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Wachsdorf ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zum Ort in Polen siehe Wrzesiny Brzeznica Pratau ist eine Ortschaft der Lutherstadt Wittenberg in Sachsen Anhalt Sie umfasst die Ortsteile Pratau und Wachsdorf 1 PratauLutherstadt WittenbergKoordinaten 51 51 N 12 39 O 51 84299 12 64329 69 Koordinaten 51 50 35 N 12 38 36 OHohe 69 m u NHNFlache 18 33 km Einwohner 1874 31 Dez 2016 Bevolkerungsdichte 102 Einwohner km Eingemeindung 15 Oktober 1993Postleitzahl 06888Vorwahl 03491Pratau Sachsen Anhalt Lage von Pratau in Sachsen Anhalt Kirche PratauInhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Verkehr 4 1 Schienenverkehr 4 2 Strassenverkehr 5 Vereinsleben 6 Personlichkeiten 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenPratau liegt ca 3 km sudlich des Stadtzentrums auf der gegenuberliegenden Elbseite in der Elbaue und gehort zum Biospharenreservat Mittelelbe der UNESCO Geschichte BearbeitenDas im Jahre 973 2 urkundlich ersterwahnte Pratau wurde um die Mitte des 1 Jahrtausends vor Christi von den Germanen besiedelt Wahrend der Volkerwanderungszeit kamen in der zweiten Halfte des 6 Jahrhunderts Slawen uber Bohmen die Erzgebirgspasse und dann elbabwarts weiter bis in die Gegend der Saalemundung Dieser Besiedlungszug grundete an einer wichtigen Elbfurt den Ort Pratau Der slawische Ortsname leitet sich aus dem Wort Broth bzw Brotha ab was so viel wie Ubergang oder Uberfahrt durch die Elbe bedeutet Noch im Jahre 1513 lautete die Schreibweise des Ortsnamens Brathow Ab dem 8 Jahrhundert ist der Bau slawischer Burgwalle in der Region nachweisbar was moglicherweise durch das zeitgleiche Vordringen der Franken bis an die Saale mit ausgelost sein konnte Viele der Ortsnamen der Umgebung sind slawischen Ursprungs Im 12 Jahrhundert wurden die Slawen durch die bauerliche deutsche Ostsiedlung in die Defensive getrieben im 13 Jahrhundert besiedelten auch Flamen das Gebiet Um 1200 wurde in Pratau eine Propstei gegrundet die wegen haufiger Uberschwemmungen zwischen 1320 und 1330 nach Kemberg verlegt wurde 3 Eine Flurbezeichnung Propstei auf den Elbwiesen weist heute noch darauf hin Wittenberg war seit 1260 eine befestigte Residenz im Schnittpunkt zweier Handelsstrassen die durch Pratau hindurchfuhrten 1293 erhielt Wittenberg das Stadtrecht was dazu fuhrte dass die umliegenden Dorfer wie auch Pratau beim wirtschaftlichen Aufbau der Stadt Wittenberg eine nicht unbedeutende Rolle spielten Mit dem Regierungsantritt von Friedrich dem Weisen 1486 wurde Wittenberg weiter ausgebaut und von der Grundung der Universitat im Jahre 1502 profitierte auch Pratau Es stellte die Hofjager und die Forsterei Im Laufe der Zeit erhielt die Universitat eine immer grossere Bedeutung Martin Luthers Frau Katharina von Bora hatte nach seinem Tod ein Anwesen in Wachsdorf das heute zu Pratau gehort Auf dem Friedhof von Pratau liegt ein Enkel Lucas Cranachs des Alteren begraben Der Siebenjahrige Krieg brachte grosse Zerstorungen uber Wittenberg und seine Vorstadte 1787 wurde die neue Elbbrucke fertiggestellt Im Jahr 1806 hatte das Dorf 69 Hauser und 500 Einwohner Zu ihm gehorten die Nieberische Mark und die Pratauer Ober und Niedermark 4 Napoleon besetzte 1806 Wittenberg Mit dem Wiener Kongress fiel Wittenberg 1815 an Preussen und wurde 1820 preussische Garnisonsstadt 1842 oder 1843 wurde fur die Kirche in Pratau eine Orgel angeschafft 5 Das Werk von Carl Friedrich Wilhelm Loewe aus Delitzsch wurde mit 13 Registern auf einem Manual und Pedal ausgestattet 6 1873 begann mit dem Entfestigungsbeschluss der industrielle Aufschwung in Wittenberg und Umgebung In Pratau gab es zum damaligen Zeitpunkt ca 50 Gewerbe 1903 grundete der Leipziger Kaufmann Emil Kruger in Bad Duben die Milka Nahrmittelfabrik Das Werk Pratau besteht seit 1905 7 Die anfangliche Zahl von 20 Beschaftigten stieg rasch auf das Zehnfache Die heimischen Rohstoffe wie Milch Talg und Schweineschmalz wurden auf Grund der Nachfrage nach den Produkten der Firma bald knapp sodass man auf Pflanzenfette zuruckgreifen musste Folgerichtig entstand 1908 eine Olraffinerie die Pratana und es wurde Pflanzenbutter erzeugt 1920 wurde die Firma vom Unternehmen Van den Bergh ubernommen und ging schliesslich 1930 in die damals gegrundete Unilever uber In der DDR wurde das Margarinewerk Pratau 1950 in die VVB Ol und Margarineindustrie Magdeburg eingegliedert und kam 1979 zum VEB Kombinat Ol und Margarine Magdeburg Nach der Wende ging die Produktionsstatte an die Unilever Bestfoods Deutschland 1991 begann die Herstellung von Rama und 1994 die von Latta Im Jahr 2002 wurde durch das Jahrhunderthochwasser fast der ganze Ort uberflutet darunter auch die komplette Unilever Werksanlage Diese konnte aber durch die vorbildliche Hilfe der Belegschaft und Helfer innerhalb weniger Tage wieder das volle Produktionsvolumen erreichen Am 15 Oktober 1993 wurde die bis dahin selbststandige Gemeinde Pratau zusammen mit ihrem Ortsteil Wachsdorf in die Kreisstadt Lutherstadt Wittenberg eingemeindet In Pratau gibt es eine Grundschule mit etwa 80 Schulern die auch aus den umliegenden Ortschaften kommen Sehenswurdigkeiten Bearbeitensiehe Liste der Kulturdenkmale in Lutherstadt WittenbergGedenkstattenGedenkstein auf dem Dorfplatz fur die Widerstandskampfer gegen Faschismus und KriegVerkehr Bearbeiten nbsp Bahnhof PratauSchienenverkehr Bearbeiten Pratau hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Berlin Halle Die Linien S 2 und S 8 der S Bahn Mitteldeutschland verbinden den Ort in nordlicher Richtung mit Lutherstadt Wittenberg und in sudlicher Richtung mit Bitterfeld sowie alternierend mit Halle Saale bzw Leipzig Der Verkehr auf der abzweigenden Bahnstrecke Lutherstadt Wittenberg Bad Schmiedeberg wurde im Dezember 2014 eingestellt In den Jahren 2016 und 2017 verkehrten von Ende April bis Ende Oktober an den Wochenenden jeweils drei Zugpaare zwischen Lutherstadt Wittenberg Bad Schmiedeberg und Eilenburg Seit 2018 werden zu bestimmten Terminen Sonderfahrten auf der Strecke veranstaltet Strassenverkehr Bearbeiten Die Bundesstrasse 2 von Berlin nach Leipzig fuhrt durch das Ortsgebiet Im Jahr 2000 wurde in Zusammenhang mit der Eroffnung der neuen Elbbrucke die Ortsumgehung Pratau fertiggestellt Die Landesstrasse L 131 verbindet Pratau mit Oranienbaum Vereinsleben BearbeitenDer Sportverein Blau Rot Pratau hat uber 400 eingeschriebene Mitglieder in verschiedenen Abteilungen vom Fussball uber Volleyball Tischtennis Judo Kegeln und Step Aerobic bis zum Schach 8 Die Sportfreunde konnen dazu eine Turnhalle und eine Kegelbahn und das nach der Flut wieder aufgebaute Stadion nutzen Im Sommer 2005 war die Erweiterung des Sportlerheims beendet Die Freiwillige Feuerwehr Pratau wurde vor uber 145 Jahren gegrundet Sie zahlt mittlerweile zu den grossten Stutzpunkten im Stadtgebiet von Wittenberg Das renovierte Feuerwehrhaus mit dem roten Schlauchturm ist ein Wahrzeichen Prataus Mit ihren diversen Abteilungen zahlt die Feuerwehr uber 100 Mitglieder und ist bei Veranstaltungen und sonstigen Aktionen stets ein zuverlassiger Partner der Gemeinde Zudem unterhalten die Vereinsangehorigen seit 1990 eine enge Partnerschaft mit den Freiwilligen Feuerwehren der Samtgemeinde Thedinghausen im Landkreis Verden Niedersachsen Ebenfalls seit 1990 existiert eine mitgliederstarke und aktive Jugendfeuerwehr Im Jahr 2007 wurde zudem eine Kinderfeuerwehr gegrundet Weiterhin gibt es in Pratau einen Freizeit und Seniorenclub mit uber 160 Mitgliedern Personlichkeiten BearbeitenChristoph Bauer 1718 1778 Pfarrer in Pratau Friedrich August Kornicke 1828 1908 Agrikulturbotaniker in Pratau geboren Theodor Wotschke 1871 1939 Pfarrer in Pratau Helmut Rippl 1925 2022 Gartenarchitekt wuchs in Pratau auf Helmut Morche 1930 FDJ und SED Funktionar in Pratau geboren Wolfgang Samann 1940 Schriftsteller in Pratau geborenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Pratau Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten 17 der Hauptsatzung der Lutherstadt Wittenberg Eine Urkunde ausgestellt auf das Jahr 965 hat sich als eine Falschung aus der Zeit um das Jahr 1000 herausgestellt Stadt Kemberg Abgerufen am 24 Juni 2018 Schumann August Pratau In Vollstandiges Staats Post und Zeitungs Lexikon von Sachsen Band 8 Zwickau 1821 S 554 555 digitale sammlungen de Belobungen bzgl Verbesserung des Kirchen und Schulwesens In Amts Blatt der koniglichen Regierung zu Merseburg Nr 19 10 Juni 1843 S 112 google de Orgel in Pratau Orgeldatabase abgerufen am 2 April 2023 Blick in die Geschichte In Mitteldeutsche Zeitung 16 Juli 2011 genios de abgerufen am 18 Oktober 2020 Website des SV Blau Rot PratauOrtsteile der Lutherstadt Wittenberg Abtsdorf Apollensdorf Apollensdorf Nord Assau Berkau Bossdorf Braunsdorf Dobien Euper Grabo Griebo Jahmo Karlsfeld Kerzendorf Kleinwittenberg Kopnick Kropstadt Labetz Mochau Nudersdorf Piesteritz Pratau Reinsdorf Schmilkendorf Seegrehna Straach Teuchel Thiessen Trajuhn Wachsdorf Weddin Wiesigk Wustemark Normdaten Geografikum GND 1029722315 lobid OGND AKS VIAF 294997029 Abgerufen 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