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Dieser Artikel beschaftigt sich mit der Eisenbahnstrecke Wannseebahn Fur die S Bahn Triebwagen ET 165 8 Bauart Wannseebahn siehe DR Baureihe ET 165 Die Wannseebahn ist eine Berliner Vorortbahn vom fruheren Potsdamer Bahnhof in der Nahe des Potsdamer Platzes nach Potsdam uber Berlin Schoneberg und Wannsee am Grossen Wannsee nach dem die Strecke benannt wurde Sie wird von den Linien S1 und S7 der Berliner S Bahn bedient WannseebahnBahnhof Nikolassee 2013Bahnhof Nikolassee 2013Streckennummer DB 6032 Nord Sud Tunnel Schoneberg6033 Schoneberg Wannsee6024 Wannsee Potsdam6184 Gutergleis Zehlendorf WannseeKursbuchstrecke DB 200 1Streckenlange 27 8 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Stromsystem 750 V Hochstgeschwindigkeit 100 km hLegende Berlin Potsdamer Bahnhof0 0 Berlin Wannseebahnhofvon Berlin Anhalter BfLandwehrkanalnach Berlin SudkreuzBerlin Potsdamer Gbf6 1 Berlin Yorckstrasse Grossgorschenstrasse 1 9 Berlin Grossgorschenstrasse bis 1939 6 8 Berlin Julius Leber Brucke Uberwerfungsbauwerk 7 6 3 5 Berlin Schoneberg Ringbahnvon der Ringbahn Gutergleis Berlin Schoneberg Betriebsbf4 6 Berlin Friedenau5 7 Berlin FeuerbachstrasseBerlin Steglitz Gbf6 9 Berlin Rathaus Steglitz8 2 Berlin Botanischer Garten9 2 Berlin Lichterfelde Westnach Schonow Zehlendorf10 8 Berlin Sundgauer Strasse12 0 Berlin Zehlendorfnach Berlin Duppel14 0 Berlin Mexikoplatz15 3 Berlin Schlachtensee17 3 Berlin Nikolassee Wannseebahn von Berlin Westkreuz18 6 24 1 Berlin Wannseenach StahnsdorfTeltowkanalnach Bad BelzigLandesgrenze Berlin Brandenburgvon Berlin Duppel28 7 Potsdam Griebnitzsee31 2 Potsdam BabelsbergNuthe33 1 Potsdam Hbfnach MagdeburgRechts das Streckenband der Ferngleise bis Zehlendorf und ab Griebnitzsee Teil der Bahnstrecke Berlin Magdeburg Die Kilometrierung von Schoneberg bis Wannsee beziehtsich auf den fruheren Wannseebahnhof Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Alte Wannseebahn 1 2 Neue Wannseebahn 1 3 Elektrischer Versuchsbetrieb 1 4 Entwicklung im fruhen 20 Jahrhundert 1 5 Elektrifizierung 1 6 Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit 1 7 Die Wannseebahn in der geteilten Stadt 1 8 Entwicklung seit 1989 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAlte Wannseebahn Bearbeiten Die erste Wannseebahn spater Alte Wannseebahn genannt entspricht ungefahr dem Streckenabschnitt der Berliner S Bahn ab der Station Zehlendorf Linie S1 uber Mexikoplatz S1 Schlachtensee S1 Nikolassee S1 S7 und Wannsee S1 S7 bis kurz vor Griebnitzsee S7 In den 1860er Jahren begann die Erschliessung des Gelandes zwischen Berlin und Potsdam zur Errichtung von Villenkolonien Die ersten Viertel dieser Art entstanden auf Betreiben Johann Anton Wilhelm Carstenns in Lichterfelde Im Dezember 1872 ging der Bahnhof Lichterfelde B M heute Berlin Lichterfelde West in Betrieb Mitte der 1860er Jahre erwarb der Aufsichtsratsvorsitzende der Berlin Potsdam Magdeburger Eisenbahn Gesellschaft BPME Wilhelm Conrad ein Gelande in Nahe des Grossen Wannsees das er kurze Zeit darauf parzellieren liess 1869 regten mehrere Grundstucksbesitzer darunter Prinz Friedrich Karl von Preussen den Bau einer Zweigbahn zur Erschliessung des Gelandes am Wannsee und Schlachtensee an Die eingleisige Strecke sollte bei Zehlendorf aus der Stammbahn Berlin Potsdam ausfadeln in Schlachtensee und Wannsee jeweils eine Haltestelle bekommen und bei Kohlhasenbruck wieder in die Stammstrecke einfadeln Der spatere zweigleisige Ausbau sollte beim Bau berucksichtigt werden 1 2 nbsp Empfangsgebaude des Bahnhofs Schlachtensee eroffnet 1874 2013Im Februar 1870 begann die BPME mit den Vorarbeiten fur die Strecke am 31 Mai 1871 ging die landesherrliche Genehmigung ein im nachsten Jahr folgte die landespolizeiliche Uberprufung der Bauplane Die Gesellschaft hatte sich in der Zwischenzeit entschlossen die Bahn von Beginn an zweigleisig auszufuhren Die zweigleisige Streckenfuhrung durch ein zur damaligen Zeit noch unbebautes Gelande fuhrte schnell zum Spitznamen Wahnsinnsbahn auf Conradern Die BPME fuhrte hierzu aus dass bei einer spateren Anlage eines separaten Gleispaares zwischen Berlin und Zehlendorf sowie Kohlhasenbruck und Potsdam eine viergleisige Verbindung zwischen beiden Stadten bestunde von denen die Strecke uber Wannsee ausschliesslich dem Lokalverkehr vorbehalten sein wurde die Stammbahn hingegen ausschliesslich dem Fernverkehr 2 Entsprechende Antrage hierzu stellte die BPME bereits 1873 Da hiermit aber die Beseitigung von Wegeubergangen gefordert wurde uberstieg das Vorhaben den finanziellen Spielraum der Gesellschaft weshalb diese das Vorhaben zunachst zuruckstellte 1 Beim Bau der Wannseebahn bestand die Gefahr dass der Materialtransport fur die Hochbauten durch das sumpfige und waldreiche Gelande nur schwer vorankame Daher wurde dieser Schritt erst nach Vollendung eines Streckengleises angegangen wodurch eine kostengunstige Transportmoglichkeit geschaffen war Die Arbeiten zogen sich dadurch jedoch in die Lange 3 4 Die offizielle Eroffnung der Wannseebahn als erster Berliner Vorortstrecke fand am 1 Juni 1874 statt Neben den Zwischenstationen Schlachtensee und Wannensee ab 1878 Wannsee wurde am gleichen Tag der Bahnhof Neubabelsberg heute Potsdam Griebnitzsee an der Stammbahn westlich von Kohlhasenbruck eroffnet Die auf der Wannseebahn verkehrenden Zuge hielten zwischen Berlin und Potsdam an allen Zwischenstationen Wenige Monate nach der Eroffnung ging 1 November 1874 die Haltestelle Friedenau nordlich von Steglitz in Betrieb 4 Die steigenden Zugzahlen hatten zur Folge dass das Gleisfeld des Potsdamer Bahnhofs in Berlin wenige Jahre spater umgebaut werden musste 2 Zwischen Wannsee und Kohlhasenbruck wurden 1879 separate Ferngleise der Wetzlarer Bahn neben den Vorortgleisen der Wannseebahn gebaut Ursprunglich sollte deren Trasse nordlich der Wannseebahn dicht am Seeufer verlaufen Dies hatte jedoch gartnerische Anlagen zerstort So erhielt auch auf Betreiben von Prinz Friedrich Karl die neue Strecke eine andere Trassenfuhrung Sie uberquert die Wannseebahn im Bereich des spateren Bahnhofs Nikolassee und verlauft anschliessend sudlich neben deren Gleisen 1880 wurde die Berlin Potsdam Magdeburger Eisenbahngesellschaft verstaatlicht 5 Neue Wannseebahn Bearbeiten Die Neue Wannseebahn entstand zwischen Berlin und Zehlendorf als separate Vorortbahn neben den Gleisen der Bahnstrecke Berlin Magdeburg und ist damit ein Vorlaufer der Strecke der Berliner S Bahnlinie S1 Ab Zehlendorf wurde die Strecke mit der Alten Wannseebahn verknupft Der Vorortverkehr zwischen Berlin Steglitz und Zehlendorf nahm in den 1880er Jahren infolge des raschen Bevolkerungswachstums stark zu 1880 verkehrten zwischen Berlin und Steglitz 80 Zuge von denen 76 Zuge von und nach Zehlendorf weiterfuhren 1886 waren es 98 Zuge zwischen Berlin und Steglitz von denen 96 Zuge von und nach Zehlendorf fuhren Bereits 1883 sollten der Bahnhof Steglitz hoher gelegt und der Bahnubergang an der Albrechtstrasse beseitigt werden Anstelle des Haus und Zwischenbahnsteigs sollte ein Mittelbahnsteig fur beide Fahrtrichtungen entstehen Kurz nachdem das Preussische Abgeordnetenhaus den entsprechenden Teil im Eisenbahn Anleihegesetz abgelehnt hatte kam es am 2 September 1883 zu einem schweren Unfall im Bahnhof Eine auf die Ruckfahrt nach Berlin wartende Menschenmenge hatte die Absperrung zum Zwischenbahnsteig eigenmachtig geoffnet und war dabei von einem Schnellzug der Gegenrichtung erfasst worden 39 Tote und sechs Schwerverletzte waren zu beklagen Durch den Unfall genoss das Bauvorhaben nun hochste Prioritat und wurde im Folgejahr bewilligt Der Bahnhofsumbau war im Oktober 1885 weitgehend abgeschlossen die Tieferlegung der Albrechtstrasse zog sich bis 1887 hin 6 Siehe auch Eisenbahnunfall von Steglitz Im Eisenbahn Anleihegesetz vom 1 April 1887 waren nun die Finanzmittel fur den viergleisigen Ausbau der Strecke Berlin Zehlendorf bewilligt Das weitere Ansteigen des Verkehrs fuhrte 1888 zur Bewilligung des viergleisigen Ausbaus zwischen Neubabelsberg und Potsdam sowie ein Jahr spater zur Aufstockung des Budgets fur den Abschnitt bis Zehlendorf von 3 86 Millionen Mark um weitere 1 94 Millionen Mark Zeitgleich wurde der Ausbau der Sudringspitzkehre beschlossen Diese begann ebenfalls am Potsdamer Bahnhof und fuhrte ostlich der Stammbahn zur Berliner Ringbahn Die Zuge der Ringbahn und Wannseebahn erhielten ostlich und westlich des Fernbahnhofs jeweils einen vorgelagerten Flugelbahnhof mit einem Mittelbahnsteig der als Wannseebahnhof bezeichnete westliche Flugelbahnhof erhielt uberdies eine Bahnhofshalle Beide Flugelbahnhofe waren uber einen Tunnel mit dem Fernbahnhof und den angrenzenden Strassen verbunden Da die Unterwegsstationen bis Zehlendorf ausschliesslich dem Vorortverkehr dienen sollten war ihr Neubau an den Vorortgleisen vorgesehen Zu den vorhandenen Bahnhofen Friedenau Steglitz Lichterfelde Zehlendorf Schlachtensee Wannsee Neubabelsberg Nowawes Neuendorf heute Potsdam Babelsberg und Potsdam kam noch der Bahnhof Grossgorschenstrasse hinzu Sudlich des Landwehrkanals entstand ein Bahnbetriebswerk mit einem Lokschuppen fur 20 spater 24 Maschinen und insgesamt 2700 Metern Abstellgleise 7 Die Bahnhofe waren nach einheitlichen Gesichtspunkten gestaltet Die Bahnsteiglange lag bei 200 Metern die Breite der Mittelbahnsteige variierte je nach Bedeutung der Station zwischen 10 2 und 13 2 Metern Um einen schnellen Fahrgastwechsel zu ermoglichen wurde die Bahnsteighohe bis einschliesslich Wannsee auf 76 Zentimeter uber Schienenoberkante festgelegt was 44 Zentimeter unterhalb des Wagenfussbodens lag Somit genugte eine Trittstufe und die Innenraume der Abteilwagen waren vom Bahnsteig aus einzusehen sodass sich die Fahrgaste auf dem Bahnsteig entsprechend positionieren konnten 7 8 Uberdacht waren die Bahnsteige von mit Dachpappe belegten Holzsatteldachern die auf zwei Reihen gusseiserner Stutzen ruhten 4 Der Abschnitt Neubabelsberg Potsdam war angesichts des zu erwartenden geringeren Verkehrs nicht so umfangreich ausgebaut worden Die Strecke verlief weiterhin in Niveaulage und einzelne Bahnubergange bestanden nach dem Ausbau weiterhin Die Bahnsteighohe betrug 30 Zentimeter In Potsdam entstand abweichend zu den Mittelbahnsteigen ein Seitenbahnsteig fur die Zuge der Wannseebahn Da beiderseits der Bahn mit Baumen besaumte Strassen verliefen hatte die Staatsbahn bei der Anlage eines nordlichen Gleispaares die Baume der nordlichen Strasse fallen mussen Die Kritik seitens der Anwohner fuhrte dazu dass beiderseits der bestehenden Strecke je ein neues Gleis errichtet und die Gleisachse der Fernbahn anschliessend nach Suden verschwenkt wurde 7 Die als Neue Wannseebahn bezeichnete Strecke Berlin Zehlendorf und die Vorortgleise Neubabelsberg Potsdam gingen am 1 Oktober 1891 in Betrieb Zwischen Berlin und Potsdam standen somit zwei getrennte Gleispaare fur den Fern und Vorortverkehr zur Verfugung Gleichzeitig mit der Inbetriebnahme fuhrte die Staatsbahn einen ermassigten Vororttarif ein der auf der Stadt und Ringbahn sowie den meisten Radialstrecken galt Ausser auf der Wannseebahn galt er auch in den Lokalzugen auf der Stammbahn die uber Potsdam hinaus nach Werder Havel fuhren Der Vororttarif trug bereits im ersten Monat Rechnung und liess die Fahrgastzahlen auf der Wannseebahn um uber 50 Prozent steigen Die Zuge wurden nun in der Regel bis Wannsee vereinzelt nur bis Zehlendorf durchgebunden Dort bestanden wie auch in Steglitz und Schlachtensee Kehranlagen Im Sommer 1894 bestand zwischen Berlin und Wannsee eine Zugfolge von 20 Minuten in der Hauptverkehrszeit fuhren die Zuge nach Zehlendorf alle zehn Minuten Ab dem 1 Mai 1895 bestand im Berufsverkehr zwischen Berlin und Zehlendorf ein Funf Minuten Takt Zwischen Wannsee und Potsdam fuhren die Zuge hingegen nur stundlich da die Fahrt mit den Magdeburger Fernzugen und den von der Stadtbahn kommenden Zuge deutlich schneller verlief Letztere nutzten ab 1891 ebenfalls die Vorortgleise zwischen Wannsee und Potsdam 7 Elektrischer Versuchsbetrieb Bearbeiten nbsp Von Siemens ausgerusteter Triebwagen 2482 des elektrischen Versuchsbetriebs in Hohe des Potsdamer Guterbahnhofs um 1900Bereits 1891 regte der Eisenbahndirektor Bork der KED Berlin eine vollstandige Elektrifizierung der Berliner Stadt Ring und Vorortbahnen an Der Direktor der Union Elektricitats Gesellschaft UEG Koss griff das Thema auf einer Versammlung des Vereins Deutscher Maschinen Ingenieure erneut auf Er machte dabei auf die Vorteile gegenuber dem Dampfbetrieb wie kurzere Fahrzeiten und daraus resultierend eine hohere Zugfolge aufmerksam Trotz Kritik seitens der Gegner die eine Ausweitung des Dampfbetriebs durch starkere Lokomotiven fur moglich hielten wurde im Fruhjahr ein Versuchsbetrieb mit elektrischen Fahrzeugen beschlossen 9 Die Wannseebahn mit ihren vom Fernverkehr getrennten Gleisen und der teils dichten Belegung von zwolf Zugen je Stunde und Richtung bot ein optimales Einsatzfeld Zudem erklarte sich Siemens amp Halske bereit die elektrische Ausrustung zu ubernehmen und den benotigten Strom aus dem nahegelegenen eigenen Kraftwerk der Strassenbahn Gross Lichterfelde bereitzustellen Als Triebfahrzeuge waren zwei Abteilwagen Berlin 2481 und 2482 vorgesehen die in der Eisenbahn Hauptwerkstatte Tempelhof dafur umgerustet wurden Dazwischen sollten weitere acht Abteilwagen laufen die mit den erforderlichen elektrischen Leitungen versehen wurden Die Stromzufuhrung mit 750 Volt Gleichstrom erfolgte uber eine seitlich angebrachte dritte Schiene die von oben bestrichen wurde Fur die Stromschienen wurden alte Eisenbahnschienen verwendet die an den Stossen mit Kupferseilen elektrisch verbunden waren Gleiches galt fur die Fahrschienen die als Ruckleiter fungierten Die Stromschienen waren ausgehend von der Gleismitte 1570 Millimeter seitlich und 320 Millimeter uber Schienenoberkante angebracht Alle vier bis funf Meter waren die Stromschienen auf Isolatoren gelagert Die Isolatoren sassen auf sogenannten Sattelholzern die auf die Schwellen aufgeschraubt waren An den Unterbrechungsstellen waren die Stromschienen mit einer entsprechenden Neigung verlegt sodass die Stromabnehmer moglichst ohne Stoss auf und ablaufen konnten 10 In den Bahnhofen waren sie zum Schutz vor Beruhrung mit Brettern verkleidet auf der freien Strecke verzichtete man darauf und errichtete im Abstand von 100 Metern Tritte zum Uberqueren der Leitungen 9 Siemens amp Halske stellte die elektrische Ausrustung von Strecke und Triebwagen im April 1900 fertig sodass mit den ersten Versuchsfahrten wahrend der nachtlichen Betriebspausen begonnen werden konnte Nachdem die Fahrschalter und Stromabnehmer geringfugige Anderungen erfuhren konnte am 18 April 1900 die erste vollstandige Versuchsfahrt unternommen werden Die in den nachfolgenden Monaten unternommenen Fahrten dienten vorwiegend der Personalschulung Am 1 August 1900 begann der elektrischen Zugbetrieb zwischen dem Wannseebahnhof in Berlin und dem Bahnhof Zehlendorf Zunachst verkehrten taglich sechs Zuge deren Anzahl sich im Laufe des Versuchsbetriebs auf 30 Zuge steigerte Die gewonnene Zeit wurde anfangs fur Unterhaltungs und Erprobungsarbeiten benotigt 10 Der Versuchszug verkehrte im Fahrplan der Dampfzuge sodass sich keine Fahrzeitverkurzung ergab Direktor Bork bemerkte in einem ersten Bericht drei Monate nach Aufnahme des Betriebs dass dieser durchweg positiv aufgenommen wurde Die Fahrgaste begrussten das sanftere Anfahren der Zuge und den Wegfall der mit dem Dampfbetrieb verbundenen Gerausche und Rauchbelastigungen Fur das Personal sei der Einsatz mit deutlichen Erleichterungen verbunden gewesen Hinsichtlich der Stromzufuhrung ergab sich das Problem dass die Kupferdrahte an den Stossen zu brechen neigten weshalb sie durch massivere Kupferseile ersetzt wurden Bork machte weiterhin Aufzeichnungen uber den Stromverbrauch die Abnutzung der Fahrzeuge Lohne und Gehalter fur das Fahrpersonal etc und regte an ahnliche Betrachtungen mit einem Dampfzug auf gleicher Strecke zu machen Der Versuchsbetrieb endete am 1 Juli 1902 In technischer Hinsicht uberzeugte das Vorhaben weshalb sich die preussischen Staatsbahnen zu einem weiteren Versuchsbetrieb auf der Lichterfelder Vorortbahn entschlossen Dieser sah eine vollstandige Elektrifizierung der Vorortzuge vor 9 Entwicklung im fruhen 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Bahnhof Mexikoplatz eroffnet 1904 2013 nbsp Bahnhof Botanischer Garten eroffnet 1909 2015Anfang des 20 Jahrhunderts wurden mehrere neue Stationen eroffnet Vorausgegangen war die Erschliessung des sudlichen Grunewalds durch diverse Terraingesellschaften Um Investoren zu locken sollten die neuen Bahnhofe moglichst bald nach der Erschliessung des Gelandes in Betrieb gehen Da in diesem Stadium nur ein geringes Fahrgastaufkommen zu erwarten war mussten die Gesellschaften die Bahnhofe selber finanzieren Zugleich sollten die Bahnhofe mit reprasentativen Empfangsgebauden als Aushangeschilder dienen Am 1 Mai 1902 ging der Bahnhof Nikolassee in Betrieb Zwei Jahre spater folgte der Bahnhof Zehlendorf Beerenstrasse seit 1987 Mexikoplatz Dieser wurde am 15 Dezember 1911 in Zehlendorf West umbenannt der Bahnhof Zehlendorf erhielt zeitgleich den Zusatz Mitte Zwischen Lichterfelde und Steglitz ging am 1 Mai 1909 der Bahnhof Berlin Botanischer Garten in Betrieb Weitere Haltepunkte an der Feldstrasse in Steglitz und in Hohe der Ringbahn wurden zunachst nicht verwirklicht ebenso eine mogliche Verlegung des Bahnhofs Friedenau Zur Verdichtung des Zugangebots liess die Konigliche Eisenbahn Direktion Berlin KED Berlin den Blockabstand durch Inbetriebnahme weiterer Blockstellen verkurzen sodass zwischen Berlin und Zehlendorf ab 1906 technisch ein Drei Minuten Takt gefahren werden konnte Tatsachlich verdichtete die KED Berlin die Taktfolge in den Spitzenzeiten auf vier Minuten 11 Um die Leistungsfahigkeit der Bahn weiter zu steigern fuhrte die KED Berlin ab dem 1 Mai 1903 einzelne schnellfahrende Vorortzuge ein Diese fuhren zwischen Berlin und Zehlendorf ohne Halt durch und verkurzten die Fahrzeit auf diesem Streckenabschnitt auf 15 Minuten Da sie den Lauf der ubrigen Vorortzuge beeintrachtigten und eine hohere Taktfolge so nicht moglich war wurden sie zum 1 Mai 1907 wieder eingestellt Am 16 Dezember 1907 fuhrte die KED wieder den Schnellverkehr ein Die Zuge fuhren zunachst nur in Richtung Berlin und wechselten uber die Gutergleise des Bahnhofs Zehlendorf auf die Stammbahn wo ein provisorischer Seitenbahnsteig errichtet wurde Ab dem 1 Oktober 1909 verkehrten auch Zuge der Gegenrichtung nachdem ein zweiter Bahnsteig am Streckengleis Berlin Potsdam in Betrieb ging Da die Zuge vorrangig von der hiesigen wohlhabenden Bevolkerung genutzt wurde burgerte sich schnell die Bezeichnung Bankierzuge ein Da das Fahrgastaufkommen weiter um jahrlich bis zu zehn Prozent anstieg uberlegte die KED Berlin einen Teil der Wannseezuge dauerhaft auf die Stammbahn zu verlagern Hierzu liess sie eine Uberfuhrung am Bahnhof Zehlendorf errichten womit die stadteinwartigen Zuge beide Ferngleise uberqueren konnten In der Gegenrichtung wurde ein Gutergleis als Verbindungsgleis hergerichtet es kreuzte in Richtung Wannsee das stadteinwartige Gleis der Wannseebahn Nach der Fertigstellung der Uberfuhrung am 3 August 1911 wurde der Bau eines zweiten Mittelbahnsteigs in Zehlendorf in Angriff genommen dieser wurde vermutlich im Fruhjahr 1914 seiner Bestimmung ubergeben Er war zunachst nur Halt fur die Bankierzuge die Vorortzuge Richtung Werder fuhren durch 11 Zwischen Wannsee und Zehlendorf fuhren die Vorortzuge im Mischverkehr mit den Ortsguterzugen In Schlachtensee bestand eine Uberholmoglichkeit jedoch waren die Gleise zu kurz bemessen als dass sie alle Guterzuge der damals ublichen Zuglangen hatten nutzen konnen Um den Engpass zu beseitigen wurde 1907 der Bau eines separaten Streckengleises bis Schlachtensee beschlossen das am 1 Februar 1909 in Betrieb ging 11 Am 1 September 1934 wurde das Gleis bis Zehlendorf verlangert mit dem Ausbau wurden zudem die letzten Bahnubergange an der Alten Wannseebahn geschlossen 12 nbsp Empfangsgebaude des Bahnhofs Wannsee erbaut 1928 2015In Potsdam ging 1903 ein weiterer Vorortbahnsteig in Betrieb womit den Stadtbahn und Wannseebahnzugen getrennte Bahnsteige zur Verfugung standen 1912 wurde die Bahnsteighohe auf dem Abschnitt bis Potsdam auf 76 Zentimeter angehoben Bis 1915 erfolgte die Hoherlegung der Gleise im Bereich Nowawes Daneben wurden kleinere Arbeiten an den einzelnen Bahnhofen wie die Erneuerung der Stellwerke und der Bau von Gleiswechseln in Angriff genommen 11 1913 erreichte die Wannseebahn mit 42 3 Millionen beforderten Fahrgasten ihren vorlaufigen Hochststand 4 Durch das am 1 Oktober 1920 in Kraft getretene Gross Berlin Gesetz wurden mehrere Vororte nach Berlin eingemeindet die Stadtgrenze verschob sich dadurch bis nach Kohlhasenbruck Die nun in Berlin gelegenen Bahnhofe erhielten nach und nach den Vorsatz Berlin Wahrend der Abschnitt Wannsee Potsdam in das Elektrifizierungsprogramm der Deutschen Reichsbahn einbezogen wurde und von der Stadtbahn aus bedient werden sollte sollte der Abschnitt Wannseebahnhof Wannsee weiterhin von Dampfzugen bedient werden Der Bahnhof Wannsee musste fur die Einfuhrung des elektrischen Betriebs umgebaut werden die Wannseebahngleise endeten nun mittig zwischen den beiden Gleisen der verlangerten Stadtbahn an zwei im Richtungsbetrieb bedienten Mittelbahnsteigen Am 11 Juni 1928 wurde die Verbindung Erkner Stadtbahn Wannsee Potsdam auf elektrischen Betrieb umgestellt am 7 Oktober 1928 wurden die letzten Dampfzuge auf dem Abschnitt abgezogen Gleichermassen wurden die Zuge der Wannseebahn fortan nur noch bis zum Bahnhof Wannsee gefuhrt 12 Elektrifizierung Bearbeiten nbsp Empfangsgebaude des Bahnhofs Neubabelsberg 1931 nbsp S Bahnhof Feuerbachstrasse eroffnet 1933 2011 nbsp S Bahnhof Sundgauer Strasse eroffnet 1934 2015Infolge dieser Entwicklung war die Wannseebahn in den 1920er Jahren ins Hintertreffen geraten Neben der schnelleren Stadtbahn ab 1 Dezember 1930 als S Bahn bezeichnet kamen weitere Punkte hinzu die zu einem bedeutenden Verkehrsruckgang fuhrten Dies waren einmal der schlechte Umstieg zu den Ringbahnzugen der nur zwischen den Bahnhofen Grossgorschenstrasse und Schoneberg uber einen 400 Meter langen Fussweg zwischen den Streckengleisen unter der Langenscheidtbrucke hindurch dem sogenannten Hammelgang erfolgen konnte Hinzu kamen die relativ ungunstige Lage des Wannseebahnhofs zum Berliner Stadtzentrum da der Stadtbahnhof Friedrichstrasse deutlich zentraler lag Weitere Fahrgaste wanderten auf die Untergrundbahn ab die 1929 vom Thielplatz nach Krumme Lanke unweit des Bahnhofs Zehlendorf West verlangert wurde Die Berliner Verkehrsbetriebe planten ausserdem den Bau einer Schnellstrassenbahn von Zehlendorf nach Potsdam Die Fahrgastzahlen sanken dadurch bis 1929 auf 31 5 Millionen ab 12 13 14 Im Herbst 1927 legte die Reichsbahndirektion Berlin der Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn erste Plane zur Elektrifizierung der Wannseebahn vor Im Hinblick auf den geplanten Nordsud S Bahn Tunnel sollten unter anderem die Bahnanlagen im Kreuzungsbereich von Wannseebahn Ringbahn und Lichterfelder Vorortbahn umgestaltet werden um die Umsteigebeziehungen zwischen den drei Strecken zu verbessern Die Plane sahen vor die Wannseebahngleise in den Ringbahnhof Ebersstrasse zu verschwenken anschliessend sollte die Strecke entlang der Sudringspitzkehre verlaufen Ahnliches war fur den Bahnhof Papestrasse am Kreuzungspunkt von Ring und Lichterfelder Vorortbahn vorgesehen Der Bahnhof Schoneberg sollte zwei Bahnsteige fur den Richtungsbetrieb erhalten Als gemeinsamer Endbahnhof war der Potsdamer Ringbahnhof vorgesehen dem aufzugebenden Wannseebahnhof waren anderweitige Aufgaben zugekommen Die Bankierzuge sollten bei dem Vorhaben von allen Massnahmen mit Ausnahme des Verschwenken der Ferngleise nach Westen unberuhrt bleiben Zusatzlich waren fur den Ausbau der Wannseebahn zwei neue Haltepunkte Feldstrasse und Zehlendorf Ost vorgesehen 1930 uberarbeitete die RBD Berlin den Entwurf grundlegend und stellte drei Varianten fur den Umbau im Raum Schoneberg vor von denen die ersten beiden am Kreuzungspunkt von Wannsee und Ringbahn einen Turmbahnhof vorsahen 14 Am 25 November 1931 teilte der Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn Julius Dorpmuller der RBD Berlin mit dass sich der Verwaltungsrat fur den ersten Entwurf entschieden hatte Neben dem Turmbahnhof ware der bisherige Bahnhof Schoneberg von den Umbaumassnahmen nicht betroffen gewesen was insgesamt am kostengunstigen erschien Als weitere Massnahmen waren die Erneuerung des Oberbaus die Elektrifizierung der Ferngleise Potsdamer Bahnhof Zehlendorf Mitte und der Bau eines S Bahn Betriebswerkes am Bahnhof Wannsee vorgesehen Das Bahnbetriebswerk am Landwehrkanal diente fortan dem Abstellen von Reisezugwagen Die Verlangerung des Gutergleises Wannsee Schlachtensee bis nach Zehlendorf Mitte sollte vorbereitet werden 15 Uberdies waren die Kehranlagen fur den elektrischen Betrieb umzubauen und die Bahnsteige von 76 auf 96 Zentimeter anzuheben Die Bahnsteiggleise des Potsdamer Fernbahnhofs an denen neben den Bankierzugen auch Fernzuge hielten wurden abweichend hiervon auf 86 Zentimeter angehoben Zu guter Letzt musste das Unterwerk Ebersstrasse ausgebaut und ein zusatzliches Unterwerk in Lichterfelde West errichtet werden 16 17 Am 1 Marz 1933 wurde der Turmbahnhof Schoneberg eroffnet Der bisherige Ringbahnhof Ebersstrasse wurde gleichzeitig aufgegeben das Empfangsgebaude markiert seitdem den Westausgang des Bahnhofs Schoneberg Weiter westlich ging an der Schoneberger Hauptstrasse der Ringbahnhof Innsbrucker Platz in Betrieb Im Vorfeld erhielt der Ringbahnhof Schoneberg ab 1 Dezember 1932 den Namen Kolonnenstrasse Die nach Planen von Richard Brademann entworfenen Haltepunkte Feldstrasse und Zehlendorf erhielten auf Wunsch der Stadt Berlin die Namen Feuerbachstrasse und Sundgauer Strasse 12 16 Ab dem 15 Mai 1933 wurde die 18 61 Kilometer lange Strecke auf elektrischen Betrieb umgestellt Das Bahnbetriebswerk Wannsee wurde vier Wochen zuvor am 15 April 1933 in Betrieb genommen 17 Gleichzeitig ging der S Bahnhof Feuerbachstrasse in Betrieb Der S Bahnhof Sundgauer Strasse folgte am 1 Juli 1934 ebenso das Gutergleis Zehlendorf Mitte Schlachtensee Fur den S Bahn Betrieb bestellte die Reichsbahn 51 Viertelzuge der als Bauart Wannseebahn bezeichneten spateren Baureihe ET EB 1658 Die Fahrzeit der Wannseebahnzuge sank auf der Strecke zwischen Wannseebahnhof und Wannsee infolge der Elektrifizierung von 36 auf 29 Minuten die der Bankierzuge zwischen Potsdamer Bahnhof und Zehlendorf Mitte von 15 auf elf Minuten Die Zugfolge auf der Wannseebahn lag nach der Elektrifizierung weiterhin bei tagsuber zehn Minuten Im Berufsverkehr wurde diese bis Zehlendorf gelegentlich auch bis Wannsee auf funf Minuten verdichtet Die Bankierzuge fuhren morgens alle 20 Minuten und anschliessend tagsuber stundlich Ab 1936 waren auf der Strecke 120 km h schnelle S Bahn Zuge der spateren Baureihe ET EB 125 insgesamt 18 Viertelzuge im Einsatz 12 Die Kosten fur die Massnahmen beliefen sich auf rund 23 Millionen Mark 4 Nicht in direktem Zusammenhang mit der Wannseebahnelektrifizierung fanden zeitgleich weitere Modernisierungen statt 1931 32 ging am Bahnhof Neubabelsberg ein neues Empfangsgebaude in Betrieb 1936 eroffnete die Reichsbahn am S Bahnsteig einen pavillonartigen Zugang Fur beide Entwurfe zeichnete Richard Brademann verantwortlich Weiterhin wurden in Absprache mit der Stadt Berlin diverse Brucken an der Strecke erneuert Die mit Guterverkehrsanlagen ausgestatteten Bahnhofe erhielten zwischen 1936 und 1938 den Vorsatz Berlin dies betraf die Bahnhofe Wannsee Steglitz Lichterfelde West und Zehlendorf Mitte der Zusatz Mitte entfiel hierbei Nach dem Zusammenschluss der Gemeinden Neubabelsberg und Nowawes zur Stadtgemeinde Babelsberg erhielten die Bahnhofe Neubabelsberg und Nowawes am 1 April 1938 die Namen Babelsberg Ufastadt und Babelsberg 12 Der Bau des Nordsud S Bahn Tunnels fuhrte zu weiteren Baumassnahmen am nordlichen Ende der Strecke Zur Einfadelung in den Tunnel mussten die Wannseebahngleise auf die Ostseite der Stammbahn verschwenkt werden wofur ein kurzer Tunnel entstand Der Bahnhof Grossgorschenstrasse wurde ebenfalls auf die Ostseite verlegt und bis an die Yorckstrasse versetzt Der Hammelgang entfiel dadurch Die ersten Plane sahen einen viergleisigen S Bahnhof Grossgorschenstrasse mit Richtungsbetrieb zwischen den Wannsee und Ringzugen vor Da der S Bahnhof Kolonnenstrasse ebenfalls viergleisig ausgebaut werde sollte kam es zu einer abgespeckten Variante an der Grossgorschenstrasse mit nur einem Mittelbahnsteig fur die Wannseebahn 18 Bis zum 6 Oktober 1939 fuhren die Zuge den Wannseebahnhof an der danach geschlossen wurde Die Anlagen wurden danach fur den Fernverkehr genutzt die Bahnsteiggleise dienten zum Abstellen von Personenwagen An den beiden darauffolgenden Tagen wurden die Weichenverbindungen zwischen den Strecken hergestellt und ab dem 9 Oktober 1939 fuhren die Wannseebahnzuge durch den Tunnel bis nach Oranienburg 19 Der Abschnitt nordlich des Bahnhofs Schoneberg gehort seit den Umbaumassnahmen betrieblich zur Strecke durch den Nord Sud Tunnel Nachdem auch an der Wetzlarer Bahn durch den Grunewald bis 1937 durchgehende separate Vorortgleise errichtet worden waren wird der Abschnitt zwischen Wannsee und Potsdam betrieblich nicht mehr zur Wannseebahn gezahlt sondern fuhrt die Kilometrierung der Berliner Stadtbahn weiter 12 nbsp Wannseebahn beim S Bahnhof Yorckstrasse Grossgorschenstrasse 2013Die ab 1937 aufgestellten Plane zur Umgestaltung Berlins zur Welthauptstadt Germania sahen fur die Wannseebahn selbst vergleichsweise geringe Anderungen vor Die Verknupfung zwischen den Bankierzugen nun als Fern S Bahn oder FS Bahn bezeichnet und den normalen S Bahn Zugen in Zehlendorf sollte im Richtungsbetrieb erfolgen Die FS Bahn sollte als normale S Bahn von Konigs Wusterhausen uber die Gorlitzer Bahn und den Gorlitzer Bahnhof uber eine Ost West S Bahn zum Tunnelbahnhof Anhalter Bahnhof fuhren und dann auf die ehemaligen Ferngleise wechseln Die oberirdischen Anlagen des Potsdamer und Anhalter Bahnhofs sollten den Baumassnahmen weichen Am Schnittpunkt der geplanten Nord Sud Achse mit dem Generalszug sollte der zehngleisige Tunnelbahnhof Hornstrasse entstehen Das Vorortgleispaar sollte weiterhin von Potsdam nach Werder verlangert werden zudem war eine separate S Bahn Strecke parallel zur Stammbahn zwischen Zehlendorf und Babelsberg Ufastadt vorgesehen 12 19 20 Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit Bearbeiten Wahrend des Zweiten Weltkriegs blieb das theoretische Fahrplanangebot auf der Wannseebahn nahezu bestandig auch die Bankierzuge sollen bis zum 18 Februar 1945 im 20 Minuten Takt gefahren sein Spatestens im April 1945 war der Potsdamer Bahnhof durch alliierte Luftangriffe so stark beschadigt worden dass der Zugverkehr eingestellt werden musste Durch die weitgehende oder vollstandige Zerstorung der Brucken uber den Landwehr und Teltowkanal wurde die Strecke mehrfach unterbrochen 12 Am 2 Mai 1945 kam es dann zur Sprengung des Nordsud S Bahn Tunnels in Hohe des Landwehrkanals wodurch der Tunnel und weite Teile des U Bahn Netzes uberflutet wurden 19 Nach der Kapitulation kam die Demontage von Gleisen zu Reparationszwecken hinzu die Wannseebahn blieb zwischen Berlin und Wannsee weiterhin zweigleisig von Wannsee bis zum Teltowkanal bestand ein Gleis dahinter bis Potsdam wurden vorerst beide Gleise entfernt 21 Auf dem Abschnitt Schoneberg Wannsee fuhren ab dem 6 Juni 1945 morgens und abends jeweils ein Zugpaar Kurze Zeit darauf wurde zwischen Wannsee und Grossgorschenstrasse ein Pendelbetrieb mit taglich vier ab dem 21 Juli zwolf Zugpaaren durchgefuhrt Infolge des gefluteten Tunnels ging die Reichsbahn dazu uber eine Verbindung von der Grossgorschenstrasse zur 1944 aufgegebenen Sudringspitzkehre herzustellen sodass die Wannseebahnzuge ab dem 6 August zum Potsdamer Ringbahnhof fahren konnten 22 Gleichzeitig wurde der zweigleisige Betrieb zwischen Grossgorschenstrasse und Wannsee wieder aufgenommen und die Zugfolge auf der gesamten Strecke auf 20 Minuten verdichtet Ab dem 6 September 1945 wurde in Spitzenzeiten auch ein Zehn Minuten Takt zwischen Potsdamer Ringbahnhof und Zehlendorf angeboten Der Bankierzugverkehr wurde hingegen nicht wiederaufgenommen Die Zuge wurden den ubrigen Baureihen angepasst und die Stromschienen fur den Wiederaufbau der vollstandig abgebauten Vorortstrecke Berlin Erkner verwendet Von Wannsee aus bestand ab dem 16 Februar 1946 wieder S Bahn Verkehr nach Teltow allerdings musste am Teltowkanal umgestiegen werden wofur beiderseits des Kanals Notbahnsteige errichtet wurden Den Uberweg bildete eine Fussgangerbrucke Der Potsdamer Abschnitt war wegen fehlender Kreuzungsgleise bis zum 12 Mai 1946 nur im 30 Minuten Takt befahrbar danach alle 20 Minuten Ab dem 7 Juli 1946 war wieder ein durchgehender Verkehr moglich In der Berliner Innenstadt fuhren die S Bahn Zuge ab dem 27 Juli 1946 durch den Nordsud S Bahntunnel bis Bahnhof Friedrichstrasse ab dem 16 November 1947 bis zum Stettiner Bahnhof Ab dem 6 Juni 1948 war der nordliche Endpunkt in Birkenwerder wo ein Pendelanschluss nach Oranienburg bestand Der durchgehende Verkehr nach Oranienburg bestand wieder ab dem 8 Februar 1950 21 Die Wannseebahn in der geteilten Stadt Bearbeiten Der Fahrplan von 1961 sah auf der Zuggruppe 1 von Wannsee nach Oranienburg einen durchgehenden 20 Minuten Takt vor Verstarkerfahrten zwischen Wilhelmsruh und Wannsee verdichteten diesen tagsuber auf einen Zehn Minuten Takt Mit dem Bau der Berliner Mauer im Jahr 1961 musste der Verkehr auf den Abschnitt Wannsee Frohnau gekurzt werden wobei an den Ost Berliner Tunnelbahnhofen mit Ausnahme des Bahnhofs Friedrichstrasse als Grenzubergang nicht gehalten wurde Die Verstarker wurden auf den Abschnitt Anhalter Bahnhof Wannsee reduziert Der anschliessende S Bahn Boykott hatte einen drastischen Fahrgastruckgang von rund vier Funfteln zur Folge Da die Fahrgeldeinnahmen zuruckgingen und auch die Anstellung bei der Reichsbahn in West Berlin als verpont galt rustete diese die Strecken ab 1967 auf Ein Mann Betrieb um 23 Nach dem Streik der West Berliner Beschaftigten der Deutschen Reichsbahn im September 1980 wurde der Fahrgastbetrieb der Wannseebahn nicht wieder aufgenommen Sie diente aber weiterhin fur Betriebsfahrten zwischen dem Nord Sud Tunnel und dem S Bahnbetriebswerk Wannsee um Zuge von den Strecken Lichtenrade Lichterfelde Sud Heiligensee uberfuhren zu konnen Um die Leerfahrten zu beschleunigen wurden die Signale ungultig gemacht 23 nbsp Behelfsbahnsteig am S Bahnhof Rathaus Steglitz wahrend des Umbaus der Uberfuhrung Albrechtstrasse 1989Am 9 Januar 1984 wurde der Betrieb der S Bahn im Westteil Berlins von der Deutschen Reichsbahn an den Berliner Senat ubergeben der die BVG mit der Betriebsfuhrung beauftragte In der Bevolkerung wurde gefordert auch den Fahrgastbetrieb auf der Wannseebahn wiederaufzunehmen Hierfur waren umfangreiche Arbeiten insbesondere an den Bahnhofen erforderlich Am 1 Februar 1985 wenige Wochen vor der Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin am 10 Marz 1985 konnte die Strecke wiedereroffnet werden Die Linie S1 verkehrte zwischen Wannsee und Anhalter Bahnhof Die von Lichtenrade kommende Linie S2 endete im Januar 1984 zunachst am Anhalter Bahnhof war aber bereits im Mai des gleichen Jahres zunachst bis Gesundbrunnen und im Herbst bis Frohnau verlangert worden 24 Wegen Umbauarbeiten der Bahnbrucke uber die Albrechtstrasse wurden von Ende 1988 bis Mitte 1990 die S Bahn Gleise im Bereich des Bahnhofs Steglitz uber die Fernbahntrasse der Stammbahn verschwenkt und Behelfsbahnsteige angelegt 25 Entwicklung seit 1989 Bearbeiten nbsp S Bahnhof Potsdam Stadt 1993Nach dem Fall der Berliner Mauer wird die Strecke seit 1992 von der Linie S1 von Wannsee bis Oranienburg befahren Im gleichen Jahr wurde auch der S Bahn Verkehr zwischen Wannsee und Potsdam wieder aufgenommen dieser wird heute von der Linie S7 bedient Zwischen 1999 und 2003 wurde die Strecke zwischen Anhalter Bahnhof und Wannsee in mehreren Bauabschnitten grundlegend saniert Durch Installation neuer Signaltechnik und eines Elektronischen Stellwerks ist nun ein Funf Minuten Takt auf diesem Streckenabschnitt moglich 26 Die Streckenhochstgeschwindigkeit wurde von 80 km h auf 100 km h angehoben 27 Heute ist die Wannseebahn wieder eine wichtige Verbindung aus den sudwestlichen Wohngebieten nach Berlin Mitte sowie in das Parlaments und Regierungsviertel Die Nachfrage ist stetig gestiegen sodass neben dem 10 Minuten Grundtakt seit Anfang der 2000er Jahre auf dem sudlichen Teil der Linie S1 zusatzliche Verstarkerzuge in der Hauptverkehrszeit eingesetzt werden die von 2009 bis 2016 aufgrund der Betriebseinschrankungen bei der Berliner S Bahn jedoch nicht angeboten wurden Die weitgehend eingleisige Strecke zwischen Berlin Wannsee und Potsdam Hauptbahnhof ist verspatungsanfallig Daher wurde ein rund 700 Meter langer Streckenabschnitt vom Potsdamer Hauptbahnhof in Richtung Babelsberg zweigleisig ausgebaut und das Kehrgleis am Potsdamer Hauptbahnhof von der Ost auf die Westseite verlegt Die Gesamtkosten wurden mit rund 6 6 Millionen Euro veranschlagt 28 Die erweiterten Gleisanlagen gingen am 25 Marz 2019 in Betrieb zusammen mit dem im Streckenabschnitt Berlin Wannsee ausschliesslich bis Potsdam Hauptbahnhof neu installierten Zugbeeinflussungssystem ZBS 29 Literatur BearbeitenDie neue Vorortbahn Berlin Potsdam Wannseebahn und der Umbau des Potsdamer Bahnhofs in Berlin In Centralblatt der Bauverwaltung Nr 39 1891 S 378 379 zlb de Der Bau der Wannseebahn und die Umgestaltung des Potsdamer Bahnhofes in Berlin In Zeitschrift fur Bauwesen Nr 7 1893 Sp 421 440 zlb de Teil 1 Der Bau der Wannseebahn und die Umgestaltung des Potsdamer Bahnhofes in Berlin In Zeitschrift fur Bauwesen Nr 10 1893 Sp 539 556 zlb de Teil 2 Stefan Handke Die Eisenbahn Berlin Potsdam Die Wannseebahn Hildebrand Berlin 1988 ISBN 3 923164 07 6 Udo Dittfurth Michael Braun Die elektrische Wannseebahn Zeitreisen mit der Berliner S Bahn durch Schoneberg Steglitz und Zehlendorf Hrsg Berliner S Bahn Museum Verlag GVE Berlin 2004 ISBN 3 89218 085 7 Peter Bley 175 Jahre Berlin Potsdamer Eisenbahn 175 Jahre Eisenbahn in Preussen VBN Verlag B Neddermeyer Berlin 2013 ISBN 978 3 941712 29 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wannseebahn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Wannseebahn stadtschnellbahn de Die Wannseebahn berliner bahnen deEinzelnachweise Bearbeiten a b Preussischer Minister der offentlichen Arbeiten Hrsg Berlin und seine Eisenbahnen 1846 1896 Verlag Asthetik und Kommunikation Berlin 1982 S 159 Erstausgabe Julius Springer Verlag Berlin 1896 a b c Peter Bley 175 Jahre Berlin Potsdamer Eisenbahn 175 Jahre Eisenbahn in Preussen VBN Verlag B Neddermeyer Berlin 2013 ISBN 978 3 941712 29 4 S 62 66 Stefan Handke 150 Jahre Berlin Potsdamer Eisenbahn In Berliner Verkehrsblatter Heft 9 1988 S 235 255 a b c d e Reinhard Demps Peer Hauschild Alte Wannseebahn und Neue Wannseebahn Teil 1 In Verkehrsgeschichtliche Blatter Heft 6 1988 S 122 126 Peter Bley 175 Jahre Berlin Potsdamer Eisenbahn 175 Jahre Eisenbahn in Preussen VBN Verlag B Neddermeyer Berlin 2013 ISBN 978 3 941712 29 4 S 70 72 Peter Bley 175 Jahre Berlin Potsdamer Eisenbahn 175 Jahre Eisenbahn in Preussen VBN Verlag B Neddermeyer Berlin 2013 ISBN 978 3 941712 29 4 S 75 81 a b c d Peter Bley 175 Jahre Berlin Potsdamer Eisenbahn 175 Jahre Eisenbahn in Preussen VBN Verlag B Neddermeyer Berlin 2013 ISBN 978 3 941712 29 4 S 82 102 Die neue Vorortbahn Berlin Potsdam Wannseebahn und der Umbau des Potsdamer Bahnhofs in Berlin In Centralblatt der Bauverwaltung Nr 39 1891 S 378 379 zlb de a b c Bernd Neddermeyer Der elektrische Betrieb auf der Berliner S Bahn Band 1 Dampf oder Elektrizitat 1900 bis 1927 VBN Verlag B Neddermeyer Berlin 1999 ISBN 3 933254 05 1 S 19 25 a b Dietrich Kutschik Elektrische Zugforderung auf der Wannseebahn Der Versuchsbetrieb von 1900 bis 1902 In Verkehrsgeschichtliche Blatter e V Hrsg Strom statt Dampf 75 Jahre Berliner S Bahn Die Grosse Zeit der Elektrisierung Verlag GVE Berlin 1999 ISBN 3 89218 275 2 S 7 10 a b c d Peter Bley 175 Jahre Berlin Potsdamer Eisenbahn 175 Jahre Eisenbahn in Preussen VBN Verlag B Neddermeyer Berlin 2013 ISBN 978 3 941712 29 4 S 103 124 a b c d e f g h i Peter Bley 175 Jahre Berlin Potsdamer Eisenbahn 175 Jahre Eisenbahn in Preussen VBN Verlag B Neddermeyer Berlin 2013 ISBN 978 3 941712 29 4 S 125 157 Udo Dittfurth Michael Braun Die elektrische Wannseebahn Zeitreisen mit der Berliner S Bahn durch Schoneberg Steglitz und Zehlendorf Hrsg Berliner S Bahn Museum Verlag GVE Berlin 2004 ISBN 3 89218 085 7 S 38 48 a b Wolfgang Kiebert Der elektrische Betrieb auf der Berliner S Bahn Band 2 2 Die grosse Elektrisierung 1931 bis 1936 VBN Verlag B Neddermeyer Berlin 2014 ISBN 978 3 933254 24 5 S 4 7 Wolfgang Kiebert Der elektrische Betrieb auf der Berliner S Bahn Band 2 2 Die grosse Elektrisierung 1931 bis 1936 VBN Verlag B Neddermeyer Berlin 2014 ISBN 978 3 933254 24 5 S 8 9 a b Udo Dittfurth Michael Braun Die elektrische Wannseebahn Zeitreisen mit der Berliner S Bahn durch Schoneberg Steglitz und Zehlendorf Hrsg Berliner S Bahn Museum Verlag GVE Berlin 2004 ISBN 3 89218 085 7 S 49 66 a b Wolfgang Kiebert Der elektrische Betrieb auf der Berliner S Bahn Band 2 2 Die grosse Elektrisierung 1931 bis 1936 VBN Verlag B Neddermeyer Berlin 2014 ISBN 978 3 933254 24 5 S 12 25 Wolfgang Kiebert Der elektrische Betrieb auf der Berliner S Bahn Band 3 Zehn dramatische Jahre 1937 bis 1946 VBN Verlag B Neddermeyer Berlin 2013 ISBN 978 3 933254 20 7 S 21 28 a b c Udo Dittfurth Michael Braun Die elektrische Wannseebahn Zeitreisen mit der Berliner S Bahn durch Schoneberg Steglitz und Zehlendorf Hrsg Berliner S Bahn Museum Verlag GVE Berlin 2004 ISBN 3 89218 085 7 S 72 81 Bernd Kuhlmann Eisenbahn Grossenwahn in Berlin Die Planungen von 1933 bis 1945 und deren Realisierung 2 Auflage Verlag GVE Berlin 2008 ISBN 978 3 89218 093 7 S 64 79 a b Peter Bley 175 Jahre Berlin Potsdamer Eisenbahn 175 Jahre Eisenbahn in Preussen VBN Verlag B Neddermeyer Berlin 2013 ISBN 978 3 941712 29 4 S 158 165 Wolfgang Kiebert Der elektrische Betrieb auf der Berliner S Bahn Band 3 Zehn dramatische Jahre 1937 bis 1946 VBN Verlag B Neddermeyer Berlin 2013 ISBN 978 3 933254 20 7 S 113 121 a b Udo Dittfurth Michael Braun Die elektrische Wannseebahn Zeitreisen mit der Berliner S Bahn durch Schoneberg Steglitz und Zehlendorf Hrsg Berliner S Bahn Museum Verlag GVE Berlin 2004 ISBN 3 89218 085 7 S 94 103 Udo Dittfurth Michael Braun Die elektrische Wannseebahn Zeitreisen mit der Berliner S Bahn durch Schoneberg Steglitz und Zehlendorf Hrsg Berliner S Bahn Museum Verlag GVE Berlin 2004 ISBN 3 89218 085 7 S 104 109 Peter Bley 175 Jahre Berlin Potsdamer Eisenbahn 175 Jahre Eisenbahn in Preussen VBN Verlag B Neddermeyer Berlin 2013 ISBN 978 3 941712 29 4 S 206 207 20 Jahre Mauerfall Abschluss der Sanierung der S1 Nicht mehr online verfugbar In s bahn berlin de S Bahn Berlin GmbH 8 Februar 2010 ehemals im Original abgerufen am 2 August 2012 1 2 Vorlage Toter Link www s bahn berlin de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Ehrenfried Welzer Sanierung 1999 bis 2003 In Berliner S Bahn Museum Hrsg Die elektrische Wannseebahn Zeitreisen mit der Berliner S Bahn durch Schoneberg Steglitz und Zehlendorf Verlag GVE Berlin 2004 ISBN 3 89218 085 7 S 113 Potsdam S Bahn soll schneller werden Land finanziert Planungen fur die Bahn In mil brandenburg de Ministerium fur Infrastruktur und Landwirtschaft 5 Mai 2014 abgerufen am 11 Mai 2014 Kurzmeldungen S Bahn In Berliner Verkehrsblatter Nr 5 2019 S 96 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wannseebahn amp oldid 232629241