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Die Wallfahrtskirche Zur schmerzhaften Mutter Gottes ist ein seit 1991 denkmalgeschutztes romisch katholisches Kirchengebaude in Hennef Bodingen Sie ist eine von 5 Kirchen im Pfarrverbund Hennef Ost und gehort zum Erzbistum Koln 1408 war der Bau des Gotteshauses vollendet und es wurde der Allerseligsten Jungfrau Maria und den Heiligen Drei Konigen geweiht Das Gebaude ist seit 1834 Pfarrkirche der Pfarrgemeinde Zur Schmerzhaften Mutter und liegt direkt neben dem ehemaligen Kloster Bodingen weithin sichtbar auf dem ersten Hohenzug des Nutscheid Die spatgotische Basilika besteht aus zwei Teilen der altere Teil mit einem geosteten dreischiffigen Langhaus und einbezogenem Westturm sowie dem neueren Teil erganzt in zwei Bauabschnitten ab 1439 mit dem Querhaus und zwischen 1490 und 1500 mit einem neuen Chor im Osten Zur schmerzhaften Mutter BodingenBodingen Kirche PfarrhausInnenansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Legende 1 2 Wallfahrtskirche und Kloster 2 Beschreibung 2 1 Architektur 2 2 Orgel 2 2 1 Geschichte 2 2 2 Heute 2 3 Gelaut 2 3 1 Glocken 2 3 2 Pilgerzeichen 2 4 Stiftungstafeln 2 4 1 Inschrifttafel Wilhelms von Nesselrode 2 4 2 Stiftungsurkunde Bertrams von Nesselrode 2 5 Fenster 2 6 Grufte 2 7 Weitere Ausstattung 2 7 1 Jacobuskreuz 2 7 2 Gnadenbild und Gnadenaltar 2 7 3 Gemalde 2 7 4 Grabdenkmal der Elisabeth von Nesselrode Ehreshoven 2 7 5 Reliquien 2 7 6 Beweinungsgruppe 2 7 7 Verkundigungsfresko 3 Heute 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenLegende Bearbeiten Um 1350 hat der einfache Arbeiter Christian von Lauthausen nach einer Marienerscheinung in einer Kolner Werkstatt das Vesperbild der Mater Dolorosa schnitzen lassen und es zunachst in einem Bildstock neben seiner Klause im Wald bei Altenbodingen das damals noch Bodingen hiess aufgestellt Wegen der vielen Pilger wollte er dieser Pieta dort eine Kapelle bauen was aber nicht gelang weil die Mauern uber Nacht immer wieder einsturzten Da hatte er erneut eine Erscheinung der Mutter Gottes die ihm befahl seinen Maulesel zu beladen und diesem zu folgen Dort wo der Maulesel in der Wildnis stehen blieb wurde dann die Kapelle erbaut Wallfahrtskirche und Kloster Bearbeiten Gemeinsam mit Pfarrer Peter Meisenbach aus Geistingen begann Christian von Lauthausen 1397 mit dem Bau einer grossen Kirche die dem wachsenden Pilgerstrom zu diesem Ort gerecht wurde Die Wallfahrtskirche entstand zu Ehren des Gnadenbildes der Mater Dolorosa 1408 wurde die Kirche der Schmerzhaften Mutter und den Hl drei Konigen geweiht Es handelt sich um den altesten Wallfahrtsort der Schmerzhaften Mutter in Deutschland 1417 starben beide Erbauer der Kirche Christian von Lauthausen ebenso wie Peter Meisenbach letzterer am 17 September und wurden in der Kirche beigesetzt Nach der Einfuhrung des Kompassionsfestes wurde 1424 das Kloster Bodingen der Augustiner Chorherren gegrundet um die nochmals gestiegene Anzahl von Pilgern betreuen zu konnen Um die klosterlichen Stiftsgottesdienste von den Wallfahrten besser trennen zu konnen wurde die Kirche 1439 1500 um ein Querhaus und um einen Chor erweitert In diesem Kloster wirkte der beruhmte Klosterreformer Johannes Busch 1399 1480 als Diakon Seit Aufhebung des Stiftes ist sie katholische Pfarrkirche Seit 1991 steht sie unter Denkmalschutz 1 Hauptartikel Kloster Bodingen Hauptartikel KompassionsfestBeschreibung BearbeitenArchitektur Bearbeiten nbsp Schlusssteine im sudlichen SeitenschiffDer Eindruck des Aussenbaus wird bestimmt durch das Zusammenwirken des viergeschossigen Westturmes und des Chores mit zehneckigem Zeltdach Die Kirche ist eine dreischiffige gotische Pfeilerbasilika mit eingezogenem Turm der im Mauerwerk 24 m und bis zur Helmspitze 43 5 m hoch ist Funfseitig schliessen die Kreuzarme ab Das Chorhaus entstand 1480 bis 1500 anstelle einer kleineren Choranlage Das Traufgesims dieses Chorhauses liegt ca 0 7 m hoher als das des Querschiffes wahrend die Sockelhohe gleich ist Das spitze Chordach war ursprunglich hoher seine Hohe wurde bei der grossen Renovierung 1884 aus Kostengrunden um 6 m vermindert Ebenso wurden die Dacher der beiden Seitenschiffe wieder flacher nachdem sie bis zur Renovierung am Hauptgesims des Mittelschiffes uber den Obergadenfenstern ansetzten und diese somit komplett verdeckten 2 setzen sie in der jetzigen und auch ursprunglichen Ausfuhrung s Fundationsbild von 1621 wieder darunter an Der Grund fur die zwischenzeitliche Anderung lag wohl darin dass ein direkt an das Dach des Mittelschiffes angesetztes Dach leichter abzudichten war Weitere grossere Renovierungen fanden nach Ende des Zweiten Weltkriegs und in den 1960er Jahren statt Die Basilika ist aus Bruchstein gemauert und nach Osten ausgerichtet Sie hat vier Joche mit niedrigem Obergaden Im Chor befindet sich ein Glasfenster mit einer Kreuzigungsdarstellung auch der Stifter Erzbischof Hermann von Hessen 1450 1508 wird im Bild gezeigt 3 Im Mittel und den beiden Seitenschiffen bietet die Kirche 230 Personen Platz Seit der Renovierung von 1960 bis 1967 sind im Inneren die Steine der tragenden Elemente vor allem der Pfeiler Bogen und Rippen sichtbar Ausserdem wurde auf der Spitze des Chordaches eine Marienfigur des Bildhauers Manfred Saul montiert die der Schlange den Kopf zertritt Die Gesamtlange betragt 35 3 m die Seitenschiffe haben eine lichte Weite von 3 70 m und das Mittelschiff ist 5 50 m breit Abweichend von ublichen gotischen Architekturen hat das Querschiff eine andere Breite als das Mittelschiff namlich 4 45 m Das Mittelschiff setzt sich aus 4 Jochen zusammen von denen nur das westliche eine quadratische Grundform hat Die Vierung hingegen hat einen Trapez formigen Grundriss Dadurch wird die Aufweitung vom schmaleren Mittelschiff in den breiteren Chorraum moglich Ausser dem Schlussstein im Chor der einen geoffneten Pinienzapfen darstellt sind alle anderen Schlusssteine mit Blattornamenten verziert Im sudlichen Seitenschiff unterscheiden sich jedoch drei Schlusssteine in den Kreuzrippen dadurch dass sie zusatzlich Gesichter zeigen Sie gehoren zur Originalausstattung und sind somit uber 600 Jahre alt Es darf angenommen werden dass diese unfreundlich wirkenden groben Darstellungen wohl als Bedrohung von oben zu sehen sind gegen die die Gottesmutter die Betenden schutzen soll Warum nur diese drei Schlusssteine ein solches Gesicht zeigen ist ungeklart besonders da die Pieta erst im 17 Jhd im sudlichen Querhaus ihren Platz fand Die Gewolbebildung der beiden Bauabschnitte ist durchaus unterschiedlich Im alteren Mittelschiff entspringen einfach profilierte Rippen aus den Pfeilern und Wanden Im neueren Teil Chor und Querschiff werden die Rippen von Diensten aufgenommen die tief heruntergefuhrt sind und auf schon gearbeiteten Konsolen aufsitzen Diese sind im sudlichen Querschiff aufwandiger gestaltet was den Schluss zulasst dass sich fruher hier mehr Pilger aufhielten Orgel Bearbeiten Geschichte Bearbeiten Eine Orgel ist bereits im fruhen 17 Jahrhundert auf dem Fundationsbild zu sehen Das Instrument befand sich im nordlichen Querschiff hoch aufgehangt als sogenannte Schwalbennestorgel die uber ein eigenes Treppenturmchen erreichbar war Das Bodinger Memorienbuch dokumentiert eine Schenkung von 40 Reichstalern 1674 fur die Erneuerung der Orgel sowie den Tod des Organisten Heinrich Luttegelhe 1730 Im Jahr 1847 wird von der Revision einer Orgel durch Eberhard Kraft aus Poppelsdorf berichtet die die Konigliche Regierung in Auftrag gab Das Ergebnis war dass sich das Instrument besonders durch Holzwurmbefall in einem sehr schlechten Zustand befand Im Jahr 1912 hat der Orgelbauer Johannes Klais Fa Klais Bonn 4 aus Bonn eine neue Orgel geliefert Opus 479 die zweigeteilt auf der damals noch vorhandenen Westempore aufgestellt wurde Der Spieltisch war frei auf der rechten Emporenseite aufgestellt und verfugte uber zwei Manuale Pedal und ursprunglich 13 Register Erganzt wurde spater eine Trompete 8 Im Jahr 1963 verschwand die Empore im Rahmen der Kirchenrenovierung und die Orgel wurde wieder im nordlichen Querschiff aufgestellt Diese Orgel wurde vom Orgelbauer Peter Busch aus Troisdorf zu grossen Teilen aus der alten Klais Orgel aufgebaut Es wurde ein Gehause in Kastenform in dem die beiden Windladen ubereinander gesetzt wurden und aus der Trompete 8 eine Trompete 4 wurde Heute Bearbeiten Die heutige Orgel am westlichen Haupteingang wurde 1997 von der Firma Orgelbau Schulte erbaut Das Schleifladen Instrument hat 24 Register auf drei Manualen und Pedal 8 dieser Register konnten aus der alten Klais Orgel ubernommen werden Die Spieltrakturen sind mechanisch die Registertrakturen sind elektrisch 5 Disposition der Orgel II Hauptwerk C g31 Bordun 16 2 Prinzipal 8 3 Flauto 8 4 Oktave 4 5 Flote 4 6 Superoktave 2 7 Larigot 1 1 3 8 Cornett 5fach9 Mixtur 5fach 2 10 Trompete 8 III Nebenwerk C g311 Violon 8 12 Gedecktflote 8 13 Viola di Gamba 8 14 Vox celeste 8 15 Flute travers 4 16 Oktavin 2 17 Nasard 2 2 3 18 Terz 1 3 5 19 Trompette harmonique 8 20 Hautbois 8 21 Tremulant Pedal C f122 Subbass 16 23 Oktavbass 8 24 Gedecktbass 8 25 Posaune 16 Manual I Koppeln I P II P diverse elektrische Sub und Superoktavkoppeln Gelaut Bearbeiten Glocken Bearbeiten nbsp Glocke von 1757 uber dem Chor77 Treppenstufen fuhren in die in ca 20 m Hohe gelegene Glockenstube im dritten Geschoss des Westturmes Dort befinden sich drei der insgesamt vier Glocken aus Bronze von 1397 1398 1470 Die vierte Glocke von 1757 wurde vom Prior Heinrich Klein beschafft und hangt uber dem Chor Glocke I II III IVName Maria Johannes der Evangelist MariaGlockengiesser Ailf von Wippervorde Gerhard Duisterwalt Coln Henricus Rosengarden Coln Henricus Ross ColnGussjahr 1470 1397 1398 1757Metall Bronze Bronze Bronze BronzeDurchmesser mm 1430 1252 919 788Schlagringstarke mm 119 111 110 88 81 82 67 65 60 74 63 Gewicht ca kg 1740 1200 450 350Proportion Dm Sr 1 12 0 1 14 3 1 13 7 1 10 6Schlagton Nominal es 4 D es 3 F a 4 es 0Konstruktion Uberschwere Rippe Leichte Rippe Mittelschwere Rippe Uberschwere RippeSchwingdauer s 2 4 2 25 2 0 source source source source source source Gelaut der Glocken I III zum Hochamt im Vordergrund II Mitte III und rechts I Die alteste Glocke genannt die Mittagsglocke tragt die Inschrift HOC VAS ORNATUM JOANNES EVANGELISTA NOMINATUM ANNO DOMINI MCCCXCVII GERARDUS DUISTERWALT ME FECIT Die jungste Glocke hangt nicht im Turm sondern uber dem Chor und tragt die dreizeilige Inschrift MARIA HEISCHE ICH ZU CHOR LEUTE ICH DAS UNGEWITTER VERTREIBE ICH CONFLATA CAMPANA HAEC CONSECRATA SVB PRAELATO HENRICO KLEIN HENRICUS ROSS COLON ME FACIT 1757 Der 27 Prior Heinrich Klein hat sie giessen lassen Ausser im grossen Fest Gelaut lautet sie 5 Minuten vor Messebeginn Die kleinste der drei grossen Glocke von 1398 tragt die Inschrift IN HONORE BEATAR VIRGINIS MARIAE HINRICUS ROSENGARDEN ME FECIT ANNO DOMINI MCCCXCVIII V SEPTEMBRIS Sie tragt ein kleines Reliefbild das einen Ritter zu Pferde darstellt der mit einem Lanzenstoss einen Drachen totet Die grosste Glocke von 1470 tragt die Inschrift MARIA HEICCHEN SO ICH IN EIR GOTZ LUEDDEN ICH AL UNGEWEDDER VERTREIBEN ICH ANNO DOMINI MCCCCLXX Sie ist eine Meisterleistung gotischer Glockengusskunst und liegt in Klangvolumen und Singtemperatur weit uber dem Durchschnitt der meisten mittelalterlichen Glocken Sie wurde im letzten Krieg beschlagnahmt kehrte aber 1947 unter dem Glockner August Putz unversehrt an ihren Einsatzort zuruck Diese Glocke wird ausserdem fur den Stundenschlag benutzt Pilgerzeichen Bearbeiten nbsp Pilgerzeichen an der Glocke von 1470Die grosse Marien Glocke von 1470 weist eine Besonderheit auf sie tragt ein nachgewiesenes Pilgerzeichen das sich noch in einem sehr gutem Zustand befindet Pilgerzeichen sind kleine Metallgusse die seit der Mitte des 12 Jahrhunderts in Wallfahrtsorten an Pilger verkauft wurden Auf ihnen ist der oder die jeweils verehrte Heilige in diesem Fall die Gottesmutter Maria abgebildet Jedes Pilgerzeichens ist mit einem bestimmten Herkunftsort verbunden Dieses Zeichen zeigt eine rechteckige Grundform mit drei bekronenden Turmchen Im mittleren Turm sitzt darunter ein rundes Spiegelrahmchen und weiter darunter eine gotische Spitzbogenarkade Darin sitzt die gekronte Gottesmutter mit dem nach links liegenden Leichnam Christi mit je einem Adorant kniend auf jeder Seite Das Bild wird links und rechts von zwei halbhohen kreuzblumen bekronten Fialen begrenzt und misst 80 57 mm Stiftungstafeln Bearbeiten nbsp Epitaph Wilhelms von Nesselrode 1474 Im rechten also sudlichen Seitenschiff gibt es zwei steinerne Stiftungsurkunden Die beiden rechteckigen Tafeln sind in die Wand eingelassen und komplett mit einer Inschrift in gotischen Buchstaben bedeckt Minuskel die teilweise rot und gelb hervorgehoben sind In den vier Ecken tragen sie Wappen darunter das der Familie Nesselrode ein rotes Wappenschild mit einem nach oben und unten zeigenden doppelten silbernen Zinnenkranz Inschrifttafel Wilhelms von Nesselrode Bearbeiten Die grossere Tafel weist Anzeichen eines Epitaphs auf und befindet sich heute rechts vom Sudportal Sie misst 190 mal 98 cm und ist die altere der beiden Tafeln datiert auf 1474 1962 wurde sie im Rahmen der Instandsetzung der Kirche aus dem nordlichen in das sudliche Kirchenschiff verbracht Sie wurde von Bertram von Nesselrode 1510 fur seinen Vater Wilhelm von Nesselrode Herr zum Stein 15 April 1474 in Auftrag gegeben 6 Wilhelm von Nesselrode liegt im Mittelschiff der Kirche begraben sein Sohn Bertram hingegen in der Klosterkirche Ehrenstein Oben rechts ist ein Wappen mit einem Lowen mit dem Kopf im Profil zu sehen bei dem es sich um das Grafschaft Wappen handelt Ein weiteres Wappen unten rechts zeigt ebenfalls einen Lowen jedoch mit dem Kopf en face bei dem es sich um das Wappen der Grafschaft Sayn handelt Das Wappen unten links ist teilweise zerstort es ist das Dreirautenwappen von Stein 7 Der Text lautet Originaltext Ubersetzung1 in de jare uns here MCCCCLXXIIII des XV dags jnde aprille starff der strenge here 2 wilhem van nesselroede ritter here zom steyne de got genade der selve eyne3 ewige memorie vur syn synre aldere beider synre huysvraue jnde synre nakomen4 sele selcheit bestediget hait in dese gotz huse nemlich durch dat gantze jare zo allen5 maeynde memorie jnde alle jars eyns up de dach synre gracht jairgetzyde myt alle preis t 6 meysse vigylien jnde c om mendacie zo doyn dar zo he umb dat sulchs zo ewige gedechtn iys 7 volbracht werd gegeve de hoff zo hasewynkel mit IIII overlensche gulde zwa ayme wy n 8 die man up zyt bȳne de maynde as ma de memorie jnde jairgetzide heldt verdoyn sall9 als de prieste II firdel wyns jnde de converse yedere I pot wyns jtem noch zwa aymen10 wyns de man ewelich zu der cōsecracie des wirdige hillige Sacrametz up allen11 elteren urbere Sall jtem desen gegewordige elter hait her bertram van nesselroede12 ritter here zo erensteyn her wilhems Son unde margrete sȳ huysvraue bestedige t 13 myt eȳre degeliger ewiger mysse myt drȳ byrnede kertze bȳne de misse jnde dry n 14 lampe myt oley byrnede dach jnd nacht ewelich jte de hoff zor heyden15 jnd XV overlensche gulde uis de hoeve zo menden dem got genedich sy 1 In den Jahren unseres Herren 1474 den 15 Tag in dem April starb der gestrenge Herr 2 Wilhe l m von Nesselrode Ritter Herr zum Stein dem Gott gnadig sei Derselbe der eine3 ewige Stiftung fur seine seiner Eltern seiner beiden Ehefrauen B 1 und seiner Nachkommen4 Seelen Seligkeit getatigt hat namlich in diesem Gotteshaus das ganze Jahr hindurch jeden5 Monat ein Gedachtnis und jedes Jahr am Tag seines Begrabnisses ein Jahrgedachtnis mit allen Priestern6 mit Messen Totenwachen und Furbitten zu halten damit dies auf Ewig moglich ist7 hat er den Hof zu Hasewinkel B 2 gestiftet dazu 4 Oberlandische Gulden zwei Ohm B 3 Wein8 die man zur Zeit der Messen und Jahrgedachtnisse eines jeden Monats verteilen soll9 die Chorherren sollen 2 Viertel Wein und die Laienbruder jeder einen Becher Wein erhalten und noch zwei Ohm10 Wein der auf Ewig zur Konsekration des hl Blutes und Leibes auf allen Altaren dienen11 soll und diesen gegenwartigen Altar B 4 haben Herr Bertram von Nesselrode B 5 12 Ritter Herr zu Ehrenstein Herr Wilhelms Sohn und Margarete seine Ehefrau gestiftet13 mit einer taglichen ewigen Messe mit drei brennenden Kerzen wahrend der Messe und drei14 Ollampen sollen brennen Tag und Nacht fur immer und den Hof zur Heyden B 6 15 und 15 Oberlandische Gulden aus dem Hof zu Menden dem Gott gnadig sei 1 Swengen von Landsberg und 2 Eva von Oetgenbach Ehrenstein Gut Haswinkel in Leichlingen ein Ohm entspricht etwa 150 Litern Bertramsaltar geweiht der allerheiligsten Dreifaltigkeit 1435 1510 Wilhelms Sohn Heiderhof westl von Stieldorf im Rhein Sieg KreisStiftungsurkunde Bertrams von Nesselrode Bearbeiten nbsp Stiftungsurkunde Bertrams von Nesselrode 1541 Die kleinere Tafel befindet sich links vom Sudportal und ist mit 136 mal 78 cm die jungere Tafel datiert auf den 25 Juli 1540 Sie wurde ebenfalls von einem Bertram von Nesselrode 16 Februar 1541 in Auftrag gegeben der jedoch nicht derselbe ist wie der Auftraggeber der grosseren Platte sondern der Ur Enkel des o g Wilhelm von Nesselrode Herr zum Stein Sie tragt in den Ecken oben links und rechts das Wappen der Nesselrode Das rechte dieser Wappen ist nicht richtig es handelt sich um die Ubermalung eines zerstorten Wappens es wird das Wappen seiner Frau Margarete von Etzbach gewesen sein Unten links befindet sich ein Wappen mit einem springenden Hirsch das Wappen der Stief Mutter Bertrams Eva von Oetgenbach und unten rechts das Wappen der Merode der Familie von Margaretes Mutter 8 Diese Tafel ist eine Stiftungsurkunde und kein Epitaph denn das Todesdatum fehlt Der Stifter starb ein Jahr spater und liegt im Mittelschiff der Kirche begraben Die Grabplatte ist die achtzehnte der Platten die sich heute in der ausseren Kirchenmauer befinden Der Text lautet Originaltext Ubersetzung1 im jair ons here MVc und XL de XXV dach des maintz julij hait d e 2 Erentveste und frome bertram van Nesselroide C 1 erffait zo bell3 Amptman zo Lulstorp diesem gotzhuse gegeven vunffzich golt gulde4 erfflicher renten syner und syner vur alderen zo heil und troist5 dair vur sullen prior und cōvent dis gotzhuys al jairs up dach sins6 abstervens syn jairgezide mit missen vigilie cōmendacie geluchte un displaystyle bar n nbsp 7 anderen goden wercken halden und II golt gulden den huys armen8 spenden dair zo alle mayntz gelicher maissen syn memorie halden9 und eder mails anderthalve golt gulde umb gotz wyllen10 geve vur sȳ siner huisfraue un displaystyle bar n nbsp aldere sele selicheit zo ewige dage 1 Im Jahre unseres Herrn 1540 den 25 Tag des Monats Juli hat der 2 ehrenwerte und fromme Bertram von Nesselrode Erbvogt zu Bell 3 Amtmann in Lulsdorf diesem Gotteshaus 50 Goldgulden an4 erblichen Renten gegeben zu seinem und seiner Vorfahren Eltern Heil und Trost 5 Dafur sollen Prior und Konvent Angehorige dieses Gotteshauses jedes Jahr an seinem Todestag6 sein Jahrgedachtnis mit Messen Totenwachen Furbitten Lichtern und7 anderen guten Werken halten und 2 Goldgulden sollen sie den Haus Armen8 spenden ausserdem jeden Monat gleichermassen sein Gedachtnis halten feiern 9 Und jedes Mal sollen sie anderthalb Goldgulden fur Gottes Segen10 fur seine seiner Ehefrauen und seiner Eltern Seelen Seligkeit geben in Ewigkeit Diese beiden Urkunden fuhrten 1803 dazu dass Bodingen 1834 zur Pfarre wurde und Kirche und Klostergebaude erhalten blieben Bei der Sakularisation fielen ab 1803 Kirchenguter an den Staat und wurden verkauft oder im Fall von Gebauden auch abgerissen Fur Bodingen jedoch erkannte der preussische Staat die beiden steinernen Urkunden als gultigen Vertrag an in dem geistliche Leistungen zo ewigen Dagen also fur immer mit Einkunften aus Hofen und anderem Geld zu erbringen sind 9 1500 1541 Urenkel des oben erwahnten Wilhelm von Nesselrode aus der Linie EhreshovenFenster Bearbeiten nbsp Das Chorfenster von Marien BodingenDie Fenster sind im Wesentlichen von dem Glasmaler Paul Weigmann zwischen 1967 und 1972 in der Glasmalerei Oidtmann Linnich angefertigt worden Sie stellen dar Ort BeschreibungWestfenster uber der Orgel Alle kommen zur Anbetung des Lammes oben im Rundfenster inmitten des himmlischen Jerusalems Maria die den Kopf der Schlange zertritt schart sich um die Auferstehenden die dem Lamm huldigen Fenster uber dem Sudportal Das AbendmahlFenster uber dem Nordportal Hl Franz von Sales mit seinem Buch Philotheanordliches Seitenschiff uber dem Beichtstuhl im Masswerk Die Taube des Heiligen Geistes uber den Wassernsudliches Querschiff Christian von Lauthausen kniend vor dem Gnadenbild in einem Bildstock an der Stelle der Marienerscheinung im Forst des alten Bodingens heute Altenbodingen sudliches Querschiff Geistliche Herrscher v r n l Papst Martin V Dietrich von Moers Erzbischof von Koln Wilhelm Spies Abt von Siegburg Johannes Meiner Propst von Bonn sudliches Querschiff Der 15 Prior des Bodinger St Augustinus Stiftes Balthasar von Sollingen Er hat das Fundationsbild 1621 nach einem von 1500 bis dahin existierenden alteren Bild abmalen lassen Im Hintergrund drei Augustiner Chorherren die am Lettner Altar die Einweihungsmesse zelebrieren sudliches Querschiff Ausschnitt aus dem Fundationsbild wo die Pilger und Wallfahrer dargestellt sind Chor Mitte Das mittlere Chorfenster ist von einem Meister der Kolner Malerschule um 1508 hergestellt worden und zeigt in der oberen Halfte Maria links und Johannes rechts unter dem Kreuz zu Jesu Fussen die Hl Maria Magdalena Darunter in der unteren Halfte links kniend Hermann von Hessen 1450 1508 Erzbischof von Koln Stifter des Fensters hinter ihm ein Heiliger rechts die Hl Elisabeth von Thuringen die Patronin von Hessen Die Identitat des Heiligen hinter Hermann von Hessen ist strittig entweder handelt es sich um den hl Augustinus Namenspatron der Augustiner Chorherren oder den hl Petrus Hermanns Patron Alle Fenster sind in Antikglas Blei und Schwarzlot ausgefuhrt Grufte Bearbeiten Unter der Kirche befinden sich drei Grufte zwei unter dem Mittelschiff und eine unter dem sudlichen Querschiff womit diese aus dem zweiten Bauabschnitt um 1439 stammt Die beiden Grufte unter dem Mittelschiff hatten jeweils einen eigenen Zugang Der Zugang zur dritten Gruft unter dem Querschiff fuhrt durch einen nachtraglich angelegten Gang unter dem sudlichen Seitenschiff Von diesem ist auch ein Gang zur mittleren Gruft durchgestochen worden durch den jedoch keine Sarge transportiert werden konnten Heute sind noch die ostliche Gruft unter dem Mittelschiff sowie die unter dem Querschiff durch den gemeinsamen Zugang erreichbar Der separate Zugang der ostlichen Gruft sowie der Zugang zur westlichen Gruft sind dauerhaft verschlossen letzterer durch die neue Orgel die darauf steht Alle Grufte wurden Anfang des 19 Jh geplundert um Metalle und Wertgegenstande zu Geld zu machen In den Gruften wurden wie allgemein im Mittelalter ublich besondere Personlichkeiten beigesetzt Die ostliche Gruft unter dem Mittelschiff war die Grablege derer von Nesselrode die westliche derer von Gevertzhagen zu Attenbach In der Gruft unter dem sudlichen Querschiff lagen besondere Gonner der Kirche und des Klosters sowie Bewohner von Schloss Allner Weitere Ausstattung Bearbeiten Jacobuskreuz Bearbeiten nbsp Jacobuskreuz von 1487Am 27 September 2015 wurde ein Pilgerkreuz das sogenannte Jacobuskreuz in der Taufkapelle nordliches Querschiff der Kirche eingesegnet Im Jahre 1485 starb der aus Aachen stammende 8 Prior des Bodinger Augustiner Chorherren Klosters Pater Jacobus von der Heggen der den Beinamen de Aquis aus Aachen trug Er war ein Freund von Pilgern aus Holland die einmal jahrlich den weiten Fussweg nach Bodingen zur Schmerzensmutter auf sich nahmen 1487 zwei Jahre nach dem Tode des Priors stifteten diese Pilger bei einem erneuten Besuch ein Steinkreuz und stellten es am Pilgerweg auf Das Kreuz stand moglicherweise zunachst in der Nahe der Kirche in Bodingen in den unterschiedlichsten Schriften sind jedoch 4 weitere Standorte erwahnt Ob der letzte Standort 1981 in der Siegenhardt von Seligenthal der ursprungliche Standort war lasst sich daher nicht nachweisen Das Steinkreuz besteht aus Drachenfels Trachyt der auch beim Kolner Dom verwendet wurde und hat die Form eines lateinischen Balkenkreuzes Es tragt oben das Bild eines Kelches und darunter die in gotischen Minuskeln verfasste Aufschrift jacobus de aquisprior in boedinge1487 Das Wort Bodingen weist am Ende wahrscheinlich aus Platzgrunden die Ligatur e fur en auf Die 4 ist als unten offene halbe 8 geschrieben eine im Mittelalter gebrauchliche Schreibweise woraus spater die heute ubliche 4 entstanden ist Gnadenbild und Gnadenaltar Bearbeiten nbsp Marien Altar von 1750Das Gnaden oder Vesperbild die Pieta ist eine 66 cm hohe holzerne Figur der sitzenden Madonna und stammt sicher aus der Mitte des 14 Jh Das Gnadenbild befand sich zunachst in einem Bildstockchen im Wald zwischen Lauthausen und Altenbodingen und wurde 1408 auf dem Hochaltar der fertiggestellten Kirche aufgestellt 1439 wurde das Gnadenbild vom Hochaltar auf einen beim Aufgang in das Chor eigens errichteten Altar Lettner Altar verbracht so dass nun zwei Altare hintereinander standen Dabei war der Hochaltar den Chorherren vorbehalten der Lettner Altar hingegen war fur die Leute also die Gemeinde bestimmt Unter dem 17 Prior des Klosters Gottfried Worm wurde der Lettner 1630 abgerissen und das Gnadenbild kam auf einen holzernen Seitenaltar im sudlichen Kreuzschiff Dieser wurde 1750 unter dem 27 Prior Heinrich Klein nach Stieldorf verkauft und durch den heutigen Barockaltar aus Marmor ersetzt Die Figur befindet sich in einer verglasten Nische aus grunem Stuckmarmor die wie ein Tabernakel wirkt Der Altar selbst besteht aus Lahn und Stuckmarmor Saulen und Pfeilerbasen und kapitelle sind aus Kalkstein Zwei Stufen aus rotem Marmor wurden im Rahmen der Kirchenrestaurierung 1961 voreilig entfernt und bei der anschliessenden Komplettrestaurierung des Altars durch eine Stufe aus Kostengrunden aus schwarzem Marmor ersetzt Das Gnadenbild wird bekleidet von einem Gewand aus kostbarer Seide so dass nur Gesicht und Hande der Schmerzensmutter zu sehen sind Auf ihrem Schoss liegt ein auffallig kleiner Christus der von der linken Hand Marias nicht gestutzt wird sondern nur an einem Band hangt Der Korpus des kleinen Christus musste 1922 erneuert werden da das Original gestohlen worden war Gemalde Bearbeiten nbsp Fundationsbild von 1621Neben etlichen Gemalden im Inneren der Kirche hangt das bedeutendste Olgemalde im Pfarrhaus neben der katholischen Bucherei und kann dort wahrend der Offnungszeiten besichtigt werden Es ist das sogenannte Fundationsbild also das Stiftungsbild gemalt in der Fruhen Neuzeit 1621 nach aber nicht uber einer alteren Vorlage Es misst 1 5 mal 2 7 m und ist damit das grosste Gemalde in der Kirche In seiner Darstellung ist es dreigeteilt wie ein Flugelaltar im Mittelbild wird die Einweihung des neuen Chores dargestellt Deutlich erkennbar ist die Lettnerwand der Lettner mit dem Laien oder Lettner Altar sowie die Schwalbennestorgel Links und rechts davor stehend sind weltliche und geistliche Wurdentrager dargestellt Unten kniet der Stifter mit seinem Wappen und der Inschrift AD SUI SUAEQUE FAMILIAE MEMORIAM D P BALTHASAR SOLLINGEN DE COLONIA XV PRIOR HUIUS DOMUS PRESENTEM FUNDATIONIS TABULAM AD EXEMPLAR ANTIQUM F F ANNO DOMINI MDCXXI VII AUGUSTI Ubersetzt Zu seinem und seiner Familie Gedenken hat der Pater Balthasar Sollingen aus Koln der 15 Prior dieses Hauses das gegenwartige Fundationsbild nach einem alten Original am 7 August 1621 anfertigen lassen Im linken Bildteil ist der Stifter des Gnadenbildes Christian von Lauthausen im Walde betend vor der Pieta zu sehen Zudem ist die Aussenansicht der Kirche die Sieg Kloster Merten Haus Attenbach und die Burg Blankenberg dargestellt Dies ist eine der altesten Abbildungen von Blankenberg Im Hintergrund ist das Siebengebirge mit der Lowenburg zu erkennen Im rechten Bildteil befinden sich etliche Pilger auf ihrem Weg nach Bodingen wobei sie auf einem Steg die Brol uberqueren Im Hintergrund ist eine alte Ansicht von Siegburg mit der Abtei Michaelsberg zu sehen am Horizont der Rhein mit den Stadten Koln und Bonn dazwischen die Siegmundung Koln ist gekennzeichnet durch den unfertigen Sudturm des Kolner Doms mit dem darauf befindlichen Domkran Unterhalb von Siegburg liegt Gut Zissendorf auf gleicher Hohe rechts Happerschoss mit der ursprunglichen Kirche daruber Seligenthal Im Mittelschiff stehen Manner in zwei Reihen in der linken Reihe von hinten nach vorne die Geistlichen Papst Martin V der Kolner Erzbischof Dietrich von Moers Wilhelm Spies von Bullesheim als Abt von Siegburg sowie Johannes Meiner als Propst des Casius Stifts in Bonn In der rechten Reihe ebenfalls von hinten nach vorne die Weltlichen Kaiser Sigismund und die Herzoge Wilhelm Adolf und Robert von Berg Adolf halt die Bodinger Stifterurkunde in seiner Hand Grabdenkmal der Elisabeth von Nesselrode Ehreshoven Bearbeiten nbsp Grabdenkmal von 1600Der falschlich sogenannte Steinsche Altar ist ein Grabdenkmal der Elisabeth von Nesselrode Ehreshoven geborene Schwarzenberg an der Wand im sudlichen Seitenschiff neben dem Aufgang zum Westturm das sich dort seit 1977 befindet Dieses Epitaph aus Marmor hat Wilhelm von Nesselrode Kanzler des Herzogtums Julich Berg und Amtmann zu Blankenberg D 1 im Jahre 1600 zum Gedenken an seine am 8 Juni 1599 verstorbene Gattin Frau von Nesselrode Ehreshoven Baronin Maria Elisabeth von Schwarzenberg gestiftet Die Figur der Verstorbenen ist aus weissem Marmor kniend vor einem Kruzifix 20 Jh dargestellt Die mittlere schwarze Schieferplatte wird von 16 Wappen auf rotem Marmor eingerahmt Acht Wappen sind noch im Originalzustand und acht sind vom Bildhauer Tophinke aus Koblenz Mitte des 20 Jahrhunderts nachgebildet und ersetzt worden dazu gehort auch das Wappen derer von Nesselrode das vierte von unten auf der linken Seite Im Aufsatz zeigt ein Relief die Auferweckung des Lazarus unten schildert eine Inschrift die Tugenden der Verstorbenen Der Text lautet Originaltext UbersetzungIllustri Genere ac virtute Praeclarissima Domina Elisabetha Baronissa de Schwartzenburg quae cum generis Claritate Morium elegantiam honorisque Dignitatem Laudabiliter adjunxisset et annos 42os in vera fide et Charitate erga deum et Proximum complevisset tandem in Ipso aetatis Flore et Gloriae Cursu Hydropisi Correpta ad superos Multorum cum moerore Transiit 8 Junij Anno 1599 cui Wilhelmus a Nesselrat in Ehresboven illustrissimi Principis etc in Utroque Ducatu Juliacensi et Montensi Consiliarius Cancellarius et Satrapa in Blanckenberg individuae Societatis Memor Uxori suae Dilectissimae cum qua in Amore conjugali vixit Annos 20ti Lugens Moerensque posuit Anno 1600 Vivite ut Morituri et Orate pro ea Die hochgeachtete Herrin Elisabeth Baronin von Schwartzenburg edel von Herkunft und Charakter verband mit der Vornehmheit ihres Geschlechts feine Sitten und ein wurdevolles Aussehen auf lobenswerte Weise Sie starb mit 42 Jahren in der Blute eines Lebens wahrer Treue und Liebe zu Gott und ihren Mitmenschen aus dem sie allseits hochgeachtet am 8 Juni 1599 durch die Wassersucht dahingerafft wurde betrauert von vielen Menschen Fur sie seine inniggeliebte Gattin mit der er in ehelicher Liebe 20 Jahre verbunden gewesen war errichtete dieses Denkmal Wilhelm von Nesselrode zu Ehreshoven der Herzoge von Julich und Berg Ratgeber Kanzler und Statthalter in Blankenberg zur Erinnerung an diese unzertrennliche Verbindung trauernd und voller Schmerz im Jahre 1600 Lebt wie die Verstorbene und betet fur sie Ursprunglich befand sich das Grabmal im nordlichen Seitenschiff Elisabeth von Schwarzenberg wurde in der Familiengruft der Nesselrode unter dem Mittelschiff beigesetzt Ur Ur Ur Enkel aus der Linie Ehreshoven des o g Wilhelm von Nesselrode Herr zum Stein 1549 1585Reliquien Bearbeiten nbsp Reliquien des Hl GereonSeit 2011 befindet sich ein Reliquienkastchen in der Kirche das wahrend der Kirchenfuhrungen besichtigt werden kann Es enthalt die Reliquien des Hl Gereon und seiner Genossen die 1420 Herzog Adolf VII von Julich und Berg 1408 1437 aus seiner Burg in Dusseldorf nach Bodingen brachte Beweinungsgruppe Bearbeiten nbsp Beweinungsgruppe von 1450Die Beweinungsgruppe ist eine farbig gefasste Holzplastik hergestellt um 1450 die bis zum Zweiten Weltkrieg in einer Halberger Kapelle unterhalb von Bodingen aufgestellt war und anschliessend dem Redemptoristen Kloster in Hennef Geistingen vermacht wurde Nach dessen Auflosung 2006 wurde die Plastik von Studenten der FH Koln untersucht und aufwandig restauriert Seit 2011 steht sie gut sichtbar am Pfeiler rechts vor der Orgel auf einer Stein Stele Die Plastik stellt in der Mitte die betende Maria dar rechts kniet Maria Magdalena die Hande Jesu fassend und links befindet sich Johannes den Kopf und Oberkorper Jesu haltend So hat Maria die Hande frei und kann ihren Sohn los bzw ziehen lassen Der tote Christus liegt wie beim Kreuz der Querbalken auf dem Schoss seiner Mutter die selber wie ein Thron aus der Gruppe herausragt Dies ist die alteste bekannte Plastik einer solchen Beweinungs Darstellung Verkundigungsfresko Bearbeiten nbsp Verkundigungsfresko von 1500Das sogenannte Verkundigungsfresko gehort mit zu den altesten Kunstgegenstanden in der Kirche Es befindet sich an der Ostseite des nordlichen Seitenschiffes und ist das letzte Uberbleibsel der mittelalterlichen Ausmalung der Kirche Es stammt aus der Entstehungszeit des Querschiffes um 1450 und wurde vermutlich von einem Kolner Kunstler geschaffen Das Fresko stellt die Verkundigung des Herrn an Maria dar und hat im Laufe der Zeit mehrere Anderungen erfahren 1884 wurde es im Rahmen der neugotischen Kirchenausmalung vollstandig mit Olfarbe ubermalt und dabei stark verandert 1940 fand eine erste Restauration durch Hubner aus Koln statt 1988 sowie 2008 wurde das Fresko erneut restauriert nach Moglichkeit aber im Stil von 1884 belassen Mit 158 148 cm ist es das drittgrosste Gemalde nach dem Fundationsbild und einem Olgemalde mit dem Titel Jesus begegnet seiner Mutter im Pfarrhaus Der Betrachter des Bildes schaut in einen Raum hinein Dieser Eindruck von Raumtiefe wird zeichnerisch durch vordere und hintere Elemente erzeugt und zusatzlich durch die Einbeziehung der schragen Fensterbank unter und uber dem Fresko verstarkt So entstand also eine Raumillusion durch das einmalige Zusammenspiel von Architektur und Malerei Genau wie das Fundationsbild ist auch dieses Wandgemalde durch drei Bogen auf zwei Saulen in drei Abschnitte unterteilt links uberbringt der Engel Gabriel seine Botschaft Ave Maria Gratia Plena Gegrusst seist du Maria voll der Gnade in der Mitte steht eine Lilie als Symbol fur Marias jungfrauliche Reinheit und Gottvater sendet aus einer Wolke den Hl Geist in Gestalt einer Taube rechts steht Maria in einem blauen Gewand in demutiger Haltung die gleichzeitig fragend uberrascht und annehmend istZusammenhangend bilden diese drei Teile den Raum in dem sich der Engel und Maria aufhalten und der typisch fur eine solche Verkundigungsszene ist Heute BearbeitenDie Wallfahrtskirche Zur schmerzhaften Mutter Gottes ist taglich von 9 bis 18 Uhr geoffnet Gottesdienste finden jeden Sonntag um 9 45 Uhr sowie mittwochs und freitags um 18 00 Uhr statt Kirchenfuhrungen finden regelmassig statt konnen aber auch auf besonderen Wunsch gebucht werden Informationen dazu konnen im Pfarrburo erfragt werden Literatur BearbeitenAnton Henze Rheinlande und Westfalen Baudenkmaler 5 Auflage Reclam Stuttgart 1975 ISBN 3 15 008401 6 Reclams Kunstfuhrer Deutschland Band 3 Rheinische Kunststatten Heft 119 3 neu bearbeitete Auflage Neuss 1990 ISBN 3 88094 659 0 Edmund Renard Die Kunstdenkmaeler der Rheinprovinz Band 5 Siegkreis Druck und Verlag von L Schwann Dusseldorf 1907 Leonie Grafin von Nesselrode Das Gedachtnis des Wilhelm von Nesselrode in Bodingen und Ehrenstein Rheinlandia Verlag Klaus Walterscheid Siegburg 2013 ISBN 978 3 9816041 1 5 Gabriel Busch Bodingen ist eine Wallfahrt wert Reckinger Siegburg 1981 P Mauritius Mittler OSB Das Bodinger Memorienbuch Respublica Verlag Siegburg 1971 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zur schmerzhaften Mutter Gottes Bodingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung auf den Seiten von Hennef Bodingen Beschreibung auf den Seiten des Heimatvereins Bodingen Hinweise auf den Seiten des Erzbistums Koln Liste der Glocken von www glockenbuch de Wallfahrtskirche Zur schmerzhaften Mutter Gottes Die Kirche und ihre Glocken innerhalb der WDR Glockenpforte abgerufen am 20 Januar 2018 Datenbank der Pilgerzeichen Beschreibung der Fenster Pilgerkreuz Bodingen OT von Hennef Sieg auf den Seiten von suehnekreuz de Fachportal zur FlurdenkmalforschungEinzelnachweise Bearbeiten Denkmale in Hennef Denkmalliste der Stadt Hennef Teil A Baudenkmaler abgerufen am 28 August 2020 ZEITSCHRIFT FUR CHRISTLICHE KUNST 1888 Heft 9 Sp 297f Rheinlande und Westfalen Baudenkmaler 5 Auflage Reclam Stuttgart 1975 ISBN 3 15 008401 6 S 82 83 http www orgelbau klais com klais bilder pdf Opusliste pdf Nahere Informationen zur Orgel RHEINISCHE KUNSTSTATTEN Heft 119 3 neu bearbeitete Auflage 1990 ISBN 3 88094 659 0 S 25 Leonie Grafin von Nesselrode Das Gedachtnis des Wilhelm von Nesselrode in Bodingen und Ehrenstein S 56 Rheinlandia Verlag Klaus Walterscheid Siegburg 2013 ISBN 978 3 9816041 1 5 http wiki de genealogy net Herrschaft Ehrenstein RHEINISCHE KUNSTSTATTEN Heft 119 3 neu bearbeitete Auflage 1990 ISBN 3 88094 659 0 S 26 2750 78217 7 34066 Koordinaten 50 46 55 8 N 7 20 26 4 O Normdaten Geografikum GND 1065633319 lobid OGND AKS VIAF 313447353 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wallfahrtskirche Zur schmerzhaften Mutter Gottes Bodingen amp oldid 239380624