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Guillaume Wilhelm Rene de l Homme Seigneur de Courbiere 25 Februar 1733 in Maastricht 23 Juli 1811 in Graudenz 1 war ein preussischer Generalfeldmarschall franzosischer Herkunft sowie Generalgouverneur von Westpreussen Er wurde beruhmt durch die Verteidigung von Graudenz im Jahr 1807 und durch das Bonmot il existe encore un Roi de Graudenz so gibt es immer noch einen Konig von Graudenz Wilhelm Rene de l Homme de Courbiere Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Militarlaufbahn 1 3 Familie 1 4 Duelle 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten nbsp Courbiere Denkmal in Graudenz um 1907 nach der Besitzergreifung der Festung durch Polen im Jahre 1920 beseitigtGuillaume de Courbiere entstammte einer hugenottischen Adelsfamilie aus der Dauphine die nach der Aufhebung des Edikts von Nantes 1685 wegen ihres protestantischen Glaubens ihre Heimat in Frankreich verlassen musste Er war der Sohn des in niederlandischen Diensten stehenden Majors Alexis Baron de l Homme de Courbiere und dessen Ehefrau Angentia geborene Ridders Militarlaufbahn Bearbeiten Wie sein Vater stand Courbiere zunachst ab 1746 beim Infanterieregiment d Aylva in niederlandischen Diensten und erwarb im Osterreichischen Erbfolgekrieg bei der Verteidigung der Festung Bergen op Zoom gegen die Franzosen seine ersten militarischen Erfahrungen 1753 wurde er pensioniert und lebte in der Folgezeit in s Hertogenbosch Am 1 April 1758 trat er dann als Ingenieur Kapitan wahrend des Siebenjahrigen Kriegs in die Dienste Konig Friedrichs II von Preussen der ihm das Kommando uber eine Kompanie des Freibataillons von Mayr verlieh Nachdem er sich 1758 bei der Belagerung von Schweidnitz ausgezeichnet hatte beforderte ihn der Konig als erst funfundzwanzigjahrigen am 20 Oktober dieses Jahres zum Major und gab ihm das Kommando uber das Freibataillon Colignon ehemals Freibataillon Mayr Nachdem er sich mit dieser Einheit 1759 bei der Verteidigung von Herrnstadt gegen die russische Armee unter Marschall Saltykow erneut ausgezeichnet hatte wurde er ausser der Reihe am 6 Marz 1760 zum Oberstleutnant und Chef dieses Bataillons ernannt Colignon erhielt ein anderes Bataillon Nach der Belagerung von Dresden 1760 erhielt er den Orden Pour le Merite nebst Bandgeld von 100 Goldstucken Bei den Schlachten bei Liegnitz und Torgau sowie bei anderen Gelegenheiten erwarb Courbiere sich weitere Verdienste Nach dem Ende des Kriegs war Courbieres Freibataillon die einzige preussische Einheit dieser Art die nicht aufgelost wurde Er selbst wurde 1763 zum Kommandanten von Emden ernannt wo er auch heiratete Hier befreite er den wegen Desertion inhaftierten Schriftsteller Johann Gottfried Seume aus dem Gefangnis nahm ihn als Privatlehrer seiner Kinder an und war ihm ein hochherzig mitleidiger Vorgesetzter 1771 ruckte er zum Oberst auf beteiligte sich an der Aufstellung von Fusiliereinheiten erhielt 1780 den Rang eines Generalmajors und 1780 den eines Generalleutnants Wahrend der Revolutionskriege gegen Frankreich kommandierte er die preussischen Garden nahm 1792 Verdun entschied 1793 die Schlacht bei Pirmasens und befehligte 1794 ein Armeekorps 1798 wurde Courbiere General der Infanterie und bei der Revue am 5 Juni 1802 in Konigsberg zum Ritter des Schwarzen Adlerordens geschlagen 2 Friedrich Wilhelm III ernannte ihn am 23 Mai 1803 zum Gouverneur von Graudenz Obwohl Courbiere ein typisches Beispiel fur die Uberalterung und Vergreisung des preussischen Offizierskorps war stellte das Verhalten des 74 Jahre alten Generals beim Zusammenbruch Preussens nach der Niederlage in der Schlacht bei Jena und Auerstedt am 14 Oktober 1806 im Vierten Koalitionskrieg eine der wenigen ruhmlichen Ausnahmen dar Wahrend die meisten anderen preussischen Festungen ohne oder nach nur geringem Widerstand vor den Franzosen kapitulierten verteidigte er Graudenz erfolgreich gegen Napoleons Truppen die es vom 22 Januar bis zum 12 Dezember 1807 belagerten Bekannt machte ihn nicht nur die Tapferkeit mit der er die Festung trotz unzuverlassiger Truppen und schwieriger Versorgungslage hielt sondern auch seine Schlagfertigkeit Obwohl er nur gebrochen Deutsch sprach beantwortete er die wiederholten Kapitulationsaufforderungen der Belagerer derb und deutsch Erst nach dem Friedensschluss korrespondierte Courbiere mit seinen Gegnern franzosisch Napoleons Adjutant General Savary schrieb nachdem Courbiere schon die dritte Aufforderung zur Unterredung abgelehnt hatte Ich hatte vielleicht das Recht Sie wie jene katalanischen Kommandanten zu behandeln die da sie ihre alte Dynastie anerkannten trotz ihres Widerstandes unter das Joch mussten und zwar unter grausamen Bedingungen Der Herr dem sie zu dienen behaupten d i Friedrich Wilhelm III hat uns alle seine Rechte uberlassen indem er uns seine Staaten uberliess Courbiere entgegnete als ihm diese Stelle durch den franzosischen Parlamentar Oberstleutnant Ayme vorgelesen wurde Votre General me dit ici qu il n y a plus un Roi de Prusse puis que les Francais ont occupe ses etats Eh bien ca se peut mais s il n y a plus un Roi de Prusse il existe encore un Roi de Graudenz Dites cela a votre general Ihr General sagt mir hier dass es keinen Konig von Preussen mehr gibt weil die Franzosen seine Lander besetzt hatten Nun gut so sei es Aber wenn es auch keinen Konig von Preussen mehr gibt so gibt es immer noch einen Konig von Graudenz Sagen Sie das Ihrem General Im Ubrigen antwortete wie es im Verteidigungs Diensttagebuch heisst der Gouverneur auf diesen Brief mit Granat und Kugelfeuer Courbiere konnte Graudenz bis zum Abschluss des Friedens von Tilsit erfolgreich halten Er erhielt am 21 Juli 1807 den Rang eines Generalfeldmarschalls und Generalgouverneurs von Westpreussen blieb aber in Graudenz wo er am 25 Juli 1811 starb und im Festungsgelande bestattet wurde Familie Bearbeiten In Emden heiratete er 1766 Sophie geborene von Weiss 1741 5 Februar 1809 Tochter des ehemaligen Leerorter Kommandanten Johann Caspar Julius von Weiss Das Paar hatte zehn Kinder Ihre Nachkommen gibt es noch heute Ihr Sohn Ludwig Heinrich 1777 1813 fiel in der Schlacht bei Grossgorschen 3 Seine Tochter Caroline Juliane 10 Juni 1775 9 September 1843 heiratete den Generalmajor August Ernst von Kamptz 4 Es war dessen zweite Ehe 5 Die heutigen Nachfahren stammen samtlich vom jungsten Sohn Ferdinand de l Homme de Courbiere 1786 1825 und seiner Ehefrau Philippine von Kleist 1793 1834 ab so auch dessen Enkel der Generalleutnant Rene de l Homme de Courbiere 1887 1946 Duelle Bearbeiten Der General war trotz eines Duellverbots mehrfach in Handel verwickelt Seine Frau konnte wohl haufiger seinen Zorn bandigen aber es sind zwei Duelle aus seiner Zeit in Emden uberliefert davon eines mit einem Major Sussmilch der nach Emden strafversetzt worden war und seinen Kommandeur schwer an der Schulter verwundete Anschliessend floh er in das benachbarte Holland Das zweite Duell war mit einem bereits pensionierten hollandischen Oberst Hesslingh Ein schon langer schwelender Streit endete in einem Duell vor dem Nordertor und zahlreichem Publikum auf den Wallen Das Duell endete fur den General mit stark blutenden Wunden im Gesicht Ehrungen BearbeitenNach de l Homme de Courbiere sind die Courbierestrasse in Berlin Schoneberg und Emden benannt Seinen Namen trug die Festung Graudenz bis zu ihrer Ubernahme durch Polen im Jahr 1920 sowie das Infanterie Regiment von Courbiere 2 Posensches Nr 19 bis zu seiner Auflosung am Ende des Ersten Weltkriegs Der Max Josef Metzger Platz in Berlin Wedding hiess von 1887 bis 1994 Courbiereplatz Literatur BearbeitenHans Friedrich von Ehrenkrook Friedrich Wilhelm Euler Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser B Band V Band 26 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Limburg an der Lahn 1961 S 124 128 ISSN 0435 2408 Kurt von Priesdorff Soldatisches Fuhrertum Band 2 Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg o O Hamburg o J 1937 DNB 367632772 S 147 152 Nr 664 Werner Hahlweg Courbiere Wilhelm Rene Baron de L Homme de In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 383 Digitalisat Xaver Froehlich ueber Coubiere in Altpreussische Monatsschrift zur Spiegelung des provinzielle Lebens in Literatur Kunst Wissenschaft und Industrie Band 25 1888 S 652ff Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3DewwWAAAAYAAJ 26pg 3DPA652 IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Ernst Graf zur Lippe Weissenfeld Courbiere Guillaume Rene de l Homme Seigneur de In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 4 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 534 f Leopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adels Lexicon Band I Gebruder Reichenbach Leipzig 1836 S 377f Digitalisat Weblinks BearbeitenBiographisches Lexikon fur Ostfriesland BiographieEinzelnachweise Bearbeiten Zeitung des Grossherzogthums Frankfurt 1811 7 12 Todesanzeige Graf Stillfried Liste der Ritter des Koniglich Preussischen Hohen Ordens vom Schwarzen Adler V Von Seiner Majestat dem Konige Friedrich Wilhelm III ernannte Ritter Nr 384 R v Decker Berlin 18 Juni 1871 S 34 uni duesseldorf de abgerufen am 1 November 2022 Gerhard von Scharnhorst Leiter der Militarreorganisation Preussen 1808 1809 In Veroffentlichungen aus den Archiven Preussischer Kulturbesitz 52 5 Reprint Hrsg Michael Sikora Tilman Stieve Bohlau Verlag Koln Wien 2014 S 169 ISBN 978 3 412 33250 1 Jahrbuch des Deutschen Adels Band 2 W T Bruer Berlin 1898 S 220 C G I von Kamptz Die Familie von Kamptz II Die jungere Hauptlinie 328 Ernst August von Kamptz Selbstverlag Manuscriptdruck Schwerin 1871 S 388 389 uni duesseldorf de abgerufen am 1 November 2022 Normdaten Person GND 137401833 lobid OGND AKS VIAF 81597902 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Courbiere Wilhelm Rene de l Homme deALTERNATIVNAMEN Courbiere Guillaume Rene de l Homme Seigneur deKURZBESCHREIBUNG preussischer Generalfeldmarschall franzosischer Herkunft sowie Generalgouverneur von WestpreussenGEBURTSDATUM 25 Februar 1733GEBURTSORT MaastrichtSTERBEDATUM 23 Juli 1811STERBEORT Graudenz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Rene de l Homme de Courbiere amp oldid 236454422