die Alignment noch Likud in der Lage waren eine Regierung zu bilden wurde eine Regierung der nationalen Einheit mit wechselnder Ministerprasidentenschaft gebildet Schimon Peres ubernahm die ersten beiden Jahre und wurde zur Halbzeit der Knesset Amtszeit von Shamir abgelost Obwohl die Wahlen von 1988 erneut eine Regierung der nationalen Einheit hervorbrachten gelang es Shamir allein die Rolle des Ministerprasidenten zu ubernehmen Peres unternahm 1990 einen erfolglosen Versuch eine linksgerichtete Regierung zu bilden scheiterte jedoch und liess Shamir bis 1992 an der Macht Rabin wurde zum zweiten Mal Ministerprasident als er die Awoda bei den Wahlen von 1992 zum Sieg fuhrte Nach seiner Ermordung am 4 November 1995 ubernahm Peres erneut das Amt des Ministerprasidenten Direktwahl Bearbeiten Siehe auch Politisches System Israels Wahrend der dreizehnten Knesset 1992 1996 wurde beschlossen eine separate Wahl fur den Ministerprasidenten nach dem Vorbild der amerikanischen Prasidentschaftswahlen abzuhalten Dieses System wurde teilweise eingefuhrt weil das israelische Wahlsystem es nahezu unmoglich macht dass eine Partei eine Mehrheit gewinnt Obwohl nur zwei Parteien Mapai Awoda und Likud je Regierungen gefuhrt hatten verhindert die grosse Anzahl von Parteien oder Fraktionen in einer typischen Knesset normalerweise dass eine Partei die fur eine Mehrheit erforderlichen 61 Sitze gewinnt Als die erste solche Wahl 1996 stattfand endete sie uberraschend mit einem Sieg fur Benjamin Netanjahu obwohl die Wahlumfragen Peres als Sieger vorhersagten 2 Bei der gleichzeitig abgehaltenen Knesset Wahl gewann die Awoda jedoch mehr Stimmen als jede andere Partei 27 Daher benotigte Netanyahu trotz seiner theoretischen Machtposition die Unterstutzung der religiosen Parteien um eine handlungsfahige Regierung zu bilden Letztendlich gelang es Netanyahu nicht die Regierung zusammenzuhalten und es wurden vorzeitige Wahlen sowohl fur den Ministerprasident als auch fur die Knesset im Jahr 1999 abgehalten Obwohl funf Kandidaten antreten wollten zogen sich die drei Vertreter kleinerer Parteien Benny Begin von Cherut HaTnu a HaLeumit Asmi Bischara von Balad und Jitzchak Mordechai von Mifleget ha Merkas vor dem Wahltag zuruck und Ehud Barak besiegte Netanyahu bei der Wahl Das neue System schien jedoch erneut gescheitert zu sein da das Bundnis von Baraks Jisrael Achat ein Bundnis von Awoda Gescher und Meimad bei der Knesset Wahl zwar die meisten Stimmen erhielt aber nur 26 Sitze die bisher niedrigste Anzahl die von einer siegreichen Partei oder einem siegreichen Bundnis erreicht wurde Barak musste eine Koalition mit sechs kleineren Parteien bilden um eine Regierung zu bilden Anfang 2001 trat Barak nach dem Ausbruch der Al Aqsa Intifada zuruck Die Regierung wurde jedoch nicht gesturzt und es waren nur Wahlen fur den Ministerprasident erforderlich Bei der Wahl selbst besiegte Ariel Scharon von Likud Barak deutlich und erhielt 62 4 der Stimmen Da Likud jedoch nur 21 Sitze in der Knesset hatte musste Sharon eine Regierung der nationalen Einheit bilden Nach Sharons Sieg wurde beschlossen auf separate Wahlen fur den Ministerprasident zu verzichten und zum fruheren System zuruckzukehren Ab 2003 Bearbeiten Die Wahlen 2003 wurden auf die gleiche Weise wie vor 1996 durchgefuhrt Likud gewann 38 Sitze die hochste Zahl einer Partei seit uber einem Jahrzehnt und Sharon wurde als Parteivorsitzender zum Ministerprasident ernannt Gegen Ende seiner Amtszeit und grosstenteils aufgrund der tiefen Meinungsverschiedenheiten innerhalb von Likud uber den Abkoppelungsplan brach Sharon von seiner Partei ab und grundete Kadima wobei er seine Position als Ministerprasident behielt und der erste Ministerprasident wurde der kein Mitglied von Labour oder Likud oder ihren Vorgangerparteien war Im Januar 2006 erlitt er jedoch einen Schlaganfall mitten in der Wahlzeit was dazu fuhrte dass Ehud Olmert in den Wochen vor den Wahlen zum amtierenden Ministerprasident wurde Das Kabinett wahlte ihn zum amtierenden Ministerprasident kurz nach den Wahlen 2006 als Scharons Unfahigkeit das Amt wahrzunehmen 100 Tage andauerte So wurde er Israels dritter amtierender Ministerprasident nur wenige Tage bevor er seine eigene neue Regierung als offizieller Ministerprasident von Israel bildete 2008 trat Olmert aufgrund von Korruptionsvorwurfen und Herausforderungen aus den eigenen Reihen zuruck Seine Nachfolgerin Tzipi Livni war jedoch nicht in der Lage eine Koalitionsregierung zu bilden Bei der Wahl im folgenden Jahr gewann Kadima zwar die meisten Sitze aber der Likud Fuhrer Ministerprasidenten erhielt den Auftrag eine Regierung zu bilden Er konnte dies tun und begann somit seine zweite Amtszeit als Ministerprasident von Israel Bei den Wahlen 2013 ging die Allianz Likud Jisra el bejtejnu als grosste Fraktion hervor Nach Bildung einer Koalition sicherte Netanyahu seine dritte Amtszeit als Ministerprasident Bei den Wahlen 2015 gelang es Netanjahu an der Macht zu bleiben Mehrere Meinungsverschiedenheiten mit seinen Koalitionspartnern fuhrten zur politischen Krise von 2018 bis 2022 Im Jahr 2021 wurde Naftali Bennett Ministerprasident Im Juli 2022 wurde er von seinem Koalitionspartner Jair Lapid abgelost Im Dezember 2022 kehrte Netanjahu infolge der Wahlen des Vormonats wieder ins Amt des Ministerprasidenten zuruck Nachfolgeregelung BearbeitenWenn der Ministerprasident wahrend seiner Amtszeit stirbt wahlt das Kabinett einen Interims Ministerprasidenten 3 der die Regierung fuhrt bis eine neue Regierung die Macht ubernimmt Jigal Allon fungierte als Interims Ministerprasident nach dem Tod von Levi Eschkol ebenso wie Schimon Peres nach der Ermordung von Jitzchak Rabin Laut israelischem Recht wird im Falle einer vorubergehenden Unfahigkeit des Ministerprasidenten anstelle seines Todes wie im Fall des Schlaganfalls von Ariel Scharon Anfang 2006 die Macht auf den amtierenden Ministerprasidenten ubertragen bis der Ministerprasident sich erholt Ehud Olmert ubernahm von Scharon fur maximal 100 Tage Wenn der Ministerprasident fur dauerhaft unfahig erklart wird oder diese Frist ablauft leitet der Prasident von Israel den Prozess der Bildung einer neuen Regierungskoalition und in der Zwischenzeit wird der amtierende Ministerprasident oder ein anderes amtierendes Kabinettsmitglied von der Regierung zum Interims Ministerprasidenten ernannt Im Fall von Scharon waren bereits Wahlen innerhalb von 100 Tagen nach Beginn seines Komas geplant Daher ubernahm der Wahlkoalitionsbildungsprozess vorab die Notfallbestimmungen fur die Auswahl eines neuen Ministerprasidenten Dennoch wurde Olmert am 16 April 2006 zum Interims Ministerprasident ernannt nach den Wahlen nur wenige Tage bevor er am 4 Mai 2006 seine eigene Regierung als offizieller Ministerprasident von Israel bildete Amtierender stellvertretender und Vize Ministerprasident Bearbeiten Neben dem Amt des amtierenden Ministerprasidenten gibt es auch Vize Ministerprasident und stellvertretenden Ministerprasident Ubergangsregierung Bearbeiten Eine Ubergangsregierung hebraisch ממשלת מעבר Memshelet Ma avar deutsch Ubergangsregierung ist dieselbe Regierung die ihre rechtliche Stellung nach dem Tod Rucktritt der dauerhaften Unfahigkeit oder strafrechtlichen Verurteilung des Ministerprasidenten geandert hat sowie nach der Bitte des Ministerprasidenten die Knesset aufzulosen die durch den Erlass des Prasidenten veroffentlicht wurde oder nachdem sie durch einen Misstrauensantrag besiegt wurde diese Massnahmen gelten nach dem Gesetz als Die Regierung gilt als zuruckgetreten oder nach einer Wahl und vor der Bildung einer neuen Regierung Ministerprasidentresidenz BearbeitenSeit 1974 befindet sich die offizielle Residenz des Ministerprasidenten in Beit Aghion an der Ecke der Strassen Arthur Balfour und Peretz Smolenskin in Rechavia Jerusalem 4 Einzelnachweise Bearbeiten Basic Law The Government 2001 Sections 7a 13d Prime Minister Netanyahu Remember Maariv 30 August 2005 Q amp A Israel s political future 11 Januar 2006 bbc co uk abgerufen am 11 Juli 2023 From modesty to monstrosity Haaretz 1 Mai 2009 Liste der Ministerprasidenten von Israel David Ben Gurion Mosche Scharet David Ben Gurion Levi Eschkol Golda Meir Jitzchak Rabin Menachem Begin Jitzchak Schamir Schimon Peres Jitzchak Schamir Jitzchak Rabin Schimon Peres Benjamin Netanjahu Ehud Barak Ariel Scharon Ehud Olmert Benjamin Netanjahu Naftali Bennett Jair Lapid Benjamin Netanjahu Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ministerprasident von Israel amp oldid 238083202