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Die ab 1941 so bezeichnete Baureihe ET 125 spater an die Baureihe 276 0 DR und 277 477 angepasst waren elektrische Triebwagen die fur eine besondere schnell zu befahrende S Bahn Verbindung im Gleichstrom Netz von Berlin 1934 35 1936 und 1938 gebaut wurden Die Wagen waren im Volksmund auch unter dem Namen Bankierzuge bekannt Sie wurden nach dem Krieg mit dessen Ende die Schnellfahrten eingestellt und nicht wieder aufgenommen wurden umgebaut und der Baureihe ET EB 166 angepasst Unter anderem verloren sie 1949 50 die leistungsfahigeren Fahrmotoren Ab den 1970er Jahren wurden sie in das Modernisierungsprogramm einbezogen und in Baureihe 277 nach 1991 477 877 umgebaut In diesem Zustand verkehrten sie bis 2003 im Berliner S Bahn Netz DR Baureihe ET EB 125DR Baureihe ET 166 276DB Baureihe 477ET 166 047 in der Triebwagenhalle ErknerET 166 047 in der Triebwagenhalle ErknerNummerierung DR 4501 4518 8501 8518DR ET EB 125 001 018DR ET EB 166 035 052Anzahl 4 10 4Hersteller wagenbaulich ET O amp K EB Wegmannelektrisch ET SSW AEG EB SSWBaujahr e 1935 1936 1938Ausmusterung bis 2003Achsformel Bo Bo 2 2 Gattung C4 esT BC4 esSpurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Kupplung 35 460 mmLange ET 17 300 mmEB 17 000 mmDrehzapfenabstand 11 800 mmDrehgestellachsstand 0 2500 mmDienstmasse 72 3 t 70 1 t 67 3 tReibungsmasse 40 8 tRadsatzfahrmasse 13 1 t 12 6 t 12 3 tHochstgeschwindigkeit 120 km hStundenleistung 560 kWTreibraddurchmesser 900 mmLaufraddurchmesser 900 mmStromsystem 750 V Stromubertragung seitliche von unten bestrichene StromschieneAnzahl der Fahrmotoren 4 GBM710 Kupplungstyp ScharfenbergSitzplatze 121 120 119Fussbodenhohe 1100 mm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verbleib 3 Technische Merkmale 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten Bankier Probezug elT 4501 ab 1941 ET 125 001 in der Fahrzeugsammlung des Deutschen Technikmuseums Berlin 2018Mit der Umstellung der Wannseebahn auf elektrischen Betrieb im Jahr 1933 sollten auch die Bankierzuge zwischen dem Potsdamer Bahnhof und Wannsee elektrisch gefahren werden Bei den Bankierzugen handelte es sich um Vorortzuge die ohne Halt zwischen dem Potsdamer Fern Bahnhof und dem Bahnhof Zehlendorf und weiter mit Unterwegshalt nach den sudwestlichen Villenvororten Berlins verkehrten und in Wannsee endeten In Zehlendorf hielten die Bankierzuge am Bahnsteig der Stammbahn Sudlich des Bahnhofs wechselten sie auf die Vorortgleise der Alten Wannseebahn der Teilstrecke uber Zehlendorf West heute Mexikoplatz Schlachtensee und Nikolassee nach Wannsee um dort an jedem Bahnhof dieser Villenvororte zu halten Fur die Uberleitung der von Wannsee kommenden Zuge Richtung Berlin uber die Stammbahngleise am Bahnhof Zehlendorf wurde ein Bruckenbauwerk errichtet nachdem zunachst lediglich eine niveaugleiche Kreuzung bestand Die Bankierzuge waren ein zusatzliches Angebot der Eisenbahn wahrend des Berufsverkehrs der Geschaftsleute zu den Zugen der Wannseebahn Im Abschnitt Potsdamer Bahnhof Zehlendorf fuhren sie auf den Ferngleisen im Mischverkehr unter anderem mit den Schnellzugen Berlin Magdeburg Im Rahmen der Elektrifizierung der Wannseebahn 1933 war es nur logisch auch die bereits seit 1903 verkehrenden dampfbetriebenen Bankierzuge auf elektrischen Betrieb umzustellen Deshalb wurden auch die Gleise der von den Bankierzugen befahrenen Stammbahn inklusive der Verbindungsgleise in Zehlendorf auf elektrischen Betrieb umgestellt Weiterhin musste eine neue Fahrzeugbaureihe geschaffen werden mit der auf der einen Seite auf dem Abschnitt von Potsdamer Bahnhof bis Zehlendorf die Reisegeschwindigkeit deutlich erhoht werden konnte auf der anderen auch der Abschnitt Zehlendorf bis Wannsee im Mischverkehr mit den herkommlichen S Bahnzugen befahren werden konnte Diesen Forderungen entsprechend entstand zunachst ein Probezug aus vier Viertelzugen Bauart 1934 geliefert 1935 DR Nummern esT 3796 es 6308 esT 3797 es 6306 esT 3798 es 6309 esT 3799 es 6307 ab 1936 esT 4501 4504 es 6501 6504 ab 1938 esT 4501 4504 es 8501 8504 ab 1941 DR Nummern ET EB 125 001 004 Ihm folgte eine Serie von zehn Viertelzugen Bauart 1935 a geliefert 1936 DR Nummern esT 4505 4508 es 6505 6508 ab 1938 esT 4505 4514 es 8505 8514 ab 1941 DR Nummern ET EB 125 005 014 sowie 1938 nochmals vier Viertelzuge Bauart 1937 I DR Nummern esT 4515 4518 es 8515 8518 DR Nummern ET EB 125 015 018 Alle drei Serien waren fur eine Hochstgeschwindigkeit von 120 km h ausgelegt Fur die in der Sekundarliteratur oft verbreitete Behauptung die Zuge waren fur eine nennenswert hohere Geschwindigkeit von mehr als 120 km h ausgelegt gewesen gibt es keinen Beleg Die Deutsche Reichsbahn unterzog die Viertelzuge einer ausgedehnten Erprobung Unter anderem untersuchte sie das Zusammenspiel von Stromabnehmern und Stromschiene bei hohen Geschwindigkeiten sowie der Fahrsperreneinrichtung Mit der zuletzt gelieferten Serie unternahm die Deutsche Reichsbahn um 1939 40 Versuche fur eine induktive Zugbeeinflussung auf den Stammbahngleisen Die Hochstgeschwindigkeit von bis zu 120 km h wurde ab 1938 fur zwei Wagenzuge der Bauart 1935 a genehmigt der dritte Umlauf war ein Zug fur 80 km h der nur am Vormittag auf der Bankierstrecke fuhr und konnte nur auf den Ferngleisen zwischen Potsdamer Bahnhof und Zehlendorf gefahren werden 1939 gab es stadteinwarts 14 Zugfahrten vormittags sogar im Zwanzigminutentakt wahrend stadtauswarts nur nachmittags sieben Zugfahrten im Stundentakt fuhren Die Zuge benotigten zwischen Zehlendorf und Berlin Potsdamer Bahnhof nur elf Minuten die regularen S Bahnzuge mit 20 Minuten rund doppelt so lang Kursbuch Sommer 1939 Dieser Schnellverkehr wurde bis Anfang 1945 betrieben Diese Zeiten wurden bis heute nie wieder erreicht Derzeit 2021 benotigt die S Bahn von Zehlendorf bis zum Potsdamer Platz 23 Minuten Ab 1941 wurden die Baureihe als ET EB 125 bezeichnet Die Zuge der Baureihe ET EB 125 wurden nicht nur auf den beschleunigten Umlaufen eingesetzt sondern auch im normalen S Bahn Verkehr auf der Wannseebahn 1949 wurde die Baureihe ET EB 125 an die Baureihe ET EB 166 angepasst und erhielt unter anderem die ublichen Fahrmotoren der Bauart GBM 700 mit einer Leistung von 90 kW Sie wurden in der Reihenfolge ihres Umbaues als ET EB 166 035 bis 052 eingereiht 1970 wurden die Wagen in die Baureihe 276 0 umbezeichnet Sie waren fast alle im Bw Wannsee im damaligen West Berlin beheimatet Allerdings verringerte sich der Bestand der Baureihe 276 und damit der Bankierzuge im Bw Wannsee bereits seit Anfang 1979 deutlich Nach dem Berliner S Bahnstreik 1980 wurden die verbliebenen Zuge vom Bw Wannsee abgezogen und fortan im Ostteil der Stadt eingesetzt Im Reichsbahnausbesserungswerk Schoneweide wurden sie zusammen mit den ubrigen Fahrzeugen der Baureihe 276 0 einer Rekonstruktion unterzogen und in die Baureihe 277 ab 1992 477 877 eingeordnet Davon ausgenommen war der Probezug der Bauart 1934 wegen der abweichenden Untergestelle Verbleib Bearbeiten Innenraum des ProbezugsErhalten geblieben sind zwei Viertelzuge des Probezuges von 1935 Ein Trieb und ein Beiwagen 276 035 036 ex ET EB 125 001 wurden Anfang der 1990er Jahre von einer Privatperson gekauft Der Triebwagen 276 035 ging im Jahr 1994 als Dauerleihgabe an das Deutsche Technikmuseum Berlin Der Beiwagen war bis November 2016 in der Triebwagenhalle Hundekehle abgestellt und anschliessend im Eisenbahnpark Wendisch Rietz Am 6 September 2019 traf auch der Beiwagen 276 036 als Leihgabe 1 im Technikmuseum ein Somit befindet sich nun das vollstandige Viertel des ersten Probezugs der Bauart Bankier dort 2 Der andere Viertelzug wurde vom Verein Historische S Bahn Berlin betreut 276 031 032 ex ET EB 166 047 ex ET EB 125 003 aber wegen schlechtem Zustand und fehlender Erhaltungsmoglichkeiten 2016 verschrottet Erhalten geblieben ist lediglich der Fuhrerstandskopf des Triebwagens welcher an der Aussenwand der Twh Erkner aufgestellt ist Technische Merkmale BearbeitenIn der betrieblichen wagenbaulichen und elektrischen Grundkonzeption entsprachen die ET 125 weitgehend den beiden 1933 gelieferten Versuchsviertelzugen der Bauart Wannsee ET 165 8 Allerdings waren Wagenkasten und Drehgestelle komplette Schweisskonstruktionen wobei die Blechwande nach wie vor eingenietet wurden und die Wagenstirnpartie erhielt eine runde elegantere Kopfform Der Wagenkasten wurde wie bei den genannten Versuchsviertelzugen etwas uber die Kopfstucke der Bodenrahmen hinweg verlangert ohne in den Gesamtabmessungen im Vergleich zu anderen S Bahnbaureihen langer zu werden Es wurden nur Trieb und Beiwagen gebaut auf anfangs angedachte Steuerwagen wurde verzichtet An der Bauart 1934 erprobte die Reichsbahn verschiedene Komponenten an je zwei Viertelzugen amerikanische Schwanenhalsdrehgestelle 1936 auf Regeldrehgestelle umgebaut Soffitten und Perlkettenbeleuchtung spater auf Regelausfuhrung mit Opalglaslampen umgebaut Normalheizung und Saugluftung sowie Warmluftheizung mit kombinierter Luftung um 1940 auf Normalheizung und Saugluftung umgebaut lastabhangige Bremsanlage spater ausgebaut Dampfungsvorrichtung zur Verbesserung der Laufruhe auf geraden Strecken zugunsten von Dampfungspuffern am Kurzkupplungsende entfallen Die vier Viertelzuge des Probezuges kamen wegen vieler technischer Mangel erst bis 1940 vollstandig in den Betriebseinsatz Leicht abgewandelte Wagenkasten geringfugig geanderte Masse gefalligere Front mit besseren Proportionen erhielten die Serie der Bauart 1935 a sowie die nahezu baugleichen Olympiazuge der Bauart 1935 DR Baureihe ET 166 Bei ihnen erprobte die Deutsche Reichsbahn Drehgestelle mit grosserem Achsstand von 2600 mm statt 2500 mm was aber keine bessere Laufruhe brachte weshalb man bei spateren Serien wieder zur Normalausfuhrung zuruckkehrte Ebenso bewahrte sich hier die lastabhangige Bremse nicht Die Bauarten 1934 1935 und 1935 a besassen eine separate Fuhrerstandstur auf der Beimannseite Bei spateren Serien der Vorkriegsproduktion so bei den Bauarten 1937 I und II verzichtete man wieder darauf weil unter anderem das Personal uber eindringenden Fahrtwind klagte Um eine Hochstgeschwindigkeit von 120 km h zu ermoglichen besassen die Bankierzuge Fahrmotoren der Bauart GBM 710 mit 140 kW Stundenleistung statt GBM 700 mit 90 kW wie bei den ET 165 Die Erhohung der Geschwindigkeit wurde nicht uber eine Anderung der Getriebeubersetzung sondern uber eine Erhohung der Motordrehzahl bei gleichzeitiger Feldschwachung erreicht 1200 Umdrehungen pro Minute statt 800 Zudem anderte man die Steuerung von gebrochener Anfahrt ET 165 auf eine halbgebrochene Literatur BearbeitenHistorische S Bahn e V Hrsg Zuge der Berliner S Bahn Die eleganten Rundkopfe GVE Berlin 2003 ISBN 3 89218 477 1 Carl Wilhelm Schmiedeke Der Wagenpark der Berliner S Bahn Lokrundschau Verlag Hamburg 1997 ISBN 3 931647 05 6 Weblinks Bearbeiten Commons Berlin S Bahn train type ET 125 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Liste der erhaltenen S Bahn Fahrzeuge des Vereins historische S Bahn Berlin S Bahn Galerie de Baureihe ET 125 Bauart BankierEinzelnachweise Bearbeiten Olaf Hackhausen LOK Report Beiwagens vom Bankierzug Prototyp trifft im DTM ein Abgerufen am 7 September 2019 Kurzmeldungen Museen Fahrzeuge Vereine In Berliner Verkehrsblatter Nr 12 2019 S 250 Baureihen deutscher Elektro und Akkumulatortriebwagen Baden Bayern Pfalz Preussen Sachsen Wurttemberg Deutsche Reichsbahn 1920 1945 Deutsche Bundesbahn Deutsche Reichsbahn 1945 1993 Deutsche Bahn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title DR Baureihe ET 125 amp oldid 217421217