www.wikidata.de-de.nina.az
Wittelsberg ist ein Ortsteil der Gemeinde Ebsdorfergrund im Osten des mittelhessischen Landkreises Marburg Biedenkopf WittelsbergGrossgemeinde EbsdorfergrundKoordinaten 50 46 N 8 51 O 50 759722222222 8 8547222222222 226 Koordinaten 50 45 35 N 8 51 17 OHohe 226 219 248 m u NHNFlache 6 88 km 1 Einwohner 897 Mai 2011 2 Bevolkerungsdichte 130 Einwohner km Eingemeindung 1 April 1972Postleitzahl 35085Vorwahl 06424 Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 2 1 Ortsgeschichte 2 2 Verwaltungsgeschichte im Uberblick 2 3 Gerichte seit 1821 3 Bevolkerung 3 1 Einwohnerstruktur 2011 3 2 Einwohnerentwicklung 3 3 Historische Religionszugehorigkeit 3 4 Historische Erwerbstatigkeit 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Bauwerke 4 1 1 Warte 4 1 2 Pfarrkirche 4 2 Vereine 5 Infrastruktur 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 Anmerkungen und EinzelnachweiseGeografische Lage Bearbeiten nbsp Wittelsberg Bildmitte vom Frauenberg aus gesehen links des Dorfs Warte und Pfarrkirche rechts die ansteigende Hochflache des Vorderen Vogelsbergs Im Vordergrund Beltershausen im fernen Hintergrund der 592 m hohe Rimberg nbsp Ortseingang von Richtung Moischt uber einen HohlwegWittelsberg liegt ca 8 km sudostlich von Marburg Die Siedlung liegt am sudlichen Rand des Amoneburger Beckens zum Vorderen Vogelsberg am Rande des Einzugsgebietes der Zwester Ohm die durch den das Dorf von Osten durchfliessenden Wittelsberger Bach gespeist wird der schliesslich nach Sudwesten abfliesst Unmittelbar ostlich und nordlich des Dorfes verlauft die Wasserscheide zur Ohm welche von nordlich des Kirchbergs schliesslich als flache Schwelle nach Nordwesten in Richtung Moischt verlauft und sich vom Osten des Dorfes uber den Vorderen Vogelsberg zum eigentlichen Vogelsberg im Sudosten wo die Ohm entspringt zieht Der Kirchberg ist ein Hugel aus Tuffgestein der nur 300 m nordwestlich des Dorfzentrums dieses um rund 30 m uberragt Die auf dem Kirchberg errichtete Wittelsberger Warte bildet das Wahrzeichen des Dorfes wie auch die Wappenfigur der Grossgemeinde Von seiner baulichen Anlage her ist Wittelsberg ein geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss Den alten Dorfkern dominieren Fachwerkhauser darunter diverse Bauernhofe im Suden des Ortes befindet sich eine moderne Wohnsiedlung In der Ortsmitte treffen Strassen von den Nachbarorten Schrock Moischt Heskem und Rauischholzhausen aufeinander Erst im Jahre 2006 wurde die Ortsumgehung der Landesstrasse Fronhausen Kirchhain abgeschlossen so dass sich das Verkehrsaufkommen im Dorf spurbar reduziert hat Neben zwei Abfahrten von der Landesstrasse fuhrt nur noch die Moischter Strasse regular von aussen in den Ort hinein Demgegenuber sind die ehemaligen Strassen von Heskem und Rauischholzhausen inzwischen zu Wander und Landwirtschaftswegen umfunktioniert worden Geschichte Bearbeiten nbsp Dorfkern wo Hessenstrasse Eduard Bork Strasse und Am Marktplatz aufeinandertreffen Ortsgeschichte Bearbeiten Unter dem Namen Widdelesbere wurde der Ort um 1130 bekanntermassen erstmals urkundlich erwahnt Es folgten weiter Erwahnungen unter verschiedenen Namen Wydelberg 1243 Wihttelesber um 1248 Wittilsberg 1267 Withelesberg 1267 und schliesslich Wittelsberg 1577 1 Im Mittelalter durchzog den Ort die Strasse durch die nordlichen Lange Hessen von der Strassmuhle bei Hachborn zur Brucker Muhle bei Amoneburg und Kirchhain Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde bis dahin selbstandige Gemeinde Wittelsberg zum 1 April 1972 auf freilliger Basis in die am 31 Dezember 1971 aus den Gemeinden Dreihausen und Heskem neu gebildete Gemeinde Ebsdorfergrund eingegliedert 3 Fur alle ehemals eigenstandigen Gemeinden von Ebsdorfergrund wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet 4 Verwaltungsgeschichte im Uberblick Bearbeiten Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten denen Wittelsberg angehort e 1 5 vor 1567 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Gericht Frauenberg Gericht Frauenberg auch Gericht Wittelsberg bestand aus den Orten Wittelsberg als Gerichtsort Beltershausen Bortshausen und Moischt 6 ab 1567 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Marburg Amt Marburg 7 ab 1592 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Marburg Amt Kirchhain 1604 1648 strittig zwischen Landgrafschaft Hessen Darmstadt und Landgrafschaft Hessen Kassel Hessenkrieg ab 1648 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Kassel Amt Kirchhain ab 1806 Landgrafschaft Hessen Kassel Amt Kirchhain 1807 1813 Konigreich Westphalen Departement der Werra Distrikt Marburg Kanton Amoneburg ab 1815 Kurfurstentum Hessen Amt Kirchhain 8 ab 1821 Kurfurstentum Hessen Provinz Oberhessen Kreis Marburg 9 Anm 1 ab 1848 Kurfurstentum Hessen Bezirk Marburg ab 1851 Kurfurstentum Hessen Provinz Oberhessen Kreis Marburg ab 1867 Konigreich Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Kassel Kreis Marburg ab 1871 Deutsches Reich Konigreich Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Kassel Kreis Marburg ab 1918 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Kassel Kreis Marburg ab 1944 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Kurhessen Landkreis Marburg ab 1945 Amerikanische Besatzungszone Gross Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Marburg ab 1946 Amerikanische Besatzungszone Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Marburg ab 1949 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Marburg ab 1972 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Marburg Gemeinde Ebsdorfergrund Anm 2 ab 1974 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Marburg Biedenkopf Gemeinde Ebsdorfergrund ab 1981 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Giessen Landkreis Marburg Biedenkopf Gemeinde EbsdorfergrundGerichte seit 1821 Bearbeiten Mit Edikt vom 29 Juni 1821 wurden in Kurhessen Verwaltung und Justiz getrennt Der Kreis Marburg wurde fur die Verwaltung eingerichtet und das Landgericht Marburg war als Gericht in erster Instanz fur Wittelsberg zustandig 1850 wurde das Landgericht in Justizamt Marburg umbenannt 10 Nach der Annexion Kurhessens durch Preussen erfolgte am 1 September 1867 die Umbenennung des Justizamtes in Amtsgericht Marburg 11 12 Auch mit dem in Kraft treten des Gerichtsverfassungsgesetzes von 1879 blieb das Amtsgericht unter seinem Namen bestehen Bevolkerung BearbeitenEinwohnerstruktur 2011 Bearbeiten Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Wittelsberg 897 Einwohner Darunter waren 21 2 3 Auslander Nach dem Lebensalter waren 162 Einwohner unter 18 Jahren 369 zwischen 18 und 49 189 zwischen 50 und 64 und 174 Einwohner waren alter 2 Die Einwohner lebten in 405 Haushalten Davon waren 129 Singlehaushalte 99 Paare ohne Kinder und 123 Paare mit Kindern sowie 42 Alleinerziehende und 12 Wohngemeinschaften In 72 Haushalten lebten ausschliesslich Senioren und in 276 Haushaltungen leben keine Senioren 2 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Quelle Historisches Ortslexikon 1 1630 29 Hausgesesse 8 vierspannige 3 dreispannige 4 einspannige Ackerleute 14 Einlauftige 1681 Hausgesesse 1838 Familien 38 nutzungsberechtigte 25 nicht nutzungsberechtigte Ortsburger 7 BeisassenWittelsberg Einwohnerzahlen von 1748 bis 2011Jahr Einwohner1748 2731800 1834 4531840 5111846 5051852 5181858 5041864 4761871 4591875 4761885 4751895 4861905 5071910 5121925 5571939 5671946 8171950 7741956 7181961 7211967 7331980 1990 2000 2011 897Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen LAGIS 1 Zensus 2011 2 Historische Religionszugehorigkeit Bearbeiten Quelle Historisches Ortslexikon 1 1861 469 evangelisch lutherische 21 judische Einwohner 1885 448 evangelische 94 32 27 judische 5 68 Einwohner 1961 690 evangelische 95 70 25 katholische 3 47 EinwohnerHistorische Erwerbstatigkeit Bearbeiten Quelle Historisches Ortslexikon 1 1748 Erwerbspersonen 5 Schmiede 5 Leineweber 5 Schneider ein Wagner ein Maurer ein Bender zwei Wirte zwei Branntweinbrenner ein Braumeister ein Schlachter Jude 5 Tagelohner 1838 Familien 28 Ackerbau 20 Gewerbe 22 Tagelohner 1961 Erwerbspersonen 135 Land und Forstwirtschaft 136 Produzierendes Gewerbe 31 Handel und Verkehr 35 Dienstleistungen und SonstigesKultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenBauwerke Bearbeiten Warte Bearbeiten nbsp Evangelische Pfarrkirche von 1844 und Landwarte von 1431Die als Ruine erhalten gebliebene Wittelsberger Warte von 1431 ein Rundturm mit Wall und Graben unmittelbar neben der Pfarrkirche diente den hessischen Landgrafen dazu die durch den Ort fuhrenden Fernstrasse Lange Hessen zu uberwachen Landgraf Ludwig I liess die Warte als ausserstes Grenzwerk der hessischen Macht erbauen als Vorposten fur die Burg Frauenberg bei Beltershausen Von hier aus suchte man sich gegen Kurmainz zu verteidigen nachdem die Territorialkampfe beendet waren Der Festungsturm mit hochgelegenem Eingang weist schlitzformige senkrechte Schiessscharten auf fur die Verwendung von Armbrusten Von der erhohten Lage auf dem Kirchberg reicht der Blick heute weit uber das Gebiet der Gemeinde Ebsdorfergrund Der Wartturm der zu den altesten Bauwerken im Ebsdorfergrund gehort wird im Volksmund die Schanze genannt Pfarrkirche Bearbeiten Die evangelische Pfarrkirche wurde 1844 auf dem Kirchberg unmittelbar neben der mittelalterlichen Landwarte errichtet In Verbindung mit dem Wartturm bietet sie nach Norden und Osten das Bild einer aus der Ebene aufsteigenden Ritterburg Ein Laubengang aus Hainbuchen fuhrt oberhalb des Dorfes den Hugel hinauf zur Kirche Vereine Bearbeiten Im Dorf gibt es mehrere Vereine darunter die Freiwillige Feuerwehr einen Gesangsverein einen Sportverein einen Schutzenverein einen Geflugelzuchtverein einen Verschonerungsverein und die Dorfgemeinschaft Infrastruktur BearbeitenWiitelsberg lag an der 1905 eroffneten Marburger Kreisbahn deren Personenverkehr nach gut einem halben Jahrhundert 1956 endete der Abbau erfolgte 1973 Das Bahnhofsgebaude steht heute noch In Wittelsberg besteht eine Grundschule Personlichkeiten BearbeitenKonrad Preiss 1817 1894 Landwirt und Politiker Yargo De Lucca 1925 2008 Maler Grafiker und SkulpteurLiteratur BearbeitenLiteratur uber Wittelsberg nach Register nach GND In Hessische Bibliographie Suche nach Wittelsberg In Archivportal D der Deutschen Digitalen BibliothekWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Wittelsberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsteil Wittelsberg In Webauftritt Gemeinde Ebsdorfergrund abgerufen im September 2018 Wittelsberg Landkreis Marburg Biedenkopf Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Historische Fotos aus Wittelsberg In Deutsches Dokumentationszentrum fur Kunstgeschichte Bildarchiv Foto Marburg Anmerkungen und Einzelnachweise BearbeitenAnmerkungen Trennung von Justiz Landgericht Marburg und Verwaltung Am 1 April 1972 als Ortsbezirk zur Gemeinde Ebsdorfergrund Einzelnachweise a b c d e f g Wittelsberg Landkreis Marburg Biedenkopf Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 21 Oktober 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS a b c d Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 0 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt S 26 und 66 archiviert vom Original am 27 Oktober 2020 abgerufen im Juli 2021 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 403 Ortsbeirate In Webauftritt Gemeinde Ebsdorfergrund abgerufen im Juli 2021 Michael Rademacher Land Hessen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Georg Landau Beschreibung des Kurfurstenthums Hessen T Fischer Kassel 1842 S 370 online bei HathiTrust s digital library Die Zugehorigkeit des Amtes Marburg anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen Hessen Marburg 1567 1604 Hessen Kassel und Hessen Darmstadt 1604 1638 und Hessen Darmstadt 1567 1866 Kur Hessischer Staats und Adress Kalender 1818 Verlag d Waisenhauses Kassel 1818 S 115 f online bei Google Books Verordnung vom 30sten August 1821 die neue Gebiets Eintheilung betreffend Anlage Ubersicht der neuen Abtheilung des Kurfurstenthums Hessen nach Provinzen Kreisen und Gerichtsbezirken Sammlung von Gesetzen etc fur die kurhessischen Staaten Jahr 1821 Nr XV August kurhess GS 1821 S 74 Neueste Kunde von Meklenburg Kur Hessen Hessen Darmstadt und den freien Stadten aus den besten Quellen bearbeitet im Verlage des G H G privil Landes Industrie Comptouts Weimar 1823 S 158 ff online bei HathiTrust s digital library Verordnung uber die Gerichtsverfassung in vormaligen Kurfurstentum Hessen und den vormals Koniglich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluss der Enklave Kaulsdorf vom 19 Juni 1867 PrGS 1867 S 1085 1094 Verfugung vom 7 August 1867 betreffend die Einrichtung der nach der Allerhochsten Verordnung vom 19 Juni d J in dem vormaligen Kurfurstentum Hessen und den vormals Koniglich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluss der Enklave Kaulsdorf zu bildenden Gerichte Pr JMBl S 221 224 http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A10509837 SZ 3D237 doppelseitig 3D LT 3DPr 20JMBl 20S 20221 E2 80 93224 PUR 3D Ortsteile von Ebsdorfergrund Beltershausen Frauenberg Dreihausen Ebsdorf Hachborn Heskem Molln Ilschhausen Leidenhofen Rauischholzhausen Rossberg Wermertshausen WittelsbergTeilorte und Siedlungen Beltershausen Frauenberg Hof Capelle Heskem Molln Normdaten Geografikum GND 4242741 1 lobid OGND AKS VIAF 5164907616117851531 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wittelsberg amp oldid 236866862