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Das ehemalige Volkshaus zum Mohren in Gotha Mohrenstrasse 18 war ein historischer Gasthof ein wichtiges Versammlungslokal und ab 1907 ein bekanntes Volkshaus in Thuringen Das Volkshaus zum Mohren im Sommer 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Lage im Ort und Namensgebung 2 Geschichte 2 1 Der Gasthof in der fruhen Neuzeit Von Zinzendorf Goethe und andere 2 2 1777 bis 1907 Kaiser Napoleon Konig Friedrich von Preussen Herzog August 2 3 1907 bis 1933 Volkshaus fur die Arbeiterbewegung 2 4 1933 bis 1990 Staatliches Propagandalokal und Freizeithaus wahrend der Diktaturen 2 5 Nach der Wende Schliessung und Abriss 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLage im Ort und Namensgebung BearbeitenDas Volkshaus zum Mohren lag in der sogenannten Mohrenvorstadt von Gotha im geschutzten Tal des Flutgrabens Hier kreuzte sich der alte in Ost West Richtung verlaufende Handelsweg Frankfurt Leipzig die Via Regia heute Bundesstrasse 7 mit der Nordsudverbindung Ohrdruf Langensalza heute Bundesstrasse 247 Die Lage ausserhalb des ummauerten mittelalterlichen Stadtkerns hatte den Vorteil dass Handelswaren nicht der Stadt gegenuber deklariert werden mussten und zudem mehr Platz fur die Fuhrwerke zur Verfugung stand als in den engen Gassen der Altstadt Die Herkunft und Bedeutung der Bezeichnung Zum Mohren konnte bisher nicht eindeutig geklart werden Sie kommt haufiger bei Gasthofen und Apotheken vor und verweist hier wohl auf den heiligen Mauritius der Maure einem romischen christlichen Soldaten der aus Theben im sudlichen Agypten stammte und als Kommandeur um 290 beim Ubergang uber die Alpen den Martyrertod starb weil er nicht gegen Christen ziehen wollte Er wird seit dem 4 Jahrhundert als Heiliger verehrt und ist Schutzpatron unter anderem des aus dem 937 gegrundeten Mauritiuskloster hervorgegangenen Magdeburger Doms und der im 12 Jahrhundert um die Morizkirche herum entstandenen Stadt Coburg Geschichte Bearbeiten nbsp Ausschnitt aus dem Kupferstich von Matthaus Seutter 1740Der Gasthof in der fruhen Neuzeit Von Zinzendorf Goethe und andere Bearbeiten 1553 wurde das Haus Zum Mohren erstmals erwahnt 1661 empfahl Jeremias Wittich den Gasthof ad insigne Aethiopsis mit dem Bildnis des Mohren als Absteigequartier Es war das einzige Wohnhaus ausserhalb der Stadt das beim Bau der barocken Stadtbefestigung 1660 bis 1663 unter Ernst dem Frommen stehen bleiben durfte 1664 erfolgte die Ersterwahnung bei August Beck 1730 gehorte das Gasthaus Zum Mohren dem Auditeur Johann Jacob Catterfeld 1684 1749 In einer gleichzeitig durch den Augsburger Kupferstecher Matthaus Seutter 1678 1757 hergestellten Luftansicht Gothas ist das Gasthaus links unten als ein vierflugliger Bau mit Innenhof dargestellt der direkt am Flutgraben in der damals ca 50 Hauser umfassenden Vorstadt vor dem Erfurter Tor liegt 1740 tagte die Weltsynode der Herrnhuter Brudergemeine im Mohren nachdem ihr Grunder Nikolaus Graf von Zinzendorf zwei Jahre zuvor endgultig aus Kursachsen vertrieben worden war Diese protestantisch christliche pietistische Glaubensbewegung war von ihm 1722 durch Aufnahme von mahrischen und bohmischen Exulanten auf Zinzendorfs Gut in der Oberlausitz gegrundet worden und hatte sich von dort aus durch intensive Missionstatigkeit in der ganzen Welt verbreitet Bereits seit 1735 bestanden Gemeinden in Amerika und Afrika Nach der Gothaer Synode entstand 1743 auch im benachbarten Neudietendorf eine Kolonie der Brudergemeine Heute umfasst die Herrnhuter Brudergemeine ca 850 000 Mitglieder vor allem in Afrika Amerika und Europa 1749 wurde das Haus durch Tobias Samuel Riede 1704 1757 erworben und 1757 nach dessen Tod an seine Frau Dorothea Margaretha Friederika Riede und seinen Sohn Paul Christoph Riede 1733 1757 weitervererbt 1760 heiratete die verwitwete Dorothea Riede den Kammerdiener Johann Philipp Freytag 1725 1772 und feierte im Mohren die Hochzeit Das Haus kam so in Eigentum der Familie Freytag 1772 ubernahm das Haus der Haushofmeister Heinrich Gottfried Freytag 1731 1792 Am 27 Dezember 1775 fand im Mohren ein Maskenball statt bei dem Johann Wolfgang Goethe teilnahm und anschliessend im Haus ubernachtete nbsp Giebeldetail mit der historischen Mohrenfigur1777 bis 1907 Kaiser Napoleon Konig Friedrich von Preussen Herzog August Bearbeiten 1777 liess Heinrich Gottfried Freytag das Haus durchgreifend umbauen und mit einem Rokoko Zwerchgiebel versehen Wahrscheinlich stammt auch die noch vorhandene puttenhafte Mohrenfigur mit dem athiopisch koptischen Kreuz von diesem Umbau 1794 war Johann Philipp Freytag Gastgeber Zum Mohren Am 7 Dezember fand im Hause die Hochzeit seiner jungsten Tochter Auguste Eleonore Freytag mit Georg Bernhard Schafer 1749 1845 statt Das Haus kam so in Eigentum der Familie Schafer 1801 gab das Liebhabertheater im Mohren eine Jahrhundertfeier bei der August Wilhelm Ifflands Aussteuer und August von Kotzebues Das Neue Jahrhundert dargeboten wurden 1805 wurde durch Herzog August Sachsen Gotha Altenburg die reisende Schauspielergesellschaft von Witter engagiert und im Mohren untergebracht Sie blieb dort bis 1812 und wohnte danach in der Steinmuhle 1813 ubernachtete Kaiser Napoleon Bonaparte auf seinem Ruckzug von der Volkerschlacht bei Leipzig vom 25 bis 27 Oktober im Mohren Bis in die 1920er Jahre wurde Gasten das Napoleonzimmer gezeigt auf dessen Tapete sein Adjutant Collendiere eine handschriftliche Notiz hinterlassen hatte Cette piece etait en Novembre 1813 la de meure du grand Napoleon en retraite apres la bataille de Leipzig Collendiere Dieses Zimmer war im November 1813 die Unterkunft des grossen Napoleon auf seinem Ruckzug nach der Schlacht von Leipzig Das gerahmte Tapetenstuck mit der Inschrift wird heute im Schloss Friedenstein aufbewahrt Zwei Wochen spater traf der preussische Konig Friedrich Wilhelm III am 11 November im Mohren ein ubernachtete und wurde dort von Herzog August empfangen 1814 wurde am 27 Mai der Gastgeber Georg Bernhard Schafer fur seine Verdienste im Postwesen unter der franzosischen Besatzung zum Postmeister ernannt 1815 gab der Komponist Johann Ludwig Bohner im Mohrensaal ein Vocal und Instrumental Concert 1 1824 bestand eine Expedition der Extrapost die von Johann Georg August Galletti beschrieben wurde 1825 ubernachtete am 16 Oktober Konig Friedrich Wilhelm III von Preussen erneut im Mohren 1828 am 1 November hielt dort der allseits bestaunte erste Eilwagen der Post 1830 entstand am 24 Mai ein grosser Schaden durch ein schweres Gewitter mit Hagelschlag und Uberschwemmung 1845 starb G B Schafer am 27 Juni infolge einer Blasenkrankheit Er hatte den Gasthof uber 50 Jahre lang gefuhrt Erben wurden sein Sohn Poststallmeister Carl Friedrich August 1796 1880 und seine Schwester Dorothea Gelbke 1846 verkauften die Erben das Haus an Gastgeber Johann Andreas Fuchs aus Nurnberg 1848 wurde am 8 Mai zwischen dem Eigentumer und den Poststallmeistern Gustav Malinckrodt Vater und Sohn ein Mietvertrag uber 200 Taler jahrlich abgeschlossen 1856 erwarb die Neue Casinogesellschaft den Mohren fur 15 100 Taler 1881 war Poststallmeister Anton Muller Besitzer des Hauses Er richtete dort in den folgenden Jahren eine Bierhalle Zur Themse ein und liess durch Franz Brack die Ufermauer zum Flutgraben erneuern 1897 erwarb die Dampfbierbrauerei M Soller den gesamten Gebaudekomplex und liess die Restauration Zur Themse durch den Baugewerksmeister Hermann Erdmann umbauen Die erste Etage des Hintergebaudes wurde als Werkstelle des Hoffortepianofabrikanten Ernst Munck genutzt nbsp Historische Postkarte von ca 19101907 bis 1933 Volkshaus fur die Arbeiterbewegung Bearbeiten 1907 erwarb der langjahrige Gothaer Sozialdemokrat Wilhelm Bock 1846 1931 das reprasentable Gebaude mit grossem Garten inmitten der Stadt fur 140 000 Mark mit Einschluss der Wirtschaftsgerate vom Brauereibesitzer Grosch Er liess restaurieren und verkaufte es anschliessend zum gleichen Preis den Kauf und Umbau gekostet hatten an die hierzu gegrundete SPD eigene Volkshaus mit Herberge GmbH Die Idee solche Volkshauser fur die Arbeiterbewegung zu grunden stammt aus den USA und wurde in Thuringen erstmals 1904 mit dem Bau des Volkshaus Jena verwirklicht Auch in anderen europaischen Landern wurden damals Volkshauser gegrundet so beispielsweise 1910 das Volkshaus Zurich Auf dem Grundstuck zwischen dem Gasthof und dem Flutgraben wurde nach Planen des Architekten Carl Stehmann 1872 1933 ein mehrgeschossiger Neubau fur eine Druckerei und die Gewerkschaft errichtet In seinen 1927 verfassten Erinnerungen stellte er zu den damaligen Gothaer Bauaktivitaten zufrieden fest Nun haben Partei und Gewerkschaften ihr eigenes Heim sie konnten nebeneinander tagen Die Grundung des Volkshauses forderte die Bewegung machtig Am 22 September 1914 wurde im Volkshaus ein Kriegslazarett eingerichtet Im Dezember 1915 verweigerten 20 Reichstagsabgeordnete darunter Bock die Zustimmung zu weiteren Kriegskrediten und wurden daraufhin von der Parteifuhrung um Friedrich Ebert und Philipp Scheidemann aus Fraktion und Partei ausgeschlossen Sie grundeten die Sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft 1917 lud die Fraktion der Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft im Reichstag zu einer Reichskonferenz der sozialdemokratischen Opposition im Volkshaus zum Mohren in Gotha ein die vom 6 bis 8 April 1917 stattfand Es nahmen Delegierte aus 91 sozialdemokratischen Wahlkreisorganisationen und 15 Reichstagsabgeordnete insgesamt 143 Personen teil Sie beschlossen die Grundung der Unabhangigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands USPD als eigene Partei neben der SPD Hauptziel der USPD war es im Verbund mit Spartakisten und revolutionaren Arbeitern die Fortsetzung des Krieges zu verhindern und seine rasche Beendigung zu erzwingen Am 31 Oktober 1918 fand im Volkshaus zum Mohren eine Demonstrationsversammlung der USPD statt Das Haus wurde Tagungsort und Waffendepot des Gothaer Arbeiter und Soldatenrates sowie des Rates der Volksbeauftragten der Republik Gotha bestehend aus Wilhelm Bock Emil Grabow und Adolf Schauder 1920 tagte am 13 Marz im Mohren der Vollzugsrat der KPD zur Abwehr des Kappputsches Am 12 Oktober spaltete sich die USPD auf dem Parteitag in Halle Wahrend sich Otto Geithner zu den Kommunisten schlug kehrte Wilhelm Bock zur SPD zuruck und schrieb spater Das Gothaer Volkshaus wurde die Statte von Schreikonzerten und Geithner der sich bis zum Parteitag von Halle allzu grosser Rupeleien enthalten hatte trat nun in seiner vollen Dreistigkeit und Ungeschliffenheit auf Er hatte sich die Majoritat im Genossenschaftsvorstand erschwindelt beherrschte somit das Volkshaus an Schimpfworten liess der es nicht fehlen meine Tatigkeit im Gothaer Landtag die er doch stets mitgemacht hatte begeiferte er und so gingen Tag fur Tag Angriffe gegen mich nieder durch Monate hindurch Die Radikalisierung und die Streitereien der linken Parteien fuhrten bei der Bevolkerung zu einem starken Ansehensverlust nbsp Das Volkshaus nach dem Umbau 19281921 zeichnete der Architekt Alfred Cramer einen Vorentwurf zu einem Stockwerksaufbau auf dem Sudflugel des Volkshauses zum Mohren in Gotha 1923 sammelte der Ortsausschuss des Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbundes ADGB Beitrage zur Abtragung der Hypotheken fur das Volkshaus Gotha 1927 fanden am 20 und 29 Oktober Kundgebungen im Volkshausgarten statt Es sprachen unter anderem Ernst Thalmann und Walter Ulbricht 1928 wurde das Volkshaus nach Planen des Architekten Bruno Tamme durchgreifend umgebaut Die Fachwerkfassaden wurden massiv erneuert der Rokokogiebel mit der Mohrenfigur um ein Stockwerk angehoben und das Dach wurde in neobarocken Formen als Mansarddach mit Gauben erneuert um Platz zu gewinnen Dabei wurde die historische Mohrenfigur in die Fassade integriert Die Gaststatte wurde in Cafe Volkshaus umbenannt 1930 befanden sich in dem Gebaude nach dem Umbau folgende Organisationen Sitz des Arbeitersekretariats die Arbeiter Sportzentrale Deutscher Metallarbeiter Verband Deutscher Bauarbeiter Verband Deutscher Eisenbahner Verband der Deutsche Maler Verband der Fabrikarbeiterverband die Gewerkschaftsherberge der Internationaler Bund der Opfer des Krieges und der Arbeit und der Mieterverein 1932 wurde das gemeinwirtschaftliche Hamburger Versicherungsunternehmen Volksfursorge neuer Eigentumer des Mohren 1933 fand am 18 Februar wahrend des Reichstagswahlkampfes eine kommunistische Versammlung im Mohren statt Dabei wurde die Polizei mit Stuhlen beworfen 1933 bis 1990 Staatliches Propagandalokal und Freizeithaus wahrend der Diktaturen Bearbeiten Am 2 Mai 1933 einen Tag nach dem traditionellen Tag der Arbeit wurde das Haus und das benachbarte Gewerkschaftshaus wie in zirka 160 anderen Stadten durch die SA besetzt und durch die Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation NSBO ubernommen Das gesamte Eigentum der Gewerkschaften und damit auch die Volksfursorge und das Haus zum Mohren wurde an die als Nachfolgeorganisation gegrundete Deutsche Arbeitsfront DAF ubertragen Am 19 August 1933 folgte die Umbenennung Haus der Deutschen Arbeitsfront Untergebracht waren dort ein Hotel mit Gaststatte das vom Gastwirt Emil Koleda gefuhrt wurde der Deutsche Werkmeister Verband und das Sturmbannburo 5 95 der Gauleitung Thuringen 1935 wurde der Saal umgebaut und erheblich erweitert 1936 wurde durch Baumeister Pemsel eine Tanzdiele im Wirtschaftsgarten errichtet 1938 hiess das Hotel wohl nach dem Standort des Eigentumers Hamburger Hof Der Strassenname wurde in Robert Ley Strasse geandert nbsp Der grosse Saal 1946Im Juli 1945 ubernahm die Sowjetische Militaradministration in Deutschland SMAD die Verwaltung der Stadt und den Mohren Als neuer Dachverband der Gewerkschaften im sowjetischen Machtbereich wurde der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund FDGB gegrundet Die Hauptaufgaben der Organisation bestanden in der Sozialversicherung der Wahrung der Arbeiterinteressen im Betrieb und der Freizeitgestaltung Bereits am 21 August eroffnete der FDGB im Mohren eine Geschaftsstelle Es folgte am 16 September die erste Vollversammlung der Betriebsrate des FDGB Bezirksausschuss Gotha mit 700 Vertretern aus 160 Betrieben Am 16 November tagte die Jugend Gewerkschaftsversammlung Einen Tag vor Weihnachten wurde ein Bauernmarkt mit freiem Markt im Volksgarten veranstaltet und schliesslich wurde am 31 Dezember 1945 das Jahr mit einer Silvesterveranstaltung des Landestheaters deren Spielstatte im Krieg zerstort worden war beschlossen Am 3 Januar 1946 gab es eine KPD Veranstaltung zum 70 Geburtstag des spateren Staatsprasidenten Wilhelm Pieck am 13 Januar eine Lenin Liebknecht Luxemburg Feier mit Werner Eggerath als Referenten und am 15 Januar die erste gemeinsame Funktionarskonferenz von KPD und SPD Das Restaurant Cafe und Hotel wurde am 16 Februar 1946 wieder eroffnet Am 25 Februar ubergab die SMA das Haus an den FDGB Am 22 Marz fand die Grundungsfeier des FDJ Ortsverbandes statt am 9 Marz kamen ungefahr 500 Delegierte zum Landarbeitertag zur Vorbereitung der Fruhjahrsbestellung zusammen am 6 April fand der letzte Landesparteitag der KPD mit Wilhelm Pieck zur Vorbereitung des Vereinigungsparteitages 21 und 22 April in Berlin statt am 24 August gab es eine grosse offentliche Frauenversammlung und am 22 September folgte eine Gedenkfeier zu Ehren der Opfer des Faschismus im Grossen Saal mit einer Gedenkrede durch Otto Geithner Am 4 Mai 1947 wurde eine feierliche Tagung mit Walter Ulbricht zum 1 Jahrestag der SED veranstaltet Aus Anlass des 200 Geburtstages Johann Wolfgang Goethes am 29 Mai 1949 eine Gedenktafel an dem Haus angebracht Am 18 August fand eine Gedenkfeier zum 5 Jahrestag der Ermordung Ernst Thalmann statt nbsp Volkshaus zum Mohren 1974 1951 ubernahm die Handelsorganisation HO das Haus und eroffnete am 16 September ein HO Hotel und eine HO Gaststatte 1953 gab es am 17 November im Mohren eine Grosskundgebung zum Monat der Gesellschaft fur Deutsch Sowjetische Freundschaft DSF mit dem stellvertretenden Ministerprasidenten Otto Nuschke Es folgte am 29 Dezember eine Festveranstaltung der SED zum 35 Jahrestag der Grundung der KPD In den folgenden Jahrzehnten war das Volkshaus zum Mohren der fuhrende Veranstaltungsort in Gotha fur Tagungen Familien und Firmenfeiern Konzerte und Tanzstunden 1990 wurde das Volkshaus zum Mohren der Treuhandanstalt zugeordnet Nach der Wende Schliessung und Abriss Bearbeiten nbsp Nach dem Abriss blieb nur noch ein TrummerfeldDie Treuhandanstalt liess zunachst noch die Fenster und die notwendigste Haustechnik erneuern schloss jedoch zum 31 Januar 1991 das ehemalige HO Hotel und die HO Gaststatte und verkaufte 1994 Gebaude und Grundstucke an einen privaten Bautrager der jedoch 1997 insolvent wurde 2000 wurde das Sanierungsgebiet Altstadt um das Mohrenviertel erweitert 2001 fuhrte Frank Horny im Auftrag des Landesdenkmalamts Thuringen eine bauhistorische Untersuchung zu dem im Denkmalbuch als Kulturdenkmal ausgewiesenen Gebaude durch Dabei stellte er fest Das Objekt erfullt die Merkmale eines Kulturdenkmals womit es zwangslaufig den Bestimmungen des Thuringer Denkmalschutzgesetzes unterliegt Am 25 Mai 2007 erwarb die Stadt Gotha die Grundstucke im Rahmen einer Zwangsversteigerung Am 6 Juni 2007 beschloss der Stadtrat auf Grundlage einer Beschlussvorlage von Oberburgermeister Knut Kreuch gegen die Stimmen der Fraktion die Linke und gegen Bedenken des Denkmalbeirates den Abbruch des bautechnisch noch intakten Kulturdenkmals Im Oktober 2007 wurde das Gebaude trotz massiven offentlichen Protestes der sich in Leserbriefen Kundgebungen und Rechtsgutachten manifestierte abgerissen Die Abbruchkosten betrugen brutto 117 572 Euro 2 Literatur BearbeitenOliver Bauer Mohrenabriss zieht Kreise in Thuringer Landeszeitung Gotha 27 September 2007 Wilhelm Bock Im Dienste der Freiheit Freud und Leid aus sechs Jahrzehnten Kampf und Aufstieg Berlin 1927 Vera Dahnert Volkshaus verschwindet in Thuringer Allgemeine Gotha 6 Oktober 2007 Holger Gorr Arbeiter Wirtschaften Zur Geschichte der Volkshauser in express Zeitung fur sozialistische Betriebs und Gewerkschaftsarbeit Frankfurt 2008 Frank Horny Bauhistorische Untersuchung Volkshaus zum Mohren Erfurt 2001 Uta Wallenstein Napoleon und Gotha in Uber Napoleon Ausstellungskatalog der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha 2006 Matthias Wenzel Zeittafel zur Geschichte des Mohren hrg Verein fur Stadtgeschichte und Altstadterhaltung Gotha 2007 Matthias Wenzel Vom Vorstadtgasthof zum Volkshaus in Thuringer Allgemeine Gotha 14 September 2007 Mario Hesselbarth Zur Geschichte der USPD in Thuringen hrg von der Rosa Luxemburg Stiftung Thuringen Jena 2017Einzelnachweise Bearbeiten Gothaische Zeitung 1815 Nr 25 Rathauskurier Nr 10 2007 Seite 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Volkshaus zum Mohren Gotha Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Elmar Nolte Trauer und Emporung uber den Verlust des Gasthof zum Mohren in Gotha50 951666666667 10 709722222222 Koordinaten 50 57 6 N 10 42 35 O Normdaten Korperschaft GND 7673016 5 lobid OGND AKS VIAF 242337020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Volkshaus zum Mohren amp oldid 239353328